Ennie geht es schlechter :( Doch Epilepsie?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Siouxsie

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13. Juni 2011
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Leipzig
Hallo ihr,

ich habe hier in letzter Zeit sehr oft geschrieben, weil wir seit nunmehr fast 5 Wochen eine große Tragödie erleben. Ganz kurz zur Vorgeschichte:

Unsere kleine Katze Ennie (5,5 Jahre) zeigte vor 5 Wochen plötzlich schwerste anfallsartige Aggressionen gegen unsere große Karla. Ennie kam daraufhin mehrere Wochen in ein extra Zimmer. Medizinisch war nichts Eindeutiges herauszufinden, lediglich ein leichter Verdacht auf Epilepsie wurde geäußert, aber ohne ausreichend symptomatisch belegt zu sein.

Vor einer Woche haben wir Karla dann schweren Herzens in ein neues Zuhause gebracht, da uns die Diagnose "Angstpsychose" bei Ennie plausibler erschien (wurde sowohl von THP als auch vom TA geäßert) und wir die Situation entspannen mussten. Man muss dazusagen, dass wir 1,5 Wochen vor Ennies erstem Ausraster umgezogen sind und die neue Klingel bisher für den Schreck verantwortlich gemacht haben.

Ennies Zustand schien sich ohne Karla und mit meistens abgestelllter Klingel unter der Woche zu bessern, auch wenn sie immer noch verändert wirkte. Wir haben sie aber jetzt nachts mit im Bett, kuscheln und reden viel mit ihr. Sie bekommt grad noch Relaxan. Bachblüten waren erfolglos. Dennoch war ich guter Dinge.

Heute dann habe ich dann aber einen Riesenschreck bekommen: Sie lag auf ihrer Decke auf dem Schrank, wirkte ohnehin ganz dünn und schwächlich, aber ich dachte, sie wäre wach. Ich habe sie angesprochen, weil sie die Augen offen hatte, aber sie reagierte nicht und sah aus wie tot. Die Pupillen waren extrem schmal, die Augen trüb, das Fell ganz zottelig. Mein Freund hat dann ca. 1 Minute auf sie eingeredet (ich vorher auch ca. 1 min), bis sie "aufwachte", sich also wieder bewegte und Augenreflexe zeigte.

Die Symptome der letzten 5 Wochen sind also:

- anfallsartige Aggression gegen langjährige Partnerkatze
- Schreckhaftigkeit / Knurren bei Geräuschen
- Gewichtsabnahme
- Absenz
- allgemeine Mattigkeit
- struppiges Fell
- seit 2 Tagen kein Stuhlgang

Was schon ausgeschlossen wurde:

- Leberschaden
- Pankreatitis
- Wirbelsäulenschaden
- Schilddrüsenüberfunktion
- Blindheit
- Blasensteine

Ist Epilepsie nun doch wieder im Rennen? Gibt es Erfahrungen mit untypischen Anfällen, die sich nur in Aggression gegen eine bestimmte Artgenossin oder in Absenz äußern?

Leider kann ich erst morgen wieder hier gucken, aber ich bin für Erfahrungsberichte dankbar.

Gute Nacht!
 
A

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Hallo Siouxsie, ich habe dir in Deinem anderen Thread geschrieben:ich vermute, dass Ennie an einem Hirntumor leidet, der für ihre Wesensveränderungen und die epileptiformen Anfälle verantwortlich ist.
Nun, wo du ihre äußeren Veränderungen und ihr Verhalten beschreibst, bin ich mir sogar sehr sicher. Ich meine, dass durch die Größenzunahme des Tumors immer mehr lebenswichtige Hirnareale betroffen werden. Wenn keine Hirndiagnostik mehr erfolgen soll , dann lasse sie bitte nicht mehr all zulange leiden. Mit jedem Anfall sterben Hirnzellen ab und verschlechtern ihre Lebensqualität.
Alles Gute für Euch und Ennie. Ich wünsche Euch viel Kraft.
Liebe Grüße
Lilliput
 
Hallo Siouxsie,

ich habe Deine Geschichte von Anfang an verfolgt und es tut mir leid, nun von dieser Entwicklung zu lesen,

Hast Du bei Ennie jemals einen Krampfanfall mitbekommen?

