Suchen dringend Hilfe bei unseren beiden Problemkindern!

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SMHPrincess

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4. Februar 2010
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Hallo liebe User,

ich bin auf das Forum gestoßen, weil wir (meine Frau und ich) schon seit längerer Zeit Probleme mit unseren Katzen haben und wir so langsam mit unserem Latein am Ende sind und wir uns auf diesem Weg nun Hilfe erhoffen. Hinzukommend ist meine Frau schwanger und wir erwarten in ca. 9 Wochen unseren Sohn, was die Schwierigkeiten mit den Katzen noch problematischer machen könnte.

Zunächst einmal ein paar Basisinformationen:

Unsere 2 Katzen heißen Kimba und Angel und sind Schwestern. Sie sind also seit der Geburt zusammen und inzwischen 4,5 Jahre alt. Wir haben die beiden im Alter von 5,5 Wochen bekommen. Wir wissen, dass das viel zu früh war, allerdings ging es nicht anders. In der Familie aus der die Katzen kamen, gab es auch einen Hund, der allerdings einen Hirntumor hatte und aus diesen Gründen bereits ein Kätzchen aus diesem Wurf totgebissen hat (nicht böswillig). Darum mussten wir die beiden zur Sicherheit früher von der Mutter weg, und zu uns holen. Die Kätzchen sind inzwischen kastriert und leben ausschließlich in der Wohnung (4. OG). Wir haben eine 3-Zimmer Wohnung mit ca. 60 qm². Die Katzen können in jeden Raum, also die Türen sind eigentlich immer offen. Die Kätzchen sind sauber, haben sehr gepflegtes Fell, laut Tierarzt auch gesund, haben in allen Räumen, außer Bad und Küche, mehrere Kuschelplätzte und verstehen sich, abgesehen von kleinen Reibereien sehr gut. Die Beiden zeigen uns gegenüber kein aggressives Verhalten. Die einzigen kleinen Kratzer, die entstehen können, entstehen beim Spiel.

Verhalten der Katzen untereinander:

Kimba scheint die dominantere Katze in den Bereichen Jagd und Spiel zu sein, wo hingegen Angel die dominantere Katze in dem Bereich Essen/Futter ist. Was der Aufenthalt in den Räumen betrifft zeigt nur Kimba ein eindeutiges Verhalten. Kimba traut sich zwar ins Schlafzimmer zu gehen, begibt sich dort aber sehr selten und sehr kurz hinein. Angel reagiert darauf aber gar nicht. Angel hat gegenüber Kimba also nie aggressives Verhalten oder Ähnliches gezeigt. In allen anderen Räumen ist kein auffälliges Verhalten zu erkennen. Kimba reagiert, wenn auch sehr selten, mit Fauchen, wenn Angel ihr zu nahe kommt. Beide spielen aber auch miteinander und putzen sich hin und wieder gegenseitig. Bei kleinen Reibereien gab es nie eine Verletzung.

Nun zu den Problemen:

Katze Kimba:

1. Problem:

Die Kimba ist eine sehr anhängliche Katze, liebt es zu schmusen und braucht Aufmerksamkeit. Das fing schon ganz früh an und zeigte sich dadurch, dass sie bei meiner Frau stundenlang wie ein Baby im Arm lag (teilweise auch bei mir). Inzwischen macht sie das nicht mehr so häufig, sucht aber nach wie vor die Körpernähe. Das heißt, sobald wir auf der Couch sitzen, ist sie da und verlangt ihren Platz auf dem Schoss oder zwischen den Beinen. Und mit „verlangen“ meine ich, aus Sicht der Katze … „mach mir genügend Platz“, „streichel mich 10 Minuten bevor ich mich hinlege“ und „streich zuerst jede Knitterfalte der Decke aus“. Man muss ihr quasi also noch den Arsch küssen, damit Madame sich hinlegt und Ruhe gibt, obwohl die Beispiele jetzt ein Tick übertrieben waren. Wenn wir ihr das nicht geben, weil wir einfach auch nicht immer darauf Lust haben, fängt sie an zu miauen und drängt sich auf. Das kann sie sehr laut, sehr penetrant, sehr herzzerreißend als wäre sie die ärmste Katze der Welt und sie kann es stundenlang ohne Pause. Oder sie fängt dann an, an der Tapete zu kratzen o.ä. Das ist nicht nur sehr nervenaufreibend, sondern es geht auch bald nicht mehr, wenn das Kind dann da ist, also das miauen und aufdrängen.

