Kann ein Mensch einer Katze ein Sicherheit geben?

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Cats maid

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Hallo Zusammen,
mich würde Eure Meinung interessieren. Hintergrund ist, dass ich derzeit alles lese, was ich zum Thema Katzenverhalten in die Finger kriege.
In diesen Büchern steht unter anderem auch, man soll Katzen nicht auf den Arm nehmen, um ihnen zu zeigen das Situation xyz doch gar nicht schlimm ist. Nach diesen Büchern bedeutet es für eine Katze ohnehin einen großen Kontrollverlust, wenn sie auf den Arm genommen wird und "festgehalten wird". Wenn eine Katze gerne auf dem Arm ist, so ist dies ein enormer Vertrauensbeweiß den Menschen gegenüber.
Diese These erschien mir sehr nachvollziehbar und deshalb habe ich mich auch immer daran gehalten und meine beiden, sehr stark auf mich bezogene Räuber, nie gegen ihren Willen auf dem Arm gehalten.
Nun geht mein kleiner Kater leidenschaftlich gerne ins Treppenhaus. Ich muss dann immer mit, weil er dass erstens viel schöner findet, und zweitens aus Sicherheitsgründen. Seine Schwester, orientiert sich immer sehr stark an ihrem Bruder, ist aber auch ängstlicher und viel vorsichtiger als er. Während ihr Bruder ins Treppenhaus läuft, bleibt sie immer im Bereich der Haustüre und traut sich nicht weiter hinter ihrem Bruder her zu laufen, jammerte sogar oft hinter ihm her.
Ich habe das nun viele Wochen so beobachtet und meine Interpretation der Situation war, dass mein Mädchen gerne hinter ihrem Bruder her wollte, sich aber nicht traute.
Irgendwann tat sie mir so leid, dass ich sie wieder besseren Wissens auf den Arm nahm um mit ihr hinter ihrem Bruder her zu gehen; natürlich ruhig und langsam und immer darauf achtend wie sie reagiert. Da meine Kleine keinerlei Anstalten machte, herunter zu wollen, bin ich mit ihr auf dem Arm bis fast zum Keller gegangen, wo ihr Bruder herumturnte.
Da sie dort anfing etwas unruhiger zu werden, habe ich sie sofort wieder zur Wohnung zurück gebracht. Dieses Manöver habe ich noch ein, zwei Mal wiederholt und danach lief die Prinzessin von selber hinter dem kleinen Strolch her.
Wenn ich nach den Büchern gehe war mein Vorgehen ja alles andere als richtig.
Ich hatte aber sehr wohl den Eindruck, das die Kleine sich auf meinem Arm sicher genug fühlte, um sich die Umgebung anzusehen. Nachdem sie von dort aus gesehen hatte, dass nichts Bedrohliches draußen auf sie wartete, traute sie sich ab da von alleine raus. Meine Interpretation, ist deshalb, das ein Mensch einer Katze ggf. (natürlich nur ganz vorsichtig und zurückhaltend) auf diese Weise (Katze auf den Arm und Unbekanntes vorsichtig und rücksichtsvoll zeigen) Sicherheit vermitteln kann. Eine sehr enge Bindung zu ihrem Dosi ist hierbei natürlich Voraussetzung. Wie denkt ihr darüber? Bin schon gespannt auf Eure Meinungen.
LG die Katzenzofe
 
A

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moinmoin,

im prinzip würde ich die frage bejahen, allerdings unter dem vorbehalt, dass man sich dabei sehr nach dem individuellen "sicherheitsbedürfnis" der katze richten muss.

es gibt armkatzen und nichtarmkatzen.....unser absolut menschenbezogener und ziemlich mutiger siamkater konnte nur eines nicht ab: auf den arm genommen zu werden.

meine kleine lilli konnte ich nur auf dem arm transportieren, da fühlte sie sich selbst im ta-wartezimmer frei und sicher, und als sie alt und krank wurde, hab' ich sie unter der lederjacke spazierengetragen........ in der box hat sie zeitlebens vor angst unter sich gemacht.

