Katzenpflege im Kaninchenkäfig??

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Schneekatzi

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17. April 2019
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Hallo, ich bin seit einiger Zeit in einem kleinen Katzenschutzverein aktiv. Es gibt dort kein Tierheim, sondern nur private Pflegestellen.

Nun hat der Vorsitzende durchgesetzt, dass alle Katzen in Pflegestellen zunächst in diese Kaninchenkäfige mit Plastikunterschale gesperrt werden. Er hat selber manche kranken Katzen schon wochenlang in solchen Käfigen gehalten. Er meint, das sei nötig für die Hygiene und um an scheue Katzen ranzukommen. Er hat jetzt irgendwie auch den ganzen Verein davon überzeugt und ich bin anscheinend die einzige, der das falsch vorkommt und ich fange schon an, völlig an mir selbst zu zweifeln.

Ich weiß gerade nicht, wie ich mich verhalten soll. Im Moment sitzt z. B. eine Streunerkatze mit 5 neugeborenen Jungen in so einem Käfig. Ich kann es gar nicht aushalten, die Fotos davon zu sehen.
 
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Das ist eindeutig ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und auch gegen die Rechtsvorschriften, wie Tierheime baulich ausgestattet sein müssen.

Bitte dokumentiere nach Möglichkeit diese Zustände und auch die Anweisung des Vorsitzenden und geh mit dem Material zum Veterinäramt der Stadt oder des Landkreises, in dem sich der TSV befindet. Also wo das Grundstück ist, auf dem die Katzen untergebracht sind. Ansonsten - falls es kein zentrales Gebäude zur Unterbringung der Tiere gibt, reicht auch jede Pflegestelle (Haus oder Wohnung), die nach diesen Anweisungen handelt oder handeln soll.
Du solltest dir ggf. auch Unterstützung durch die Polizei holen, aber erstmal ist, denke ich, das Vet-Amt die zuständige Stelle, weil sie die Genehmigungen für Tierheime usw. erteilen und auch für die Überprüfung der Auflagen zuständig sind.

Bei kranken Katzen ist gängig und auch nötig, sie in vergleichsweise kleinen Käfigen (Stall) einzusperren. Aber das ist eine vorübergehende Zeit, die im Idealfall nur wenige Tage betrifft, und jeden Tag für eine kurze Zeit hat das katz auch die Möglichkeit, außerhalb des Stalls seine Gräten auszuklappen. ;)
Da ist dann Zeit für Untersuchungen, Behandlungen (z. B. Medis geben) und auch für einige Streicheleinheiten.

Das wäre legitimes Einsperren einer Katze auf kleiner Fläche. Aber was dieser TH-Chef da anordnet, geht weit über Einsperren wie in der Tierklinik hinaus und entbehrt auch jeder Grundlage. Daher ist es strafbares Einsperren und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
 
Hallo Schneekatzi, aus welchem Land bist du bzw. dieser "Katzenschutzverein"?
 
Das ist in Deutschland.
 
Viel dokumentiert ist da nicht. Ich habe nur einige Fotos, mündliche Aussagen und Emails, bei denen z. B. Fotos eines Katers im Käfig angehängt sind und im Text nur steht "Merlin geht es gut, heute morgen hat er wieder was gefressen" oder so, die er an viele Leute schickt. Es gibt keine offizielle Anweisung in dem Sinne. Eine offizielle Zulassung vom Veterinäramt gibt es auch nicht, bzw. hat das Veterinäramt sich bisher überhaupt nicht dafür interessiert, was ein kleiner Verein mit Pflegestellen macht. Alles läuft also insgesamt sehr "inoffiziell." Der Vorsitzende hat dabei selbst gute Kontakte zum Veterinäramt. Er ist insgesamt sehr angesehen, da er sich schon lange privat um Straßenkatzen kümmert und als sehr erfahren gilt. Wie lange die Katzen nun tatsächlich in den Käfigen bleiben, weiß ich nicht genau. Er hat nur mal erzählt, dass er schon Katzen wochenlang drin hatte. Zwei Pflegestellen haben sie nach einigen Tagen wieder rausgelassen, was er aber überhaupt nicht gut fand. Ein Kater ist seit ca. 2 Wochen bei ihm im Käfig, wobei nach seiner Aussage die Käfigtür nun offen stehe und der Kater nicht herauswolle.
 
