katze ständig ängstlich und unberechenbar

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meriel

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15. November 2012
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Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und erhoffe mir ein wenig Hilfe.

Die Katze meines Freundes ist ca. 3 Jahre alt. Das genaue Alter kennt man nicht, da sie seiner Familie vor etwa 2 1/2 Jahren zugelaufen ist. Sie hatte ein Schild mit der Aufschrift "ich gehöre niemandem" um den Hals. Sie entschieden sich das Kätzchen aufzunehmen. Der Tierarzt schätzte daraufhin das Alter auf ein halbes Jahr.

Eigentlich hat sie ein nettes zu Hause. Sie darf raus, bekommt ausreichend und regemäßig zu fressen und Zuwendung wenn ihr danach ist. Nur auf den jungen Hund seiner Eltern ist sie nicht sonderlich gut zu sprechen, jedoch hält dieser sich im Haus ausschließlich in der untersten wohnung auf und Kati (die Katze) ist meist, wenn sie nicht draußen ist, bei uns in der obersten Wohnung. Sie kommen sich also nie nahe.

Nun das eigentliche Problem ist, dass Kati nahezu ständig angespannt ist. Sie bewegt sich äußerst vorsichtig und erschreckt sich bei jeglichem etwas lauteren Geräusch. Ich habe den Eindruck, dass sie besonders Angst vor Männern hat.
Oft kommt sie von sich aus zu einem und möchte gestreichelt werden. Sie zeigt dann auch typische, freundliche Körpersprache wie Köpfchen geben, senkrecht erhobener Schwanz und Nase stoßen. (ich hatte bis vor 2 wochen selbst 16 jahre lang eine Katze und kann deren Körpersprache daher eigentlich recht gut lesen.)
Doch manchmal schlägt sie dann völlig unerwartet, noch während des Streichelns zu, ohne jegliche Warnzeichen.
Wenn sie im Treppenhaus auf der höhergelegenen Treppe sitzt und man an ihr vorbei geht, schlägt sie einem manchmal durch das Geländer nach dem Kopf.
Manchmal springt sie einem mit ausgefahrenen Krallen an den Knöchel.

Ich kann mir ihr Verhalten nicht erklären. Wir gehen davon aus, dass sie keine schöne Vergangenheit hatte bis sie hier herkam, da ihr Zustand auch nicht sehr gut war.

Ich versuche bereits ihr ein entspannendes Umfeld zu geben. Habe ihr einen Warmen Platz in unserer Wohnung eingerichtet, spiele mit ihr, und streichle sie so lange sie es möchte. Wir geben uns wirklich Mühe, jedoch scheint sich an ihrem Verhalten nichts zu ändern.

Hätte vlt jemand noch einen Tipp wie wir ihr mehr Vertrauen gegenüber den Menschen geben können? Und ihr die Anspannung nehmen können?

Schon mal vielen lieben Dank für Antworten.

LG Meriel
 
A

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Hallo und willkommen im Forum :)

Vielleicht ist sie nicht sozialisiert worden, so dass sie einiges in ihrem ersten halben jahr nicht gelernt hat. man weiß ja auch nicht was das für menschen waren die ein junges tier mit "ich gehöre niemandem" aussetzen - Empathie sieht anders aus. :mad:

Unser einer Kater, Kalli war auch immer sehr unsicher und angespannt - uns hat da das clickern gut geholfen. er hat es wahnsinnig gut angenommen und man konnte innerhalb von 4 wochen schon sehen wie entspannter und selbstbewusster er geworden ist.

vielleicht wäre das ja was für euch?
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort. =)

Wenn es dem Tier hilft, möchte ich mich auf jeden Fall mal damit auseinandersetzen. Besonders nach dem Verlust meiner eigenen Katze habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Kati ein angenehmers und vor allem entspanntes Leben zu verschaffen.

Hast du vielleicht einen Tipp ins Sache Lektüre zu Klickertraining? Oder gute Internetseiten?
Ich würde mich gerne mal informieren.

