SDÜ+CNI: Krämpfe, Anfälle & Tod nach Energiezufuhr?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Midknight

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7. November 2019
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Liebes Forum,

auch bei euch möchte ich Gelegenheit zum Informationsaustausch nutzen und hoffe etwas Licht in die Angelegenheit bringen zu können.

Am Montag ist meine 17 Jahre alte Katze "Yuna" (EKH) nach 5 Jahren SDÜ und CNI in meinen Armen semi-friedlich eingeschlafen. Im Juli begannen ihre Nieren nach langer Behandlung mit Semintra, Phosphatblockern, etc, so langsam endgültig den Dienst zu quittieren und die letzten paar Tage vor ihrem Tode baute sie rapide körperlich und geistig ab.

Nachdem nun die erste Trauer langsam abgeklungen ist, setzt meine Neugierde ein. Ich möchte auch gleich zu Anfang klar stellen, dass dies kein Eintrag ist um Schuldzuweisung, Vorwürfe oder Selbstzweifel in Bezug auf Yunas Tod zu deklarieren, sondern rein aus Interesse am Geschehen und evtl. Aufklärung von Informationslücken. Ich bin mir sicher, dass alles was in ihren letzten Stunden geschah, von allen Beteiligten im besten Wissen und Gewissen zum Wohl der Katze geschah.

Ich möchte euch kurz den Ablauf Yunas letzter Stunden mit SDÜ+CNI schildern:

Die letzten Tage hatte sie enorm abgebaut, so dass sie das Wochenende über gar nichts mehr gefressen hat. Auf Toilette gehen, Trinken und Putzen ging noch halbwegs, aber Futter nur noch per Futterspritze. Sie magerte trotzdem auf 3,4 Kilo ab (vormals 7 Kg) und war so schwach, dass sie kaum noch gerade gehen konnte. Obwohl ihr Fell sehr schön aussah und sie sich nicht verkroch, merke man aber dass es dem Ende entgegen ging. Sie wirkte abwesend und die Medikamente (SUC, Semintra, Nierentonikum, etc) schlugen auch nicht mehr an. Sonntagnacht hatte sie dann auch einen schlimmen Anfall, wo sie auf der Seite liegend erbrach und Krämpfe/Zuckungen für etwa 40 Sekunden durchlebte und danach schlaff seitlich liegend in ihrem Erbrochenen verharrte, beinahe schon komatös. Auf meinem Schoß beruhigte sie sich wieder ein wenig und wurde aktiver, aber man konnte sehen dass sie wohl einen Hirnschlag oder so etwas ähnliches hatte. Sie reagierte kaum noch auf meine Stimme, war sehr schreckhaft auf Geräusche, etc.
Trotzdem kuschelte sie sich diese Nacht noch mal an mich ran, ging brav auf Toilette ein Häufchen machen, trank ein paar Schluck und protestierte auch nicht als es morgens dann zum Tierarzt ging.

Dort sollte sie eigentlich eine Infusion bekommen und endlich mal auf den Kaliumwert getestet werden. Endlich hatte ich auch eine Ärztin gefunden, die auf mich hörte und sofort sagte: "Ja, Anämie und Kalium testen wir. Ihre Chancen stehen etwa bei 50:50."

Aber nach der Blutabnahme und der NaCl-Infusion war dann wohl die Kraft aufgebraucht. Sie sollte noch zum Aufpäppeln eine Infusion mit Traubenzucker (Oder so was in der Art) bekommen, aber nach einigen Minuten infudierens schaute sie mich nochmal mit klarem Blick an, und bekam dann erneut einen Anfall wie in der letzten Nacht. Sofort nahm ich sie auf den Arm und dort ist sie dann auch friedlich und von sich aus eingeschlafen.

Die beiden wichtigen Stellen habe ich mal fett markiert, denn ich frage mich ob sie nicht zusammenhängen. Vor ihrem ersten Anfall Sonntagnacht bekam Yuna etwa 10ml Honigwasser. Ein halber Teelöfel guten kaltgeschleuderten Honigs vom Imker aus der Region. Nach einem Anruf bei der 24h Notdienststelle der nächsten Tierklinik wurde mir zu diesem Schritt geraten, um ihr etwas Energie zu geben so dass sie die Nacht noch durchsteht. Ich hatte dort ihren Zustand und die Krankheiten genau geschildert und wie die meisten hier wissen, hat reiner, kaltgeschleuderter Honig, wie auch beim Menschen, für Katzen eine antibakterielle Wirkung. Er wirkt gegen einen rauen Hals und unterstützt mit seinem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen das Immunsystem. Da Honig quasi „Zucker pur“ ist, hat er einen hohen Energiegehalt. Dieser kann von Vorteil sein, wenn es um die Stärkung eines geschwächten Körpers geht.

Ihren ersten Anfall (Krämpfe, wildes hin- und herwinden, Orientierungslosigkeit, Benommenheit) hatte sie nach der Verabreichung des Honigs, etwa 4-5 Minuten danach. Das war zum ersten Mal, dass ich so eine Reaktion bei ihr sah (kein Diabetes und sonst auch nie Probleme mit Honig zuvor), und sie brach auch nur den Honig aus, sonst nichts. Auch den restlichen Tag, vor und nach dem Anfall, hat sie alle Medikamente, Futter, etc. drin behalten und keinerlei Anzeichen für einen weiteren Anfall gezeigt. Der zweite, am nächsten Vormittag in der TA-Praxis, kam dann auch nicht nach der Verabreichung der NaCl-Infusion, sondern wieder 4-5 Minuten nach Anschluss an die Traubenzuckerlösung. Wieder versuchte sie erst zu erbrechen, dann setzten die Krämpfe und Zuckungen ein und danach war sie auch schon weggetreten und ihre letzten drei Minuten brachen an. Ich konnte sie beruhigen und Gott sei Dank schlief sie dann auch ohne weitere Anfälle ruhig und völlig erschöpft für immer in meinen Armen ein.

Nur frage ich mich, wieso diese heftigen Anfälle? Wodurch waren sie hervorgerufen? Die TÄ meinte, die Urämie sei schon so weit vorgeschritten, dass Yunas Hirn befallen war. Aber genau konnte sie es sich auch nicht erklären. Sowohl sie als auch die Arzthelferin waren erschrocken und überrascht, als ich ihnen mitteilte, dass meine süße Dame uns verlassen hat. War ihr Körper von der CNI schon so weit geschwächt und vergiftet, dass sie eine so hohe Energiezufuhr einfach nicht mehr verarbeiten konnte und das letztlich zu ihrem Tod führte?

Vielleicht kennt sich hier ja jemand etwas besser in der Thematik aus, oder hat etwas ähnliches erlebt? Ich jedenfalls kann es mir nicht erklären und kann auch nicht sagen, ob es am Ende ein Herzstillstand, Ersticken durch Krampf, oder ein Hirnschlag war. Ändern kann man es eh nicht mehr, aber ich hätte gerne etwas mehr Gewissheit.
 
A

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Ich halte das für ein zufälliges Zusammentreffen.
Zur Urämie gehört Übelkeit und Erbrechen dazu. Das kommt aber nicht aus dem Magen sondern aus den Brechzentren (Chemorezeptoren) im Hirn, das ja von harnpflichtigen Substanzen überschwemmt wird. Deshalb auch die Krämpfe.

Im Sterbeprozess kommt es auch zu einer Urämie, weil die Nieren dicht machen. Es wird nichts mehr ausgeschieden, eine fortbestehende Nierenerkrankung massiv verstärkt. Freiwillig nimmt kein Lebewesen dann mehr Nahrung oder Flüssigkeit auf. Lässt man der Natur ihren Lauf, kann man Durst über ein Feuchthalten von Lippen und Mundschleimhaut lindern, denn dort sitzen die meisten Rezeptoren für das Durstgefühl.
 
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