Tierarzt und Qualzuchten

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Asmara

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Ich weiß nicht genau, wo das Thema passt, aber unter Tierschutz scheint es mir passend.

Ich lese hier viel von Qualzuchten und es bedrückt mich sehr. Ich frage mich aber auch, ob nicht Tierärzte was dagegen machen können. Entweder, wenn jemand mit einem Qualzuchtkätzchen zum Tierarzt kommt oder wenn die Vemehrer dort aufschlagen.

Meine Nachbarin hat sich eine Scottish Fold zugelegt und mir aber versichert, dass alles ok ist. Sie hat sich informiert.
Man muss ja irgendwas beachten, ein Elterntier darf keine SF sein, dann passt es. Das war bei ihr der Fall. Mittlerweile habe ich häufig gelesen, dass das nicht ausreicht. Leider habe ich auch Gegenteiliges - sogar in einer Katzenzeitschrift - gelesen. Natürlich glaubt sie, sie hat verantwortungsbewusst gehandelt.

Nun sind wir beim gleichen Tierarzt und ich wollte ihn fragen, wie er das sieht. Leider bin ich vor lauter eigenen Problemen nicht dazugekommen, werde das aber bei der nächsten Kontrolle noch machen. Die Katze ist ja schon in den Brunnen gefallen... Aber es lässt mich dennoch grübeln, wie Tierärzte darauf reagieren. Außer, dass sie Geschäft wittern, aber das unterstelle ich nicht pauschal. Meine TÄ haben bisher alle nicht wegen des Geldes behandelt, sondern immer zum Wohl des Tieres entschieden.

Also habt Ihr schon einmal mitbekommen, ob und wie Tierärzte reagieren?
 
A

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Auf der letzten Grünen Woche in Berlin gab es einen Stand von Berliner Tierärzten die über Qualzuchten und deren Folgen aufklärten. Sie hatten auch Flyer ausliegen. Also es gibt da auch von TAseite Aktionen gegen diese "Rassen". Ich kann mich an nackte Schnurrhaarlose Katzen, Plattnasenperser und Hunde oder Schnauzen erinnern. Das waren aber nicht alle Flyer die da auslagen.

Da gibt es auch was von der Tierärztekammer: "Wenn "Schönheit" weh tut..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich aber auch, ob nicht Tierärzte was dagegen machen können. Entweder, wenn jemand mit einem Qualzuchtkätzchen zum Tierarzt kommt oder wenn die Vemehrer dort aufschlagen.

Was sollen die TÄ tun? Hilfe und Untersuchung verweigern?
Diskutieren? Dann geht der Vermehrer zum nächsten TA?

Solange es Menschen gibt, die Katzen mit zu kurzen Beinen oder weggezüchteter Nase schön finden, werden die Tiere vermehrt. Und wenn die Tiere krank sind muss ihnen geholfen werden, seriöse oder unseriöse Zucht.

Aufklärung gibt es genug, daran liegt es nicht. Es ist der Egoismus der Menschen.
 
Niedergelassene Tierärzte können leider selbst nur wenig tun.

Die Zucht von Qualzuchtrassen ist leider immer noch nicht gesetzlich verboten; das Gutachten zum Tierschutzgesetz ist da sehr eng gefasst und verbietet diese Rassen nicht vollständig, sondern nur bestimmte Einzelfälle.

Ich denke, dass es vor allem die Amtstierärzte sind, die in solchen Fällen handeln müssten, also wegen der Einschätzung, welches konkrete Tier eine Qualzucht im Sinne des Gutachtens ist und aus der Zucht genommen gehört etc.

Die niedergelassenen Tierärzte können den Halter informieren, sie können auch den Züchter/Vermehrer informieren über ihre Meinung, dass das vorgestellte Zuchttier eine Qualzucht im Sinne des Gutachtens sei, und sie können zum Zweck des Eingreifens auch die Amtsvets einschalten.