unsere maya dagegen ist eine von diesen " lass mich sofort runter katzen ", sie bezieht aber sehr viel sicherheit aus meiner anwesenheit, vor allem in fremder umgebung. nach unserem umzug wollte sie - alte draussenkatze - absolut nicht rausgehen, weil sie sich vor der lauten stimme der schwerhörigen schwiemama geängstigt hat. langsam langsam und immer an meinem rockzipfel hat sie die sicherheit gewonnen, dass die lautstärke nicht bedrohlich gemeint ist.
auf dem arm allerdings wäre das schon beim ersten versuch für mich blutig ausgegangen......

neulich hatte ich mit ihr ein erlebnis, das ich bis jetzt nicht deuten kann:
wir sind beim spaziergang an der grundstücksgrenze dem unangeleinten nachbarshund begegnet. der meinte, so ohne zaun dazwischen die gelegenheit bzw. katze ergreifen zu müssen. ich stelle mich also zwischen katze und hund, um maya den rückzug unters auto oder auf den baum frei zu halten, und was macht sie ? fährt wie eine furie fauchend und spuckend ein ums andere mal an mir vorbei auf den verblüfften hund los......und nun weiss ich nicht:
habe ich ihr soviel sicherheit vermittelt, dass sie meinte, es ihm mal so richtig zeigen zu können, oder wollte sie mich beschützen ?

in anderer form habe ich ähnliches schon erlebt von ihr; da hat sie den treudoofen siamkater prophylaktisch gegen den nachbarskater verteidigt.
ich war dabei, aber sie, die kleine kampfkugel, die in der wohnung die schlimmste feindin des siamkaters war, hat das übernommen.......


so, ist jetzt lang geworden...... eine regel gibt es wohl nicht, aber mit etwas einfühlungsvermögen wird schon allerhand möglich sein.

lg
marion
 
grundsätzlich seh ich das ähnlich wie carloS

es liegt immer an der einzelnen katze und dem verhältnis zum dazugehörigem dosi.
bei meinem samson ist es so dass er sich sehr stark an mir orrientiert und sich auch darauf verlässt dass ich ihn aus ner dummen situation (zu hoher baum, mit der leine an ner pflanze verhäddert, ein hund will ihn angreifen) befreien kann. das vertrauen das samson mir gegenüber hat geht so weit dass er nicht mal in panik gerät wenn er sich total mit der leine woh verhäddert hat und sich nicht mehr bewegen kann (ja er ist ein schussel) dann hält er still und sagt mir "bescheid".
das gleiche gilt wenn er auf nem baum sitzt und sich nicht mehr runtertraut, dann wird kurz bescheidgemotzt und dann hüpft frauchen mit höhenangst den baum hoch und wirft sich den kater über die schulter. ich muss ihn dann auch nicht festhalten, er hängt wie ein nasser sack über meiner schulter und wartet bis ich sicher unten angekommen bin.
im gegenzug beschützt er mich auch wenn ich auf dem klo sitze und läuft panisch auf und ab wenn die dusche mich "angreift" das kann er garnicht ab, genauso wie wenn frauchen im wasser liegt, der kann sich nicht entspannen wenn ich in der wanne liege, er kuckt alle 3 min nach ob ich noch da bin und obs mir gut geht ^^
ich denke schon dass du deiner katze auf dem arm sicherheit gegeben hast und sie von ner sicheren position aus kucken konnte was is den da eigendlich alles da draussen im bösen treppenhaus. und als sie gemerkt hat da is nix schlimmes hat sie sich auch getraut.

bei carlos, denk ich isses so dass der angriff auf den hund nix mit dir zu tun hatte, ich kenne glaub ich KEINEN hund der wirklich eine chance gegen eine gesunde katze hätte, das habem mir die katzen hier in der nachbarschaft schon öfter bewiesen :D und ich bin mir auch sicher, dass die katzen das wissen ^^
 
im gegenzug beschützt er mich auch wenn ich auf dem klo sitze und läuft panisch auf und ab wenn die dusche mich "angreift" das kann er garnicht ab, genauso wie wenn frauchen im wasser liegt, der kann sich nicht entspannen wenn ich in der wanne liege, er kuckt alle 3 min nach ob ich noch da bin und obs mir gut geht ^^

bei carlos, denk ich isses so dass der angriff auf den hund nix mit dir zu tun hatte, ich kenne glaub ich KEINEN hund der wirklich eine chance gegen eine gesunde katze hätte, das habem mir die katzen hier in der nachbarschaft schon öfter bewiesen :D und ich bin mir auch sicher, dass die katzen das wissen ^^

die badewannenpanik kenn' ich auch von zweien meiner katzen.
besonders lilli saß unerschütterlich jammernd vor mir - an entspannung nicht zu denken, weder bei mir noch bei ihr. sie ist auch halb verrückt geworden, wenn wir bei nahendem gewitter so lange wie möglich auf dem balkon geblieben sind und wollte uns unbedingt reinholen. also sorgen sie sich schon um uns !