Ich kenne zwar keine Katze mit Epilepsie, aber mein Sohn leidet an dieser Krankheit.

Daher erscheinen mir die Symptome "struppiges Fell, Gewichtsabnahme, dauernde Schreckhaftigkeit, Wesensveränderung" nicht unbedingt typisch wenn nur ein reines Anfallsleiden besteht.

Auch ich befürchte, dass dieses gesamte Krankheitsbild, auch der Verlauf bisher, auf eine Tumorerkrankung schließen lässt.

Ich kann den Vorpostern nur zustimmen und würde dringenst eine Hirndiagnostik vornehmen lassen!

Alles Gute!
Liebe Grüße, Yvonne
 
Auch ich würde bei dieser Symptomatik zu Hirndiagnostik raten.

Wir hatten einen Kater, der auch schreckhaft wurde. Nicht sehr, aber doch immerhin völlig wesensverändert.
Als er anfing immer nur noch über den Boden zu huschen, als ob dieser unter Wasser stünde, um sich dann auf Kommden und Schränke zu retten, forschten wir in Richtung Hirntumor. Und so war es dann leider auch. Der Hirntumor wurde bei Bomschi durch Leukose ausgelöst.

Mein epilepsiekranker Hund hingegen war vom Verhalten völlig unauffällig. Er hatte "nur" die epileptischen Anfälle, die aber durch Medikamente in den Griff zu bekommen waren.
 
Es tut mir leid das zu hören...

Könnte man ihr denn momentan überhaupt eine Diagnostik zutrauen?

Wieder einmal wünsche ich viel Kraft.
 
Ein liebes Hallo an Alle! Natürlich weiß ich auch, dass vor der Diagnose eine entsprechende Diagnostik( MRT ,Liquorpunktion etc.) gemacht werden sollte. Das hatte ich Siuoxsie auch vorgeschlagen (siehe anderer Thread), aber da dies auch mit erheblichen Kosten verbunden ist, wollte S. noch abwarten. Fairerweise sollte man sich vor Augen halten, welche Konsequenz hat für Ennie diese Diagnostik??? Soll sie operiert, bestrahlt werden oder eine Chemo erhalten? Auch das ist eine Kostenfrage, aber viel wichtiger ist, erreicht sie dadurch eine bessere Lebensqualität? Nur das ist für mich persönlich wichtig.
G.s.D. bekommt Ennie unsere Überlegungen nicht mit.
Kleine Ennie ich wünsche Dir, dass du viel bemuttert und betüttelt wirst und Dein Leben noch lange geniessen darfst.
Liebe Grüße
lilliput
 
hallo ihr,

wegen der doofen Arbeit heute eine sehr spätes Posting von mir :(

Danke aber auf jeden Fall für eure Antworten und die guten Wünsche. Zuerst einmal: Ennie scheint heute wieder sehr viel normaler. Sie jagt wild Falter und ist auch nicht mehr so schläfrig, das Fell sieht auch wieder besser aus. Ich beobachte sie diese Woche eingehend bezüglich Gewicht und Verhalten und hoffe, dass wir Ende der Woche noch mehr wissen. Das Problem ist, dass sie fast den kompletten Tag unter der Decke im Schlafzimmer liegt und schwer zu beobachten ist (sie mochte immer schon Höhlen zum Schlafen :) Ich will sie also nicht die ganze Zeit stören, um zu gucken, ob sie wirklich schläft oder ggf. mit geöffneten Augen unter der Decke liegt und wieder so komisch ist. Aber es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben...

