Schlimme Anfälle aus dem Nichts

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Katzfratz

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16. August 2019
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Hallo zusammen,

Ich habe mich entschlossen, mich hier anzumelden, weil ich keine Ruhe finde. Letzte Woche mussten wir nach 48h schlimmsten Leids unseren Kater früh morgens in der Notfallklinik einschläfern lassen. Und wir haben bis heute keine eindeutige Diagnose.
Ich finde im Internet einfach nichts. Da wir noch eine weitere Katze, seine Schwester, haben, habe ich natürlich sehr Angst, dass es eine Art Infektion oder Virus ist. Ich versuche es euch zu beschreiben, was wir letzte Woche erlebt haben und entschuldige mich für die Länge des Textes.... Ich glaube, es ist auch eine Art Verarbeitung :(

Vorab: ich habe auch Videos, die ich für den Arzt gemacht hatte. Ich möchte sie aber nicht einfach so hier rein stellen. Wenn aber jemand das sehen möchte um sich ein Bild zu machen, dann würde ich sie auch verschicken.


Findus war eine gesunde Bauernhofkatze, wir kennen Bauern und Elterntiere, alles tiptop. Er wurde nur 2 Jahre, wir waren regelmäßig impfen (freigänger) und kastriert war er auch. Er war so unglaublich verschmust, fit und gesund.
Letzte Woche fing er Mittwoch Abend an, sich seltsam zu verhalten. Er war noch anhänglicher als sonst, ich war schon fast genervt. Ständig stolperte ich über ihn. An diesem Abend bekam er einen ersten kleineren Anfall. Er speichelte extrem und rannte dann wie verrückt los und donnerte gegen die Glastür. Dabei speichelte er wirklich viel. Er wollte zur Nacht trotzdem raus, ich ließ ihn. In der Nacht hörte ich ihn miauen, wohl jeder jaulen, wie verrückt, sehr tief und verzweifelt. Ich tat es als katzenkampf ab, den wir hier oft in der Nacht zwischen all den Hof Katzen haben.
Am nächsten Tag, Donnerstag, hatte er wieder so einen Anfall, in der Früh. Er zuckte erst im. Gesicht, dann floss Speichel und dann rannte er los. Und wieder knallte er gegen sämtliche Schränke und Türen l, als wäre er blind. Dabei urinierte er auch das erste Mal. Danach war er fix und alle und schlief eine Stunde. Man konnte ihn während und danach nicht ansprechen bzw er reagierte nicht. Ich dachte sofort an epilepsie und packte den Kater ein zum Arzt.

Der konnte bis auf verzögerte Pupillen Reaktion nichts feststellen, empfahl mir Belladonna D12 und nux vomica. Es sei jedenfalls keine epilepsie, er stellte Borreliose in den Raum, die ins Hirn gewandert ist und gab Antibiotikum. Also wieder nach Hause, wir sollen ihn ruhig wieder rauslassen, das Mittel wirke zügig.

Nachmittag kam die Nachbarin ganz panisch zu uns gerannt l, unser Kater läge in deren Garage und fauchte, urinierte, speichelte alles voll.... Der hätte Tollwut und wir sollen ihn sofort holen. Als ich ankam lag er schon schlafend am Boden, die Spuren seines Anfalls waren überall zu sehen. Ich packte ihn ein und fuhr ein zweites Mal zum Arzt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte 7 Anfälle innerhalb von 5h gezählt. Es wurde immer schlimmer und die Anfälle immer heftiger. Der Arzt fing an dich Sorgen zu machen, schickte mich aber wieder nach Hause (gab Cortison und Valium) weil er abwarten wollte, bis das Mittel wirke. Ich sagte ihm, dass es immer heftiger wird und ich Angst habe, dass er etwas schlimmeres als epilepsie hat. Ich solle Freitag nachmittags wieder kommen. Also wieder nach Hause. Dort legte ich den auf Drogen gesetzten Kater in seine Kinderstube, ein 20qm großer Raum mit seinem Körbchen, Sessel und Teppich mit Futter und Wasser und blieb bei ihm. Die Anfälle kamen nun alle 30 Minuten. Mittlerweile fauchte er kurz vor einem Anfall und wurde extrem wild. Ich hatte phasenweise Angst vor ihm und verließ das Zimmer. Er urinierte und speichelte innerhalb kürzester Zeit alles zu. Gegen 1 Uhr nachts und vielen Tränen meinerseits bin ich ins Bett. Um 6 Uhr sollte sich mir ein unglaublich schreckliches Bild bieten.

Der Kater lag am Boden in seinem Urin... Alles, wirklich alles war voll davon. Sein Auge war verwundet und blutete, am der Wand waren blutspuren, krallen fehlten und die Pfoten blutete und der extreme Speichel floss. Er war nun gar nicht mehr ansprechbar. Wenn er nicht grad einen Anfall hatte und wie ein Berserker durch die Gegend rannte und sich dabei blutig verletzte saß oder lag er apathisch da, fauchte und bewegte sich nicht mehr. Ich war am Ende. Um 8 Uhr rief ich den Notdienst an, schilderte den Fall, ich durfte gleich kommen. Die Ärztin in der tierklinik sah sich prompt einen der Anfälle live und schüttelte nur den Kopf "das wird nicht mehr besser, wir müssen ihn erlösen".... Ich wusste es innerlich schon und stimmte sofort zu, damit mein armer Kater nicht mehr so leiden muss.

Die Ärztin meinte, es könnte viel sein. Tollwut darf sie nicht ausschließen (rechtlich) aber sie denkt eher an Vergiftung. Mich lässt das nicht los, dass wir keine eindeutige Diagnose bekamen. Und daher mein Beitrag.

Hat jemand von euch das schonmal erlebt? Rennanfälle mit Speichel kennen sicherlich einige. Aber auch diese krasse wesenveränderung (Frauchen uns nichts), diese rasante Verschlimmerung und Häufung der Anfälle, diese schrecklichen Verletzungen l, die er sich dabei zugezogen hatte??? Ihr würdet mir mit euren Erfahrungen und Einschätzungen so sehr helfen.

Der Verdacht auf Tollwut kam uns übrigens, da wir hier zwei auffällige Marder beobachten konnten, die ein total seltsames Verhalten (tagsüber!!) zeigten und auch verletzt aussahen. Wir haben natürlich Angst, dass der Speichel, der quasi überall im Haus und vor allem in dem Zimmer war, irgendwie ansteckend sein könnte. Tollwutimpfung hätte letztes Jahr Oktober aufgefrischt werden müssen, was wir verpasst hatten. Aber angeblich sind wir ja Tollwutfrei, oder? Also doch Vergiftung? Oder ein Parasit im Hirn??

In Gedenken an
Kater Findus
Geboren Frühjahr 2017
Gestorben 9.9.2019
:sad::sad:


Liebe Grüße
 
A

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Das ist ja furchtbar, wirklich schlimm. Tut mir sehr leid um deinen Kater.
Marder verhalten sich manchmal komisch wenn sie Revierkämpfe austragen. Ist nur Spekulation aber vielleicht wirklich Vergiftung oder Hirntumor. Aber für Hirntumor ging es mir zu schnell das flutet eher an. Auch wenn Katzen über Felder oder Wiesen gehen können sie verschiedene Ackergifte aufnehmen oder auch Schneckenkorn, wenn sie sich dann putzen. Tollwut ist ja anscheinend ausgerottet. Nur Obduktion bringt Klarheit. Stille Grüße Biveli
 
Der arme Kater, was muss der gelitten haben. Du hättest nach dem ersten TA-Flop dringend einen anderen aufsuchen sollen. Das kann ich dir für die Zukunft nur raten, solltest du noch andere Tiere haben.

Wenn du Gewissheit haben willst, musst du ihn obduzieren lassen. Alles andere sind nur Mutmaßungen.

Edit: Was mich gerade stutzig macht, bei Verdacht auf Tollwut, müsste da nicht eine Meldung erfolgen und dann von Amts wegen nachgeforscht werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja da hast du recht. Wir waren schon immer mit allen Tieren bei diesem Tierarzt, daher hab ich das erstmal nicht in Frage gestellt. Aber ja, ich hätte umgehend wo anders hinfahren sollen.

Genau. Bei Verdacht auf Tollwut würde eine riesen Sache losgetreten und der Arzt MUSS bei Verdacht sofort alle hebel in Bewegung setzen. Die Ärztin sagte, sie schließt es quasi aus, darf aber aus rechtlicher Sicht nicht mit 100% Sicherheit ausschließen. Naja, letztendlich habt ihr recht..... Alles Spekulation.

Hirntumor, dafür gibt es wirklich zu schnell. Von ersten Anfall bis Tod waren es keine 48h :(
 
Hallo,

erstmal mein herzliches Beileid zu diesem Verlust :(

Beim lesen dachte ich ja irgendwie auch an einen epileptischen Anfall...
Wurde das nicht näher untersucht?
 
Mein Beileid.:(

Fachlich kann ich leider nichts beitragen, aber ich will Dir zumindest mein Mitgefühl ausdrücken drücken.:(
 
Ich habe von so einem heftigen Fall tatsächlich auch noch nie gehört :(

Ich finde es hört sich tatsächlich sehr nach Tollwut an aber wie du selber und schon andere geschrieben haben gibt es diese in DE ja eig. nicht mehr :/

Das tut mir sehr, sehr leid für euch und ich bin gleichzeitig absolut schockiert über euren TA. Er hätte euch meiner Meinung nach sofort zu einer Tierklinik schicken sollen wenn er selbst nicht stationär aufnehmen kann.

Es ist ja nun schon ein paar Tage her... hast du noch die Möglichkeit euren Kleinen obduzieren zu lassen damit du Klarheit bekommst?
 
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Mein herzliches Beileid.

Was ich noch anmerken möchte, es gibt noch die Fledermaustollwut, zumindestens in NRW.
 
Erst einmal mein aufrichtiges Beileid zu eurem Verlust. :(

So viel ich weiß, gilt Deutschland in Hinsicht auf die so genannte terrestrische Tollwut (also etwa die von Füchsen etc.) als Tollwut-frei, wobei in Grenzgebieten womöglich ein gewisses Risiko besteht, dass aus Ländern, in denen die Tollwutbekämpfung nicht so konsequent verfolgt wird, infizierte Tiere ins Land kommen. Wenn man mitten in Deutschland wohnt, geht die Gefahr wohl wirklich gegen Null.

Es gibt aber auch Tollwut bei Fledermäusen , wobei meines Wissens das Risiko, dass sich eine Katze bei einer Fledermaus infiziert, auch extrem gering ist.

Fazit ist wohl, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass sich ein Haustier in D mit Tollwut infiziert, wirklich zu 100% ausschließen kann man es aber auch nicht. (Und bei einer für den Menschen fast immer tödlich verlaufenden Krankheit, reicht mir persönlich auch eine Wahrscheinlichkeit, von 0,001%, um meine Freigänger impfen zu lassen, zumal wir hier auch Fledermäuse haben).

Ich hätte aber auch erwartet, dass bei einem Verdacht auf Tollwut da jetzt alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt werden, denn eigentlich müssten dann ja auch andere Freigänger und andere Tiere, die Kontakt zu einem tollwütigen Tier gehabt haben könnten, unter "Verdacht" gestellt werden, sprich Impfstatus etc. überprüft. Und müsste so ein Tier nicht schon von Amts wegen obduziert werden? Wenn in die Richtung nichts passiert ist, wird man wohl eher nicht von Tollwut ausgehen. :confused:
Das sind jetzt aber auch nur Spekulationen meinerseits, ich bin keine Fachfrau zu dem Thema.
 
  • #10
Richtig, es wäre eine riesig Maschinerie angegangen bei dem Verdacht. Das ganze Dorf würde quasi in Quarantäne kommen und alle darin lebenden Tiere präventiv exekutiert. So zumindest war es mal in den 70ern der Fall irgendwo in D. Ich fragte die Ärztin ob eine Obduktion möglich sei. Sie sagte, dass der Kater dazu in die Pathologie nach München käme und von dort weiter nach Nürnberg, sein Hirn aufwendigst untersucht würde und das viele viele tausend Euro kosten würde. Und wie gesagt, sie schloss es quasi aus. Sie hatte den Kater auch gründlich auf bissspuren untersucht und nichts gefunden. Ich habe natürlich auch mit einem anderen Arzt telefoniert und der sagte auch, dass der Impfschutz quasi noch gegeben war und hätte man einen leisen Verdacht auf Tollwut gehabt, wäre das andere verlaufen. Bei Tollwut gäbe es auch keine solche Anfälle. Es würde zudem zu lahmungserscheinungen kommen, das war nicht der Fall.
Es fiel öfter das Wort Glycol-Vergiftung.... Aber so richtig sicher war sich eben keiner.

Ich habe im Internet katzenvideos gesehen mit epileptischen Anfällen, das sah ganz ähnlich aus, auch kit dem Speichel. Das Frauchen erklärte man sich damit, dass er Angst hatte. Man konnte ihn ja trotzdem streicheln ohne dass er angriff.

Ich dachte auch kurz an Parasiten, die das Hirn angreifen und die Anfälle auslösen. Manchmal wirkte er, als hätte er panische Angst vor der Dingen, die da in seinem Kopf vor sich gehen. Er suchte trotzdem zu jeder Zeit meine Nähe, vor allem wenn er nach einem Anfall völlig erschöpft war. Er hat sogar noch gefressen, aber nicht mehr gekotet (48h nicht), nur uriniert wie verrückt.

Wir konnten uns auch aus finanziellen Gründen kein ct oder dergleichen leisten, daher liegt er seit letzten Freitag an einer schönen Stelle unterm Baum begraben. Obduktion schließen wir aus. Wir dachten irgendwie auch, was bringt ein weiteres teures Diagnose Verfahren wenn er letztendlich doch sterben muss. Aber ja, das ist genau das was mich jetzt am meisten quält.

Ich dachte nur, dass vielleicht jemand mal Erfahrung mit Vergiftungen gemacht hat und diesen Verlauf bestätigt oder kennt.
 
  • #11
Ich fragte die Ärztin ob eine Obduktion möglich sei. Sie sagte, dass der Kater dazu in die Pathologie nach München käme und von dort weiter nach Nürnberg, sein Hirn aufwendigst untersucht würde und das viele viele tausend Euro kosten würde.

Sorry, aber eine Obduktion kostet nicht viele, viele 1000€ nicht mal ansatzweise viele, viele 100€.

Das ist gelinde gesagt Quatsch den deine TA da erzählt hat.

Aber ist ja jetzt auch egal.
Ich verstehe völlig, dass es dich nicht in Ruhe lässt an was dein Kleiner nun im Endeffekt gelitten hat. Ich würde es auch wissen wollen, nur leider wird das nun niemand beantworten könnten. :(

Es gibt ja auch bei gleichen Kankheiten teilweise völlig verschiedene Krankheitsbilder
 
  • #12
Ja mir kann man viel erzählen. Aber auch der Arzt am Telefon meinte, dass das ein teurer spass sei, wenn man eine Katze auf Tollwut obuziert. Da muss irgendwie das Hirn in kleinste Teilchen geschnitten werden, sehr aufwändig das ganze.aber da das ja nicht als notwendig erachtete, riet man davon ab
 
  • #13
Ja mir kann man viel erzählen. Aber auch der Arzt am Telefon meinte, dass das ein teurer spass sei, wenn man eine Katze auf Tollwut obuziert. Da muss irgendwie das Hirn in kleinste Teilchen geschnitten werden, sehr aufwändig das ganze.aber da das ja nicht als notwendig erachtete, riet man davon ab

Das sollte auch keine Kritik in deine Richtung oder Sonst was sein.

Ich kenne das... wenn man Angst um sein Tier hat oder leider schon trauern muss verlässt man sich erst recht auf Aussage der Experten obwohl man wenn man rational denkt vllt. anders entschieden hätte.

Mir tut es wirklich leid dass du nun einfach nicht erfahren wirst woran dein Kater gestorben ist und drücke doll die Daumen dass so etwas nie wieder passiert.
 
  • #14
Mein Beileid zum Verlust :(


Hm, wenn der Verdacht auf Tollwut hinaus läuft, muss man das bestimmt nicht selber bezahlen.

Ich habe eben zwei Artikel gelesen, wie sich Tollwut bei Katzen äußert. Und div. Symptome würden schon passen:

...oder plötzlich zutraulich
...unruhig, miaut grundlos (wo er draußen war)
...vermehrter Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Aggressivität (Fauchen)
...Der Gemütszustand der Patienten schwankt zwischen Aggressionen und Depressionen (könnte vllt das rumliegen gewesen sein?).

Hier mal noch ausführlich und mit Quelle:
Symptome

Die Symptome sind oft untypisch und treten selten alle zusammen auf. Sobald eines der Symptome auftritt und der Verdacht auf Tollwut besteht, ist es unerlässlich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

Grundsätzlich unterteilt man den Verlauf der aggressiven Form der Tollwut in drei Stufen:

Das Prodromalstadium – die 1. Stufe

Die erste Stufe dauert etwa 1 bis 2 Tage und ist durch Verhaltensänderungen gekennzeichnet. Die Katze wird vielleicht unruhig, miaut grundlos oder ist übertrieben schreckhaft oder plötzlich zutraulich. Oft benagt oder beknabbert sie die Bisswunde. Ungleichmäßig geweitete Pupillen, Speicheln und Würgen, evtl. erschwerter Harnabsatz oder gesteigerter Geschlechtstrieb können vorkommen. Die Körpertemperatur ist erhöht.

Das Exzitationsstadium – die 2. Stufe

In der 2. Stufe sind Muskelzuckungen, Koordinationsstörungen der Hinterbeine, vermehrter Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Aggressivität (Fauchen, gekrümmter Rücken) möglich. Oft sind die Katzen zerzaust, mit Speichel beschmiert, das Fell ist schmutzig. Blutiges Erbrechen und gehäuftes, oft heiseres Miauen können ebenfalls vorkommen. Das Exzitationsstadium dauert 2 bis 4 Tage an.

Das Lähmungsstadium – die 3. Stufe

Im letzten Stadium verlieren die Tiere ihre Aggressivität wieder, werden zunehmend kraftloser und verweigern Futter und Wasser. Nach einem bis zu einem Tag andauernden Todeskampf verendet die Katze. Eine Kieferlähmung wie beim Hund ist bei der Katze nicht bekannt.

Es werden nicht immer alle 3 Stufen durchlaufen, auch sind die einzelnen Stufen nicht immer klar voneinander abgrenzbar. Bei der stummen Verlaufsform entfällt das Exzitationsstadium.

https://haustiger.info/tollwut-symptome-verlauf-impfungen/



Prodromalstadium: Im ersten Stadium der Tollwut kommt es zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, meist auch Fieber und eventuell Husten. Die Bissstelle kribbelt und juckt. Im weiteren Verlauf werden die Kranken reizbar und empfindlich gegen Licht, Geräusche und Luftzug. Das Fieber steigt kontinuierlich an.


Akute neurologische Phase (Exzitationsstadium): Die sogenannte enzephalitische Form einer Tollwutinfektion manifestiert sich vor allem im Gehirn. Die Erkrankten entwickeln eine ausgeprägt Scheu vor Wasser (Hydrophobie). Beim Schlucken verkrampft sich die Schlundmuskulatur, sodass die Patienten Angst vor dem Schlucken haben. Die Kranken vermeiden es sogar, ihren eigenen Speichel zu schlucken, sodass ihnen dieser aus dem Mund fließt. Bereits der Anblick von Wasser oder Tropfen und Rauschen lösen Unruhe und Krämpfe aus. Der Gemütszustand der Patienten schwankt zwischen Aggressionen und Depressionen.


Die seltenere paralytische Form der Tollwut betrifft überwiegend die Nerven des Rückenmarks und die peripheren Nerven. Es treten schon in diesem Stadium vor allem zunehmende Lähmungen auf.


Koma (Paralysestadium): Im letzten Stadium der Tollwut leidet der Kranke unter fortschreitenden Lähmungserscheinungen. Der Patient fällt schließlich ins Koma und stirbt in der Regel durch eine Atemlähmung. Ist die Tollwut einmal ausgebrochen, endet sie tödlich.


https://www.netdoktor.de/krankheiten/tollwut/
(eher bei Menschen)


Wieso die Ärztin da keine weitere Diagnostik durchführen lässt ist mir rätselhaft. Klar sagen alle TW ist in Dtl. nicht vorhanden. Wohl aber wissen wir auch, das Fledermäuse TW besitzen und die für Menschen genau so gefährlich sind wie die damals über Fuchs übertragenen Erreger (also ja auch für alle anderen Tiere!).

Über eine Ansteckung mit TW (falls es das wäre) durch den Speichel brauchst du dir zumindest nicht unbedingt sorgen machen. Der Speichel müsste ins Blut kommen, was relativ unwahrscheinlich durch Speichel auf dem Boden passieren kann (ich würde normal wischen).
 
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  • #15
Nein nein, das hab ich auch gar nicht so aufgefasst.
Ich habe auch viel gelernt aus dieser Sache, was das vertrauen auf TÄ angeht. Sollte meine andere Katze plötzlich ebenfalls diese Zeichen zeigen, werde ich umgehend handeln. Aber das wird hoffentlich nie passieren.

Habe im übrigen erst erfahren dass die Nachbarin viel giftelt, schneckenkorn und rattengift ausbringt.... Wer weiss
 
  • #16
Ich danke euch sehr für euer Mitgefühl!!!
 
  • #17
Mein Beileid zum Verlust :(


Hm, wenn der Verdacht auf Tollwut hinaus läuft, muss man das bestimmt nicht selber bezahlen.

Ich habe eben zwei Artikel gelesen, wie sich Tollwut bei Katzen äußert. Und div. Symptome würden schon passen:

...oder plötzlich zutraulich
...unruhig, miaut grundlos (wo er draußen war)
...vermehrter Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Aggressivität (Fauchen)
...Der Gemütszustand der Patienten schwankt zwischen Aggressionen und Depressionen (könnte vllt das rumliegen gewesen sein?).

Hier mal noch ausführlich und mit Quelle:
Symptome

Die Symptome sind oft untypisch und treten selten alle zusammen auf. Sobald eines der Symptome auftritt und der Verdacht auf Tollwut besteht, ist es unerlässlich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

Grundsätzlich unterteilt man den Verlauf der aggressiven Form der Tollwut in drei Stufen:

Das Prodromalstadium – die 1. Stufe

Die erste Stufe dauert etwa 1 bis 2 Tage und ist durch Verhaltensänderungen gekennzeichnet. Die Katze wird vielleicht unruhig, miaut grundlos oder ist übertrieben schreckhaft oder plötzlich zutraulich. Oft benagt oder beknabbert sie die Bisswunde. Ungleichmäßig geweitete Pupillen, Speicheln und Würgen, evtl. erschwerter Harnabsatz oder gesteigerter Geschlechtstrieb können vorkommen. Die Körpertemperatur ist erhöht.

Das Exzitationsstadium – die 2. Stufe

In der 2. Stufe sind Muskelzuckungen, Koordinationsstörungen der Hinterbeine, vermehrter Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Aggressivität (Fauchen, gekrümmter Rücken) möglich. Oft sind die Katzen zerzaust, mit Speichel beschmiert, das Fell ist schmutzig. Blutiges Erbrechen und gehäuftes, oft heiseres Miauen können ebenfalls vorkommen. Das Exzitationsstadium dauert 2 bis 4 Tage an.

Das Lähmungsstadium – die 3. Stufe

Im letzten Stadium verlieren die Tiere ihre Aggressivität wieder, werden zunehmend kraftloser und verweigern Futter und Wasser. Nach einem bis zu einem Tag andauernden Todeskampf verendet die Katze. Eine Kieferlähmung wie beim Hund ist bei der Katze nicht bekannt.

Es werden nicht immer alle 3 Stufen durchlaufen, auch sind die einzelnen Stufen nicht immer klar voneinander abgrenzbar. Bei der stummen Verlaufsform entfällt das Exzitationsstadium.

https://haustiger.info/tollwut-symptome-verlauf-impfungen/



Prodromalstadium: Im ersten Stadium der Tollwut kommt es zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, meist auch Fieber und eventuell Husten. Die Bissstelle kribbelt und juckt. Im weiteren Verlauf werden die Kranken reizbar und empfindlich gegen Licht, Geräusche und Luftzug. Das Fieber steigt kontinuierlich an.


Akute neurologische Phase (Exzitationsstadium): Die sogenannte enzephalitische Form einer Tollwutinfektion manifestiert sich vor allem im Gehirn. Die Erkrankten entwickeln eine ausgeprägt Scheu vor Wasser (Hydrophobie). Beim Schlucken verkrampft sich die Schlundmuskulatur, sodass die Patienten Angst vor dem Schlucken haben. Die Kranken vermeiden es sogar, ihren eigenen Speichel zu schlucken, sodass ihnen dieser aus dem Mund fließt. Bereits der Anblick von Wasser oder Tropfen und Rauschen lösen Unruhe und Krämpfe aus. Der Gemütszustand der Patienten schwankt zwischen Aggressionen und Depressionen.


Die seltenere paralytische Form der Tollwut betrifft überwiegend die Nerven des Rückenmarks und die peripheren Nerven. Es treten schon in diesem Stadium vor allem zunehmende Lähmungen auf.


Koma (Paralysestadium): Im letzten Stadium der Tollwut leidet der Kranke unter fortschreitenden Lähmungserscheinungen. Der Patient fällt schließlich ins Koma und stirbt in der Regel durch eine Atemlähmung. Ist die Tollwut einmal ausgebrochen, endet sie tödlich.


https://www.netdoktor.de/krankheiten/tollwut/
(eher bei Menschen)


Wieso die Ärztin da keine weitere Diagnostik durchführen lässt ist mir rätselhaft. Klar sagen alle TW ist in Dtl. nicht vorhanden. Wohl aber wissen wir auch, das Fledermäuse TW besitzen und die für Menschen genau so gefährlich sind wie die damals über Fuchs übertragenen Erreger (also ja auch für alle anderen Tiere!).

Über eine Ansteckung mit TW (falls es das wäre) durch den Speichel brauchst du dir zumindest nicht unbedingt sorgen machen. Der Speichel müsste ins Blut kommen, was relativ unwahrscheinlich durch Speichel auf dem Boden passieren kann (ich würde normal wischen).



Ich habe mir auch unendlich viel zu TW durchgelesen. Meine Angst war vor allem, weil mein Mann offene Hände hat und unser Baby am Boden rumschleckt. Da ginge das dann ganz schnell. Wir haben diese Bedenken wirklich jedme Arzt geschildert, doch es wurde nie wirklich drauf eingegangen bzw für sehr unwahrscheinlich erklärt.
Das rumliegen war weniger depression, er war da schon gar nicht mehr ansprechbar und hat auf nichts reagiert.

Ich hab den Boden 4mal mit verschiedenen Mitteln geputzt und jeweils dazwischen desinfiziert. Die blutigen Wände hab ich abgeschubbt und ebenfalls desinfiziert.
 
  • #18
Die TA's haben ja grundsätzlich auch recht, dass es recht unwahrscheinlich ist. Aber ich wäre der Sache schon auf den Grund gegangen. Er war ja immerhin auf Anraten des ersten TA's nochmal draußen und hätte andere Tiere anstecken können. Das könnte so schnell aus dem Ruder laufen...


Der Hund von meinem Vater wurde vor kurzem mit Rattengift vergiftet. Er hatte einen Warmen Bauch, kalte Pfoten, war sehr matt und lag nur rum, begann zu zittern während er lag und später wurde er steif (mein Dad hat ihren Mund nicht mehr auf bekommen). Aggressiv oder aufgewühlt war er überhaupt nicht, er lag nur rum und hat auch sofort nach der vermeidlichen Aufnahme nichts mehr gefressen (wurde wohl gegen Mittag vergiftet und gegen um 7 ist er in die TK gefahren). Hätte er länger gewartet, wäre sie mit Sicherheit nicht "aktiv" geworden. Vllt ist die Reaktion aber bei anderen Tieren auch anders?!?!?
 
  • #19
Rattengift musste ich leider auch schon bei einem Hund mit ansehen, das verlief wirklich ganz anders. Aber schneckenkorn liest sich recht treffend, oder auch spritz Mittel, die hier am Land am Feld oder sogar im Garten gespritzt werden. Findus war eine Katze, die unglaublich lieb, aber etwas doof war. Er hat tatsächlich gerne alles erstmal in den Mund genommen, bevor er gemerkt hat, dass man das nicht essen kann.
Ihr merkt, ich versuche einfach eine Erklärung zu finden und werde es aber nie erfahren.

Was sich aber alle einig waren, dass es etwas ist, das sich auf das Nervensystem und Hirn auswirkt
 

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