chronische Pankreatitis - schlechte Nahrungsaufnahme - weitere Therapiemöglichkeiten

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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herbstregen

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1. August 2014
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Hallo zusammen!

Ich hatte hier
schon gestern Mal kurz das Problem meiner Katze angerissen und möchte jetzt mal etwas mehr ins Detail gehen.

Es geht um meine 12 jährige Wohnungskatze, EKH, kastriert, die ich seit klein auf bei mir ist.

Für mich ersichtlich fing das ganze vor 1 Jahr an.
Symptome: Durchfall (hatte sie vorher noch nie) und mäßige Kotzerei.
Diagnose des TA: Verdacht auf chronische Mundhöhlenentzündung und Hausmilbenallergie (letzteres deswegen, da sie sich an manchen Stellen (insb. Bauch, an den Flanken und Pfoten) das Fell kahl geleckt hat (phasenweise war es schlimmer bzw. weniger schlimm).
Weiterhin war er der Meinung, daß die Zähne in absehbarer Zeit mal gemacht werden müssen (würden für das Alter noch gut aussehen aber Zahnstein etc. sollte mal gemacht werden).
Therapie: Gegen die Entzündung gab es Antibiotika, gegen die kahlen Stellen Antihistaminika und von mir einen neuen Staubsauger.

Erfolg: Durchfall war weg, Kotzerei war weg, dafür hatte sie tränende Augen, Schnupfen, Heiserkeit. Die übermäßige Fellleckerei hatte aufgehört.

Also wieder zum TA, noch mehr Antibiotika in die Katze gestopft, Diagnose: Infekt.
Erfolg: nach ein paar Tagen ging es ihr wieder besser.

In den nächsten 3-4 Wochen hat sie immer mal wieder gekotzt und fing sich wieder vermehrt an das Fell kahl zu lecken. Außerdem wollte sie öfter nichts fressen.

Nach 1 Monat bin ich wieder zum TA hin. Ich habe den Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit geäußert, TA schloss das aus, laut seiner Aussage würde es das bei Katzen eigentlich nicht geben.
Zahnfleisch war sehr entzündet.
Therapie: Antibiotika, Antihistaminika und Schmerzmittel

Termin zur Zahnsanierung gemacht, da plötzlich die Zähne laut TA teilweise kaputt sind.
Ende Oktober dann Zahnsanierung. War doch nur 1 Zahn zu ziehen und Zahnstein zu entfernen.
Narkose schlecht vertragen, nur am kotzen gewesen. Ich habe es schon mit der Angst zu tun bekommen und war kurz davor abends zur Tierklinik zu fahren. Sie hat sich dann wieder gefangen.

Ca. 2 Wochen ging es ihr recht gut, dann fing sie wieder vermehrt an sich das Fell regelrecht auszubeißen, ansonsten nur zu schlafen und zu fressen.

Ende November war ich wieder beim Tierarzt.
Diagnose: Rheuma. Es war noch der Verdacht einer Schilddrüsenfehlfunktion, der mit einen Bluttest ausgeschlossen wurde. Ansonsten wurde noch ein (kleines) Blutbild gemacht, welches unauffällig war.
Therapie: Prednisolon
Ihr ging es mit dem Zeug definitiv schlechter, besonders bei 2x stattfindenden Dosiserhöhungen zu beobachten. Ich habe es dann Ende Januar abgesetzt (ausgeschlichen) und es ging ihr wieder deutlich besser.
In der Zeit war ich noch 2 oder 3 Mal bei diesem TA, der nicht einsehen wollte, daß es ihr von dem Zeugs schlechter geht. Da er dann auch noch meinte, daß sie auf Gräser und Pollen von draußen allergisch ist, habe ich beschlossen dort nie wieder hinzugehen.

Mitte April ging es ihr wieder recht schlecht (das Fell war jetzt an sehr vielen stellen großflächig kahl, sie kotzte phasenweise und oder wollte nichts/wenig fressen. Außerdem hatte sie öfter Blähungen.

