Wie soll ich reagieren, denn meine Katze mich beißt? Habt ihr einen Tipp?

  • Themenstarter Julia.K.
  • Beginndatum
J

Julia.K.

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
17. April 2011
Beiträge
138
Ort
Hamburg
Hallo,

meine Katze hat eine schlechte Vergangenheit und ist deswegen nicht gerade einfach im Umgang. Obwohl ich sie ganz dolle loben muss, denn es hat sich schon sehr gebessert.

Trotzdem passiert es ab und an, dass sie uns beißt und kratzt. Das geht von nur mal so einen Angriff andeuten, aber nicht verletzten bis hin zu starken Beiß- und Kratzwunden.

Sie ablenken, indem man irgendetwas wirft, klappt nur bedingt, denn manchaml sieht man ihr das nicht an und ich habe dann auch das Gefühl, das es sie in dem Moment "überkommt" mal wieder beißen zu müssen. Die Katzenpsychologin hat vermutet, dass es daran liegen könnte, dass sie nie gelernt hat Vertrauen zum Menschen aufzubauen.:(

Jetzt meine Frage, wie verhalte ich mich am besten in solchen Momenten?

Soll ich es einfach ignorieren?( so mach ich es bisher)
Oder mein Freund sagt dann immer ein und das selbe Wort und zwar ein langgezogenes "AUUUU". Ist das richtig? Witzig siehts auf jeden Fall immer aus:D

Habt ihr da einen guten Tipp, wie ich es richtig mache?

Achja, sie leicht wegstoßen/schupsen geht nicht, da sie durch alles, was ich in solchen Situationen bei ihr mache, (also in irgendeiner Art und Weise körperlich werde) sehr sehr agressiv reagiert. Das heißt sie beißt immer wieder in den Arm (das ist ihre Lieblingsstelle;) )und jede Beißattacke von ihr wird dann heftiger.

Freue mich auf hoffentlich hilfreiche Antworten:D

Schöne Grüße

Julia und Minka
 
A

Werbung

Wie alt ist sie denn?

Anpusten soll helfen
 
Sie ist jetzt ca. 2 Jahre.

Anpusten...ist das dann nicht so, als würde man die Katze anfauchen??

Ich werds mal versuchen;)
Danke erstmal
 
Pusten und Fauchen ist zweierlei :p



Zugvogel
 
Bevor du sie anpustet, erzähl lieber mal, wann genau das passiert.
Was geht dem voraus?
In welchen Situationen passiert es?

Ich denke, du mußt ganz allgemein aufmerksamer werden und schon im voraus erahnen, wenn sich so eine Situation anbahnt.

Die Katze zeigt es sicher, aber die Signale können sehr subtil sein.

Mit der Zeit werdet ihr beide lernen, aber im Moment mußt du und dein Freund besonders gut aufpassen und ihre Körpersprache deuten.

Bitte keine körperliche Aktion.
 
Anpusten soll helfen

Gib doch nicht immer gleich so blödsinnige Tipps, wenn du noch viel zu wenig Infos hast, um überhaupt was dazu sagen zu können.

Jedesmal das Gleiche! Immer legst du sofort los, wie man die Viecher in Schach halten könnte, obwohl du viel zu wenige Infos über die Situation der Tiere hast.
 
Wenn dein Freund immer laut "AUUUUU" ruft, wie reagiert dann die Katze?
 
Werbung:
Hallo Julia,

deine Katze ist also 2 Jahre alt. Was weiß man denn über ihre Vergangenheit? Wäre ja schlimm, wenn sie kein Vertrauen zum Menschen fassen könnte... da müsstet ihr dann mit viel Geduld dran arbeiten...

In welchen Situationen beißt/kratzt sie euch? Willkürlich oder im Spiel? Hast du das Gefühl, dass sie mit dir/euch toben möchte bzw. mit euch raufen will, wie mit einer anderen Katze?

Lebt noch eine weitere Katze bei euch? Wenn nicht, könnte es daran liegen. Es kommt vor bei Einzel-Katzen, dass sie den Menschen "attakieren" und "bespielen", wenn ihnen kätzische Gesellschaft zum kloppen fehlt...