was das mit dem hund war, weiss ich immer noch nicht....carlos provoziert gerne hunde; maya hab' ich jetzt über 10 jahre, aber bei ihr hab' ich sowas noch nicht erlebt. geht einfach jeder konfrontation aus dem weg und gut ist's, zofft sich nur mit anderen katzen. vlt. dachte sie, ich bin zu "unerfahren", um zu erkennen, dass da kein zaun zwischen ist.....was soll man als katze auch von leuten halten, die sich regelmäßig fast selbst ersäufen, obwohl man es ihnen wieder und wieder sagt...... :confused:.

lg
marion
 
Ich sehe es ähnlich wie die anderen. Man kann einer Katze Sicherheit geben, wenn man die Katze gut kennt und die Katze einen gut kennt.

Bei uns sind die Dosis aufgeteilt. Funny ist Papakatze und Socke ist Mamakater. Normalerwiese kann man Socke nicht so leicht erschüttern, aber er hat sich mal böse vor einem Handwerker erschrekt. Wie ein Blitz ist er unters Bett und wollte nicht mehr raus. Mein Freund konnte machen, was er wollte. Als ich nach Hause kam und ins Schlafzimmer ging, lugte der Kater unterm Bett hervor. Als er sah, dass ich mich wie immer verhielt, kamm er af ich zu und musste sich unbedingt durchkaulen lassen, um den Schock zu verarbeiten. Eine Weile wich er mir nicht von der Seite,dann war wieder alles okay.

Funny orientiert sich sehr stark an Socke, aber auch an meinem Freund. Von ihmvlässt sie sich Sachen antu, die sie von mir niemals dulden würde. Solange Papa keinen Aufstand macht, sondern nach dem Prinzip "Dasmuss so!" handelt, ist ihr fast alles recht.
 
Nach diesen Büchern bedeutet es für eine Katze ohnehin einen großen Kontrollverlust, wenn sie auf den Arm genommen wird und "festgehalten wird". Wenn eine Katze gerne auf dem Arm ist, so ist dies ein enormer Vertrauensbeweiß den Menschen gegenüber.

Denke auch, dass diese These generell richtig ist.
Individuell hängt es aber dann doch auch sehr von der Beziehung Katze - Dosi ab. Wenn deine Katze eben diesbezüglich keinerlei schlechten Erfahrungen kennt, wird sie dir das nötige Vertrauen geschenkt haben. Wahrscheinlich weil sie weiß, dass du sie auch nicht gegen ihren Willen festhältst und sie los lassen würdest, wenn sie nicht mehr will.


Wenn die Katzen Vertrauen in ihre menschlichen MItbewohner haben, können sie sicherilch durch deren Anwesendheit Sicherheit gewinnen.
Ich habe da eine ähnliche Situation: wenn ich im TReppenhaus Pflanzen gieße, kommt Lola gerne mal mit runter gelaufen, traut sich aber z.B. gar nicht weiter runter als bis zu dem Punkt wo ich bin. Maus kommt nur selten und zuerst ganz zögerlich. Dafür tappert sie dann gleich noch ein Podest weiter runter und schnüffelt dort an der Tür rum. Dabei guckt sie immer wieder hoch,ob Frauchen noch da ist. Solange Frauchen aufmunternd guckt und blinzelt alles ok, aber wenn Frauchen Anstalten macht wieder hoch zu gehen flizzt sie auch ganz schnell wieder hoch. Allein ist dann doch zu gefährlich :verschmitzt:
 
Zum Thema Katzenpsychologie kann ich dir mal die Bücher von Leyhausen empfehlen... da erfährt man auch als erfahrener Katzenbesitzer noch was interessantes über das Verhalten seiner Tiger!
 
