Umzug mit halbwilden Katern

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claraz11

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28. Oktober 2012
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Hallo,

ich wende mich mit der Bitte um Beratung an Euch.
Beim Einzug in unser jetziges Haus 2005 habe ich mehrere verwilderte junge Katzen in der direkten Umgebung vorgefunden.
Ich habe sie kastrieren lassen und es leben inzwischen noch 2 Kater mehr oder weniger bei uns. Ich füttere sie regelmäßig, versorge sie mit Flohmittel, Wurmmittel und im äußersten Notfall mit einem Tierarztbesuch ( s.u.) Im Winter schlafen Sie im Hausgang, manchmal auch im Haus, im Sommer in der Scheune.
Sie sind allerdings immer noch nicht sehr zahm, streicheln geht, aber bei etwas schneller Bewegung sind sie sofort unsicher und laufen immer noch vor mir weg. Hochnehmen nur bei einem, der andere wehrt sich heftigst.
Nun das Problem: wir müssen berufsbedingt im nächsten Jahr nach Nordrhein Westfalen umziehen.
Wie geht das mit den Katzen weiter? Hierlassen ohne Versorgung kann ich sie ja selbstverständlich nicht, jemanden der sie übernimmt, bzw. weiter betreut kenne ich nicht. Ich werde sie also einfangen und mitnehmen (müssen). Haben Sie Erfahrungen wie scheue Katzen einen solchen Umzug verkraften? Werden sie dort sofort kopflos weglaufen oder besteht die Chance, dass sie sich an die neue Umgebung und das Haus gewöhnen? Einsperren kann man sie definitiv nicht, da gehen sie die Wände hoch und gebärden sich wie Verrückte. Sie sind jetzt 7 Jahre alt und waren noch nie in einem wirklich geschlossenen Raum!
War vor einiger Zeit mit einem beim TA, er entwich aus Korb und ist wirklich 5 Minuten die Wände hoch wie ein wildes Tier, bis wir ihn wieder in den Korb fangen und zur Untersuchung narkotisieren konnten.

Die Katzen sind Brüder und hängen sehr aneinander.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Clara
 
A

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An deiner Stelle würde ich versuchen, dass du die beiden doch für einige Zeit, Stunden, Tage bei dir einsperren kannst. Wenn es nicht mehr geht, die beiden dann kontrolliert rauslassen. Was ich darunter verstehe?
Für Katzen ist Futter sehr sehr wichtig. Sie werden eine Futterstelle auf alle Fälle registrieren, auch in Panik.
Wenn du sie rausläßt, dann an einer Stelle, die du für richtig hältst und wo auch ihr neuer Futterplatz in der Nähe ist. Wenn die beiden also rausdüsen oder auch langsam rausschleichen, dann ist es wichtig, dass sie gleich draußen an diversen Stellen Futter, Futter, Futter sehen.
Wenn Katzen an deinem neuen Wohnort rausdürfen, dann rasen sie nicht in Panik kilometerweit durch die Gegend sondern sie düsen raus und suchen sich so schnell wie möglich ein sicheres Versteck. Das heißt normalerweise sind sie nicht weiter wie 50 Meter von deinem neuen Wohnort entfernt. Dort bleiben sie bis nachts und machen sich dann auf Futtersuche. Und das ist jetzt der Knackpunkt. Bei der Flucht - was haben sie da gesehen? Klar, da war doch Futter nicht weit von ihrem Zufluchtsort. Also werden sie als erstes dahingehen, wo sie bei der Flucht Futter gesehen haben, futtern, bißchen Gegend erkunden und dann wieder zurück in ihren alten oder in einen eventuellen neuen Zufluchtsort. Das spielt sich aber auch immer noch in 50 Meter Entfernung ab.

Das heißt also, an der neuen Stelle Futter immer bereithalten und eure beiden scheuen Katzen werden sich schnell wieder an die neue Futterstelle, an die neuen Orte und an euch gewöhnen.

Mir sind im Laufe der Jahre schon einige Katzen entwischt, Zutrauliche und Scheue und alle haben mit dieser Methode ihren Weg zu mir zurück gefunden - alle, ausnahmslos alle.
 
Man kann auch den Tierschutz informieren, der sich um die Tiere weiterhin kümmert.

WENN die Tier umziehen, DANN wollten für die doch dieselben Regeln gelten, wie für alle anderen Freigängerkatzen auch, oder? Wenn ich mir eine Freigängerkatze hole, muss sie erst einmal mindestens 3 Wochen in der Wohnung bleiben, manchmal auch länger - erst nach Wochen kontrollierter, dann normaler Freigang.

Es kommt vielleicht darauf an, wohin die TE zieht: in eine Wohnung, ein Haus, einen Hof mit diversen Nebenschuppen.......sie erst einmal längere Zeit einzusperren, damit sie NICHT fortlaufen, scheint mir sinnvoll zu sein......
so butal das für die Katzen auch ist.......erst mal.....es ist ja vorübergehend und zu ihrem eigenen Schutz........
Ich hatte einmal einen richtigen Wildling, ist schon länger her......es hiess, den kann man in einer Wohnung GAR nicht halten....scheu war er, imme rhinter der Waschmaschine versteckt......der war 3 Wochen im Badezimmer eingesperrt (ka.... uns sonst nachts die Bude voll), danach öffneten wir ihm langsam Raum für Raum. Es hat 6 Monte gedauert, bis er sich anfassen lies.....
Shadow - ein toller Kater!!
 