Aber niedergelassene Tierärzte haben keine hoheitlichen Befugnisse - genausowenig wie niedergelassene Humanmediziner. Die können beispielsweise bei Anzeichen von Gewalt gegen Kinder oder bei Anzeichen von sexueller Gewalt letztlich auch nur die Betroffenen bzw. die Eltern beschwören, zur Polizei zu gehen, aber sie können nicht das betroffene Kind den Eltern wegnehmen; das kann nur das Jugendamt und das Amtsgericht. Insofern können auch Kinderärzte oder Gynäkologen nur eine Anzeige erstatten bzw. das Jugendamt informieren, wenn sie glauben, dass das Kind xy sexuell missbraucht wird oder dass es körperlich misshandelt wird.

Von daher wird es weiterhin immer eine Einzelfallentscheidung bleiben, ob ein Tier einer bestimmten Rasse eine konkrete Qualzucht ist oder nicht. Und natürlich ist dieser Punkt nur ein ganz kleiner Bereich dessen, wofür die Amtstierärzte zuständig sind. Viel mehr Zeit müssen diese aufwenden, wenn es um Schweinepest und andere Infektionskrankheiten bei Nutztieren geht oder wenn in einem Schlachtbetrieb Missstände herrschen.

Oft bleibt ja nicht einmal die Zeit, einen Wanderzirkus gründlich darauf zu kontrollieren, ob dessen Tiere artgerecht gehalten werden! :reallysad:

Dazu kommt - gerade bei Hunden -, dass immer noch jede Menge illegale Welpentransporte von Osteuropa etc. nach Deutschland durchgeführt werden, wo die Kleinteile dann sozusagen aus dem Kofferraum vertickt werden. Und leider gibt es auch immer noch - wie bei den Vermehrern von Lookalike-Katzen - hinreichen Interessenten für solche Tierchen. :stumm:

Es gibt leider immer noch zu viele Menschen, denen es total egal ist, ob ihr Tier eine Qualzucht ist oder nicht - Hauptsache das Kindchenschema wird bedient (gerade bei kurznasigen Katzen- und Hunderassen!) bzw. es handelt sich bei dem Tier um "etwas Besonderes, etwas Seltenes". :dead:

Und solange diese Haltung nicht geändert werden kann - ganz zu schweigen von der Schnäppchenmentalität! -, wird es Qualzuchten geben, wird kein Amtstierarzt mit hinreichender Durchschlagkraft eingreifen können, werden solche Tiere nötigenfalls aus dem Ausland importiert werden, um die Nachfrage zu bedienen.

Ende.
 
Was sollen die TÄ tun? Hilfe und Untersuchung verweigern?

Informieren. Viele Halter sind einfach völlig unwissend. Dem einen Tier hilfts vielleicht nicht, aber einige der informierten Besitzer werden ihr Wissen weitergeben. Und wenn es nur zwei weitere gibt, die sich gegen Qualzucht entscheiden, ist es besser als nichts.




genausowenig wie niedergelassene Humanmediziner. Die können beispielsweise bei Anzeichen von Gewalt gegen Kinder oder bei Anzeichen von sexueller Gewalt letztlich auch nur die Betroffenen bzw. die Eltern beschwören, zur Polizei zu gehen, aber sie können nicht das betroffene Kind den Eltern wegnehmen; das kann nur das Jugendamt und das Amtsgericht. Insofern können auch Kinderärzte oder Gynäkologen nur eine Anzeige erstatten bzw. das Jugendamt informieren, wenn sie glauben, dass das Kind xy sexuell missbraucht wird oder dass es körperlich misshandelt wird.

Zumindest in Österreich müssen Mediziner den Verdacht einer Mißhandlung an Minderjährigen anzeigen.
 
Informieren. Viele Halter sind einfach völlig unwissend. Dem einen Tier hilfts vielleicht nicht, aber einige der informierten Besitzer werden ihr Wissen weitergeben. Und wenn es nur zwei weitere gibt, die sich gegen Qualzucht entscheiden, ist es besser als nichts.