Maßnahmen:

Wir haben schon einiges probiert, um diesem sehr extremen Verhalten entgegenzutreten. Am Anfang fand man es sehr süß und hat es zugelassen, wodurch wir einfach wissen, dass sie es tagtäglich stundenlang kann. Ihren Bedarf kann man also nicht stillen. Wir haben versucht sie zu ignorieren und ihr den Platz nicht zu geben, was zu stundenlangen Miauen führt. Wir haben versucht viel mit ihr zu spielen (Standardspiele), intelligente Spiele (hol den Ball aus einem Loch, wobei der Ball größer ist als das Loch), Essensspiele, andere Kuschel- und Schlafplätze schaffen usw. Wenn sie dann mal nicht bei uns liegt, liegt sie trotzdem irgendwo auf der Couch. Sie ist also fast immer im Wohnzimmer, wo wir die meiste Zeit auch sind. Selbst in der Nacht schläft sie auf der Couch, will also seltsamerweise nicht mit uns im Bett kuscheln. Das heißt, sie nervt nicht, wenn wir nicht auf der Couch sind. Man hat viel versucht um sie irgendwie aus diesem „Babybewusstsein“ was sie zu haben scheint, herauszuholen. Nichts funktioniert.

Ziel:

Die Kimba soll diesen Platz nicht so einfordern. Wir wollen ihr die Liebe ja geben die sie braucht, aber es nimmt einfach unzumutbare Ausmaße an, die vor allem mit Kind nicht mehr tragbar sind. Sie soll also ihren Platz und ihre Liebe bekommen. Sie soll aber keinen Katzenaufstand machen wenn es mal nicht bei uns geht und sich dann selbstständig ihren Platz suchen.

2. Problem:

Die Kimba scheint so etwas wie Verlustängste zu haben. Sobald wir uns fertig machen um z.B. einkaufen zu gehen, dann ist sie aufgekratzt und tierisch anhänglich. Man hat den Eindruck, dass sie versucht, auf Teufel komm raus Streicheleinheiten zu bekommen. Sie fängt an massiv zu schnurren und scheinbar alles dafür tun zu wollen, damit man ja nicht damit aufhört. Man hat den Eindruck, dass es wirklich Stress für sie bedeutet. Eine andere Sache die auch auffällig ist, wenn auch nicht so dramatisch abläuft … wenn einer mal den Raum verlässt, muss sie unbedingt mitgehen, auch wenn sie gerade noch im Tiefschlaf war.

Maßnahmen:

Wir haben im Grunde keine ergriffen, hauptsächlich aus Ratlosigkeit. Beruhigend auf sie einzureden hat natürlich wenig Sinn. Es ist auch nicht so, dass es uns jetzt richtig stört. Man hat eher Mitgefühl für die Katze und will nicht, dass sie da so drunter leidet.

Katze Angel:

3. Problem:

Die Angel ist eher das Gegenteil der Kimba. Sie ist locker und entspannt. Sie ist meistens keine Schmusekatze und nutzt Schlafplätze in verschiedenen Räumen. Ihr Lieblingsplatz ist im Schlafzimmer. Dort hängt eine Hängematte an der Heizung, die vor allem im Winter dann schön mollig warm für sie ist. Mit der Angel haben wir folgendes Problem. Dadurch dass sie gern im Schlafzimmer liegt, ist sie auch in der Nacht dort. Und in fast jeder Nacht beginnt sie so ab 04:00 Uhr zu nerven. Sie miaut sehr viel und sehr laut und beginnt am Kleiderschrank oder an der Tapete zu kratzen. Wenn wir sie ins Bett locken, kommt sie sofort an und legt sich unter die Decke. Aber sobald man wieder einschläft oder sie nicht lange krault, geht es wieder von vorne los. Man hat das Gefühl, das ihr langweilig ist und sie jetzt Aktion möchte. Oder sie sucht dann in der Nacht ihre Schmuseeinheiten, da sie ja sofort da ist, wenn man sie ruft. Generell ist ihr Verhalten sehr inkonsistent. Also nicht eine Nacht Stress und eine Nacht Ruhe … sondern immer unterschiedliche Zeiträume. Sie treibt diese Sache so weit, dass wir teilweise keinen Schlaf bekommen. Sie ist da genauso ausdauernd und penetrant wie die Kimba mit dem Liegeplatz. Das Problem mit der Angel sehen wir als noch schlimmer an, als Kimbas Problem.