Mir ist übrigens noch eingefallen, dass wir gestern so eine dreiviertel Stunde vor diesem gruseligen Anblick Besuch bekommen haben, der die ungeliebte Klingel betätigt hat. Sie hat sich dann also ins Schlafzimmer zurückgezogen, womit ich gerechnet hatte. Aber könnte sie von einem Schreck diesen merkwürdigen Absenzabfall als Ausdruck einer angstinduzierten Epilepsie bekommen haben? :confused: Oder kann sowas eine "rein" psychische Ursache haben? Ich habe mich ja viel mit Angstpsychosen bei Katzen beschäftigt in der letzten Zeit, aber sowas habe ich nie gelesen...

Bezüglich des weiteren Vorgehens: Ich finde alle eure Positionen völlig nachvollziehbar und quäle mich ja seit Wochen mit genau diesen Fürs und Widers. Einerseits hätte ich gern Gewissheit, andererseits will ich ihr in ihrem unberechenbaren Zustand (und auch unserem Budget) die Diagnostik nicht zumuten ohne zumindest ETWAS eindeutigere Symptome zu haben. Zumal ja selbst die Tierärztin sagte, dass aus einer Diagnose noch lange kein therapeutischer Nutzen resultieren muss, an dem Punkt hat Lilliput durchaus recht. Bei einem Hirntumor würde ich ihr Chemotherapie oder OP wohl auch gar nicht antun, anders sähe natürlich der Fall idiopathische Epilepsie aus, bei dem man sicher eine medikamentöse Einstellung hinbekommen würde - aber das ist ja alles Spekulation momentan.


Zum Thema Einschläfern äußere ich mich erst, wenn es akut ist. Das muss ich derzeit verdrängen.

Bevor ich wieder einen Roman schreibe (das haben schon einige UserInnen hier moniert bzw. belustigt kommentiert) halte ich mal fest, dass ich einfach die Woche über Symptome beobachte und ganz bald hier schreibe, wie wir uns bezüglich der Diagnostik entschieden haben.

Drückt Daumen und Pfoten!
Eine gute Nacht wünscht Siouxsie

p.s.: @ Lilliput - Ennie lässt ausrichten, dass es ihr betüddelungsmäßig an nichts fehlt ;)

p.p.s.: @ vonYve: Ich hoffe, dass ihr die Epilepsie bei deinem Sohn in den Griff bekommen habt? Es tut mir auf jeden Fall leid, das zu lesen...
 
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Du könntest mal den TA fragen, ob man möglicherweise versuchsweise Antiepileptika geben könnte?
Luminal z.B. wird nicht nur bei Epilepsie angewendet, sondern vorübergehend u.a. auch bei Angstzuständen.
 
Etwas verwirrt mich und lässt mich nicht wirklich an die Diagnose Hirntumor glauben: Wenn wirklich eine tumoröse Veränderung zu der Aggression führen sollte, dann müsste Ennie eigentlich jedem gegenüber aggressiv sein, der in ihre Nähe kommt. So wie ich es verstanden habe, ist sie aber nur der anderen Katze gegenüber aggressiv, aber der Halterin gegenüber nicht. Ich denke deshalb nach wir vor, dass Ennie irgendein schlimmes Erlebnis, das zu Schmerzen geführt hat, mit der zweiten Katze verknüpft und sie deshalb angreift.
 
  • #10
@ Carino: Danke für den Tipp mit Luminal. Das könnte ich mal erfragen, auch wenn ich mir nciht sicher bin, ob dieser merkwürdige "Absenzanfall" am Sonntag als Angstzustand zu werten ist.

