Einäugiger Kater hat Angst vor Höhe.

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Vielleicht hat hier im Forum der Ein oder Andere Erfahrung mit sehbehinderten oder blinden Katze und kann mir weiterhelfen. Kater Leo ist ein Bodenkater. Er steigt nirgends hoch, wenn ich nicht neben ihm stehe. Selbst den Kratzbaum mussten wir so plazieren, dass es von der höchsten Ebene Abstiegsmöglichkeiten nach allen Seiten gibt. Der Kratzbaum ist auch nur 1,50m hoch, aber das ist für Leo schon das Höchste der Gefühle. Er hätte wirklich viele Möglichkeiten, an Regalen etc. hochzusteigen, aber er traut sich irgendwie nicht. Eben nur, wenn ich neben ihm stehe und ihm Hilfestellung leiste. Wenn er auf dem Tisch sitzt und kein Stuhl in unmittelbarer Nähe steht, schreit er und muss heruntergehoben werden. Ist das normal für sehbehinderte Katzen, oder ist Leo einfach ein schrecklicher Schisser?
 
A

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Ich behaupte jetzt mal, dass er seine Kräfte ganz gut einschätzen kann und deswegen nicht so hoch klettert.

Unser Lui ist nach und nach immer weniger geklettert (er hatte zunehmene neurologische Störungen).
 
Hallo Karin,

Leo sollte auf jeden Fall gestärkt und bestärkt werden.

Ich würde mit leichten Übungen und Belohnungen anfangen. Das wäre so eine Art "Clickern" oder " auch nur Dressieren".

Springt er auf die Couch? Wenn ja, dann würde ich ab sofort ein Signalwort z.B. "Hopp" üben. Wenn er das gut kann, und dabei immer schön belohnen, dann würde ich "Hopp" auf den Stuhl üben.
Dann auf einen Hocker, dann auf´s Bett etc.

Wenn er das alles gut, sicher und problemlos kann, würde ich einen Stuhl woander hinstellen, wo er sonst nie steht. Dort weiter üben.

Leo sollte "geistig freier werden", also mit viel Lob und Bestätigung lernen, daß er ohne Gefahr und Angst dort hochspringen kann, wo Du es ihm zeigst.

Das alles immer fleissig trainieren.

Irgendwann würde ich dann die erste Etage vom Kratzbaum in Angriff nehmen. Fleissig üben und immer positiv enden lassen!
Der Kratzbaum muß natürlich absolut sicher stehen und sollte nicht kippeln!

Auf diese Art kannst Du ihm jeden Ort zeigen und schmackhaft machen.

LG
Claudia
 
Hallo,

erstmal schön das du einem HandiCat eine Chance gegeben hast!

Ich selbst habe mit blinden Katzen keine Erfahrungen (unsere ist "nur" kognitiv eingeschränkt), aber Willow hier aus dem Forum kennt sich damit aus. Sie hat unter anderem blinde bzw sehbehinderte Katzen.

iebe Grüße
Saskia
 
Unsere alte Katze war auch nie so ein Steiger vor dem Herrn, hats lieber in den unteren Etagen ausgehalten.
Und so hab ich kleine Auf- und Abstiegshilfen hingestellt, damit auch diese geringen Höhen gut erreichbar sind.


Zugvogel
 
Ich hoffe, dass man das von Menschen auf Katzen übertragen kann:
Wenn ein Auge nicht mehr funktioniert, ist die räumliche Warnehmung weg. Das heisst dein Kater sieht alles nur in 2D. Ihm fällt es wahrscheinlich sehr schwer einzuschätzen wie weit etwas weg ist und ob er gefahrlos von hier nach da springen kann.
Vielleicht muss er einfach noch mehr Erfahrungen sammeln und langsam lernen was geht und was nicht. (Möbelrücken vermeiden)
Ansonsten hilft nur, die Wohnung behindertengerecht zu belassen/ bzw. umzugestalten.
 
Danke für Eure Antworten. Wir versuchen natürlich nach Möglichkeit überall Hocker und Stühle so zu plazieren, dass er zumindest die unteren Etagen erkunden kann. Ich möchte ihm halt so viel Interessantes bieten wie möglich. Wenn er Hilfe braucht, bekommt er sie natürlich, aber er soll ja auch selbstständig sein können. Meint Ihr es wäre hilfreich, verschiedene Farben zu benützen? Also unten grüner Teppich, der Hocker rot bezogen und der Stuhl blau oder so ähnlich? Hab ich auch schon überlegt.
 