Ich bin zu einer „neuen“ TÄ. Ich beschrieb Symptome, Vorgeschichte etc. und äußerte wieder den Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit und, daß sie zu viele Haare im Magen-Darm-Trackt hat und evlt. deswegen diese Beschwerden mit Fressen und Verdauen.

Gegen das Lecken wollte mir die TÄ Psychopharmaka andrehen (Selegilin). Natürlich hat sie nicht von Psychopharmaka gesprochen, sondern von „es gibt da ein Präparat, was ihrer Katze helfen wird“. Auf meine Frage nach den Nebenwirkungen wurde mir nur gesagt, daß meine Katze ruhiger wird.
Gegen die anderen Beschwerden wollte sie mir ein „hochwertiges Futter“ geben (na, wer errät es? Genau.. RC.. und das sogar in Trockenform).
Ich habe dann zugesehen, daß ich da schleunigst raus bin.

3 Tage später, andere TÄ.

Alles wieder versucht möglichst genau zu beschreiben.
Ultraschall: unauffällig
Röntgen: Diagnose: Spondylose. Metacam intrav. + 4 Tage Metacam ins Mäulchen gespritzt.
Gegen die vermuteten Haarballen hat sie mir eine Tube Bezo-Pet mitgegeben und Paraffinöl, welches ihr ihr eine Woche lang einflößen sollte. Außerdem sollte ihr ihr alles anbieten was irgendwie Fett ist und durchhaut (Butter, Dosenmilch).
Letzteres wollte meine Katze nicht und Durchfall hat sie auch keinen bekommen. Ihr das Paraffinöl einzuflößen war auch alles andere als angenehm.

Die TÄ hat alle Symptome auf die Folgen (bzw. Schmerzen) der Spondylose geschoben. Deswegen könne sie nicht normal fressen/kacken etc. Ich solle bei Bedarf immer Metacam in die Katze stopfen. Habe ich nicht gemacht. Bin auch nicht mehr hin.

In den folgenden 3 Monaten hatte meine Katze ihre guten und weniger guten Tage. Ich habe konsequent Trockenfutter vermieden (ja, ich habe vorher das Zeug gefüttert und ja, ich weiß, daß das nicht ok war). Mein Viech ist aber furchtbar zickig was Nassfutter anbelangt. Ich habe alles gekauft was irgendwie gesund ist. 5 % hat sie gefressen, den Rest habe ich weggeschmissen. Das einzige was sie mochte war der Aldi-Fraß (Lux mit Brocken).
Ihr Fell ist besser geworden, d.h. weniger kahle Stellen, weniger lecken.. aber sie hatte immer wieder Blähungen und auch immer mal wieder gekotzt. Nach 3 Wochen nichtkotzen war es dann in einer Woche 3x.

Vor 1 Woche hat sie wieder ganz übel gekotzt, so schlimm wie noch nie (3x innerhalb 16 Stunden, sehr viel Flüssigkeit und unverdautes Futter).
Ich habe Angst bekommen und bin in die Tierklinik gefahren (das war Samstag letzte Woche), Symptome geschildert, Vorgeschichte erzählt, Verdacht geäußert. Mir wurde zugestimmt, daß es sich um eine Futtermittelallergie handeln könnte und es natürlich sehr schwer wäre da etwas herauszufinden bzw. dies ein sehr langer Prozeß werden wird. Sie bekam etwas gegen den Kotzreiz gespritzt. Mir wurde versichert, daß sie nichts lebensbedrohliches hat und so zog ich wieder ab.
Ich habe ihr Pute gekauft und gekocht, von der sie anfangs auch etwas gefressen hat. Ihr ging es etwas besser und ich war etwas beruhigt. Schon in der Nacht wollte sie allerdings nichts mehr fressen. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen und schob es auf den Streß des Tages.
Am nächsten Morgen fand ich sie ziemlich apathisch in einer Ecke liegen, wo sie sonst nie ist. Sie war völlig schlaff und ich hatte den Eindruck, daß sie schon am auskühlen war.
Ab in die Tierklinik, großes Blutbild, schlechte Werte (Niere), dehydriert und unterkühlt. Man könne versuchen ihr zu helfen, aber das müsse ich entscheiden, es sei nur ein Versuch, es gibt keine Garantie.
Sie war dann von Sonntag bis Mittwoch in der Klinik (und Do + Fr zur Nachsorge). Diagnose: Pankreatitis.