LG Meriel
 
Wir hatten uns das Buch "Katzen-Clickertraining GU Tierratgeber" gekauft, es ist kurz, aber sehr informativ Anleitungen, Fragen/Antworten etc. Auch steht in dem Buch was man alles fürs clickern benötigt, da standen wir ja auch wie "doof" vor.

Meine Tochter macht das clickern mit ihm und es hat wirklich sehr geholfen.

Was ich auch gut finde an dem Buch, das dort halt auch Anleitungen zu Clicker-Aufgaben stehen wenn Katzen halt unsicher, unentspannt sind.
 
Gut, danke.
Dann werde ich mir das mal besorgen und sehen ob das für unsren Stubentiger was ist um sie zu entspannen =)
 
Ich habe auch schon einiges über diese Bachblütentherapie gelesen. Ich bin mir bei solchen sachen ehrlichgesagt nicht so sicher....(komme aus einer Schulmedizinerfamilie :D)
Hat hier vlt jemand Erfahrungen mit sowas und könnt mir sagen, ob es vlt eine Möglichkeite in Katis Fall wäre?

LG Meriel
 
Hallo und Willkommen Meriel!

Unsere forumseigene Bachblütenkoryphäe ist Ina1964. Du kannst ihr eine PN schreiben, damit sie dir eine Mischung zusammensucht.

Ich persönlich halte das von dir beschriebene Verhalten deiner Katze allerdings für Spielaufforderungen. Einzelkatzen greifen oft Beine oder Hände ihrer Menschen an, wenn sie auf Katzenart raufen wollen. Ich persönlich glaube nicht, dass Clickern oder Bachblüten die Ursache für ihr Verhalten beseitigen können und würde eine zweite Katze im selben Alter als Spielkameradin dazuholen. Die könnte nicht nur mit Kati spielen, sondern ihr auch mehr Sicherheit vermitteln. Besonders unsichere Katzen orientieren sich viel an Artgenossen. Meine Angstkatze z.B. braucht ihre beste Freundin dringend in heiklen Situationen (Tierarzt, Lärm, Besuch, neues Spielzeug) - ohne sie wäre sie nichts als eine Handvoll Angst und erst, wenn Zumi (die Freundin) ihr vermittelt, dass alles halb so schlimm ist, traut sie sich selbst daran.

Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Vielen Dank für die Antwort =)

Das wäre eine Erklärung für die plötzlichen "Attacken", aber woher kommt dann die ständige Unruhe und Angst. Die zeigt sie schon von Anfang an, besonders gegenüber Männern. Und das Zusammenschrecken bei nur etwas lauteren Geräuschen, wie ein Husten im Nebenzimmer?!

LG Meriel
 
Ich habe meinen obigen Beitrag noch erweitert, hast du das schon gelesen? Ich glaube nämlich, dass eine zweite Katze ihr auch viel Sicherheit vermitteln könnte, indem sie ihr vorlebt, dass sie keine Angst haben muss.

Katzen sind verschieden. Vielleicht hat sie tatsächlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, vielleicht ist sie auch 'nur' besonders sensibel. Wir haben auch so ein Sensibelchen (das zudem auch noch eine ganz, ganz schreckliche Vergangenheit hat) und seit sie ihre "Zwillingsschwester" Zumi hat, ist sie viel selbstbewusster und gelassener geworden.

Um das Selbstbewusstsein aufzubauen, ist Clickern auf jeden Fall eine super Sache. :) (Hier ist eine tolle Seite dazu: KLICK, als Buch empfehle ich DIESES, von allen gelesenen ist es m.E. das beste).

Und Bachblüten als Unterstützung für die Angst sind sicher auch nicht verkehrt.
 
  • #10
Nein tut mir leid, die Erweiterung hatte ich noch nicht gesehn.

Ich möchte es jetzt mal mit viel Zuwendung und vlt dem Clickern versuchen, da ich den Eltern meines Freundes nicht einfach eine zweite Katze vor die Nase setzen kann:rolleyes:, ist schließlich deren Haus hier :D

Sollte sich aber trotz meines Bemühens nichts ändern werde ich es wohl mal ansprechen ;)

LG Meriel
 
  • #11
An Spielaufforderung hab ich auch als erstes gedacht. Das machen unsere auch. Aber ohne Krallen, das haben sie sich schon gegenseitig abgewöhnt.