Ich bin der Meinung, dass es nicht so viele Unwissende gibt, sondern mehr Egoisten.
Heutzutage kann man alles nachlesen, das Smartphone wird nach bester Effizienz ausgesucht, das Tier nach „ist das süss“.
Die Menschen, die z.B. Videos und Fotos von Munchkin-Katzen veröffentlichen, bekommen viel Gegenwind....und trotzdem finden andere Menschen die Katzen „süss“ :rolleyes: und wollen auch so eine haben.

Wieviele nehmen ein 8Wochen junges Kitten auf und schreiben „Ich weiss, es ist zu früh, aber.....“

Wer sich informieren will, der wird schnell fündig. Eine Katze zu kaufen, damit der TA danach von den Gesundheitsrisiken erzählt, ändert nichts an dem Kauf.
Wenn das Tier zu teuer wird, landet es im TH (wenn es Glück hat)
 
Ich bin der Meinung, dass es nicht so viele Unwissende gibt, sondern mehr Egoisten.

Genau DAS ist das Problem.
Wenn ich sehe wieviele Qualzuchten in Sozialen Netzwerken gehypt und beherzt werden...am besten noch mit angezogenen "Katzenklamotten" kann ich nicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

Und dass ein Tierarzt einem Lebewesen, welches eh schon mit dem Leben -in Fall der Qualzucht- gestraft ist, hilft sollte ausserhalb jedweder vernünftigen Diskussion stehen.

Wer verantwortungsvoll handeln möchte hat heute mehr denn je die Chance sich zu informieren.
Man hat IMMER die Wahl!
 
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Das, was meiner Meinung nach aber jeder einzelne tun kann ist die Missstände als solches anzusprechen. Es ist nicht sonderlich cool, wenn einem jeder Bekannte/Besucher/Passant sagt, dass das neue Haustier "voll arm aussieht" mit seinen deformierten Ohren/Nase/wasweißich.

So kann man durchaus ein gewisses Klima schaffen. In meinem Freundeskreis wurde früher ein Klima gegen das Rauchen geschaffen... im Restaurant traute sich da kein Raucher in der Gruppe, sich eine vor dem Essen anzuzünden.
 
Genau DAS ist das Problem.
Wenn ich sehe wieviele Qualzuchten in Sozialen Netzwerken gehypt und beherzt werden...am besten noch mit angezogenen "Katzenklamotten" kann ich nicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

Und dass ein Tierarzt einem Lebewesen, welches eh schon mit dem Leben -in Fall der Qualzucht- gestraft ist, hilft sollte ausserhalb jedweder vernünftigen Diskussion stehen.

Wer verantwortungsvoll handeln möchte hat heute mehr denn je die Chance sich zu informieren.
Man hat IMMER die Wahl!

Finde ich auch
 
  • #10
Ich bin der Meinung, dass es nicht so viele Unwissende gibt, sondern mehr Egoisten.
Heutzutage kann man alles nachlesen, das Smartphone wird nach bester Effizienz ausgesucht, das Tier nach „ist das süss“.

....
Wer sich informieren will, der wird schnell fündig. Eine Katze zu kaufen, damit der TA danach von den Gesundheitsrisiken erzählt, ändert nichts an dem Kauf.

Unterschreib ich alles. Trotzdem kann, besser soll, am besten muss! auch der TA informieren. Wieviele Leute googlen zwar wochenlang nach dem besten Fernseher oder was weiß ich, kämen aber niemals auf die Idee, vor der Anschaffung eines Tieres danach zu googlen? Selbstverständlich ist das ignorant und blöd, aber es gibt ja leider kein Gesetz gegen Ignoranz und Blödheit (hach....). Und andere wieder nehmen nur akademische Informationen als richtig wahr, sieht man ja auch hier ("der TA hat aber gesagt..." und dann folgt sätzeweise Blödsinn)
Deswegen: Vorgeschriebene Information durch den TA, wenns nichts bringt, hat es nicht geschadet, wenn es was bringt, umso besser.
 