WENN die Tier umziehen, DANN wollten für die doch dieselben Regeln gelten, wie für alle anderen Freigängerkatzen auch, oder?
Wer hat diese Regeln aufgestellt?
Mir wird auch immer von Tierheimen gesagt, ich soll die Katzen mindestens 4 Wochen einsperren, besser noch 6 Wochen. Normalerweise bleibt bei mir kein Neuzugang länger als 7-10 Tage in der Wohnung, aber das entscheide ich auch sehr individuell. Bisher reicht die Spanne bei mir von 2 Tagen bis 5 Wochen, wobei ich, wie gesagt, alles über 10 Tage als überzogen halte.

Es gibt eigentlich keine Probleme mit den Katzen, die kommen immer wieder. Es gibt eigentlich nur ein Problem mit den ängstlichen Neubesitzern, die sich nicht trauen und auch ihren Katzen nichts zutrauen.

Nachtrag: Ach ja, mir ist auch schon mal eine sehr sehr scheue Katze entwischt. Das ist eben das Problem mit vielen Katzen, Katzenklappe und dann noch ein Neuzugang. Sie entwischte mir und war für 4 Monate nicht zu sehen. Dann hat sie sich langsam angenähert. Ich konnte sie erst nach 2 Jahren draußen streicheln. Zwischenzeitlich geht sie auch an kalten Tagen ins Haus und übernachtet auch drinnen. Natürlich wäre es ratsam, wenn alle Katzen drinnen gezähmt werden könnten. Aber bevor mir eine Katze die Wände hochgeht und mir dies auch noch durch ihr Verhalten deutlich macht, dass sie nach draußen will, dann würde ich sie nach draußen lassen, auch wenn das schon nach ein paar Stunden oder Tagen wäre. Ich habe mittlerweile Vertrauen zu mir und zu dem berechenbaren Verhalten der Katzen. Allerdings hatte ich in den letzten Jahren ja auch einiges an Neuzugängen und Zusammenführungen und damit auch viele Erfahrungen, wie sich Katzen nach einer "Flucht" verhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann leider nicht mit eigenen Erfahrungen dienen, habe aber von einem ähnlichen Fall gelesen, wo der Umzug mit Streuner sehr gut geklappt hat. Natürlich wurde alles recht stressig beschrieben, letztlich waren aber Mensch und Streunerkatze sehr zufrieden.

Das hier ist jedoch unrealistisch:

Man kann auch den Tierschutz informieren, der sich um die Tiere weiterhin kümmert.

Sicher ist, dass sehr wenige Menschen fütternde Tierschützer auf ihrem Grundstück dulden. Was, wenn die neuen Eigentümer das also nicht wünschen? Wenn sie Hundebesitzer sind? Zumal kein Verein sich von neuen Futterstellen, die es täglich anzufahren gilt, sehr erbaut zeigt.
 
Huhu,

wie ist es denn mit diesen mehere Quadratmeter großen Volieren/Megakäfigen?
Die man sich theoretisch in den Garten stellt und dort können sich die Katzen dann erstmal eingewöhnen?

Eine Bekannte hatte so nen Ding mal vom Tierschutz bekommen, da sie auf ihrem Bauernhof eine neue "Wildkatzengruppe" brauchte.
Drinnen konnten sie nicht sein, draußen wären sie weggelaufen, daher hat sie diesen Volierenkäfig bekommen, für die ersten 4 Wochen. ;)
 
Hallo an alle und vielen Dank.
Amalie, vielen Dank auch für Deine Antwort, die mich zuversichtlicher stimmt. Das mit dem wochenlangen Einsperren kann ich mir nämlich bei diesen beiden Katzen überhaupt nicht vorstellen, die werden verrückt und ich auch. Die waren wirklich noch nie eingesperrt und sind ja über 7 Jahre alt. Waren zwar im Haus aber immer mit offenen Türen oder Katzenklappe. Nach der Kastration sind mir einige auch im noch bedämmerten Zustand ausgebüxst, so viel Freiheitsdrang haben die.
Deine Erfahrung, dass sie nur ca 50 Meter abhauen macht die ganze Sache ja aussichtsreicher. Ich hatte die Befürchtung, sie rennen kopflos auf und davon für immer. Wir werden ein Haus mit Gartenhaus oder ähnlichem suchen, versuchen sie dort etwas festzuhalten und dann ums Haus und im Garten Futter aufstellen.

Wir wohnen jetzt mitten im Ort, falls die Käufer vom Haus nicht zufälligerweise totale Katzenfans sind, wird ein hierlassen der Katzen nicht möglich sein. Die Katzen wollen ja auch zumindest im Winter im warmen schlafen und man muss sie oft kontrollieren, da sie sich viel mit anderen Katzen hauen und dauernd Flöhe mitbringen/Flohekzem haben.Also alles andere als einfach und das bei der Wildheit.
Falls noch jemand gute tipps hat...vielen Dank, die ganze Sache macht mir nämlich große Sorgen.
Gruß Clara
 
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Ich hatte die Befürchtung, sie rennen kopflos auf und davon für immer.
Nein, das werden sie auf keinen Fall tun.
Wenn du allerdings später ein Gartenhaus auf dem Grundstück hast, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, die Katzen im Haus zu lassen und dann gezielt Richtung Gartenhaus (mit offener Türe) freizulassen. Wenn du dein neues Heim schon kennst, dann versetz dich mal in die Lage der Katzen. Wenn du im Freien bist, wohin würde dein Weg als erstes führen, wenn du ein Versteck suchst. Du kannst in deine Überlegungen nicht nur Türen sondern vielleicht auch passende Fenster einbeziehen. Wo sollte man sie rausgelassen, damit sie in der passenden Richtung sich ein Versteck suchen.
 

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