Maßnahmen:

Wir haben versucht sie nachts auszusperren. Das hat nur den Effekt, dass sie kontinuierlich an der Tür kratzt und miaut. Das macht also keinen Unterschied, ob sie am Schrank oder an der Tür kratzt. Man will ihr ja eigentlich auch gar nicht den Raum entziehen, eben weil sie dort ihren Schlafplatz hat. Sie zu ignorieren hat auch keinen Zweck, sie macht einfach weiter. Sie ins Bett zu locken, bringt immer nur kurzzeitig was … nach wenigen Minuten ist sie wieder weg. Wir haben auch versucht sie tagsüber auszupowern, also viel mit ihr zu spielen, damit sie in der Nacht müde ist. Das Problem ist, dass sie schlecht mit sich spielen lässt, da sie sich einerseits zurückzieht wenn die Kimba auf das Spielen anspringt und andererseits sind ihr sämtliche Spiele zu blöd. Sie checkt einfach zu schnell was man vorhat. Während die Kimba ne Stunde hinter dem Bändchen her ist, hat die Angel schon verstanden, das wir das Bändchen bewegen und dann ist es nicht mehr spannend für sie. Wir haben es mit Intelligenzspielzeug versucht um die Katze zu fordern, wir haben auch schon selbst Spielzeug gebastelt … es hält einfach nicht lange an. Ebenso haben wir versucht ihr tagsüber Schmuseeinheiten zu geben, damit sie nachts Ruhe gibt. Jedoch will sie tagsüber keine Schmuseeinheiten, sie entzieht sich dem sofort. Aktuell versuchen wir es mit Clickertraining für beide Katzen. Vor allem die Angel soll gefordert werden. Sie versteht es auch erschreckend schnell.

Ziel:

Wenn das Kind da ist, darf die Angel nicht son Terror in der Nacht machen. Wenn wir nicht schlafen können, ist das schon schlimm genug, aber für das Kind geht das auf keinen Fall, zumal das Kind für die erste Zeit ins Schlafzimmer soll. Wir möchten es einmal schaffen, dass die Angel in der Nacht ruhig ist. Meinetwegen soll sie schmusen kommen, aber es soll halt ruhig von statten gehen. Außerdem wollen wir es schaffen, dass wir Türen schließen können, ohne dass das ein Problem darstellt. Die Katzen sollen geschlossene Türen respektieren. Sind auch für Vorschläge dankbar, wie wir die Angel das Schlafzimmer entwöhnen können.
 
A

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4. Problem:

Dieses Problem mit der Angel ist ähnlich dem vorherigen Problem. Wenn wir tagsüber im Wohnzimmer sind, ist alles in Ordnung. Sie liegt hinten in der Hängematte und alles ist gut. Wenn ich aber ins Arbeitszimmer gehe und dort eine Zeit lang bleibe, kommt sie hinter und fängt an zu nerven. Also dasselbe Verhalten wie in der Nacht. Das komische ist … wenn ich meine Arbeit im Wohnzimmer machen würde, hätte sie überhaupt kein Problem und wäre total entspannt. Dasselbe passiert, wenn ich im Bad bin. Sie hört vom Schlafzimmer, dass ich ins Bad gehe und kommt sofort mit mir mit und dann geht es wieder los. Dasselbe Problem auch, wenn wir z.B. zu zweit in der Küche kochen oder essen … sind wir zu lange in der Küche, kriegt die Angel einen im Kopf und nervt, so wie in der Nacht. Sie nervt übrigens auch, wenn wir zu lange tagsüber im Schlafzimmer sind. Ich hatte mal eine Theorie, dass die Angel glaubt, ihr würden die Räume gehören. Also abgesehen vom Wohnzimmer wo wir quasi „geduldet“ werden, denkt sie, ihr gehören alle anderen Räume und sie bestimmt ob und wie lange wir dort bleiben dürfen. Wenn ihr das zu lange dauert, gibt es Protest. Abgesehen von ihrem Verhalten in der Nacht, also kratzen und miauen, kann man sie tagsüber nicht mit schmusen kurzzeitig besänftigen.

Maßnahmen:

Ignorieren funktioniert wie immer gar nicht. Die Katzen haben den längeren Atem … also sie können stundenlang miauen. Spielen funktioniert mit der Angel eh nur bedingt (siehe oben). Das einzige was funktioniert, ist ins Wohnzimmer zu gehen sobald sie nervt. Das kann aber nicht des Rätsels Lösung sein.

Ziel:

Wir wollen einfach verstehen was sie möchte und welches Problem sie hat. Dann können wir vielleicht auch darauf eingehen.


Abschließend möchten wir sagen, dass wir keine Wunder oder Zauberlösungen erwarten. Wir wissen einfach nicht mehr weiter, da wir wirklich vieles ausprobiert haben, gerade auch in Bezug auf intelligente Beschäftigung, die die Katzen fordern. Wir wünschen uns einfach Meinungen, Lösungsvorschläge, Verhaltenserklärungen, Fehlverhalten unsererseits oder gemeinsames Brainstorming, in der Hoffnung daraus neue Möglichkeiten zu ziehen, wie wir mit den Problemen umgehen können/sollen/müssen. Würden uns über Antworten sehr freuen.

Lieben Gruß

Zusatz:

Mir fällt grad ein, dass wir bei Problem 1,3 und 4 auch schon eine Wasserpistole ausprobiert haben. Hat auch keine Wirkung gezeigt. Unsere beiden Katzen sind nicht wirklich wasserscheu. Spätestens nach dem dritten Spritzer ignorieren sie es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage. Sind beide kastriert?
 
Ja, sind beide kastriert. Wenn ich mich recht erinnere in einem Alter von 6 Monaten. Kann aber sein, dass ich mich da irre und es etwas später war.
 
Sie waren noch sehr jung als sie zu euch kamen, viel zu jung, aber das weißt du ja.
Sie sind sehr auf euch geprägt.
Am Anfang fandet ihr das süß, jetzt wird es euch zuviel.
Jetzt ist ein Kind unterwegs und ihr habt Angst vor der extremen Nähe die, die Katzen einfordern.
Das abzustellen wird sehr schwierig werden.
Ihr werdet lernen müssen allen gerecht zu werden.
Kind und Katzen.
Ganz ehrlich? Die Katzen können am wenigsten für ihr Verhalten denn sie standen bis jetzt im Mittelpunkt.
Ihr habt eine hohe Erwartungshaltung an das Verhalten der Katzen wenn das Kind dann da ist.
Ob das funktionieren wird ist fraglich.
Wie gesagt, bis jetzt waren sie der Mittelpunkt und sie hatten euch fest in der Hand. Das einfach so abzustellen wird sehr schwierig werden.
Bitte kein Wasser zum bestrafen.
Eigentlich halte ich überhaupt nichts von solchern erzieherischen Maßnahmen bei Katzen.
Das Problem ist---was man einst niedlich fand wird jetzt wo ein neuer Lebensabschnitt beginnt, nervig.
Finde ich eigentlich sehr schade, aber vielleicht verstehe ich es auch falsch?!
 
Sie sind wirklich viel zu früh zu uns gekommen, da hast du recht.
Das mit der Wasserpistole haben wir auch sofort gelassen, als wir gemerkt haben, dass es nichts bringt. Würden wir heute auch nie wieder tun.