Sie wurde in dieser Zeit 2x geröntgt. Es wurde eine etwas verlangsamte Darmtätigkeit festgestellt (jedenfalls kam das Kontrastmittel nicht in der dafür vorgesehenen Zeit wieder raus).
Die Spondylose wurde bestätigt aber die Beeinträchtigung nicht als derart gravierend angesehen, daß man ihr deswegen Schmerzmittel geben muß.

Medikation:
Antibiotika (Baytril), Schmerzmittel (Novaminsulfon) und Emeprid gegen das Erbrechen und zur Verbesserung der Magen-/Darmaktivität.

Das Antibiotika bekam sie 5 Tage per Injektion. Ich sollte sie ihr weitere 5 Tage nur deswegen geben, weil man das Mittel angeblich 10 Tage geben soll. Da selbst der Hersteller andere Angaben macht, habe ich ihr von den Zeugs nichts gegeben.

Als Bedarfsmedikation habe ich Novalgintropfen mitbekommen, die ich ihr bisher nicht gegeben habe, da ich sie 1. als weitgehend schmerzfrei erachte und 2. gerade die Novalgintropfen wg. Magen/Darm als kontraindiziert ansehe.

Emeprid hat sie 4 Tage bekommen, am 5. Tag wurde es gegen Ranitidin getauscht. Bei Bedarf könne ich ihr weiterhin Ranitidin geben, habe ich bisher aber nicht gemacht.

D.h. seit gestern, 02.08. ist sie komplett Medikamentenfrei.

Einen Unterschied sehe ich großartig nicht. Gestern ging es ihr besser als Vorgestern, heute frißt sie besser, macht aber einen schlapperen Eindruck.

Sie hat jetzt seit 1 Woche nicht mehr gekotzt, Kot ist den Umständen entsprechend normal, aber in meinen Augen frißt sie zu wenig (siehe weiter unten). Magen-Darm-Geräusche sind heute besser als gestern, einmal hat sie heute aufgestoßen, während gestern ihr einmal schon die Suppe im Hals stand.

Die beiden Fahrten zur Kontrolluntersuchung waren für sie ziemlich stressig (Hitze und wohl vor allem Angst wieder zurückgelassen zu werden). In meiner Wohnung ist es leider auch sehr warm und dementsprechend ist es nicht ganz einfach zu beantworten, ob sie jetzt vorwiegend wegen der Hitze so viel rumliegt oder wegen etwas anderem.


Seit der Entlassung aus der Tierklinik am Mittwoch Spätnachmittag hat sie bis jetzt (Sonntag 14.15 Uhr) gefressen ca.
100 gr. Hills i/d
125 gr. integra protect sensitive
50 gr. Kattovit sensitive (scheint sie bisher am meisten zu mögen)
75 gr. Thunfisch
10 gr. gekochtge Pute
60 gr. gekochtes Huhn

Ich finde das deutlich zu wenig. Was haltet ihr davon?

Morgen (spätestens Dienstag) werde ich wieder in die Klinik fahren. Nur wie geht es weiter? Mir scheint, daß man dort nicht wirklich eine Idee hat. Ich hatte vor noch einmal den Spec fPL Wert bestimmen zu lassen und ein kleines Blutbild machen zu lassen.

Ja, es war verdammt viel Text. Nicht immer übersichtlich aber hoffentlich nicht widersprüchlich. Wenn sich da jemand durchgewühlt hat und irgend eine Idee hat, was ich tun könnte, ob es irgendwelche Zusammenhänge gibt, die bisher noch niemand gesehen hat, whatever.. einfach was schreiben, ich bin für fast alles dankbar.