  • #11
@balulutiti

ich gebe Dir völlig recht, aber.... ;)

Unterschreib ich alles. Trotzdem kann, besser soll, am besten muss! auch der TA informieren.

die Sache mit den TÄ.....
Ein souveräner TA, der gute Sachkenntnis hat, wird sicher das Thema vorsichtig ansprechen, es sei denn, er weiß, dass der Besitzer auf stur schaltet. Dann wird er es nicht tun, weil er sonst einen Kunden verliert.

Ein nicht souveräner TÄ wird nicht informieren, weil die Besitzer mit den kranken Tieren die besten Kunden sind.
 
  • #12
Ein nicht souveräner TÄ wird nicht informieren, weil die Besitzer mit den kranken Tieren die besten Kunden sind.

Ja, das seh ich auch so. Aber dann soll er halt Flyer auflegen oder Plakate aufhängen. Und bestimmte Erkrankungen, die auf diese Zucht zurückzuführen sind, auch als solche benennen und nicht als schicksalshaft bezeichnen.
(und ja, ich weiß, es hat was von Windmühlen, ich hab ja selbst im Bekanntenkreis einen keuchenden Mops und zwei völlig haarlose Katzen)
 
  • #13
Jetzt muss ich aber auch einmal eine Lanze für die Tierärzte brechen. Sie sind in ersten Linie ÄRZTE und sollen bei ALLEN Tierarten JEDE Krankheit erkennen und adäquat behandeln können (dass das schon irgendwie utopisch und übermenschlich ist, sollte einleuchten, es ist nicht umsonst so, dass es auch im Tierbereich immer mehr Spezialisierungen gibt, was ich sehr begrüße).

Wenn sie sich jetzt auch noch mit ALLEM anderen, wie gesunder Fütterung (wohl bemerkt wieder für ALLE Tierarten), perfekten Haltungsbedingungen (vom Zwergkaninchen bis zur Vogelspinne, vom Goldfisch über die Rot-Bunte bis zur deutschen Dogge) jeglicher Rassen kennen und deren Entstehungsvoraussetzungen auskennen sollen und ach - und nebenbei soll er natürlich noch Tag und Nacht seine Praxis offen haben - finde ich das zu viel verlangt.

Ich denke, das ist einfach nicht möglich. Ja, ich wünschte mir das auch, aber ich kenne einige Tierärzte privat, die sich wirklich bemühen, aber es einfach nicht schaffen, sich für alle Tiere, die zu ihnen kommen, das drauf zu schaffen. Sie müssen sich ja auch z.B. in aktuellsten OP-Techniken fortbilden oder sich die neuesten Behandlungsmethoden von x und y draufschaffen.

Meine TÄ klärt darüber, soweit sie kann, auf, aber auch sie ist auf Kunden angewiesen, denn wenn keiner mehr kommt, kann man noch weniger überzeugen. Ich habe erlebt, wie sie einem älteren Ehepaar, das seinen Hund bei Vermehrer geholt hat, das sehr dezidiert erklärt hat (der Hund hatte eine 'rassetypische' Knieerkrankung, deshalb in '', weil er ja eben leider keiner Rasse angehörte, denn in der echten Rassezucht ist diese Krankheit größtenteils ausgemerzt, ähnlich dem Knickschwanz bei Siamesen, den Vermehrern war - wie leider eigentlich immer - bei der Verpaarung egal oder nicht bewusst, was sie den Welpen antaten).

Mir ist wichtiger, dass sie sich regelmäßig in der TK in der Nähe über die neuesten onkologischen Aspekte etc. fortbildet.

Natürlich sollte man um die Grundproblematik wissen, aber solange es nicht verboten oder zumindest beschränkt ist (z.B. mit Wissensnachweis), irgendeinen Kater auf irgendeine Katze zu lassen, ist da leider auch von der Seite wenig zu machen, denn, wer das tun will, wird es tun, egal, was der TA sagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Es mag schon sein, dass es viel ist, was ein TA wissen sollte, aber natürlich gehört das Tierschutzgesetz da eben dazu. Und - zumindest in Österreich - ist es eigentlich verboten, solche Tiere überhaupt zu erwerben geschweige denn mit ihnen zu züchten. Der TA, der aus finanziellen Motiven den Mopszüchter als treuen Kunden unterstützt, ist mM nach nicht wirklich besser als der Züchter.
 