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Vielleicht hat hier im Forum der Ein oder Andere Erfahrung mit sehbehinderten oder blinden Katze und kann mir weiterhelfen. Kater Leo ist ein Bodenkater. Er steigt nirgends hoch, wenn ich nicht neben ihm stehe. Selbst den Kratzbaum mussten wir so plazieren, dass es von der höchsten Ebene Abstiegsmöglichkeiten nach allen Seiten gibt. Der Kratzbaum ist auch nur 1,50m hoch, aber das ist für Leo schon das Höchste der Gefühle. Er hätte wirklich viele Möglichkeiten, an Regalen etc. hochzusteigen, aber er traut sich irgendwie nicht. Eben nur, wenn ich neben ihm stehe und ihm Hilfestellung leiste. Wenn er auf dem Tisch sitzt und kein Stuhl in unmittelbarer Nähe steht, schreit er und muss heruntergehoben werden. Ist das normal für sehbehinderte Katzen, oder ist Leo einfach ein schrecklicher Schisser?

Er sieht nicht 3D und kann Höhen und Entfernungen nur vage einschätzen und das weiss er, also ist er vorsichtig.
Meine Einäugige ist auch ein Erdnuckel, die nicht klettern mag. Muss sie aber auch nicht. Paar Dinge habe ich mit ihr geübt, so z.B. Stuhl-Boden, Tisch-Boden und das nutzt sie auch. Kratzbaum benutzt sie nur vom Boden aus.

Meine Nystagmus-Katze kraxelt ebenfalls nicht und springt auch nur auf Stühle und Tische, weil sie deren Höhe kalkulieren gelernt hat.
 
Wenn er Hilfe braucht, bekommt er sie natürlich, aber er soll ja auch selbstständig sein können.

Was spricht gegen meinen Vorschlag?


Meint Ihr es wäre hilfreich, verschiedene Farben zu benützen? Also unten grüner Teppich, der Hocker rot bezogen und der Stuhl blau oder so ähnlich? Hab ich auch schon überlegt.

Wie soll er selbständiger werden, wenn andere Farben vorhanden sind? :confused:

LG
Claudia
 
  • #10
Danke für Eure Antworten. Wir versuchen natürlich nach Möglichkeit überall Hocker und Stühle so zu plazieren, dass er zumindest die unteren Etagen erkunden kann. Ich möchte ihm halt so viel Interessantes bieten wie möglich. Wenn er Hilfe braucht, bekommt er sie natürlich, aber er soll ja auch selbstständig sein können. Meint Ihr es wäre hilfreich, verschiedene Farben zu benützen? Also unten grüner Teppich, der Hocker rot bezogen und der Stuhl blau oder so ähnlich? Hab ich auch schon überlegt.

Das ist ein intressanter Gedanken! Dabei wäre aber zu beachten, daß das Farbsehen der Katzen nicht dem unseren entspricht. Wie man es auch für Katzen markant-unterschiedlich gestalten könnte, wäre sicher mehr als nur eine Überlegung wert.


Zugvogel
 
  • #11
Dann wären unterschiedliche Strukturen aber wohl nützlicher als unterschiedliche Farben. Vermute ich mal.
 
  • #12
Wie soll er selbständiger werden, wenn andere Farben vorhanden sind?
Meine Überlegung war, ihm eine Hilfestellung zu geben, um zu lernen Abstände einzuschätzen. Z.B. ihm beizubringen, durch Training, dass der Abstand zu den verschiedenen Farben oder Strukturen oder was auch immer, immer ungefähr gleich ist. Ein 2 jähriger Kater ist sicher noch jung genug um so etwas zu lernen. Wenn sowas in der Art gelingen würde, hätte er bestimmt mehr Lebensqualität. Ich stell mir vor, dass man, wenn er sicher gelernt hat, auch mal einen Hocker umstellen könnte, um sein Umfeld interessanter zu gestalten. Er muss ja nicht auf Schränke und Türen steigen können, aber nur auf dem Boden rumzurennen ist doch auch nicht schön. Ich weiss jetzt natürlich nicht ob meine Idee Sinn macht und wenn ja, wie ich das am Besten umsetzten kann.
 