Liebe Grüße,
Laura
 
Mittlerweile habe ich sehr gut gelernt ihre Signale zu deuten.

Manchmal z.B. da guckt sie mich mit einem gewissen Blick an und ich weiß genau, jetzt beißt sie gleich. Dann geht es natürlich, dass ich irgendetwas werfe und sie rennt hinterher.

Aber es gibt Situationen, da sitzt sie neben mir, weder ich beachte sie noch andersrum(schau z.b. zum tv, sie guckt aus dem Fenster) und auf einmal dreht sie ihren Kopf und beißt mir in den Arm.
Oder sie liegt super entspannt auf meinem Schoß und schnurrt und ich brauche nur ein Körperteil bewegen, ohne sie zu berühren und sie beißt zu.
Ich konnte in diesen Situationen bisher keine bestimmten Signale von ihr lesen.

Was haltet ihr denn von diesem langgezogenen "AUUU"????? Ist das sinnvoll?

Schöne Grüße

Julia und Minka
 
  • #10
Bei Rocky hat es auch geholfen, sage das aber öfter und leise und gucke ihn mit schmerzdurchfluteten Augen an :)
Und wenn er immernoch nicht aufhört guck ich ihn böse an zeige mit dem Finger und sage "Nein"
Mittlerweile macht er es gar nicht mehr :)
 
  • #11
@ M&L

Ja ich kenne ihre Vergangenheit sehr genau, denn ihr Vorbesitzer wohnte in dem selben Ort wie ich damals.
Sie hat in einer winzigen Wohnung zusammen mit einem Alkoholiker gelebt. Ich denke, das sagt schon alles...Außerdem war sie min. 10h alleine am Tag...

Ich glaube, ich kann eindeutig sagen, dass sie in diesen Situationen nicht mit uns spielen oder raufen will:oops:

Eine zweite Katze wohnt leider noch nicht hier. Haben vor ner Weile eine Zusammenführung probiert, aber das funktionierte gar nicht. Bald ziehen wir in eine größere Wohnung und dann wagen wir auch nochmal einen Versuch.

@Conny87

Wenn mein Freund dieses Geräusch macht, hört sie schon auf zu beißen, obwohl ich nicht sagen kann ob es an dem Geräusch liegt oder sie auch so aufgehört hätte (denn wenn ich ihr Verhalten ignoriere beißt sie auch nur einmal ordentlich zu und geht dann wieder)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Bald ziehen wir in eine größere Wohnung und dann wagen wir auch nochmal einen Versuch.

Ich weiß jetzt nicht, wie ihr das beim letzten Mal gemacht habt, aber in eurem Fall würde ich euch dringend raten, euch hier an die erfahrenen Leute zu wenden. Einmal bei der Katzenwahl und 2. bei der langsamen Zusammenführung Mit der richtigen Katzenwahl und der langsamen Zusammenführung sollte eine Vergesellschaftung einer gerade mal 2 Jahre alten Katze kein Problem sein.

Da du die Frage vorhin überlesen hast, hier nochmal:
Wie reagiert sie, wenn dein Freund aua ruft? Prinzipiell ist das eine gute Idee. So lernt sie eigentlich schnell, dass es für euch unangenehm ist. Auch erfolgt die Reaktion dann auch sofort, somit kann sie es auch mit der richtigen Tätigkeit in Verbindung bringen.

Auf KEINEN Fall solltet ihr sie anpusten oder gar mit der Wasserspritze "bestrafen". Eure Katze scheint sehr große Vertrauensprobleme zu haben und ihr fehlt die menschliche Bindung. Derartige Möglichkeiten würden mehr Schaden als nutzen anrichten, da ihr im Zweifelsfall ihr Vertrauen komplett verlieren könnt.

Edit: Hab gerade dein Edit gelesen ;). Wenn sie damit aufhört, würde ich es so probieren.
 
