Einäugiger Kater hat Angst vor Höhe.

  • Themenstarter nandoleo
  • Beginndatum
  • #21
Und genau das kann ein Problem darstellen.
Wenn Ihr soviele Möbel habt, daß sich der Kater kaum frei bewegen kann, dann wird er sich u.U. schon häufig mal gestoßen haben und ist verunsichert.
Wir haben knapp 100qm Wohnfläche. Ich dachte eben, in meiner Naivität, dass es wenig Unterschied macht, ob ich einen Catwalk an die Wände etc. mache oder ob Kater über grosses Sofa, kleines Sofa, Sessel, Konsolentisch,Stuhl, Tisch,Stuhl,Truhe, Schrankwand das Wohnzimmer umrunden kann. Wir haben ein extralanges Tischtuch überm Esstisch und auf dem Tisch steht nichts, weil Kater den Platz unterm Tisch als Höhle benutzt.
Unsere Wohnung ist so geschnitten, dass Kater von der Diele ins Wohnzimmer, vom Wohnzimmer auf den Balkon, vom Balkon ins Gäste-Arbeits-Tierzimmer, dann durch den Flur wieder in die Diele kommt.
Unsere Sofas haben wir so weit von der Wand abgerückt, dass Kater auch die Möglichkeit hat, sich hinter und unter den Möbeln aufzuhalten.
 
A

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  • #22
Hab ich noch vergessen. Ich hab natürlich keine Ahnung, wie Leo die letzten zwei Jahre gelebt hat. Nach den Bildern seines früheren Lebensraumes zu urteilen, hatte er einen gekachelten Raum mit vergittertem Fenster,Tisch und KaKlo zur Verfügung.
 
  • #23
So wie du die Wohnung beschreibst hat er es unten auch ganz gut. Es wäre ja gar kein Drama, wenn er sich nicht (oder nicht weit) nach oben traut.
Was nicht heißt, dass mans nicht versuchen kann ;)
 
  • #24
Könnt Ihr mir mal verraten, warum Ihr so schwierig und dreimal um die Ecke denkt und diesen Kater von weiteren Gerüchen, visuellen Eindrücken abhängig machen wollt?

Offensichtlich gibt es zu viele Möbel, der Kater ist seheingeschränkt.
Warum muß man ihn mit noch mehr Eindrücken beeindrucken, damit er noch mehr zu verarbeiten hat?

Die einfachste Sache ist mit ihm zu trainieren. Sein Selbstbewusstsein zu stärken, ihn motivieren seinen Fähigkeiten zu vertrauen. Wenn er das kann, kann er alles frei entscheiden und tun, er kann neugierig erkunden und selbst entscheiden, ob er es sich zutraut.

Wo liegt das Problem?

LG
claudia
Ich bin der Überzeugung, daß ein Raum dicht mit Möbeln vollgestellt, für keine Katze ein Problem sein könnte, das wäre ja so, als würde ein dichtbewachsener Garten ungeeigneter sein als eine weitflächige Wiese mit einem einzigen Baum drin :eek:

Wenn einer der wichtigen Sinne eingeschränkt ist oder gar ausgefallen, übernehmen erfahrungsgemäß die andren Sinne einen Teil der Aufgabe, die verloren ging. Da Katzen absolute Nasentiere sind, auch das Gehör eine wichtigere Rolle spielt als der Gesichtssinn, wäre es nicht schlecht, gerade diese noch guten Sinne bewußt 'anzusprechen' und damit zu trainieren.

Naja, das sind halt meine Überlegungen :)


Zugvogel
 
  • #25
ich habe 2 einäugleins bei mir und keiner der beiden hat dadurch ein handycap. die springen wie junge götter,
sind sogar freigänger und so mancher baum zuckt vor den beiden zurück

das beschriebene verhalten ist doch kaum darauf zurück zuführen, dass der kater nur ein auge hat ?!

wie sieht er denn mit dem zweiten auge?
vielleicht doch neurologische probleme?
wurde denn das schon durch einen TA abgeklärt?

wenn da alles in ordnung ist, würde ich auch sein selbstbewusstsein durch kleine übungen, die man unauffällig pö a pö erweitert,
in angriff nehmen. ich hätte aber keine erwartungen, wohin die reise gehen soll. er wird das tun, was ihm möglich und angenehm ist.


alles gute weiterhin für dein schätzchen.
 
  • #26
Dann müsste es sein Leben lang so sein.

Das finde ich nicht unbedingt den richtigen Weg. Ich würd ihn ermuntern, loben, positiv verstärken, wenn er sich was traut.