  • #13
Meine Überlegung war, ihm eine Hilfestellung zu geben, um zu lernen Abstände einzuschätzen. Z.B. ihm beizubringen, durch Training, dass der Abstand zu den verschiedenen Farben oder Strukturen oder was auch immer, immer ungefähr gleich ist.

Dann bring ihm doch einfach bei, daß er mutiger und neugieriger wird.

Das ist einfacher als Kartons und Hocker mit ähnlichen Stoffen zu beziehen :D

Claudia
 
  • #14
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  • #15
Meine Überlegung war, ihm eine Hilfestellung zu geben, um zu lernen Abstände einzuschätzen. Z.B. ihm beizubringen, durch Training, dass der Abstand zu den verschiedenen Farben oder Strukturen oder was auch immer, immer ungefähr gleich ist.

Dann müsste es sein Leben lang so sein.

Das finde ich nicht unbedingt den richtigen Weg. Ich würd ihn ermuntern, loben, positiv verstärken, wenn er sich was traut.

Wie viel oder wenig sieht er denn?
Ich habe hier einen einäugigen Kater, der klettert auf alles, hüpft sogar auf die Wandhängematte etc.
Eben, weil wir jedes neue Teil mit ihm üben. Er kann die alle einschätzen, mit allen umgehen...

Lg
 
  • #16
Eben, weil wir jedes neue Teil mit ihm üben. Er kann die alle einschätzen, mit allen umgehen...
Danke für Eure Tipps. Dann werden wir üben!
Unsere Wohnungseinrichtung ist etwas "altmodisch". Bei uns gibt es jede Menge Möbel. Eigentlich könnte Leo durch die ganze Wohnung kommen, ohne ein Bein auf den Boden zu setzten.;)
Mal sehen, ob er es lernt!:D
 
  • #17
Bei uns gibt es jede Menge Möbel. Eigentlich könnte Leo durch die ganze Wohnung kommen, ohne ein Bein auf den Boden zu setzten.;)

Und genau das kann ein Problem darstellen.
Wenn Ihr soviele Möbel habt, daß sich der Kater kaum frei bewegen kann, dann wird er sich u.U. schon häufig mal gestoßen haben und ist verunsichert.

Könnt Ihr nicht irgendwo etwas Platz schaffen, damit er ungehindert spielen kann?

LG
Claudia
 
  • #18
Mir ist noch eingefallen: Unserer alte Miez ist taub geworden, auch eine Beeinträchtigung, die aber hier hervorragend kompensiert wird, weil der Geruchssinn wesentlich ausgeprägter geworden ist.

Das hieße dann, daß man die verschiedenen Wege oder Ebenen auch mit Düften kennzeichnen könnte, wobei es wohl schwierig ist, da das Passende zu finden. Unsereiner Langnasen-Riechvermögen ist ja so stümperhaft gegen das der Miezen :eek:


Zugvogel
 
  • #19
Könnt Ihr mir mal verraten, warum Ihr so schwierig und dreimal um die Ecke denkt und diesen Kater von weiteren Gerüchen, visuellen Eindrücken abhängig machen wollt?

Offensichtlich gibt es zu viele Möbel, der Kater ist seheingeschränkt.
Warum muß man ihn mit noch mehr Eindrücken beeindrucken, damit er noch mehr zu verarbeiten hat?

Die einfachste Sache ist mit ihm zu trainieren. Sein Selbstbewusstsein zu stärken, ihn motivieren seinen Fähigkeiten zu vertrauen. Wenn er das kann, kann er alles frei entscheiden und tun, er kann neugierig erkunden und selbst entscheiden, ob er es sich zutraut.

Wo liegt das Problem?

LG
claudia
 
  • #20
Unsere Wohnungseinrichtung ist etwas "altmodisch". Bei uns gibt es jede Menge Möbel. Eigentlich könnte Leo durch die ganze Wohnung kommen, ohne ein Bein auf den Boden zu setzten.;)
Mal sehen, ob er es lernt!:D

Vielleicht kannst du ihm einen "sicheren" Aufstieg anbieten und dann geschickt Lieblingsleckerlies auf dem Weg platzieren.

Wir hab hier auch den Weg zwischen zwei Schränken mit einem Brett verbunden. Vielleicht wäre das auch was für dich, dann müsste er nicht springen!
 

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