Euch allen einen hoffentlich schönen Sonntag.
 
A

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Warum hast du das Emeprid abgesetzt? Ich würde es weitergeben, auch wenn ihr nicht übel zu sein scheint - es regt ja auch die Darmmotilität an. Ranitidin gibt man nicht nach Bedarf, sondern regelmäßig, wobei ich sowieso eher einen Protonenpumpenhemmer wählen würde (ich weiß, dass die TÄ lieber H2-Hemmer geben, aber nicht, warum), und auch den eine Zeitlang regelmäßig (damit meine ich länger als 3, 4 Tage)

Hast du aktuelle Blutwerte?
 
Die Tierklinik hat Emeprid abgesetzt bzw. gegen Ranitidin getauscht, weil ich nachgefragt habe, ob ihre Futterunlust evtl. nicht von Übelkeit, sondern von einem übersäuertem Magen kommt, da sie ab und zu aufstößt. Es wurde einmalig gespritzt und mir dann in Tablettenform als Bedarfsmedikation mitgegeben.

Da sie aktuell auch nicht kotzt, wüßte ich auch nicht, warum man ihr Emeprid weiter geben sollte. Es ist doch ein gutes Zeichen, daß sie ohne das Zeug nicht kotzt und ich finde, daß es sehr wichtig ist dies zu wissen, da es auf ihren realen Zustand schließen läßt.

Wie lange sollte man deiner Meinung nach Emeprid geben? Mag ja sein, daß es Darmträgheit vorbeugt aber das kann doch in meinen Augen keine Indikation für einer Dauerverabreichung darstellen. Oder mal andersrum gefragt.. ab wann sollte der Darm selbständig nach so einer akuten Phase wieder einwandfrei arbeiten?

Die Blutwerte die ich habe sind vom 27.07.
Morgen werde ich zumindest ein kleines Blutbild veranlassen (es sei denn es spricht etwas für eine spezifischere Blutuntersuchung) und natürlich den Pankreas-Wert (wobei das Ergebnis wohl 2 Tage dauert).
 
Hallo Herbstregen,

ich habe mit meinem alten Kater Menki auch so einen Kandidaten mit Spondylose und chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Die Auswirkungen der Spondylose solltest du nicht unterschätzen. Es beeinträchtigt die Katzen in ihrer normalen Beweglichkeit ungemein und ist für das Tier sehr! schmerzhaft. Ohne tägliches Schmerzmittel würde Menki wahrscheinlich keinen Schritt mehr tun.

Dazu kommt, dass der normale Kotabsatz, der ja in einer bestimmten Stellung mit gerundetem Rücken passiert, mit Spondylose ohne Schmerzmittel für das Tier extrem unangenehm ist. Der Kot wird zurückgehalten und ein Teufelskreis entsteht. Menki hatte bereits schlimme Verstopfungen dadurch.

Ich halte bei Spondylose die tägliche Schmerzmittelgabe für unverzichtbar. Welches Mittel du nimmst, sprich mit deinem TA ab. Hier wird Metacam seit 4 Jahren gut vertragen.

Bei einem akuten Schub der BSD, der immer mal wieder vorkommt, gab es für Menki Emeprid für mehrere Wochen, dazu Vitamin B12-Injektionen, einen Magensäureblocker und Infusionen, außerdem Cortison und AB. Die Medikamente gab es für ca. 4 Wochen, danach wurde mit großem BB incl. fPLi kontrolliert.

Mit rohem Fleisch habe ich bei meinem Kater keine guten Erfahrungen gemacht. Die Verdauung ist da zu sehr gefordert. Viele TÄ empfehlen Futter mit geringem Fettanteil. Bei mir war immer wichtiger, dass überhaupt etwas gefressen wurde.
 