Wie viel oder wenig sieht er denn?
Ich habe hier einen einäugigen Kater, der klettert auf alles, hüpft sogar auf die Wandhängematte etc.
Eben, weil wir jedes neue Teil mit ihm üben. Er kann die alle einschätzen, mit allen umgehen...

Lg

Das kann ich nur unterschreiben. Ich habe zwei Blindis, die nix sehen.
Ist der Kater neu bei dir?
Als Sunny ihr zweites Auge verlor, habe ich auch ganz viele Nestchen gekauft, weil ich dachte, sie hält sich jetzt wohl mehr unten auf. Weit gefehlt - sie kraxelte gleich auf den Kratzbaum ganz nach oben (ok, den kannte sie natürlich einäuggig), und ich musste ihr Mut machen und durch Klopfen auf die Fläche, auf die sie problemlos kommen kann. Dadurch konnte sie sicher auch die Höhe einschätzen, allein vom Hören des Klopfens.
Ebenso, wenn sie irgendwo herunterspringen wollte - sie von unten angesprochen und auf den Boden geklopft und Mut gemacht zu springen, und sie sprang!
Ansonsten versuchen Katzen, die nicht sehen können, natürlich alles abzupfoteln, d. h. immer nach unten zu pfoteln und wenn sie dort etwas finden, gehts weiter.

Mit isabel letztes Jahr war es genau das gleiche. Es hat mich meinen dreiwöchigen Urlaub gekostet, und dann wusste sie genau, wo sie rauf und wie wieder herunterkommt.

Üben heisst es also, dann klappts auch von alleine. Farbliche Kennzeichnung hilft hier glaube ich nicht weiter.
 
  • #27
Der Kater ist seit 6 Wochen bei uns. Heute morgen ist er wie ein Blitz auf die Arbeitsplatte in der Küche gesprungen und über den Fenstersims, Stuhl und Tisch gerast. Ich war richtig glücklich! Andere suchen Rat, weil ihre Katzen nicht auf die Arbeitsplatte sollen und ich freu mich, wenn es Kater macht!:oops:
Ich hab mir jetzt so eine Art Target mit einem Katzeminzensäckchen am Ende gebaut. Werd jetzt mal versuchen ob er das annimmt und ich ihn damit lotsen kann.
 
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  • #28
. Werd jetzt mal versuchen ob er das annimmt und ich ihn damit lotsen kann.

Es wäre besser, wenn Du ihn ermunterst selbst zu untersuchen, anstatt ihn zu lotsen.

Der Kater ist "nur" seheingeschränkt, mehr nicht. Vielleicht ist er sogar ein ganz pfiffiges Kerlchen, was gerne lernen und erforschen möchte :)

Mut zur Selbständigkeit, dann kommt Neugier und dann kann er sich freier bewegen.

LG
Claudia
 
  • #29
Die Beschreibungen des Verhaltens Eurer einäugigen oder blinden Katzen, hat mir gezeigt, dass es sich bei Kater Leo eher um einen Schisser handelt. Er hat halt in seinem früheren Leben nicht viel Abwechslung gehabt.
Wir werden jetzt massiv an Kater Leos Selbstbewusstsein arbeiten.
Vielen Dank!
 
  • #30
Die Beschreibungen des Verhaltens Eurer einäugigen oder blinden Katzen, hat mir gezeigt, dass es sich bei Kater Leo eher um einen Schisser handelt. Er hat halt in seinem früheren Leben nicht viel Abwechslung gehabt.
Wir werden jetzt massiv an Kater Leos Selbstbewusstsein arbeiten.
Vielen Dank!

Ich sehe das anders. Die einen Katzen fühlen sich durch den Wegfall der Dreidimensionalität ihres Sehens eingeschränkter als die anderen. Kommt vielleicht auch darauf an, in welchem Lebensalter und unter welchen Umständen sie ihr Sehvermögen teilweise verloren haben. Eine vorsichtige Katze hat nicht unbedingt auch zu wenig Selbstbewusstsein.

Beispiel, meine Emmi (die mit viel Weiss im Fell und den blauen Augen) hat Nystagmus. Sie war früher ein Wildling und zog draussen sogar erfolgreich Junge gross. Sie klettert aber nicht. Auf den Tisch springen, ok. Mehr nicht. Trotzdem ist sie sehr selbstbewusst und hat Schneid ohne Ende.