Das Verhalten der Katzen "nervt" schon weit aus länger. Da war das Thema Nachwuchs noch gar nicht auf dem Tisch.
Wir haben einfach auch das Gefühl, dass wir den Katzen generell nicht gerecht werden können, ausser ihnen grundsätzlich ihren Willen durchgehen zu lassen. Das kann ja auch nicht immer die Lösung sein.

Hinzukommend finden wir es sehr schwierig in Textform zu äußern, wie krass das Verhalten der Katzen wirklich ist. Wir reden hier wirklich nicht von, als Bsp......"ich möchte bißchen mehr schmusen als der gute Durchschnitt".

Wir wissen auch, dass wir garantiert auch Fehlverhalten zeigen, woraus gewisse Reaktionen der Katzen resultieren. Wenn wir andere Leute, so wie Verwandte/Freunde oder Tierarzt nach deren Meinung gefragt haben, entweder aus fachlicher Sicht oder aus Beobachtungen, wie wir mit den Katzen umgehen, kamen bisher immer die gleichen Antworten.
Tierarzt meint, dass die Katzen zu wenig Beschäftigung haben oder nach draussen müssen. Freunde/Verwandte meinen wir verwöhnen die Beiden zu sehr.

Unser Wunsch ist es wirklich jedem gerecht zu werden und das dies nicht einfach wird, ist uns auch bewusst. Das wird auch Zeit brauchen. Irgendjemand eine Idee wodrin unser Fehlverhalten bestehen kann, weshalb sie so extrem auf uns fixiert sind? Und ggf. wie man daran arbeiten kann, dass sie etwas "locker" lassen, aber auch nicht das Gefühl haben, dass sie keiner mehr "lieb" hat?
 
Ich picke mal das erste Beispiel raus...
...sobald wir auf der Couch sitzen, ist sie da und verlangt ihren Platz auf dem Schoss oder zwischen den Beinen. Und mit „verlangen“ meine ich, aus Sicht der Katze … „mach mir genügend Platz“, „streichel mich 10 Minuten bevor ich mich hinlege“ und „streich zuerst jede Knitterfalte der Decke aus“. Man muss ihr quasi also noch den Arsch küssen, damit Madame sich hinlegt und Ruhe gibt, obwohl die Beispiele jetzt ein Tick übertrieben waren
Ihr habt sie so erzogen. Ihr rückt weg, um Platz zu machen, ihr streichelt sie 10 Minuten, bevor sie sich hinlegt, ihr streicht die Knitterfalten aus der Decke - da habt ihr ganz aktiv eine Situation geschaffen... Ich kann mir gut vorstellen, wie empört sie ist, wenn ihr plötzlich herumzickt (aus ihrer Sicht gesehen) und das nicht mehr tun wollt ;) Katzen lieben Rituale und verstehen nicht, warum ihnen liebgewonnenne Rituale entzogen werden sollen, zumal sie ja mit angenehmen Dingen verbunden wurden...
Es liest sich an, als hättet ihr dieses auf-euch-fixiert-sein sein nicht nur genossen, sondern aktiv gefördert, also so anerzogen - und wenn es nicht mehr gewünscht ist, nerven die Katzen nur noch... :( Sorry, es kommt so rüber.
Wir haben schon einiges probiert, um diesem sehr extremen Verhalten entgegenzutreten. Am Anfang fand man es sehr süß und hat es zugelassen, wodurch wir einfach wissen, dass sie es tagtäglich stundenlang kann. Ihren Bedarf kann man also nicht stillen. Wir haben versucht sie zu ignorieren und ihr den Platz nicht zu geben, was zu stundenlangen Miauen führt. Wir haben versucht viel mit ihr zu spielen (Standardspiele), intelligente Spiele (hol den Ball aus einem Loch, wobei der Ball größer ist als das Loch), Essensspiele, andere Kuschel- und Schlafplätze schaffen usw. Wenn sie dann mal nicht bei uns liegt, liegt sie trotzdem irgendwo auf der Couch. Sie ist also fast immer im Wohnzimmer, wo wir die meiste Zeit auch sind. Selbst in der Nacht schläft sie auf der Couch, will also seltsamerweise nicht mit uns im Bett kuscheln. Das heißt, sie nervt nicht, wenn wir nicht auf der Couch sind. Man hat viel versucht um sie irgendwie aus diesem „Babybewusstsein“ was sie zu haben scheint, herauszuholen. Nichts funktioniert.
Da habt ihr ja schon einiges versucht - "Nichts funktioniert" ist ein vorgezogenes Totschlagargument für alle möglichen Tipps. Es liest sich eher so an, als hättet ihr viele Ansätze gemacht, aber jeden Ansatz auch wieder durch eine andere Strategie ersetzt... Wenn etwas nicht recht zeitnah funktioniert heißt das nicht, dass es die falsche Methode ist.