Da sie aktuell auch nicht kotzt, wüßte ich auch nicht, warum man ihr Emeprid weiter geben sollte. Es ist doch ein gutes Zeichen, daß sie ohne das Zeug nicht kotzt und ich finde, daß es sehr wichtig ist dies zu wissen, da es auf ihren realen Zustand schließen läßt.

Das die Katze nicht erbricht, heißt ja nicht das ihr nicht schlecht ist.
Das Emeprid würde ich ruhig noch weiter geben, ich habe es immer solange gespritzt bis ich mir sicher war, das die Nahrungsaufnahme wie gewohnt stattfindet. Da sie sehr schlecht frisst, zeigt sie dir ja das ihr schlecht ist oder sie Schmerzen hat. Wenn nicht sogar beides zutrifft.
 
Wenn die Auswirkungen der Spondylose derart ausgeprägt sind wie bei deinem Kater, dann ist die tägliche Schmerzmittelgabe sicherlich angebracht.
Ich sehe bei meiner Katze diese Ausprägung allerdings nicht. Sicher, es gibt Einschränkungen, insb. beim Springen, aber ihre anderen Aktivitäten sind soweit ich das beurteilen kann nicht eingeschränkt.
Wäre die Spondylose der Grund für ihre phasenweise Inaktivität bzw. schlechten Zustand, dann hätte man ja unter Metacam eine Veränderung feststellen müssen.

Natürlich trägt der Schweregrad meiner Katze auch nicht gerade zum Wohlbefinden bei und um so älter sie wird, um so mehr wird das ein Thema werden aber zum derzeitigen Zeitpunkt sehe ich keinen Grund ihr dauerhaft Metacam zu verabreichen.

Ich werde trotzdem morgen den diensthabenden Arzt darauf ansprechen und ihn bitten sich das Röntgenfoto anzusehen und mir seine Meinung dazu zu sagen.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Wenn meine Katze Schmerzen hat, soll sie etwas dagegen bekommen. Und auch wenn die Biester den Schmerz sehr gut verstecken können, so wird sie von mir nichts bekommen, solange es für mich nicht ersichtlich oder zumindest plausibel nachvollziehbar ist. Es kann nicht sein daß ich ihr rein prophylaktisch Zeug eintrichtere, was je nach Präparat ihr den Magen, die Nieren, Leber oder sonst etwas schädigt und dessen Nutzen nur rein theoretisch ist.

Es ist gut und wichtig, daß es dieses Zeug gibt und es ist schön, wie in deinem Fall, das es wirkt und auch vertragen wird. Aber die Entscheidung ist individuell.

Habe ich das richtig verstanden, daß der Tierarzt deinem Kater 4 Wochen lang Antibiotika gegeben hat?
 
Da sie sehr schlecht frisst, zeigt sie dir ja das ihr schlecht ist oder sie Schmerzen hat. Wenn nicht sogar beides zutrifft.

Das hat sie aber unter Wirkung von Emeprid und Schmerzmitteln auch gemacht. Da war es mit dem Fressen sogar noch schlechter. Dies kann also kein Argument für Emeprid sein.
 
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Je nach Schweregrad des akuten Schubes gab es hier AB auch für den gesamten Zeitraum.

Das hing aber ganz davon ab, wie schnell es wieder bergauf ging. Die beidem schlimmsten Schübe gab es vor vier Jahren, als gleichzeitig schlimme Verstopfung auftrat und die Spondylose als Zufallsbefund beim Röntgen gesehen wurde.

Ich hatte meinem Kater bis dahin auch keine Schmerzen angesehen. Das er nicht mehr so mobil war, habe ich auf das Alter geschoben. Es war damals 10 Jahre alt, und heute weiss ich, dass ich ein Idiot war. Ich habe hier jetzt eine 11 Jahre alte Katze mit intaktem Skelett, und die springt und klettert wie ein Kitten.

Zum Emeprid: es macht die Katzen müde, also nicht wundern, wenn das Tier recht träge wird.

