Plötzlich heftigstes Gebalge...

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Fietzefatze

Fietzefatze

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17. September 2010
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bei Hannover
Hallo zusammen,

gerade ist hier was passiert... Ich weiß gar nicht, wie ich das einordnen soll und ob ich richtig reagiert habe...

Unsere 3 Mädels genießen ja Teilzeit-Freigang im gesicherten Garten. Ab und an kommt der Nachbarskater zum Zaun und legt sich direkt davor ins Gras. Meine Mädels sitzen dann interessiert aber angespannt davor und kontrollieren jede seiner Bewegungen. Er fängt - wieso auch immer - manchmal an zu brummen, was zur Folge hat, dass die Mädels ihn anfauchen. Bisher ist es dabei geblieben. Er geht, wenn es ihm zu dumm wird. Die Mädels schauen einfach, was er so treibt.

Gerade sehe ich, dass der Kater wieder am Zaun ist. Ich wollte raus gehen und ihn begrüßen (ich spreche nur mit ihm, durch den Zaun anfassen ist mir zu heikel). In dem Moment ging alles so schnell.

Irgendwer brummelt ganz tief und laut (ich denke, der Kater). Urplötzlich schreien Tiffy und Greta los, prügeln wie von Sinnen durch den Zaun hindurch. Der Kater ergreift die Flucht, doch meine Mädels regen sich nicht ab, sondern fangen an sich untereinander zu kloppen. Erst Tiffy und Greta, dann auch noch Mau Mau. Die drei sind schreiend und prügelnd wie ein großes Katzenknäuel durch den Garten gekugelt. Klang nach einer ganzen Meute Chihuahuas. Und die Fellfetzen flogen....

Ich wusste mir nicht zu helfen... Ein lautes "Ey" hat nichts gebracht. Das hilft sonst immer, wenn ein Spiel mal zu heftig wird, was ansich aber sehr selten vorkommt. Dann habe ich in die Hände geklatscht. Sie ließen kurz von einander ab, dann ging es weiter. Erst mehrmaliges lautes Klatschen hatte Erfolg. Sie standen sich gegenüber und haben sich ganz irritiert und wie von Sinnen angeschaut. Alle drei mit mega-Bürste und Puschelschwanz. Mau Mau hat sogar gehechelt.

Ich bin dann schnell rein und habe Leckerlis geholt. Die wurden auch sofort gefressen, aber die Anspannung blieb immer noch.

Jetzt machen sie alle einen großen Bogen umeinander und signalisieren deutlich "komm bloß nicht näher!". Alle zucken nervös mit den Schwänzen und sind hyper-aufmerksam bei jedem kleinen Geräusch und jeder Bewegung.

Ich bin total entsetzt und enttäuscht. Hier ist sonst alles so friedlich und dann das? Klar, wenn eine auf dem Lieblingsplatz der anderen liegt, dann wird schon mal geschubst oder wenn's ums Futter geht, dann wird auch mal (selten) etwas gepöbelt. Aber ansonsten sind die drei eigentlich ein Dream-Team...

Wieso kriegen sie sich wegen des Kater untereinander so in die Wolle? Übersprungshandlung?

Sie lassen sich alle von mir streicheln und nahmen - wie gesagt - auch die Leckerli an. Aber dennoch sind sie total angespannt und gestresst. Spielen wollten sie nicht - ich dachte, das lenkt vielleicht etwas ab.

Kann ich irgendwas machen, um sie wieder zu beruhigen?

Und sollte ich den Kater vielleicht zukünftig lieber verscheuchen, wenn ich ihn am Zaun sehe?

Achso: Verletzt ist übrigens keine Mieze. Jedenfalls nicht so, dass ich etwas hätte sehen können...
 
