Wie auf Aggressionen reagieren?

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Nepo

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31. Mai 2010
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Ich habe eine Frage bzgl. unseres älteren Katers (5 J.):

Er ist schon seit wir ihn haben sehr...na sagen wir mal... explosiv.

Genau so wie er anschmiegsam sein kann, kann er auch ausflippen.
Wenn ich ihn streichel, oft kommt er von allein an und schnurrt, kann es sein, dass er von der einen auf die andere Sekunde aggressiv wird und kratzt oder beißt. Wenn er mit den Schwanz wackelt und uns vorwarnt, lassen wir ihn sofort und alles ist gut.
Aber vorhin z.B. sitze ich auf dem Balkon, bereite etwas für die Arbeit vor, er legt sich neben mich auf den Tisch und ich lege mein Buch und meinen Arm neben ihn. Nach 10 Minuten, ohne Schwanzwedeln oder irgendwelche anderen Anzeichen, beißt er plötzlich in meinen Arm. Es ist keine blutende Wunde, aber es tut weh und die Zähne sind auch jetzt nach einer Stunde noch deutlich zu erkennen.
Ich hab ihn darauf hin 'angefaucht', war und bin aber echt wütend. Ich habe keine Lust mir von meiner Katze vorschreiben zu lassen, ob ich am Tisch arbeite, wenn sie gerade dort liegt und denkt: Ach, ein ganzer Tisch wäre besser als nur der halbe.

Was kann ich in solchen Situationen noch machen, dass er begreift, dass er mich nicht einfach beißen darf? Solche Situationen kommen ja aus dem Nichts - nicht wie beim Pflanzenknabbern, wo ich mich mit dem Wassersprüher bewaffnen kann, sondern es passiert eben dann manchmal, wenn man denkt, er döst gerade vor sich hin.
Das heißt nicht, dass er ständig auf mich los geht, aber es ist schon ab und zu vorgekommen und auch meinen Freund, den er eigentlich abgöttisch liebt, hat es schon 2-3 Mal erwischt.
 
A

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Katzen geben teils sehr subtile Anzeichen, da muss nicht erst der Schwanz wackeln. Oft beginnt es mit den Ohren, die Katze kann auch leicht den Kopf zurückziehen um sich so mehr Distanz zu verschaffen. Auch das Spiel der Ohren ist ein deutliches Anzeichen, genauso wie die Pupillen. Achte mal darauf.

Ich glaube, es ist weniger das Thema "wie kann ich ihn bestrafen, dass er so etwas nicht mehr macht" als vielmehr der Denkansatz, warum ist das jetzt passiert. Katzen haben eine Individualdistanz und wenn die auf Dauer unterschritten wird wie mit dem Buch und dem Arm, kann es zu solchen Reaktionen kommen. Katzen tendieren zu einer klaren und unmissverständlichen Ansage, da gibt es kein "ach, falls es dir nicht ausmacht - könntest du eventuell bitte mal den Arm ein ganz klein wenig abrücken". Legt sich eine Katze neben einen auf das Sofa, ist das ihrerseits keine Aufforderung zum Körperkontakt!
 
Ja, das ist natürlich richtig - ich habe ihn ja nicht angeschaut, weil ich gelesen habe, kann schon sein, dass die Pupillen größer waren.

Aber wenn er sich auf meinen Bauch legt und schnurrt, ich schlafe ein und wache plötzlich auf, weil ich gebissen wurde, dann frage ich mich schon, wie ich damit umgehen soll.
Ich mag ihn ja auch in meiner Nähe haben, also ich würde ihm ungern verbieten sich neben oder auf mich zu legen, nur weil ich Angst habe, dass sich seine Motivation plötzlich ändert.
Ich kenne das ja auch von meinem anderen Kater - nur dass er dann einfach aufspringt, statt mir eins drauf zu geben :verschmitzt:
 
Wir haben ihn seit etwas mehr als einem Jahr, damals war er 4. Er kommt aus dem Tierheim. Dort konnte man uns nichts zu seiner Vorgeschichte sagen, außer dass er seeeehr dick war. Er wurde uns als reine Wohnungskatze vermittelt, ob er je schon draußen war, konnte keiner im TH sagen, aber ich denke nicht, er ist nicht sehr motiviert auszubüchsen, im Gegensatz zu Pepe.