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  • #15
Es mag schon sein, dass es viel ist, was ein TA wissen sollte, aber natürlich gehört das Tierschutzgesetz da eben dazu. Und - zumindest in Österreich - ist es eigentlich verboten, solche Tiere überhaupt zu erwerben geschweige denn mit ihnen zu züchten. Der TA, der aus finanziellen Motiven den Mopszüchter als treuen Kunden unterstützt, ist mM nach nicht wirklich besser als der Züchter.
In Deutschland ist das nicht so, da ist es zum Teil bundesland- oder veterinärsamtsabhängig und somit eine Einzelfallentscheidung ist es auch so, dass man abwägen muss, ob man einem kranken Tier hilft, weil man es kann, oder seinen Prinzipien treu bleibt und es samt Besitzer abweist.

Grundsätzliche sehe ich das auch so, aber dann dürfte der Arzt auch , wenn er wirklich konsequent diesen Weg geht kein Tier mehr behandeln, das aus einem Vermehrerhaushalt stammt, denn mit deren Gesundheit wird mindesten genauso, wenn nicht viel schlimmer (!), Russisch Roulette gespielt. Und da wird es schon echt wieder schwierig...
 
  • #16
In Deutschland ist das nicht so, da ist es zum Teil bundesland- oder veterinärsamtsabhängig und somit eine Einzelfallentscheidung
Ich hab das gefunden:
Die Qualzucht ist für Wirbeltiere in Deutschland nach § 11b Tierschutzgesetz – außer für wissenschaftliche Zwecke – verboten.
(Wikipedia)

ist es auch so, dass man abwägen muss, ob man einem kranken Tier hilft, weil man es kann, oder seinen Prinzipien treu bleibt und es samt Besitzer abweist.

Das hab ich nirgendwo geschrieben. Selbstverständlich muss er auch so ein Tier behandeln, ich würde es nur sinnvoll finden, wenn er als Fachmensch dem Besitzer erklärt, dass und warum das Tier leidet.


Grundsätzliche sehe ich das auch so, aber dann dürfte der Arzt auch , wenn er wirklich konsequent diesen Weg geht kein Tier mehr behandeln, das aus einem Vermehrerhaushalt stammt, denn mit deren Gesundheit wird mindesten genauso, wenn nicht viel schlimmer (!), Russisch Roulette gespielt.
Seh ich nicht so. Mich hat noch kein TA gefragt, wo ich meine Katzen herhabe (vielleicht auch nur deswegen , weil ich es eh immer sofort erzählt habe :D). Meine Katze ist zB von privat, der Kater aus dem Tierheim. Nachdem es keine Rassekatzen sind, müssen es ja Vermehrer-, Bauernhof- oder Hoppalakatzen sein, warum sollte man sie also nicht behandeln?
 
  • #17
Ich hab das gefunden [...]
Ja, wie gesagt, das ist bundesland- und veterenäramtsabhängig. Es gibt dazu ein Gutachten, was es auch nicht viel Konkreter macht...

[...] Das hab ich nirgendwo geschrieben. Selbstverständlich muss er auch so ein Tier behandeln, ich würde es nur sinnvoll finden, wenn er als Fachmensch dem Besitzer erklärt, dass und warum das Tier leidet. [...]
Sorry, ich habe das:
[...] Der TA, der aus finanziellen Motiven den Mopszüchter als treuen Kunden unterstützt, ist mM nach nicht wirklich besser als der Züchter.
falsch verstanden/gelesen, ich las "Mopsbesitzer", nicht -züchter", mein Fehler.

