Leber/ Bauchspeicheldrüse/ Diabetes

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Goldifi

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8. Juli 2014
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Liebes Forum,

bei unserem 10jährigen Kater Peter fiel vor kurzem auf, dass er träge ist und abnimmt, obwohl er immer mehr frisst. Beim Tierarzt wurde zunächst Blut abgenommen (allerdings nicht nüchtern, was ich seltsam finde) und die erste Diagnose lautet "Diabetes, erhöhte Leberwerte, Pankreatitis". Jetzt frage ich mich, wie das alles zusammenhängt und vor allem, wie eine weitere Diagnostik und Therapie aussehen sollte.
Er bekam zunächst zwei Spritzen mit Antibiotikum und erhält seit letzter Woche täglich Antibiotikum und ein leichtes Cortison. Außerdem hat er Diätfutter, das er aber nicht mag und das man ihm nur unters normale Futter mischen kann. Er ist seit der Therapie wieder etwas fitter, frisst sehr viel und hat einen normalen Stuhl.

Welche weiteren diagnostischen Schritte sind Eurer Meinung nach nötig?
Ultraschall? Röntgen? Biopsie? Blutabnahme nüchtern? Urin- und Kotuntersuchung?

Und dann? Enzymgabe? Insulin? Vitamine zuführen?

Worauf muss man bei der Ernährung achten? Verschiedenes Diabetikerfutter habe ich bereits bestellt.

Bin für Tipps jeglicher Art dankbar!
 
A

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Als erstes: Umfassendes Blutbild, ich bevorzuge das "große geriatrische Profil" - dazu gehören in diesem Fall auch und besonders die Werte

Fructosamin - damit ein Diabetes mellitus sicher diagnostiziert oder eben ausgeschlossen werden kann (Fructosamin ist im großen geriatrischen schon drin)
fPli - Bauchspeicheldrüse: der Wert zeigt zuverlässig, ob eine Pankreatitis/chronische Pankreatitis vorliegt
sPli (? da bin ich mir grad nicht ganz sicher, wie der tatsächlich heißt) - auch BSD, aber zeigt, ob zu wenig Verdauungsenzyme gebildet werden.

Im großen geriatrischen Profil sind alle relevanten Leberwerte mit drin... die Pankreas-spezifischen Werte müssen extra beauftragt werden.

Ultraschall zusätzlich, vorallem, wenn das BB nichts bzw. nichts eindeutiges zeigen sollte.

Spezielles Diabetikerfutter ist, mit Verlaub gesagt, Geldmacherei. Normales, hochwertiges Katzenfutter tut's genauso gut - und schmeckt den meisten Katzen auch noch deutlich besser.

Abhängig davon, was bei einer genauen Diagnose dann rum kommt, kann es sein, das Du den Fettgehalt im Futter als Auswahlkriterium brauchst...
Und medikamentös behandeln musst.

Wenn nur Diabetes mellitus: Auf Kohlenhydrat-freies Nafu umstellen - Fettgehalt ist in dem Fall nebensächlich. Dazu ggf. BZ zu hause testen + Insulin spritzen

Wenn nur BSD-Entzündung: Fettreduziertes/Fettarmes Nafu, ggf. Enzyme in's Futter (bei Katzen ist Pankreatitis zumeist ein idiopathisches Geschehen, es ist also sehr selten, das ein AB da was bringt... wo keine Bakterien beteiligt sind, kann ein Antibiotikum nix ausrichten.)

Wenn Diabetes mellitus + Pankreatitis: Volles Programm, also BZ messen, Insulin spritzen, Enzyme in's Futter, fettmoderates, kohlenhydratfreies Futter...

Wenn's nur die Leber ist: Auch die freut sich über fettmoderates Futter. Und man kann sie z.B. mit Mariendistel pfleglich unterstützen.

(Spätestens bei der Kombi Diabetes mellitus + Pankreatitis... würde ich versuchen, den Kater auf Barf umzustellen. Grad bei solchen Erkrankungen kann man damit hervorragend auf die Diätanforderungen eingehen, und ganz oft senkt das dann die benötigten Medis.)
 
Hallo,

wie kommt der TA auf Diabetes, ist der Fructosamin erhöht? Wenn nur der Glukose-Wert erhöht ist, heißt das gar nichts, besonders, wenn Katze nicht nüchtern ist.

Und wie kommt er auf Bauchspeicheldrüse? Wurde der fpli-Test gemacht? Kannst Du das in Erfahrung bringen. Wenn der Tierarzt das nur aus den Amylase-Werten im normalen BB herleitet, dann wäre das sehr gewagt.

Welche Leberwerte sind denn erhöht?

SiRu hatte ja schon ein geriatrisches Profil empfohlen. Da würde ich drauf achten, dass auch die Schilddrüsenwerte enthalten sind. Bei den meisten Laboren ist das zwar der Fall, aber man weiß ja nie.

Die Symptome könnten nämlich genauso gut zu einer Schilddrüsenerkrankung passen.
 
Lt. Laboklin muss das Tier für fpli und TLI mind. 12 Stunden nüchtern sein.
Selbst wenn diese Werte getestet wurden sind sie also eigentlich nicht aussagekräftig...
 
Lt. Laboklin muss das Tier für fpli und TLI mind. 12 Stunden nüchtern sein.
Selbst wenn diese Werte getestet wurden sind sie also eigentlich nicht aussagekräftig...

Stimmt. Wobei ich mich frage, ob der Tierarzt dann überhaupt den fpli hat bestimmen lassen (was bei einem nicht nüchternen Kater idiotisch wäre), oder ob es sich da mal wieder um einen Fall von tierärztlicher Kaffeesatz-Leserei handelt:(
 
Danke für Eure Antworten!
Wir waren inzwischen zum 2. Mal beim Tierarzt. Der Kater hatte seit dem 1. Mal schon etwas zugenommen und die Verhärtung am Bauch, die die Tierärztin gespürt hatte, war kleiner, deshalb wurde erstmal kein Ultraschall gemacht. Er bekommt jetzt seit 5 Tagen Enzyme, nach 10 Tagen sollen wir dann nochmal zur Blutabnahme kommen. (Ja, der Fruktosimwert war erhöht sowie die Leberwerte Bilirubin, ALT, Alk. Phosphatase, y-GT, AST und angeblich hatte hatte sie den fpli auch erfasst).
 
Lass Dir das Blutbild (bzw. im Zweifelsfall nach der nächsten Blutspende beide Blutbilder) in Kopie geben.

Wenn Du uns die zeigst - also festgestellte Werte + Referenzwerte des Labors - können wir Dir deutlich treffsicherer helfen...
 
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