Pepe haben wir vor einem Jahr dazu geholt, also ca 3 Monate nach dem Dicken, weil er damals schon diese beschriebenen 'Stimmungsschwankungen' hatte. - Ich dachte das hängt mit Einsamkeit zusammen, aber die beiden suchen nicht gerade sehr ihre Nähe. Aber es herrscht auch kein Krieg - alle paar Wochen putzt der eine den anderen sogar mal kurz ;)
Ich spiele morgens je nach kätzischer Lust 10-15 Minuten mit ihnen, dann liegen sie meistens flach.
Und abends je nach menschlischer und kätzlischer Lust mal mehr, mal weniger lang zw. 5 - 30 Minuten - Nepo spielt aber meistens eh nicht so viel, er jagd kurz bis er hechelt und dann legt er sich hin und schaut zu wie ich mit Pepe spiele.
Sind das erstmal genügend Angaben? :)
 
(...) Legt sich eine Katze neben einen auf das Sofa, ist das ihrerseits keine Aufforderung zum Körperkontakt!

Höh? :confused:
Also wenn ich auf dem Sofa liege und eine meiner Katzen kommt und quetscht sich irgendwo zwischen meine Beine und der Sofalehne ein, dann muß sie mit Körperkontakt rechnen und dann hat sie mich bitteschön nicht zu beißen. Ich glaube, es hackt!

Sicherlich soll man die Katzen nicht bedrängen, bzw. muß man damit rechnen mal eine geknallt zu bekommen, wenn man sie bedrängt. Aber wenn die Katzen selber zu einem kommen und dann beißen oder hauen, dann würde ich sie von Sofa, vom Tisch etc. schmeißen bzw. unsanft schieben. Denn ist die Katze ohne ersichtlichen Grund unsanft mit mir, dann bin ich es in diesem Moment auch mit ihr.

Btw. wie reagierst Du wenn Nepo das macht, ich meine außer fauchen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wenn ich aufwache durch den 'Ausraster', dann bin ich zu überrascht was zu machen und fluche :rolleyes:

Aber wenn es so wie auf dem Balkon ist - ich fauche eben und wenn er nicht sowieso von sich aus wegspringt, schubse ich ihn runter, aber meistens ist es so, dass er sowieso von sich aus dann geht.
Ich will ihn ja nicht noch mehr provozieren und dann hinter ihm herlaufen oder ähnliches.

Ich weiß, dass Katzen eigen sind und liebe das auch - aber wie gesagt, wenn er wie Pepe einfach weggehen würde, wäre mir das wesentlich angenehmer. Meine Freunde sagen natürlich: Sowas darfst du dir nicht bieten lassen, den würd ich eine drauf hauen. Aber das a) würde ich nicht übers Herz bringen und b) hat auch keinen oder eher den gegenteiligen Effekt, dass er in der Situation länger aggressiv bleibt.

Und wenn ich ihn dann vom Balkon z.B. ausschließe oder aus dem Wohnzimmer? Aber da kann er wahrscheinlich keine Verbindung herstellen, oder?
 
Nein, draufhauen ist keine Lösung. Nie!!!

Interessant wäre zu wissen, wie seine Mimik ist bevor er zubeißt. Du weißt ja nicht was er erlebt hat und irgendein Grund wird es schon haben, er macht das ja nicht aus Bosheit.

Allerdings würde ich es nicht kommentarlos hinnehmen, also runterschieben, anfauchen, anpusten und losmeckern (was ich glaube ich automatisch machen würde :oops:) zeigt ihm ja schonmal, dass Du das nicht toll findest. Auch dass er sofort das Weite sucht, zeigt ja das er schon weiß, dass er mit diesem Verhalten kein Applaus ernten wird....und er beißt nicht ernsthaft zu. Macht er sonst noch was? Ist er echt mies drauf dann, oder ist das eine Art übertriebener Liebesbiss? Denn das er zubeißt, obwohl Du schläfst finde ich echt hart.
 
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"Zitat:
(...) Legt sich eine Katze neben einen auf das Sofa, ist das ihrerseits keine Aufforderung zum Körperkontakt!
Höh?
Also wenn ich auf dem Sofa liege und eine meiner Katzen kommt und quetscht sich irgendwo zwischen meine Beine und der Sofalehne ein, dann muß sie mit Körperkontakt rechnen und dann hat sie mich bitteschön nicht zu beißen. Ich glaube, es hackt!"

Ich finde Deine Antwort nicht sehr freundlich. Ich habe neben geschrieben. Das hat einen ganz anderen Hintergrund als Deine Beschreibung.
 
Ne, ein Liebesbiss ist es nicht, die kenn ich auch, die sind irgendwie 'langsamer' :)
Er beißt richtig kurz und kräftig zu, ich fasse das schon als Verwarnung auf.
Beim Schlafen habe ich mich bestimmt bewegt und dann hat er sich von irgendwas bedrängt gefühlt oder so.
Wenn er seine Laune ankündigt, dann wedelt er eben mit dem Schwanz, starrt gerade aus oder ist ganz fest vom Körper - aber ich glaube das sind irgendwie andere Launen, als diese Austicker (ist mein Eindruck, muss nicht stimmen).
Bevor er Pepe eins drauf haut, sieht man das auch ganz deutlich an seiner Körperspannung, da hab ich noch nie erlebt, dass er neben ihm lag und plötzlich rumgeschnappt hat.
Ich weiß auch nicht, ob Nähe für ihn ein Trigger ist, also was was ein Trauma auslöst - aber ich schmus natürlich weiter mit ihm, er fordert das ja richtig ein. Bei meinem Freund sogar mehr als bei mir. Ich denke allgemein, das hat mir auch meine Freundin zurückgemeldet, die schon öfters auf beide aufgepasst hat mit ihrem Freund, dass er Männer besser zu finden scheint als Frauen. Vielleicht wurde er ja immer festgehalten als er jünger war und das von ner Frau... keine Ahnung. Sind alles nur Vermutungen.
 