[...] Seh ich nicht so. Mich hat noch kein TA gefragt, wo ich meine Katzen herhabe (vielleicht auch nur deswegen , weil ich es eh immer sofort erzählt habe :D). Meine Katze ist zB von privat, der Kater aus dem Tierheim. Nachdem es keine Rassekatzen sind, müssen es ja Vermehrer-, Bauernhof- oder Hoppalakatzen sein, warum sollte man sie also nicht behandeln?
Naja, wenn man keine Menschen, die bei der Verpaarung keinen Wert auf Vorsorge und Gesundheit legt (z.B. wie bei den Möpsen) unterstützen soll, dann gilt das doch genauso für Vermehrer und deren Tiere oder? Aber ich verstehe glaube ich schon, was du meinst und sehe das ja grundsätzlich auch so, aber was machst du als TA, wenn jemand mit einem trächtigen Mops oder einer Fold zu dir kommt und sie partout auch nicht nach dem Wurf kastrieren lassen will (wobei das bei Hunden wohl etwas anderes ist als bei Katzen)? Behandelst du das Tier nicht? Schickst du den Besitzer weg? Ich denke, das ist ein schwieriger Drahtseilakt...
 
  • #18
aber was machst du als TA, wenn jemand mit einem trächtigen Mops oder einer Fold zu dir kommt und sie partout auch nicht nach dem Wurf kastrieren lassen will (wobei das bei Hunden wohl etwas anderes ist als bei Katzen)? Behandelst du das Tier nicht? Schickst du den Besitzer weg? Ich denke, das ist ein schwieriger Drahtseilakt...

Ein TA, der konsequent bestimmte Rassen/Tiere nicht behandelt, wird ziemlich bald seine Praxis schließen können.
warum sollte er das tun?
 
  • #19
Genau DAS ist das Problem.
Wenn ich sehe wieviele Qualzuchten in Sozialen Netzwerken gehypt und beherzt werden...am besten noch mit angezogenen "Katzenklamotten" kann ich nicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

Und dass ein Tierarzt einem Lebewesen, welches eh schon mit dem Leben -in Fall der Qualzucht- gestraft ist, hilft sollte ausserhalb jedweder vernünftigen Diskussion stehen.

Wer verantwortungsvoll handeln möchte hat heute mehr denn je die Chance sich zu informieren.
Man hat IMMER die Wahl!

100 % Zustimmung

Die Tierärzte tun ja was. Bei den Hunden haben mutige Tierärzte vor Jahren die Best of the Show als Qualzucht disqualifiziert.
Das war ein unglaublich mutiger Schritt der einiges bewegt hat

Wenn Du als Kunde un Käufer zu Deinem Tierarzt gehst und ihn vor dem Kauf einer Qualzucht befragst, werden die meisten ehrlich antworten.

Ansonsten kann der Tierarzt nur eines tun. Die OPs die diese Tiere dann brauchen möglichst teuer bezahlen lassen.
Dann besteht immerhin die Möglichkeit das dieser Halter es nicht mehr macht.

Es ist ganz unglaublich wieviele Leute sich French Bulloggs kaufen. Und wie wenige davon Papiere haben die den Holzverlust wert sind.
Und wieviele davon am Gaumensegel operiert werden müssen um dauerhaft zu überleben. Trotzdem nimmt die Welle nicht ab
 
  • #20
aber was machst du als TA, wenn jemand mit einem trächtigen Mops oder einer Fold zu dir kommt und sie partout auch nicht nach dem Wurf kastrieren lassen will (wobei das bei Hunden wohl etwas anderes ist als bei Katzen)? Behandelst du das Tier nicht? Schickst du den Besitzer weg? Ich denke, das ist ein schwieriger Drahtseilakt...

Grundsätzlich seh ich einen Unterschied zwischen unterstützen und behandeln, vielleicht kommt daher das Mißverständnis. Ich verlange vom TA eigentlich nichts Übermenschliches: dem Tierhalter sagen, dieses Tier ist eine Qualzüchtung und es werden diese und jene Krankheiten mit großer Sicherheit auf ihn zukommen. Kein lautstarker Rauswurf aus der Praxis, keine Anzeige beim Vet-Amt, einfach sachliche und vernünftige Information. Ich unterstelle nämlich einem Großteil der Halter nur Dummheit und Ignoranz, dem kleinem Teil der Menschen, die unbedingt und um jeden Preis ein krankes Tier halten wollen kann man sowieso nicht helfen.
 

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