Bei Lottchen das Gleiche. Die sieht zudem auf ihrem einen Auge nicht 100%.
Kraxelt nicht, springt auf den Tisch nur über den Umweg Stuhl. Mangelndes Selbstbewusstsein? Nix da. Die lässt sich von gar nix einschüchtern.

Bei nicht sehbehinderten Katzen gibt es auch massig Tiere, die nicht kraxeln wollen. Es gibt, so wie entweder Mäuse- oder Vogeljäger eben auch welche, die hoch hinaus wollen und Erdnuckel, die lieber auf dem Boden bleiben.
 
  • #31
Eine vorsichtige Katze hat nicht unbedingt auch zu wenig Selbstbewusstsein.
Soll ich dann alles so lassen wie es ist? Und Kater Leo einfach sein Ding machen lassen?
 
  • #32
Das kommt halt drauf an. Hat er denn nun eher ein schwaches Selbstbewusstsein und ist ein Schisser oder legt er einfach keinen Wert auf hohe Hopser und Gekraxel?
 
  • #33
Das kommt halt drauf an. Hat er denn nun eher ein schwaches Selbstbewusstsein und ist ein Schisser oder legt er einfach keinen Wert auf hohe Hopser und Gekraxel?
Manchmal hat er ein recht gutes Selbstbewusstsein. Er sagt auch genau was er haben möchte, sei es Futter, Spielzeug oder Streicheleinheiten. Hund und Kater dackeln sich ständig gegenseitig hinterher, aber meistens ist der Kater vorne. Wenn Kater mit Hund kuscheln will, muss Hund das dulden, wenn Kater keine Lust mehr hat, kriegt Hund eine geschmiert und zieht beleidigt ab. Andererseits schreit er auch, wenn er irgendwo hoch möchte und sich nicht traut oder wenn er oben sitzt und nicht mehr runter kommt. Mein Mann sagt, dass Kater Leo mich manipuliert und ich ihn mehr ignorieren soll. Aber wenn er an der Rückenlehne vom Sessel zwischen Himmel und Erde hängt und um Hilfe ruft, kann ich das doch nicht ignorieren. Manchmal glaub ich halt, dass er nur den grossen Macker heraushängt, aber wenn er etwas nicht einschätzen kann gibt er Fersengeld.
 
  • #34
Ich glaub eher, der braucht ganz dringend Katzengesellschaft.
 
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  • #35
Ich glaub eher, der braucht ganz dringend Katzengesellschaft.
So langsam glaub ich das auch.:oops: Ich hab nur Angst, ob mein gutmütiges Hundetier das überlebt?
Jetzt werden wir erstmal die gesundheitlichen Probleme von Kater Leo abarbeiten und dann werd ich mich mal auf die Suche machen.
Aber vielleicht hat ja der ein oder andere schon mal einen Tipp, wie Katze/Kater sein müsste, um mit uns klarzukommen?
 
  • #36
Stimmt schon, ein Katzentier an dem er sich orientieren könnte wäre sicherlich nicht schlecht.:smile:

Hund?;) wird das überleben, denke ich. Wenn er Leo akzeptiert spricht kaum etwas gegen ein zweites Katzentier.


Und unterschiedliche Farben? Ich denke das bringt nicht viel:
Katzen sind „Augentiere“ – anders als Hunde, die „Nasentiere“ sind, sich also mehr auf ihren Geruchs- als auf ihren Gesichtssinn verlassen. Auch wir Menschen sind Augentiere. Bei normaler Beleuchtung sehen Mensch und Katze etwa gleich gut. In Sachen Fernsicht scheinen die Katzen uns allerdings zu übertreffen. Auf 100 Meter kann eine Katze unter zwei Menschen genau ausmachen, wer ihr Freund und Halter ist. Bei schlechterem Licht ist uns die Katze absolut überlegen, sie sieht in der Dunkelheit um etwa 50-60 % besser als der Mensch. Dies wird ihr möglich aufgrund der hohen Dichte an visuellen Rezeptoren, den Sehstäbchen, die ihre Netzhautzellen besonders lichtempfindlich machen.

Katzen haben keine runden Pupillen wie wir Menschen, sondern Schlitz-Pupillen. Deshalb können sie direkt in die Sonne blicken, ohne zu blinzeln. Ihre Pupillen verengen sich dabei zu einem schmalen Schlitz. Da die Katze ihre Augen nur wenig nach links oder rechts bewegen kann, muss sie, um in eine andere Richtung sehen zu können, ihren Kopf bewegen. Durch die nach vorne gerichteten Augen ergibt sich eine starke Überschneidung der Sehachsen, was ein besseres räumliches Sehvermögen bedeutet. Der Sichtwinkel der Katze beträgt 200-220°. In der Dunkelheit werden die Pupillen kreisrund, deshalb können Katzen auch dann noch sehen, wenn wir uns in der Dämmerung vorsichtiger bewegen müssen.