A

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Hi, mach dir keine Sorgen wegen der Klopperei. Übersprungshandlung ist etwas ganz anderes, das, was du gesehen hast, nennt sich umgerichtete Aggression. Bei den mädels hatte sich so viel Spannung aufgebaut, die raus wollte, nur das zielobjekt (kater) hat die flucht ergriffen, und irgendwo musste die aggression hin, somit haben sich die mädels das nächstbeste im umkreis gesucht, und da sie nebeneinander saßen habens die anderen abbekommen, und dann ist die situation so sehr eskaliert, dass alle nur noch geprügelt haben.
Aber das verhältnis wird sich auch wieder entspannen zwischen denen, die bogen müssen sich nur wieder glätten und die missverständnisse vergessen werden.:verschmitzt:

Zu übersprungshandlungen gehören handlungen die nicht zur situation passen, wenn sich das tier im konflikt befindet.

Aber da hier mit dem angriff, Anspannung und ich denke auch unmerklichens drohverhalten voranging gehört das nicht dazu.
 
Haben meine auch schon hinter sich.
Luna und Piper (immer ein Herz und eine Seele) haben sich ein paar Stunden danach noch angebrummelt. ;)

Das gibt sich wieder.

Tu einfach so, wie wenn nichts gewesen wäre.
 
Also ich neige dazu in solchen Situationen eine Zeit lang die strikte Trennung durchzuziehen.

Alle Katzen räumlich trennen zum runterkommen. Gnadenlos.
Erst nach einiger Zeit wieder rauslassen und dann am besten ihr Lieblingsfutter füttern.
So lernen sie: Stress machen = Trennung = alleine in einem Zimmer = Megablöd.
 
das würde mich jetzt mal interessieren, was ist es *bersprungshandlung oder umgerichtete Aggression"

Tinka mag Nura nicht besonders, sie geht ihr aus dem Weg.
Tinka und felix sind gut befreundet, sie liegen auch mal beieinander.

folgende Situation:

Ich bin in der Küche, Nura wuselt mal wieder zwischen meinen Beinen. Felix sitzt in der Tür, Tinka ist im Schlafzimmer.
Ausversehen tret ich Nura auf den schwanz und sie schreit kurz auf..

Tinka kommt angerast und prügelt auf Felix ein. Der hat doch aber gar nichts gemacht. :eek:
 
Wookie ist auf irgendwas sauer - und fällt den nächstbesten (egal ob Mensch oder Tier an) :eek:

Ich hab mich damit abgefunden. :cool:
 
@Pipi: Das ist auch keine Übersprungshandlung.

Als ich damals drei Katzen hatte, gab`s auch immer wieder mal unerklärliche aggressive Vorfälle. Sogar die gleiche Situation mit dem Schwanztreten hatte ich. Ich glaube, dass sind aufgestaute Aggressionen, wo der Tropfen (Schrei von Katze), das Fass zum überlaufen bringen und dann einfach der erst Beste dafür herhalten muss - egal wer.

Aber um mal ein Beispiel einer Übersprungshandlung zu bringen, ein kleiner Exkurs:
Werden zwei gleichstarke Antriebe festgestellt, so können sich die beiden Handlungen gegenseitig hemmen. In der Folge wird eine Übersprungshandlung mit schwächerer Motivation ausgeführt, die jedoch mit der vorliegenden Situation nichts zu tun hat.
Nähert man sich z.B. einem brütenden Blässhuhn, so hemmen sich dessen Antriebe zur Brutpflege und Flucht. Statt zu flüchten oder sein Gelege zu verteidigen, fängt das Huhn an sich zu putzen.

Ganz schön doof, diese Verhaltenskonflikte. ;)
 
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Also, hier hat sich mittlerweile alles wieder völlig normalisiert. Gott sei Dank.

Ich hab eigentlich gar nichts gemacht, sondern einfach so getan, als wäre nichts gewesen. Trennen und einzeln in Zimmer sperren wäre gar nicht möglich gewesen. Erstens waren die drei so schräg drauf, dass ich mir nur eine eingefangen hätte, wenn ich sie hätte hochnehmen wollen. Außerdem, bis ich alle einzeln weggesperrt hätte, wäre die Verknüpfung "Pöbeln = Einzelhaft" für die Miezen gar nicht mehr möglich gewesen und die Botschaft daher nicht angekommen.

Aber alles ist ja wieder in Butter.

Nur einen gehörigen Schrecken haben sie mir eingejagt. :rolleyes:
 

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