Hört sich für mich auch nach der einfachen Lösung an: zweite sehr gut sozialisierte Katze aufnehmen. Keinen Draufgängerische aber auch keine scheue Maus. Sondern eine etwa gleichaltrige Katze die Menschen gewöhnt ist und ihr zeigt, dass sie keine Angst haben muss.
 
  • #12
Sie schrieb aber das 2. Katze nicht in Frage kommt, weil nicht ihr haus.

sie hat freigang, oder? weißt du, ob sie da evtl. von anderen katzen gemobbt wird?
 
  • #13
Ja hat sie.
Da sie zulief und sich daher schon draußen aufhielt, wollte man sie nicht einsperren.

also ich denke schon, dass sie hin und wieder mal eine Klopperei hat, habe jetzt aber innerhalb von 1 1/2 Jahren die ich Kati kenne noch keine schwerwiegenden Verletzungen bei ihr erkennen können (Offene Bisswunden etc.).
Wenn ich das mit meiner früheren Katze vergleiche, dann gings da heftiger zu. Mausi (meine frühere Katze) hatte bis sie 12/13 Jahre alt war immer wieder Kämpfe auch mit Bisswunden die zu Abszessen führten usw., so dass man sie recht oft behandeln lassen musste, die Kämpfe legten sich erst in ihrem Rentneralter, als sie dann insbesondere Nachts nicht mehr so oft raus wollte. Aber sie hat trotz der vielen Kämpfe nie was AUffälliges am Verhalten gezeigt.

Zudem ist das hier glaube ich keine Gegend mit hohem Katzenanteil. Habe in 1 1/2 Jahren nur einmal eine/n andere/n Katze/Kater hier rumschleichen sehen.
Bei meinem Elternhaus sah die Sache ganz anders aus, da leben immer mindestens 5-7 andere Katzen in einem Umkreis von ca. 200 Metern.

LG Meriel
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Gerade ängstlichen und sehr angespannten Katzen kann mit einer Kombination von Bachblüten, Verhaltenstrainig und Spieltherapie recht gut helfen, die Welt wieder angstfreier wahrnehmen zu können. Angst macht auf Dauer krank und da sollte man handeln.
 
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  • #15
Hallo alle miteinander =)

Also die letzten Tage muss ich sagen ist es mit Kati sehr viel besser geworden, seit sie eine "beschäftigungstherapie" bekommt ;))

Sie ist nicht mehr so ängstlich und hat auch schon einige Zeit keine Anstalten zu einer "Attacke" gemacht.

Und dann heute plötzlich ich kommen nach Hause, gebe ihr etwas zu fressen und dann keine 5 minuten später als der Napf leer war kommt sie angelaufen, schmust mir um die beine, ich streichel sie kurz, bin einen moment unachtsam und plötzlich beißt sie in meine Hand, wie ich noch nie von einer Katze gebissen wurde. Ich konnte gerade noch meine Hand wegziehen und froh sein dass es die Handfläche, bevor es richtig tief geworden wäre.
Kaum hatte ich meine Hand in sicherheit gebracht, war beim Füß dran.
Ich denke das kam davon, dass sie noch Hunger hatte, da sie sofort zu ihrem Napf gerannt ist, aber so aggressiv habe ich sie wirklich noch nie gesehn!

Jetzt habe ich das Gefühl, dass meine ganze Mühe umsonst war...

LG Meriel
 
  • #16
Nee, war nicht umsonst - Rückschläge gibts immer ;) Also bitte nicht aufgeben!

Habt ihr das mit dem clickern mal in Angriff genommen?
 
  • #17
Ja hin und wieder mache ich das mit ihr. Das Geräusch eines kugelschreibers reicht ihr schon aus.
Ich glaube die Tatsache, dass sie jetzt ihren eigenen festen Platz hat an dem sie tagsüber dösen kann in sich putzt gibt ihr auch viel Sicherheit.
 
  • #18
Schön zu lesen ;)
 

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