  • #13
Ist dein Tier Freigänger? Oder hältst du sie allein in der Wohnung?
Beschäftigst du sie viel? Und wie?Vermutlich ist sie nicht ausgelastet?;)
 
  • #14
Nein, sie ist leider kein Freigänger. Sie ist eine reine Wohnungskatze, aber mit gesichertem Balkon.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie unterfordert ist. Aber ich habe auch das Gefühl, dass wir mit ihr spielen können bis wir und sie umfallen, aber trotzdem reicht es ihr irgendwie nicht.

Also wir spielen 2mal täglich mit ihr bis sie sich irgendwo hinlegt und langmacht:D (meistens mit einer selbstgebauten Angel mit Federn)
Und zusätzlich spielen wir Abends noch einmal sehr ausgiebig mit ihr...mind. 30min mit kurzen Pausen für sie und alle möglichen Spielformen die wir ihr anbieten können
 
Werbung:
  • #15
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie unterfordert ist. Aber ich habe auch das Gefühl, dass wir mit ihr spielen können bis wir und sie umfallen, aber trotzdem reicht es ihr irgendwie nicht.

Katzen können untereinander deutlich besser miteinander spielen, als wir Menschen es könnten. Einfach auch, weil sie ein viel feineres Gespür für andere Katzen haben.
Einer der Gründe, warum es so wichtig ist, dass die Katzen lange genug bei der Mutter bleiben (min. 12-14 Wochen) ist, dass sie eben sowas lernen. Wie sie ihre Krallen einsetzen müssen lernen sie im Spiel mit anderen Katzen, da eine Katze sehr viel leichter "lass das, dass tut weh" sagen können, als ein Mensch das könnte.

Wie groß ist denn die Wohnung, wieviel Zimmer habt ihr und wann würdet ihr umziehen? Grundsätzlich ist es so: Je länger ihr eine Vergesellschaftung hinauszögert, desto schwieriger ist die Zusammenführung.
 
  • #16
Achja, zu früh von der Mutter getrennt wurde sie obendrein auch noch...ich weiß aber nicht genau, wie alt sie da war.

Unsere Wohnung hat 2 Zimmer und ist 55m2 klein.Der Balkon hat zusätzlich noch mal ca. 6m2.
 
  • #17
Ich kann mir 2 wahrscheinliche Szenarien vorstellen, warum sie das macht .
1. sie erschrickt oder wird durch ihre eigene Entspannheit kurz so verunsichert, daß sie das ausleben muß
2. sie hat mit Körpersprache schon angedeutet, daß etwas nicht stimmt, das wurde übersehen und aus Ungeduld und Frust verdeutlicht sie nun ihre Aussage durch Beißen.
Wenn sie zu früh von der Mutter getrennt wurde, hat sie ev. auch die feinen Abstufungen der Katzensprache nie gelernt und "spricht" sehr undeutlich.
Da sind Kommunikationsprobleme vorprogrammiert.
Aber, mit Zeit und Geduld, läßt sich das erlernen. Sie ist ja noch jung.

Versuch mal, ob du, wenn sie nahe bei dir ist, erkennen kannst, wenn ihre Stimmung umschlägt.
Das kann eine Ohrbewegung oder nur eine allgem. Muskelanspannung sein.
Schnurrhaare sind oft ein Hinweis.
Der Trick ist natürlich, sie nicht durch konzentriertes Beobachten und selbst angespannt sein, zu verunsichern.

Aber so wie du ihren Blick zu deuten gelernt hast, müßte es auch hier gehen.
Übrigens lernt auch die Katze .. Jonathan war in jungen Jahren auch so ein Kandidat (wenn auch weniger extrem).
Im Lauf der Jahre wurde aus dem ungeduldigen Beißen dann ein "zwischen die Zähne nehmen" und noch später gab es einfach solche mißverständlichen Situationen zwischen uns nicht mehr.

Statt ihr bei dem "gewissen Blick" etwas zu werfen, versuch doch einmal wie Abwenden-Ignorieren-Zurückziehen wirkt.

Aber es gibt Situationen, da sitzt sie neben mir, weder ich beachte sie noch andersrum(schau z.b. zum tv, sie guckt aus dem Fenster) und auf einmal dreht sie ihren Kopf und beißt mir in den Arm.
D.h. also, du bist ihr da körperlich sehr nahe - kannst du den Abstand von vornherein vergrößern?