Bei Appetitlosigkeit hat die Kombination aus Säureblockern und Infusion mit Zusatz von Glucose sehr gut geholfen. Nach der Zuckerlösung wurde immer sofort wieder ordentlich gefressen.

Wenn zuviel Magensäure da ist, stell den Napf etwas höher, damit die Katze sich nicht bis zum Boden herunterbeugen muss. Dann fließt Säure in die Speiseröhre und sofort ist der Hunger vorbei :(.
 
Je nach Schweregrad des akuten Schubes gab es hier AB auch für den gesamten Zeitraum.
Mit welcher Begründung?

Ich hatte meinem Kater bis dahin auch keine Schmerzen angesehen. Das er nicht mehr so mobil war, habe ich auf das Alter geschoben. Es war damals 10 Jahre alt, und heute weiss ich, dass ich ein Idiot war. Ich habe hier jetzt eine 11 Jahre alte Katze mit intaktem Skelett, und die springt und klettert wie ein Kitten.
Das ist aber auch wieder sehr individuell. Es gibt gesunde Bewegungsmuffel und kranke Tiere, die halbtot noch kaum zu bändigen sind. Was hättest du denn gemacht, wenn dein Kater nicht auf Metacam angesprochen hätte und auf das nächste Schmerzmittel auch nicht? Hättest du es ihm trotzdem weitergegeben?

Meine Katze hat damals nach dem Befund von Spondylose 5 Tage lang Metacam bekommen. Metacam wirkt sehr schnell. Wenn ich irgend eine Verbesserung ihres Zustandes bemerkt hatte, würde ich ihr das Zeug doch nicht verweigern. Ich wäre ja froh, wenn ich ihr damit helfen könnte.

Zum Emeprid: es macht die Katzen müde, also nicht wundern, wenn das Tier recht träge wird.
Kann ich absolut nicht bestätigen. Meine Katze war fast schon hyperaktiv, als ich sie aus der Klink geholt habe und auch den nächsten Tag noch. Das kam aber wohl eher von ihrer unbändigen Freude endlich wieder zu Hause zu sein, da sie in ihren 12 Jahren noch nie alleine an einem fremden Ort war.
 
  • #10
Mag ja sein, daß es Darmträgheit vorbeugt aber das kann doch in meinen Augen keine Indikation für einer Dauerverabreichung darstellen.

Das ist sehr wohl eine Indikation dafür. Darmträgheit klingt fast neckisch-harmlos, meine Güte, das hat ja jeder mal, aber schon Hippokrates hat gesagt: "Der Tod sitzt im Darm" - eine ordentliche Verdauung ist also sehr wichtig!

Ich würd einer Therapie einmal wenigstens zwei, drei Wochen Zeit geben, nach ein paar Tagen kann man meistens nicht wirklich beurteilen, wie etwas wirkt, noch dazu, wenn es sich um ein so komplexes Krankheitsbild handelt.

Als Schmerzmittel würde ich kein Metacam geben, das kann möglicherweise wieder eine Pankreatitis hervorrufen.

Du hast geschrieben, dass es ihr auf Cortison schlecht gegangen ist. Inwiefern, also welche Art Symptome hatte sie da?
 
  • #12
  • #13
Ich würd einer Therapie einmal wenigstens zwei, drei Wochen Zeit geben, nach ein paar Tagen kann man meistens nicht wirklich beurteilen, wie etwas wirkt, noch dazu, wenn es sich um ein so komplexes Krankheitsbild handelt.
Ich war ja selbst überrascht, daß man mir nach 3 Tagen stationärem Aufenthalt meine Katze überreicht hat, ohne mir wirklich sagen zu können wie es weiter geht. Bei den 2 Kontrolluntersuchungen danach hieß es immer "schauen wir mal wie es ihr morgen (bzw. am Montag) geht". Wie gesagt, Emeprid habe nicht ich, sondern die Ärztin abgesetzt. Und bei meiner Katze wurde ja in der Tat eine verminderte Darmtätigkeit diagnostiziert. Die Schmerzmittel wurden direkt nach Entlassung durch die Klinik (ohne Begründung) abgesetzt und nur beim letzten Kontrollbesuch gab es noch einmal eine Injektion.
Vertrauen schafft das alles nicht :/