  • #10
Lern mit der Zeit die Anzeichen deuten, ich bin sicher, dass Du dann früh genug reagieren kannst. Wer weiß, was der Kater mitgemacht hat ...
 
  • #11
Ich finde Deine Antwort nicht sehr freundlich. Ich habe neben geschrieben. Das hat einen ganz anderen Hintergrund als Deine Beschreibung.

Du, in so einem Moment bin ich auch nicht mehr freundlich. ;) Auch wenn ich auf dem Sofa sitze und es kommt von meiner Seite aus zum Körperkontakt, sei es das ich mich hinlegen will oder sonstwie umsetze, dann hat meine Katze mich nicht zu beißen, wenn sie die Möglichkeit hat wegzugehen und sie keiner festhält. PUNKT!

Eine Katze, die in einer solchen banalen Situation beißt, respektiert den Halter nicht bzw. dessen Körper nicht und hat es wahrscheinlich (wie ich hier vermute) nicht gelernt. Sondern hat im Gegenteil offenbar gelernt, das beißen einem die Leute von Hals hält oder dafür sorgt seinen Willen durchzusetzen.

Die Frage ist ja jetzt, wie geht man damit um, ohne einen Eiertanz um die Katze herumzumachen?
Bis zu einem gewissen Grad kann man ja mit den Eigenheiten seiner Katzen leben und umgehen. Aber aus dem Nichts herraus beißen ohne Vorwarnung ist m.M. nichts womit man sich einfach abfinden muß.
 
  • #12
Du, in so einem Moment bin ich auch nicht mehr freundlich. ;) Auch wenn ich auf dem Sofa sitze und es kommt von meiner Seite aus zum Körperkontakt, sei es das ich mich hinlegen will oder sonstwie umsetze, dann hat meine Katze mich nicht zu beißen, wenn sie die Möglichkeit hat wegzugehen und sie keiner festhält. PUNKT!

Eine Katze, die in einer solchen banalen Situation beißt, respektiert den Halter nicht bzw. dessen Körper nicht und hat es wahrscheinlich (wie ich hier vermute) nicht gelernt. Sondern hat im Gegenteil offenbar gelernt, das beißen einem die Leute von Hals hält oder dafür sorgt seinen Willen durchzusetzen.

Die Frage ist ja jetzt, wie geht man damit um, ohne einen Eiertanz um die Katze herumzumachen?
Bis zu einem gewissen Grad kann man ja mit den Eigenheiten seiner Katzen leben und umgehen. Aber aus dem Nichts herraus beißen ohne Vorwarnung ist m.M. nichts womit man sich einfach abfinden muß.

Ich bin der Meinung, dass man sich gegenseitig respektieren muss. Das setzt aber einen Lernprozess voraus. Ich muss lernen meinen Kater einzuschätzen und umgekehrt. Deshalb wird das bei uns täglich geübt. In spielerischen Situationen versuch ich Leo überall anzufassen. Er zeigt mir dann schon ganz genau, was er mag und was nicht. Er hat inzwischen schon gelernt, dass er keine Krallen braucht und keine Zähne, um mir zu sagen, dass er etwas nicht mag. Leo testet regelrecht, wie weit er gehen kann. Beispiel: Wir liegen im Bett, Aug in Aug, Leo liegt auf meinem Kopfkissen und umarmt mich mit seinen Pfoten. Dann legt er mir eine Pfote auf die Nase. Ich blinzle. Leo fährt gaaaanz langsam die Krallen aus. Ich halte seine Pfote ganz leicht fest und sage:"Nein!". Leo fährt die Krallen wieder ein. Dieses Spiel wiederholt sich mehrere Male. Dann fängt er an, mich in die Hand zu beissen, ganz vorsichtig zuerst, dann wird der Druck erhöht. Bei "Nein!" nimmt er den Druck wieder weg. Oder Leo liegt entspannt auf dem Rücken. Ich kraule ihn ganz langsam vom Hals abwärts bis zum Bauch. Wenn er mir seine Pfote auf dem Arm legt, hör ich sofort auf. So üben wir den Umgang miteinander. Alles braucht seine Zeit!
 

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