Kann gut sein, daß ihr das zuerst gar nichts ausmacht, dann wird sie durch die Nähe aber doch innerlich unruhig und muß ihre Unsicherheit sofort (ohne deutlichere Warnhinweise) auslassen.

beißt sie auch nur einmal ordentlich zu und geht dann wieder)
Das geht ebenfalls in die Richtung wie oben gesagt.
Sie ist ungeduldig, weil man sie nicht schnell genug versteht und verdeutlicht das.

Ich weiß jetzt nicht, wie ihr das beim letzten Mal gemacht habt, aber in eurem Fall würde ich euch dringend raten, euch hier an die erfahrenen Leute zu wenden. Einmal bei der Katzenwahl und 2. bei der langsamen Zusammenführung Mit der richtigen Katzenwahl und der langsamen Zusammenführung sollte eine Vergesellschaftung einer gerade mal 2 Jahre alten Katze kein Problem sein.
Würde ich auch dringend empfehlen.

Auf KEINEN Fall solltet ihr sie anpusten oder gar mit der Wasserspritze "bestrafen".
Und das ebenso.

Daher scheidet anpusten aus.
Das wäre so, als würdest du mit jemand Schwerhörigen reden wollen, der dich nur schwer versteht. Und sobald du etwas mit lauter Stimme und Nachdruck wiederholst, verpaßt er dir eine Ohrfeige.
Du kannst dir sicher denken, daß die Kommunikation so nicht besser wird.

Zusätzlich zu genauerer Beobachtung und einfach auch Zeit könnten Bachblüten etwas helfen, damit die Katze ihr Vertrauen und ihre Entspannung zulasen kann.
Hilft es der Katze nicht, kann es zumindest für euch eine Stütze sein.

Dann aber bitte unbedingt von jemand mit BB und Katzenerfahrung.

Was die Beschäftigung angeht - wechselt ihr die Spiele? Öfters mal was neues?
Mag sie komplizierte Fummelspiele (mit euch zusammen)? Habt ihr mal Clickern versucht?
Ist sie sehr auf Leckerli versessen? Wenn ja, habt ihr eine gute Möglichkeit, sie vielseitig und mit Erfolgserlebnissen zu beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort Gwion. Aber der Dank geht natürlich auch an alle anderen, die sich für unerfahrene Katzenhalter wie mich Zeit nehmen:)

Das mit dem Abstand vergrößern ist eine gute Idee. Aber sie sucht den Körperkontakt schon von sich aus. Ich gehe nicht zu ihr und sage "Los jetzt kuscheln wir" sondern sie kommt und legt sich auch meinen Schoß oder im Bett auf mich drauf.
Komischer Weise (das fällt mir jetzt gerade erst auf) passieren solche Angriffe im Bett überhaupt nicht.

Bachblüten haben wir ihr eine ganze Weile lang gegeben(früher war ihr Verhalten noch viel viel! extremer), die haben auch sehr gut geholfen. Wir haben sie 3 Monate lang gegeben und als wir sie weggelassen haben, hat sich ihr Verhalten nicht zum negativen hin entwickelt. Das heißt, es ist seit dem so geblieben. Was schon ein riesiger Fortschritt war/ist!!!!

Wir versuchen ihr schon viel Abwechslung zu bieten, was Spiele angeht, aber sie hat halt ihre Favoriten:rolleyes:
Fummelspiele liebt sie!!Aber wie mit uns zusammen????
Clickertraining machen wir schon, geht aber langsam voran, denn sie ist was das angeht sehr unkonzentiert.
 
  • #19
Vielleicht habe ich es überlesen aber seit wann ist sie bei euch
 
  • #20
Sie wohnt seit Februar bei uns. Also nun schon fast 1 Jahr.
 

Ähnliche Themen

G
Antworten
12
Aufrufe
895
guar
G
M
2 3
Antworten
52
Aufrufe
3K
Nula
Nula
L
Antworten
3
Aufrufe
776
LauraBlosche
L

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben