Ungeklärte Krankheit?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Traummond

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4. März 2016
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Hallo zusammen. Langsam bin ich mit meinem Latein wirklich am Ende :(
Meine Kleine (5 Jahre) hat seit langer Zeit Probleme mit der Atmung und Aphten auf der Zunge. Sie wurde bereits auf Calici getestet und gegen Katzenschnupfen behandelt - ohne Erfolg. Mein TA sagte, ich solle wiederkommen, sollte es sich verschlimmern, denn sie frisst normal, ist nicht auffällig müde oder anderweitig eingeschränkt. Nun hat sie seit kurzem die halbe Oberlippe offen und die Lippen ist leicht dick. Würde sagen, allein von den Bildern, die ich im Netz fand, sieht es wie ein Granulom aus, nur nicht so schlimm, dick und eben nur an einer Seite. TA sagte, er hält es für keines, da das untypisch wegen den Aphten wäre. Er gab uns Antibiotika und mit denen wurden die Aphten auch weniger! Leider sind sie nicht ganz verschwunden. Unser TA gab mir dann ein Fläschchen zur Immunstärkung. Das gab leider keine Besserung. Er sagte, wenn es schlimmer wird, würde er Cortison verschreiben, ansonsten soll ich weiterhin abwarten. Nun habe ich aber so viel schlechtes über Cortison gehört und ohne wirkliche Gewissheit würde ich es ihr ungern geben.
Heute hatte sie dann ganz schlimme Schluckbeschwerden und Würgen. Sie hat auch oft genießt. Ihre Lippe ist wieder dicker (aber sie spielt auch wirklich sehr chaotisch, weswegen ich glaube, dass die Lippe immer anschwillt, wenn sie gegen etwas läuft oä).
Hat denn jemand noch eine Idee? An sich hat sich am Mund nichts verschlimmert, aber es schmerzt mir sehr, sie so leiden zu sehen. Wir waren nun schon so oft beim TA, dass ich nun gerne von euch ein paar Meinungen dazu hören würde. Oder sollte ich sie doch mit Cortison behandeln?

Danke im Voraus!
 
A

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Was für ein Test wegen der Calici wurde genau gemacht?
Calici werden nachgewiesen durch Abstriche aus Maul und Nase und (dafür müssen die Proben eingesandt werden!) Tests in einem großen überörtlichen Labor wie Laboklin oder Idexx. Normalerweise wird da gleich das sog. Schnupfenprofil Katze gemacht, ein Test auf mehrere unterschiedliche Viren und Bakterien, die hauptsächlich verantwortlich für den Katzenschnupfen sind.

Calici werden - sofern sie nachgewiesen worden sind - gut mit Zylexis behandelt; das ist ein Immunpusher, der subkutan gespritzt wird, üblich ist die Kur im Abstand von zunächst drei Tagen und dann je einer Woche. Bei einem schlimmen Calicischub kann man die Abstände kürzer halten und die Kur verlängern.
Bei meiner Katze Nine Katharine, die seit langem immer wieder Calicischübe hat, hatten wir zuletzt und monatelang täglich Zylexis gegeben; das konnte ich glücklicherweise zuhause machen, aber im Regelfall wird die Spritze in der Praxis gesetzt, weil man für das Zusammenrühren der einzelnen Komponenten des Medikaments als Laie etwas Übung braucht.

Typisch für Calici sind die Läsionen der Maul- und Rachenschleimhaut (Stomatitis), eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, die (auch ohne Schnupfensymptome) dazu führen kann, dass das Katz das Fressen komplett einstellt. Im Ergebnis führt die Krankheit ohne Behandlung dazu, dass das Tier verhungert, weil es vor Schmerzen nicht mehr fressen kann. Bei Auftreten sehr aggressiver Calicistämme kann es sein, dass - wenn keine Behandlung mehr anschlägt - die Katze deswegen eingeschläfert werden muss.

Cortison ist eine große Freude für die Calici, da Cortison das Immunsystem komplett unterdrückt. Die Calici können sich in dem Fall massiv vermehren, wenn die Katze einen Schub hat (und bei deiner Katze scheint das derzeit der Fall zu sein).

Ich würde an deiner Stelle in eine gute Tierklinik gehen und dort eine Zweitmeinung einholen.

Wenn der Verdacht auf eosinophiles Granulom besteht: wurde eine Probe entnommen und pathologisch untersucht? Wenn nicht, sollte dies bitte umgehend nachgeholt werden; auch ein Granulom ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und kann im Ergebnis tödlich enden.

Dass deine Kleine gut frisst, muss nicht heißen, dass sie keine Schmerzen hat. Katzen gehen einen langen (Schmerz-)Weg, bevor man ihnen die Schmerzen anmerkt. Seinen Grund hat das darin, dass die Katze als körperlich sehr kleiner Räuber trotzdem auch Beute für größere Raubtiere sein kann und das Verstecken der Schmerzen daher in der Wildbahn überlebenswichtig ist. Bitte sprich daher (vorzugsweise in der TK) mit dem TA auch über ein Schmerzmittel!

Katzenschnupfen ist eine ernste und langwierige Krankheit. Mit etwas Glück kann sich das Immunsystem soweit erholen, dass es die Viren dauerhaft in Schach hält, aber letztlich ist es immer wieder möglich, dass ein Schub kommt.
Meine Katze Nine hat insofern in ihren jüngeren Jahren (sie ist jetzt acht) Glück gehabt, denn sie hat auch mehrere Cortisonbehandlungen überstanden, ohne dass sie richtig schwere Schübe bekommen hätte; Nine hat neben dem Katzenschnupfen noch andere Erkrankungen, bei denen das Cortison geholfen hatte.
Vor zwei Jahren bekam Nine große Probleme mit den Calici, weil sie wiederkehrende schwere Schübe hatte, die sie an den Rand des Todes gebracht haben; erst seit diesem Herbst geht es ihr wieder besser, nachdem die Dauergabe von Zylexis ihr Immunsystem endlich wieder auf Vordermann gebracht hatte.

Meine Meinung zu deiner Katze daher:
- bitte unbedingt Cortison vermeiden!
- geh mit deiner Katze in eine gute Tierklinik (wenn du uns sagst, wo du wohnst, kann man dir hier auch Empfehlungen geben) und lass sie dort genau untersuchen (in Sachen Calici Schnupfenprofil im Labor; pathologische Untersuchung in Sachen Granulom) und auch behandeln (Zylexis)!
- lass bitte vorsorglich auch die Lunge röntgen, weil sich auf die Schnupfenerkrankung auch Bakterien draufsetzen und eine Lungenentzündung verursachen können.

Hier im Bereich Schnupfenerkrankungen findest du den Leitfaden der Userin FrauFreitag (die FAQ zum Katzenschnupfen); da lies dich bitte ein. Auf diese Weise kannst du das Thema Katzenschnupfen besser verstehen und bei den Ärzten dann auch nachhaken wegen der aktuellen Behandlung und wegen der Fragen, was alles wichtig zu untersuchen ist.

Gute Besserung für deine Kleine!
(Hat sie eigentlich auch einen Namen? ;))
 
Danke für die Antwort. Wie gesagt ist sie negativ auf Calici-Viren. Ein Abstrich wurde schon gemacht und man fand nur ein anderes Bakterium, woraufhin wir auch die Antibiotika verschrieben bekamen. Damit wurde es erheblich besser! Auf ihrer Zunge sind nun nur noch ganz wenig Bläschen, aber es ist eben nicht weg. Ich weiß nicht, in welchem Rahmen man Antibiotika nocheinmal verschreiben lassen kann. Die TA meinte eben, der nächste Schritt sei Cortison, doch das wolle sie erst als letzten Ausweg machen, denn die Krankheit sei nicht so schlimm wie bei anderen Katzen, die mit Cortison behandelt werden müssen.

Das Röntgen ist aber eine gute Idee! Das werde ich ansprechen, danke. Vielleicht gibt uns das endlich eine Klarheit.
Ich hatte auch schon auf eine Allergie getippt. Wir haben nun aber schon so viel ausprobiert an Futterumstellungen, dass ich das wohl auch wieder ausschließen kann...

Bei dem TA werde ich trotzdem erst mal bleiben. Ich weiß nicht, ob ich einfach übermäßig viel Pech mit TÄ hatte oder ob es tatsächlich ein Trend geworden ist, so viel Geld wie möglich aus einem kranken Tier zu scheffeln... Bei unserer jetzigen haben wir wenigstens das Gefühl, dass sich Zeit genommen wird und man das Bestmöglichste versucht. Eine Horrorgeschichte habe ich ja bereits schonmal hier erzählen müssen :( Mein Vertrauen in TÄ ist seither sehr tief gesunken und bei der Jetzigen fühle ich mich weitaus wohler; die ist nur leider ziemlich weit entfernt.

Die Kleine heißt Nezumi, aber meistens nennen wir sie Mausi :D
 
Niesen, Druckempfindlichkeit am Hals/Husten, Läsionen, Aften im Rachen - wenn das mal kein Virusgeschehen aus dem Katzenschnupfen ist!

WANN wurde WAS für ein Abstrich gemacht und auf WAS GENAU wurde getestet?

Welche Medikamente wurden gegeben?

Cortison ist ein Immunsuppressivum und sollte - lebensbedrohliche Notfälle mal ausgenommen - NUR DANN gegeben werden, wenn es eine gesicherte Diagnose gibt UND diese es erfordert! Bei Viren ist es IMMER kontraproduktiv!

Das "Ausprobieren" Deines Tierarztes ohne Diagnostik ist nicht unbedingt kompetent.

Es kann bei einem Abstrich zu Fehlern kommen: Beispielsweise, weil man nicht genug "Material" erwischt etc., Anwendungsfehler. Dann kann es bei Viren auch mal zu falsch-negativen Ergebnissen kommen - bei unzureichender Viruslast. Auch wenn die Tests normalerweise sehr sensibel sind. Der Test wurde gemacht BEVOR die Problematik jetzt vorhanden war, ja? Dann könnte sich jetzt ein ganz anderes Bild ergeben.

Während der Antibiose (welche?) wurde etwas besser - was? Warum wurde die Antibiose dann abgesetzt? Wieso wartet der Tierarzt jetzt tatenlos und möchte "mal schauen"? Warum kommt er, ohne zu wissen, was es ist, ohne weitere Diagnostik zu betreiben, dann gleich mit Cortison um die Ecke? Klar, Cortison unterdrückt das Immunsystem. Du würdest sehr sicher eine Verbesserung der Symptomatik erleben, eine vorübergehende. Wenn es aber eine Infektion ist, egal ob Viren, Bakterien oder gemischt, dann wird Dir das mit großer Wahrscheinlichkeit danach doppelt und dreifach schlimm um die Ohren knallen. Warum? Weil Cortison die Abwehr unterbindet und sich Infektionen so perfekt ausbreiten und verschlimmern können.
 
Der Abstrich müsste Anfang letzten Monats gemacht worden sein und wurde auf Calici überprüft. Da war das auch schon mit der offenen Lippe da.

Und tut mir leid, ich kann mir leider nicht alle Namen der Tests und Medikamente und Bakterien merken. Und mittlerweile hab' ich auch die Verpackung nicht mehr... Ich kann wenn ich das nächste Mal dort bin, mal nach einer Liste fragen, was alles getan und gegeben wurde.

Verbessert haben sich die Läsionen und der Augenfluss (letzteres hat sie gar nicht mehr!). Sie sabbert nun auch nicht mehr. An der Lippe hat sich (meines Erachtens) nichts getan, weder verbessert, noch verschlimmert. Heute ist sie auch nicht mehr dick, ich vermute also wieder stark, dass sie nur anschwillt, wenn Nezumi wild spielte. Ich finde, das ist schon eine große Verbesserung, deswegen fragte ich die TA auch, ob wie die Antibiotika nicht weiter geben können. Sie sagte "Oh Gott, nein!", jedoch ohne Erklärung. Aber bei ihrer Reaktion ging ich dann davon aus, dass man wohl immer Pausen einlegen muss. Ist wohl auch mein Fehler, dann da nicht genau nachgehakt zu haben. Ich bin immer genau so aufgeregt wie Nezumi, vor allem, wenn ich sehe, wie sie zittert und panische Angst hat. Bei dem, was wir schon erleben mussten, wohl nicht verwunderlich. In der Familie oder im Freundeskreis kennt sich auch niemand mit Katzen aus, daher habe ich das Gefühl, immer blind auf den TA vertrauen zu müssen.
Die Tabletten wurden ihr zwei Wochen lang gegeben und ist nun auch schon 'nen Monat her. Wenn ihr meint, man kann die länger verabreichen, dann werde ich da auch nochmal nachfragen!

Vor etwa einem Jahr, als wir noch bei anderen TA gewesen sind, wurde auch auf Katzenschnupfen getippt. Zwar wurde kein Abstrich gemacht, aber die TA war da wohl der gleichen Meinung, dass es nichts anderes sein kann. Da hatte es gerade erst mit der Erkrankung angefangen, aber das Medikament hatte nichts bewirkt. Kann es trotzdem eine Fehler sein?
Wir haben schon viele Medikamente für ein besseres Immunsystem bekommen. Wie gesagt, ich weiß die Namen nicht mehr und war schon bei so vielen TÄ. Aber es hatte nie Besserung gezeigt. Die Antibiotika waren nun das erste Mal, dass sich etwas positiv verändert hat!

Ausprobieren tut die TA jetzt nicht. Aber wieso sie 'abwarten' will, das habe ich auch nicht ganz verstanden. Ich glaube, sie dachte, es würde sich von alleine wieder verbessern? Sie gab mir ja ein Nahrungsergänzungsmittel mit und sagte, wenn das hilft, dann kann ich das immer wieder neukaufen. Es hilft aber nicht. Zumindest insofern ich das beurteilen kann, bemerke ich nicht einmal eine kleine Verbesserung. Das hat sie nun einen Monat lang bekommen, also denke ich mal, das ist lange genug, um das beurteilen zu können.

Aber gut! Ich streiche Cortison nun komplett und würde es verweigern, wenn sie es mir anbietet.
 
Und tut mir leid, ich kann mir leider nicht alle Namen der Tests und Medikamente und Bakterien merken.

Ich kann Dir nur zwei Sachen raten:
- Lass dir grundsätzlich ALLE Befunde aushändigen und notier dir, welche AB´s der TA gegeben hat.
- Von FrauFreitag und Nicker bist Du sehr gut beraten.
Auch wenn sich manches für einen Neuling komisch anhört (ging mir damals nicht anders;)), lies es dir in Ruhe durch und vertrau nicht blind dem "studierten" TA. Die meisten TÄ haben deutlich mehr Ahnung von Viehmast und Besamung als von Katzenschnupfen (auch wenn sie eine Kleintierpraxis haben:rolleyes:)!

Ich kenne - bis auf einzelne Spezialisten der Vet LMU niemanden, der sich so intensiv und gründlich mit dem Katzenschnupfenkomplex beschäftigt (hat) wie FrauFreitag.

Was den Calicitest angeht: Es gibt auch falsch negative Test.
 
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Traummond, zum besseren Verständnis:
Die Katze vom letzten Jahr, die nach der Kastra so große Narkoseprobleme hatte - das ist Nezumi aka Mausi? Und Nezumi ist auch die Katze, mit der du letztes Jahr bei verschiedenen TÄen warst, weil sie diese Probleme nach der Futterumstellung auf Felix hatte?

Aus dem Futterthread habe ich entnommen, dass diese Katze - Nezumi? - schon letztes Jahr diese Läsionen im Maulbereich hatte und dass der TA auf Katzenschnupfen getippt hatte. Du schreibst in deinem letzten Beitrag oben in diesem Thread, dass du mit Nezumi beim TA warst und dieser einen Verdacht auf Katzenschnupfen hatte, dass Nezumi aber nicht getestet worden war.

Das ist alles ein bisschen wie ein Puzzle, aber vielleicht gelingt es uns, das Puzzle zu einer Krankengeschichte zusammenzusetzen, die dir und Nazumi für die kommenden TA-Besuche und Behandlung hilft.
Wenn ich das richtig interpretiere, warst du bei dem TA, der erstmalig auf Schnupfen getippt hatte, wieder weg und bei einem anderen, der eine Futtermittelallergie diagnostizierte und zu Felix riet (statt Kitekat), woraufhin Nezumi diese Blähungen bekam.

Dann hatte der erste TA - so meine Meinung - schon den richtigen Riecher gehabt und hätte man damals mit einem sinnvoll durchgeführten Schnupfenprofil und dementsprechend (vermutlich) Zylexis probieren können, ob man eine Verbesserung hinkriegt.
Die Bakterien, die bei Nezumi gefunden und (zwei Wochen lang?) mit Antibiotikum behandelt wurden, könnten Mykoplasmen gewesen sein, die mit Doxy bekämpft werden. Aber auch wenn es logisch erscheint; es bleibt Spekulation, solange nicht aus der Patientenakte die tatsächlichen Infos mitgeteilt werden können.

Ich kann dir auch nur ganz dringend empfehlen, dir Kopien der betreffenden Unterlagen und Laborergebnisse geben zu lassen und vor allem noch einmal einen Calicitest mit reichlich Probenmaterial aus dem Maul- und Rachenraum nachmachen zu lassen. Meiner Erinnerung ist dieser Einzeltest für ca. 50-60 Euro zu haben. Röntgen kostet in etwa dasselbe; das kannst du beides an einem Termin und zügig machen lassen und hast dann auch flott ein Ergebnis.

Calici behandelt man, wie gesagt, in vielen Fällen erfolgreich mit Zylexis. Das Medikament wird unter die Haut gespritzt und im Regelfall in dem von mir oben genannten Turnus gegeben, insgesamt drei Spritzen, die zweite Spritze am dritten Tag nach der ersten und die dritte Spritze eine Woche nach der zweiten. Nach meiner Erinnerung kostet jede Spritze komplett (also Medikament und die Verabreichung, der Pieks) um die 30 Euro.
Wenn du dieses Geld in die Hand nimmst, seid ihr wahrscheinlich in kurzer Zeit schon einen großen Schritt weiter.

Ich sage nicht, dass Nezumi damit geheilt wäre! Aber man weiß dann hoffentlich mehr und wo man behandlungstechnisch ansetzen kann!

Neben Zylexis gibt es mit Feliserin einen weiteren Immunpusher, der bei Schnupfenviren helfen kann. Wir hatten das bei Nine ausprobiert, und bei ihr tat sich leider gar nichts. Ich denke, da hängt es sehr von der jeweiligen Katze ab. Außerdem war Nines Immunsystem total runter, so dass das Feliserin vielleicht nicht stark genug war, um es wieder aufzubauen.

Teilweise wird auch Interferon verwendet, aber damit habe ich keine eigene Erfahrung und nur gelesen, dass es wohl eher wenig Wirkung zeigt.

Welches Nahrungsergänzungsmittel hattest du denn für Nezumi mitbekommen? Du hast geschrieben, es hätte nicht gewirkt. Weißt du noch den Namen?
Es gibt in Bezug auf Katzenschnupfen Unmengen von Nahrungsergänzungsmitteln - genau wie bei Verdauungsproblemen usw.
Ein bekanntes Mittel ist L-Lysin; das wirkt aber eher bei Herpesviren (das ist die andere Virenart, die sehr oft beim Katzenschnupfen nachgewiesen wird), und Herpes macht auch nicht diese Stomatitis, sondern geht eher aufs Auge.
Ein Nahrungsergänzungsmittel, dem man auch immunstimulierende Wirkung nachsagt, ist beispielsweise ImmuStim, das es für Hund und Katze gibt. Nine hat das auch im Gepäck; ich biete ihr täglich eine Tablette (mit Futter) an, und mal frisst sie sie und mal nicht. Meine Mäkelnine! :rolleyes:

So, wie du es beschrieben hast, muss der Katzenschnupfen bei Nezumi schon recht lange am Werk sein (die Stellen auf der Zunge und an der Lippe); es ist anzunehmen, dass es sich (wenn Calici nachgewiesen werden) um einen recht robusten und widerstandsfähigen Virenstamm handelt.
Dazu ist noch zu sagen, dass die übliche Katzenschnupfenimpfung (als Einzel- oder Kombiimpfung mit der gegen Seuche) nicht alle bekannten Stämme erfasst; genau wie die jährliche Grippeimpfung des Menschen (Influenza) wirkt die Schnupfenimpfung nur gegen mehrere Virenstämme, so dass sich Katzen trotz der Impfung mit Katzenschnupfen anstecken können - wenn es ein Virenstamm ist, der im Impfserum nicht enthalten ist.

Viele Katzen, die nicht vom seriösen Vereinszüchter stammen, bringen die Schnupfenviren aber schon aus ihrer Babyzeit mit; man kann dieses allgemeine Risiko gar nicht komplett ausschließen, nur durch die Impfung mildern.
Und die meisten Katzen schnupfen dann und wann mal ohne große Begleiterscheinungen; nur relativ wenige erwischen so ein fieses Virus, wie das bei Nine der Fall ist. Und vielleicht bei Nezumi.

Auf jeden Fall - so meine Meinung - solltest du schnell in Sachen Katzenschnupfen nachtesten und Nezumi auch behandeln lassen!

Alles Gute für die Kleine!
 
Ausprobieren tut die TA jetzt nicht. Aber wieso sie 'abwarten' will, das habe ich auch nicht ganz verstanden.

weil sie nicht weiter weiß und hofft, dass sich das problem von selbst erledigt.

Ich kenne - bis auf einzelne Spezialisten der Vet LMU niemanden, der sich so intensiv und gründlich mit dem Katzenschnupfenkomplex beschäftigt (hat) wie FrauFreitag.

danke für die blumen. ganz freiwillig war das alles auch nicht, aber nachdem vertrauen auf die tierärzte mich nicht mehr weitergebracht hat ...
hier, für die threaderstellerin, mal ein bisschen was zum nachlesen, falls interesse besteht - der grund, weswegen ich mich damals in die materie eingearbeitet habe, siehe posting 16 zum thema was so alles daneben laufen kann:
Faxen dicke *kotz* Vernünftiger & preisgünstiger TA im Großraum Stuttgart gesucht!

ansonsten - wenn ich helfen kann, mache ich das gerne, bin aber erst in zwei tagen wieder abkömmlich.
am besten wäre - genaue auflistung der symptome mit ungefähren datumsangaben/zeiträumen sowie erfolgte diagnostik mit ergebnissen, medikamentengaben und dosierungen. darüber hinaus alter der katze, allgemeinzustand etc..
 
  • #10
Nochmal danke an alle Antworten! Wir waren heute nochmal beim TA (heute beim Mann und nicht bei der Frau - er ist mir sympathischer, hat auch kein Cortison empfohlen und bat auch darum, ihn wöchentlich anzurufen, ob sich etwas verbessert/verschlechtert hat, also nix mit "abwarten").
Die Helferin bat ich darum, mir nochmal auszudrucken, was bisher verschrieben wurde und verabreicht. Sie druckte mir dann die Quittungen aus :rolleyes: Heißt, darauf steht immer noch nix Genaues, aber immerhin kann ich nun sagen, was sie diesmal bekam und habe die Laborergebnisse.

Am 7.10. war ich das erste Mal in der Praxis. Dort wurde von Stomatitis ausgegangen und der Abstrich gemacht. Die Laborergebnisse zeigen ein negatives Ergebnis auf Herpes und die Resistenzen (wollt ihr die auch wissen?).
Am 12.10. wurde dann Proteus mirabilis diagnostiziert. Sagt euch das etwas? Das Antibiotika, das ich bekam, war Nicilan 40/10!
Am 27.10. bekam ich dann das Nahrungsergänzungsmittel. Das war Lysimun. Das hat ja nicht geholfen.
Nun war ich also heute nochmal da und bekam auf Nachfrage nach dem Antibiotikum Enrox 50, wovon ich ihr täglich eine halbe Tablette geben soll und Engystol 1ml jeden zweiten Tag.
Auch wurde Zahnstein entdeckt. TA meinte, der sollte nächstes Jahr beseitigt werden.

Was haltet ihr davon? Ich hab' ständig das Gefühl, Dinge, bei denen ich ein gutes Gefühl habe, sind am Ende doch nicht gut gewesen. Ich werde das nun jedenfalls alles protokollieren, und hoffentlich nicht auf ewig so unerfahren bleiben, wenn noch weitere TA-Besuche anstehen.
 
  • #11
Ich werde das nun jedenfalls alles protokollieren, und hoffentlich nicht auf ewig so unerfahren bleiben, wenn noch weitere TA-Besuche anstehen.

Guter Plan:).
Meist steht auf den TA-Rechnungen die konkrete Medikation nicht drauf (LEIDER)...aber ich frage auch immer und notiere mir das handschriftlich nach.
 
  • #12
Nochmal danke an alle Antworten! Wir waren heute nochmal beim TA (heute beim Mann und nicht bei der Frau - er ist mir sympathischer, hat auch kein Cortison empfohlen und bat auch darum, ihn wöchentlich anzurufen, ob sich etwas verbessert/verschlechtert hat, also nix mit "abwarten").
Die Helferin bat ich darum, mir nochmal auszudrucken, was bisher verschrieben wurde und verabreicht. Sie druckte mir dann die Quittungen aus :rolleyes: Heißt, darauf steht immer noch nix Genaues, aber immerhin kann ich nun sagen, was sie diesmal bekam und habe die Laborergebnisse.

Am 7.10. war ich das erste Mal in der Praxis. Dort wurde von Stomatitis ausgegangen und der Abstrich gemacht. Die Laborergebnisse zeigen ein negatives Ergebnis auf Herpes und die Resistenzen (wollt ihr die auch wissen?).
Am 12.10. wurde dann Proteus mirabilis diagnostiziert. Sagt euch das etwas? Das Antibiotika, das ich bekam, war Nicilan 40/10!
Am 27.10. bekam ich dann das Nahrungsergänzungsmittel. Das war Lysimun. Das hat ja nicht geholfen.
Nun war ich also heute nochmal da und bekam auf Nachfrage nach dem Antibiotikum Enrox 50, wovon ich ihr täglich eine halbe Tablette geben soll und Engystol 1ml jeden zweiten Tag.
Auch wurde Zahnstein entdeckt. TA meinte, der sollte nächstes Jahr beseitigt werden.

Was haltet ihr davon? Ich hab' ständig das Gefühl, Dinge, bei denen ich ein gutes Gefühl habe, sind am Ende doch nicht gut gewesen. Ich werde das nun jedenfalls alles protokollieren, und hoffentlich nicht auf ewig so unerfahren bleiben, wenn noch weitere TA-Besuche anstehen.

Herpes und Resistenzen? Das ist ein Virus, hier gibt es keine Resistenzen! Stell das doch bitte mal ein.

Proteus Mirabilis? Und das ist ausgeschlossen, dass der nicht vom Abschlecken der Genitalgegend kommt? Das ist vornehmlich ein Darm- und Blasenkeim. Dass er krankheitsauslösend (!) in den Atemwegen vorkommen kann, wäre mir nicht bekannt, ich finde auch nichts in der Literatur dazu. Das Vorhandensein eines Keimes an einer Stelle heißt nicht automatisch, dass er (dort) auch krankheitsauslösend ist - das ist eine Antibiose-Grundregel!
https://www.tierklinik.de/medizin/infektionskrankheiten/bakterielle-infektionen/proteus

Bevor eine Antibiose auf den Proteus abgestimmt wird, würde ich hier gerne mal wissen, ob er AN DIESER STELLE überhaupt krankheitsauslösend sein KANN. Das müsste der Tierarzt wissen - oder nachschlagen können ...

Enrofloxacin ist, betrachtet man die Erreger, die primär eine Atemwegskiste auslösen können, NICHT 1. Wahl. Es gibt aus dieser Wirkstoffklasse ZWEI andere Antibiotika, die neuer sind, Nachfolger, die über ein besseres Wirkspektrum verfügen, ein breiteres, darüber hinaus eine bessere Resistenzlage aufweisen UND NICHT die seltene, aber mögliche Gefahr einer Netzhautablösung besitzen wie Enrofloxacin. Ergebnis einer solchen: Katze blind. Es gab hier im Forum bereits einen Fall, andere sind im Netz zu ergoogeln.

Ich würde hier mal einen anderen Arzt konsultieren und den Abstrich wiederholen lassen. Aphthen und sonstige Veränderungen am "Fleisch", Läsionen etc. - das schreit nach einem Virus, nach Herpes oder Calici, zumindest nach einer Beteiligung. Bakterien lösen sowas eigentlich nicht aus. Je nach dem könnten/sollten aber welche beteiligt sein, wenn es darüber hinaus zu Schnupfen, Rotz, Verschleimung kommt.
 
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