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Danke für den Tipp. Hat mich daran erinnert das ich das Buch "Katzenseele" von Leyhausen schon längst hab bestellen wollen. Ist somit passiert und gebraucht eh echt günstig bei amazon :)

Lg
Susanne
 
Hatte Leyhausen gelesen aber heute wieder selbst erlebt, was eine Katze für ein Vertrauen haben kann. Schall ohne Sedierung und nur mit streicheln sowie Ansprache möglich (links wie recht "gewendet"), Blutabnahme fand sie schrecklich, aber meine Hand unter ihrem Kinn sowie Anprache hatte sie völlig beruhigt.
Ohne Handschuhe sowie "dolles Festhalten" war alles möglich.

Das nenne ich Vertrauen in einen Menschen. Ich darf mittlerweile bei allen Untersuchungen dabei sein, weil die Katzen das Vertrauen haben, wenn ich dabei bin. Das ist aber gewachsen.
Sogar röntgen geht ohne Sedierung und ohne Narkose, weil sie Menschen (mittlerweile) vertrauen.
Ich selbst kommuniziere viel mit der Körpersprache und auch mit dem Klang der Stimme mit ihnen. Zwangsgekuschel oder seltsame Erziehungsmethoden gibts hier nicht (mehr). Emily hat sogar das Tapetenkratzen gelassen. Dafür brauchte es nur eine Kratzmatte an der Wand. :D

Sie dürfen Katze sein. Es funktioniert. Sie kommen von sich aus und wissen, dass sie so sein so dürfen, wie sie sind. ;) Das glaube ich ganz bestimmt.
Ich musste nie thematisieren, dass sie auf dem gedeckten Tisch nichts zu suchen haben. Das ist selbstverständlich.

Mein Freigänger kam auch immer wieder, war sehr reviertreu und suchte AKTIV Kontakt zu uns Menschen. Als er eingeschläfert wurde, ließ er los, als er unsere Stimmen hörte. Sofort. Er legte sich lang hin und schlief ein, als wir ihm sagten, dass alles gut ist und er nun gehen darf. Das empfand ich als großes Vertrauen. Er zuckte nicht, entspannte völlig.
Ich werde das nie vergessen.
 
  • #10
Es mag ja gute Katzenbücher geben - aber ich halte davon ungefähr soviel wie von diesen ganzen "Kindererziehungsbüchern"...

Da liest man sich auch durch die ganze "ach so schlaue" Fachliteratur und wenn man hochguckt, schaut man in die Augen eines ganz anders gestrickten Individuums.

Und bei Katzen kommt meines Erachtens noch ein feines Lächeln und eine hochgezogene Augenbraue hinzu... :cool:

Meine Mullemaus hat es jahrelang gehasst auf dem Arm getragen zu werden (Ex-Kinderspielzeug). Jetzt ist Blutabnehmen NUR bei mir auf den Arm gekuschelt möglich. Der Dicke mag es nicht, von mir auf dem Arm genommen zu werden - meine TÄ hat ihn letztens ohne Probleme hochgetragen... Also - wo ist da bitte die Logik???
 
  • #11
Es mag ja gute Katzenbücher geben - aber ich halte davon ungefähr soviel wie von diesen ganzen "Kindererziehungsbüchern"...

Da liest man sich auch durch die ganze "ach so schlaue" Fachliteratur und wenn man hochguckt, schaut man in die Augen eines ganz anders gestrickten Individuums.

Und bei Katzen kommt meines Erachtens noch ein feines Lächeln und eine hochgezogene Augenbraue hinzu... :cool:

Meine Mullemaus hat es jahrelang gehasst auf dem Arm getragen zu werden (Ex-Kinderspielzeug). Jetzt ist Blutabnehmen NUR bei mir auf den Arm gekuschelt möglich. Der Dicke mag es nicht, von mir auf dem Arm genommen zu werden - meine TÄ hat ihn letztens ohne Probleme hochgetragen... Also - wo ist da bitte die Logik???

Katzen handeln doch nicht für uns unterbelichtete Inteligenzen logisch :D Dazu müssen wir erst eine höhere Bewusstseinsebene erreichen ^^
 

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