Als Schmerzmittel würde ich kein Metacam geben, das kann möglicherweise wieder eine Pankreatitis hervorrufen.
Und das ist das schlimme. Was der eine (egal ob Arzt oder Dosenöffner) empfiehlt, ist für den anderen ein no-go. Was wäre denn für dich ein geeignetes Schmerzmittel und warum? Vor allem solle es ja eines sein, daß man zu Hause selbst verabreichen kann.

Du hast geschrieben, dass es ihr auf Cortison schlecht gegangen ist. Inwiefern, also welche Art Symptome hatte sie da?
Sie war sehr träge, hat schlecht gefressen, man hat ihr angesehen, daß es ihr schlecht geht und sie irgendwie leidet. Besonders auffällig wurde es bei den Dosiserhöhungen. Da ich das Zeug über mehrere Wochen verabreicht habe und es ihr nach dem Ausschleichen deutlich besser ging, gibt es für mich keinen Zweifel, daß es irgend etwas mit dem Cortison zu tun gehabt haben muß. Ich kann es leider nicht besser beschreiben.
 
  • #14
Genau. Aufgrund hoher Entzündungswerte war es damals angebracht.
Ok, danke. Da habe ich bzw. meine Katze ja mal ausnahmsweise Glück, daß für sie keine Notwendigkeit für Antibiotika besteht.
 
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  • #15
Und bei meiner Katze wurde ja in der Tat eine verminderte Darmtätigkeit diagnostiziert. Die Schmerzmittel wurden direkt nach Entlassung durch die Klinik (ohne Begründung) abgesetzt und nur beim letzten Kontrollbesuch gab es noch einmal eine Injektion.
Vertrauen schafft das alles nicht :/


Und das ist das schlimme. Was der eine (egal ob Arzt oder Dosenöffner) empfiehlt, ist für den anderen ein no-go.
Da geb ich dir vollkommen recht, das ist leider auch in der Humanmedizin oft so. Meine TÄ haben auch Metacam als erstes in der Hand, ich versteh es auch nicht.

Was wäre denn für dich ein geeignetes Schmerzmittel und warum? Vor allem solle es ja eines sein, daß man zu Hause selbst verabreichen kann.
Am besten wäre natürlich ein Opioid, aber davor schrecken sehr viele TÄ zurück. Aber ich glaube, du hattest auch schon Novalgin, oder? Hat sie das vertragen?


Sie war sehr träge, hat schlecht gefressen, man hat ihr angesehen, daß es ihr schlecht geht und sie irgendwie leidet. Besonders auffällig wurde es bei den Dosiserhöhungen. Da ich das Zeug über mehrere Wochen verabreicht habe und es ihr nach dem Ausschleichen deutlich besser ging, gibt es für mich keinen Zweifel, daß es irgend etwas mit dem Cortison zu tun gehabt haben muß. Ich kann es leider nicht besser beschreiben.
Sehr merkwürdig, aber gut, es gibt alles :) Normal fressen sie auf Cortison wie die Firmlinge!
 
  • #16
Am besten wäre natürlich ein Opioid, aber davor schrecken sehr viele TÄ zurück. Aber ich glaube, du hattest auch schon Novalgin, oder? Hat sie das vertragen?

In der Klinik hat sie Metamizol bekommen. Als Bedarfsmedikation habe ich am Freitag Novalgin-Tropfen mitbekommen. Ich habe erst zu Hause festgestellt, daß es Novalgin ist (ja, ich weiß.. das darf nicht passieren aber ich bin selbst gerade ziemlich angeschlagen), denn sonst hätte ich zumindest mal nachgefragt, warum ausgerechnet Novalgin, denn das hat ja die Eigenschaft ziemlich auf den Magen zu schlagen (auch wenn das natürlich kein Muss ist). Außerdem sollen die Tropfen wohl ziemlich übel schmecken (jedenfalls Katzen, ich kann mich an den Geschmack nicht mehr erinnern).