Ich würde euch von daher raten, mit einem Katzenpsychologen zu kontaktieren, er kann viel unmittelbarer euer Verhalten der Katze gegenüber aufschlüsseln und Wege aufzeigen, wie man dagegen steuern kann.

Mein Tipp wäre ja, dass ihr euch so verhaltet, als wäre alle Probleme bereits gelöst. Also gebt ihr den Platz und Raum, den ihr für angemessen haltet und ignoriert das Verhalten, das ihr für unangemessen haltet. Es wird eine Weile dauern, aber wenn ihr konsequent seid, werden sie schon merken, dass ab jetzt viele Dinge anders laufen.
Da ich aber befürchte, es kommt ein "geht nicht" oder "haben wir auch schon gemacht" würde ich das eben mit einem Tierpsychologen besprechen, er kennt da vielleicht effektivere Wege.

Bei den anderen Punkten ist das Problem das Gleiche, es drückt sich nur anders aus...
Ihr geht einerseits auf das ein, was die Katzen fordern und wollt anderseits, dass sie es nicht mehr einfordern. Wäre ich Katze, wüsste ich auch nicht, was ihr jetzt wollt und würde immer nachdrücklicher werden...
... in fast jeder Nacht beginnt sie so ab 04:00 Uhr zu nerven. Sie miaut sehr viel und sehr laut und beginnt am Kleiderschrank oder an der Tapete zu kratzen. Wenn wir sie ins Bett locken, kommt sie sofort an und legt sich unter die Decke. Aber sobald man wieder einschläft oder sie nicht lange krault, geht es wieder von vorne los. Man hat das Gefühl, das ihr langweilig ist und sie jetzt Aktion möchte. Oder sie sucht dann in der Nacht ihre Schmuseeinheiten, da sie ja sofort da ist, wenn man sie ruft. Generell ist ihr Verhalten sehr inkonsistent. Also nicht eine Nacht Stress und eine Nacht Ruhe … sondern immer unterschiedliche Zeiträume. Sie treibt diese Sache so weit, dass wir teilweise keinen Schlaf bekommen. Sie ist da genauso ausdauernd und penetrant wie die Kimba mit dem Liegeplatz. Das Problem mit der Angel sehen wir als noch schlimmer an, als Kimbas Problem.
Ihr lockt sie ins Bett, ihr lasst sie unter die Decke (belohnt sie für ihr Verhalten), ihr krault sie weiter, obwohl ihr totmüde seid. Ihr fordert die Katzen regelrecht auf, sich so zu verhalten, sie bekommen Aufmerksamkeit, Lob und Belohnung für ihr Verhalten. Auch Aufstehen, strafen etc ist Aufmerksamkeit, wenn auch negative, es wird als Aufmerksamkeit gewertet, und sie haben längst begriffen, wenn sie mal kein Lob, Belohnung, Aufmerksamkeit etc bekommen, müssen sie nur penetranter werden.
Sie zu ignorieren hat auch keinen Zweck, sie macht einfach weiter.
Dann ist ja alles schon versucht worden.
Ganz im Ernst. Entweder ihr gebt die 2 ab - ich schreibe das so, weil der Eindruck rüberkommt "schaut mal, wir haben alles probiert, ihr könnt euch eure Ratschläge sparen, die Katzen sind unbelehrbar"
Oder ihr denkt um und sucht das Problem nicht bei den Katzen.
Meiner Auffassung nach würde es schon reichen, "ignorieren" neu zu definieren. Ignorieren bedeutet "ignorieren" und nicht "erst auf ein Verhalten nicht eingehen und dann ausprobieren, ob nicht etwas anderes doch besser klappt" - denn dann ist es das Gegenteil von ignorieren - Aufmerksamkeit geben.
Ignorieren heißt aber "ignorieren". Punkt. Also nichts weiter. Ihr müsst euch vorher überlegen, wie ihr reagieren wollt, zB mit spielen, ablenken oder mit belohnen oder mit wegsperren etc - und das dann stur durchziehen - aber nicht erwarten, dass es sich dann ändert - sondern erst dann, wenn ihr euer Verhalten ändert, und zwar dahingehend, dass die Katzen 1 klare Linie erkennen können, dann erst haben sie auch die Chance, sich daran zu orientieren.
Also das unerwünschte Verhalten wird weitergehen - aber wenn ihr das ignoriert und trotz dessen stur eure Linie fährt, dann wird es sich mit der Zeit immer mehr bessern. Oft ist es so, dass es erst zäh vorangeht und dann die "Schritte" immer größer gehen.