@Hannibal: Karla ist ja seit 1,5 Wochen weg, weil wir auch aufgrund der fehlenden Generalisierung der Aggression geglaubt haben, dass es sich um eine Psychose/ Umleitungsreaktion handelt, auch wenn wir deren Auslöser nicht kennen / kannten.
Der Grund, warum ich hier aber dann nochmal geschrieben habe, war ja meine Beobachtung ihres miesen Allgemeinzustandes am Sonntag, der in einem tranceartigen Zustand völliger Abwesenheit gipfelte. Da ich von Epilepsieformen gelesen habe, bei denen es so etwas gibt, habe ich das nochmal gepostet.

Auf jeden Fall ist sie bisher nicht nochmal so gewesen und abgenommen hat sie auch nicht. Sie wiegt immer noch mickrige 3,2 Kilo mit fast 6 Jahren, was aber für sie normal ist. Der Eindruck, dass sie ganz dünn und klein ist, entstand dann sicher aufgrund ihrers jämmerlichen Aussehens - wie um 100 Jahre gealtert.

Es ist ein Rätsel, was mit der Kleinen los ist. Aber ich bleib dran, ggf. dann halt Medikation auf Verdacht oder Hirndiagnostik... :(

Einen schönen Sonnentag euch!
 
  • #11
Bitte nicht Medikation auf Verdacht geben... Ich würde sie wirklich auf Tumor untersuchen lassen, auch wenn das ein besch*** Gefühl ist. Mit falschen Medis kann man mehr Schaden anrichten als vorher wenn es blöd läuft :(

Ich drück der amen kleinen Maus die Daumen...
 
  • #12
Bevor ich wieder einen Roman schreibe (das haben schon einige UserInnen hier moniert bzw. belustigt kommentiert) halte ich mal fest, dass ich einfach die Woche über Symptome beobachte und ganz bald hier schreibe, wie wir uns bezüglich der Diagnostik entschieden haben.

Da solltest Du Dich nicht dran stören. Wem es zuviel ist, der braucht es ja nicht lesen. :p
Ich habe in noch keinem Bericht von Dir den Eindruck gehabt, daß Du zu viele Worte machst. Ich finde Deine Beschreibungen sehr sachlich, präzise und ohne Schörkel.
Ennies Auffälligkeiten sind nunmal vielfältig, und um überhaupt eine Meinung aüßern zu können, bedarf es halt einer umfangreichen Schilderung.

LG und alles Gute für die MAus und Euch !

Claudia

PS: Wie geht es denn Karla mittlerweile in ihrem neuen Zuhause ?
 
  • #13
Hallo Siouxie,

danke Dir! Mein Sohn bekam die Epi erst mit 17J und er ist zum Glück gut mit Medis eingestellt.

Euch wünsche ich, dass Ihr bald einen Ansatzpunkt findet, wie Ihr der Kleinen helfen könnt!

Dir noch weiterhin viel Kraft, ... und für Ennie alles Gute!

Liebe Grüße, Yvonne
 
  • #14
Hallo an alle hier und im anderen Thread,

ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass es der kleinen Sorgenmaus Ennie wieder besser geht - auch wenn wir nicht wissen, was eigentlich mit ihr los war und sie immer noch akribisch beobachten.

(Übrigens: Auch Karla hat sich in ihrem neuen Zuhause gut eingelebt und Freundschaft mit den Fischen geschlossen.)

Ich werde jetzt eine Weile nicht mehr hier schreiben können, aber ich wollte noch zwei Sachen loswerden:

1. Ich hoffe, dass niemandem von euch so etwas wie uns jemals mit seinen/ ihren Katzen passiert.

2. Danke für eure Unterstützung!

Liebe Grüße, Siouxsie
 
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  • #15
Danke für die Rückinfo, das sind ja gute Neuigkeiten!

Ich wünsche Euch alles Gute, und ich zolle Euch großen Respekt für das was ihr in den letzten Wochen geleistet habt!!!
 
  • #16
Ich wünsche Euch alles Gute :D
Vielleicht hast Du ja irgendwann mal wieder Zeit, zu berichten wie es mit den Beiden weiter gegangen ist.

LG Claudia
 

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