Katzen sehen jedoch kleine Details nicht so genau und können Farben weniger gut unterscheiden als der Mensch. Das Institut für Zoologie der Universität Mainz stellte bei über 2000 Versuchen fest, dass die Lieblingsfarbe der Katzen entgegen der allgemeinen Annahme nicht Rot, sondern Blau ist. Bei der Geburt haben alle Katzen blaue Augen. Ihre spätere Farbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei Monate.



LG
 
  • #37
katzengesellschaft

der bub ist ja grad mal 6 wochen bei dir. der ist noch lange nicht richtig "angekommen". da wächst noch ganz viel vertrauen. in seine menschen, dem hund, die neue umgebung inkl. möbel ... und in sich.

bitte nicht "massiv" an irgend etwas arbeiten. er kommt doch zurecht und der sprung auf die küchenarbeitsplatze zeigt doch, dass er es kann. wenn er will. wie schon gesagt wurde, zwischendrin kleine übungen machen und looooben, wie toll er ist. ich persönlich würde daraus aber kein programm machen. es wird sich alles geben. wenn er bereit dazu ist.


vg.
 
  • #38
Ich finde den Thread hier sehr interessant, mein Gulliver hat ja auch nur ein
Auge. Das nun fehlende war wohl von Geburt an verkrüppelt, sagte man mir bei der Katzenhilfe, und als der Kater dort letzten Herbst eintraf, wurde es operativ entfernt.

Er hält sich gerne draußen auf der Terrasse und selten mal weiter oben im Garten auf - ansonsten ist er selbst gewählter Wohnungskater, im Gegensatz zu seinem Bruder.

Wenn er soweit alles sieht, im Hellen, springt er durchaus auch mal auf den Kratzbaum (dessen Sitzflächen, Höhlen werden hier ansonsten eher selten genutzt- Dosis Sessel, Kartons, alter Wäschekorb sind viiieeel interessanter:))
Insgesamt alles nicht so sehr hoch zum Springen, aber immerhin...

Was ganz schwer war anfangs, war ihn an die innere Katzenklappe zum Keller zu gewöhnen, wo die Katzenklos stehen. Letztlich klappte es über's Futter und geht jetzt ganz gut.

Katzenklappe von drinnen nach draußen geht "bei Gefahr" auch (Hilfe, der böse Staubsauger kommt!:eek: )Freiwillig: Nein danke
Und selbe Klappe von draußen nach drinnen geht gar nicht! Ich habe den Eindruck, er mag nicht vom Hellen draußen ins "Dunkle" der Waschküche,
zudem musste die Katzenklappe durch den Türholmen recht weit oben eingebracht werden. Für seinen gleichgroßen Bruder ist das alles kein Problem, aber Gulliver's eingeschränktes räumliches Sehen, so habe ich den Eindruck, macht der kleine Absatz verbunden mit dem dunklen Raum Angst.
Ich habe auch schon eine kleine Schüssel als STeighilfe davorgestellt:
Nutzte aber bisher auch nicht viel....

Demnächst will ich trotzdem nochmal mit ihm etwas üben - damit er sich vielleicht doch mal raustraut, wenn ich in Urlaub bin. Aber nicht auf Biegen und Brechen - erzwingen werde ich nichts.
 
  • #39
Hi Journey,

bitte nicht "massiv" an irgend etwas arbeiten.

. ich persönlich würde daraus aber kein programm machen. es wird sich alles geben. wenn er bereit dazu ist.

hast Du schon mal gesehen, wie gerne Katzen lernen? Wieviel Freude es ihnen bereitet, wenn sie gemeinsam mit ihrem Menschen lernen können und dafür Lob bekommen?
Mensch und Tier bauen eine tolle Bindung zueinander auf.

Das hat doch nichts mit "Programm machen" zu tun, sondern damit, daß beide schöne gemeinsame Erfahrungen machen können.

LG
Claudia
 
  • #40
aber natürlich kenne ich das und die gemeinsamen erfolge sind wunderschön :)

ich biete es den miezen an, zeige es ihnen durch spielen und mit leckerlies, lasse sie dann aber selbst ihre weiteren erfahrungen machen.
und das tun sie auch, oft ohne dass ich danebenstehe. wenn sie eben bereit dazu sind.


lg.
 

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