Welches Opioid käme denn für dich in Frage? Wahrscheinlich geben die Tierärzte es nicht gerne raus, weil sie Angst haben, daß es dann gleich am nächsten Bahnhof verkauft wird (^.^)
Gerade mal http://vetline.de/anwendung-von-opioiden-bei-der-katze/150/3252/67927 überflogen... unproblematisch hört sich das nicht gerade an.. aber das ist ja bei dem ganzen Pharmazeugs so. Deswegen finde ich es so erschreckend, daß oftmal so leichtfertig mit dem Zeug umgegangen wird. Ich selbst kann mich ja wehren aber meine Katze kann es nicht.
 
  • #17
Ja, vermutlich ist das eine Sorge. Die andere ist wahrscheinlich der damit verbundene Mehraufwand. Ein Opioid, das nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, wäre Tramal (Tradolan). Das hat relativ wenig Nebenwirkungen, man kann es auch s.c. spritzen.
Novalgin schmeckt scheußlich, ja, aber ich weiß nicht, ob Metacam viel besser schmeckt ;) Es ist trotzdem verträglicher. Ich würde so oder so auf jeden Fall einen Magenschutz dazugeben, eben zB Ranitidin oder Omep. Wenn du keine Medikamente geben magst, versuche es mit Ulmenrindensirup (SEB/ Slippery Elm Bark), der bildet einen schützenden Film um die Magenwand.
 
  • #18
Das Problem mit der Verabreichung... ich muß es alleine zu Hause machen können, da fallen Injektionen leider weg (gleichzeitig fixieren und mit einer Nadel an der Katze rumwerken.. das geht nicht).
Die orale Verabreichung von Tramadol soll nicht so gut bzw. einfach sein.. Das ist schon wieder alles Mist :/
Wegen Injektion täglich zur Tierklinik zu fahren geht auch nicht. Taxi kostet mich fast 40 Euro, ich habe jetzt schon Probleme das Geld aufzutreiben.
Ich werde trotzdem morgen mal nachfragen, was sie von der Idee halten.

Ulmenrinde.. da schau ich mal, ob ich irgendwo auch kleine Mengen zum Ausprobieren finde. Es langt ja schon, daß ich so viel Futter wegschmeißen muß :/

Muß das denn alles so kompliziert sein? :/
 
  • #19
Welches Opioid käme denn für dich in Frage? Wahrscheinlich geben die Tierärzte es nicht gerne raus, weil sie Angst haben, daß es dann gleich am nächsten Bahnhof verkauft wird (^.^)

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Buprenovet gemacht. Von unserer TK habe ich das fertig aufgezogen in Spritzen mit nach Hause bekommen, die ich alle acht Stunden ins Mäulchen geben musste. Die Menge, auf eine Fünf-Kilo-Katze heruntergerechnet, ist so winzig, dass man damit am Bahnhof wohl kaum das große Geld machen kann.

Nur im deutschsprachigen Raum stellen sich die Tierärzte (und der Gesetzgeber) da so an. In den englischsprachigen Ländern sind opiathaltige Schmerzmedis in der Tiermedizin weitaus verbreiteter, weil damit einfach die besten Erfahrungen gemacht wurden.
 
  • #20
Danke, das vergleiche ich gleich mal mit Tramadol.
Dumme Frage.. aber reicht es nicht aus, wenn ich ein Rezept bekomme und mir dann das Präparat und die Spritzen in der Apotheke besorgen kann?

In Deutschland ist es ja leider noch weit verbreitet in der Humanmedizin Menschen leiden zu lassen. Schmerz ist oftmals noch etwas, was die Leute "auszuhalten" haben, bzw. sich einbilden. Äh.. ja.. falsches Thema....
 

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