Das strapaziert mitunter erstmal die Nerven, ja, aber wenn ihr so weitermacht wie bisher bleibt es ein Fass ohne Boden.
Wenn ihr euch für eine Strategie entscheidet, dann kann das auch wo hinführen.
"Ja, aber dann können wir nachts nicht schlafen" Ja, ich weiß - aber das könnt ihr jetzt eh nicht ;). Es gibt keine schnelle Lösung, das ist einfach Fakt, ihr habt Lebewesen um euch, die keinen Ausknopf haben, ihr habt sie so erzogen und nun soll ein gegensätzlicher Prozess in Gang gesetzt werden - das dauert eben... es wird sich nichts schlagartig ändern das einzige, was ihr tun könnt, ist ab jetzt sinnvoll genervt ;) zu sein, indem ihr sie so lange ignoriert, bis sie 1 klare Linie erkennen und dann erstmal die Chance haben, sich daran zu orientieren.

Ein Tierpsychologe kennt viele Tipps und Maßnahmen, die das ganze effektiver unterstützen können und gäbe euch auch mehr Sicherheit, denn auch wenn es (meiner Aufassung nach) immer ums gleiche Problem geht, sind es sind ja unterschiedliche Baustellen. Zb wäre nachts eine andere Gegenmaßnahme besser (zb Katze konsequent aussperren oder sich-totstellen) als tagsüber. Was ich mir auch vorstellen könnte, ist, dass ihr zB mit den Versuchen, sie tagsüber mehr auszulasten, vielleicht (?) völlig richtig gelegen habt, nur den "Fehler" gemacht habt, unerwünschtes Verhalten zu unmittelbar mit Spielen umzulenken. So kam irrtümlich die Botschaft an "wenn ihr euch so verhaltet, spiele ich mit euch (belohne ich euch)"
Wenn das Kind da ist, darf die Angel nicht son Terror in der Nacht machen. Wenn wir nicht schlafen können, ist das schon schlimm genug, aber für das Kind geht das auf keinen Fall, zumal das Kind für die erste Zeit ins Schlafzimmer soll. Wir möchten es einmal schaffen, dass die Angel in der Nacht ruhig ist. Meinetwegen soll sie schmusen kommen, aber es soll halt ruhig von statten gehen. Außerdem wollen wir es schaffen, dass wir Türen schließen können, ohne dass das ein Problem darstellt. Die Katzen sollen geschlossene Türen respektieren. Sind auch für Vorschläge dankbar, wie wir die Angel das Schlafzimmer entwöhnen können.
Selbst der beste Tierpsychologe wird keinen Aus-knopf an euren Katzen finden können. Aber 9 Wochen ist eine Zeit, in der viel positives passieren kann.
 
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