Also Katze im Käfig gibt es häufig im Tierheimen in der Quarantäne-Station. Das sind dort extra Quarantäne Boxen.
Eigentlich ist das in den TH'S gängige Praxis.

Aber auf Privaten PS, wo nicht dutzende Katzen zusammenkommen, halte ich das mit dem Käfig für äußerst fragwürdig. Allen voran wenn es kleine Karnikelkäfige sind. :confused::confused:

Käfige sind da eigentlich nur von Nöten, wenn man z.B eine Unfallkatze hat, die mal nicht rum klettern, hüpfen darf. Dann sind Käfige recht sinnvoll, allerdings lässt man da die Katzen unter Aufsicht auch mal raus, sobald sie so fit sind, sich wieder auf den Pfoten halten zu können.

Ich würde mich da an deiner Stelle mal beim Amtsvet. kundig machen.
 
Über welche zeiträume sprechen wir den hier?

Das eine Katzen,für eine überschaubare Zeit,im Käfig gehalten werden finde ich erstmal grundsätzlich ok.
Das habe ich als private Pflegestelle auch schon so gemacht.

Wenn Tiere separiert werden müßen,krank sind,oder sehr scheu,macht das machmal schon Sinn.

Lieber eine Zeitlang im Käfig als unversorgt,krank oder verletzt draußen.


Grade Vereine die kein eigenes Tierheim haben arbeiten oft mit privaten Pflegestellen und zum teil sind die so voll mit Tieren das zumindest in der ersten Zeit eine separierung im Käfig gemacht wird.
Es gibt einfach zu wenige Pflegestellen.
Und zu viele Katzen die untergebracht werden müßen.:(
 
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Genau so ist es. Neuzugänge müssen erst mal separat gehalten werden um die anderen Katzen nicht mit möglichen Krankheiten anzustecken. Meistens reicht eine Zeit um zwei Wochen bis man alles getestet hat. Kaninchenkäfige halte ich nur für sehr junge Babykatzen machbar, besser ist eine große Hundebox. Die gibt es bis 1,20 m Länge und es passt ein Klo und eine Transportbox oder ein Bettchen rein. Die Quarantäneboxen im Tierheim sind meistens kleiner.
Ich benutze diese Hundebox auch wenn "wilde" Katzen nach der Kastration ausschlafen müssen oder noch weiter behandelt werden müssen. So eine Katze in der Wohnung frei laufen zu lassen und für die Behandlung immer wieder einfangen zu müssen ist mehr Stress für die Katze.

Mein Pflegekater Shrek musste nach seinem Unfall erst zwei Wochen beim Tierarzt in einer Box sitzen und dann noch mal sechs Wochen bei mir, damit alles verheilt. Das ist nicht schön aber für die Heilung einfach notwendig, jetzt springt er herum und freut sich seines Lebens.

Eine Käfighaltung sollte immer nur für eine begrenzte Zeit sein und nicht auf Dauer, das geht gar nicht. Ich würde da jetzt aber auch kein Fass aufmachen und das Veterinäramt einschalten. Erkundige dich doch einfach genau wie die Vorgaben des Vereins sind.

Nachtrag: Eine Streunerkatze mit fünf Kitten benötigt in den ersten zwei Wochen nicht viel Platz, sie ist dann überwiegend mit ihren Babies beschäftigt. Wenn die Kleinen anfangen zu krabbeln wird es aber höchste Zeit dass sie auch einen Rückzugsort bekommt. Man kann auch zwei Käfige miteinander verbinden wenn man den Platz hat. Hinten die Hundebox mit dem Schlafplatz und vorne im Kaninchenstall die Toilette und Futter und Wasser. Wenn man dann noch eine Trennung zwischen den beiden Käfigen einbauen kann wird es auch leichter die Toilette zu säubern und die Kleinen zu wiegen wenn die Mama gerade frisst. Ich habe da schon tolle Lösungen gesehen.
Natürlich ist ein separates Zimmer immer schön wenn man hat, aber nicht jeder hat die Möglichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich bin seit einiger Zeit in einem kleinen Katzenschutzverein aktiv. Es gibt dort kein Tierheim, sondern nur private Pflegestellen.

Nun hat der Vorsitzende durchgesetzt, dass alle Katzen in Pflegestellen zunächst in diese Kaninchenkäfige mit Plastikunterschale gesperrt werden. Er hat selber manche kranken Katzen schon wochenlang in solchen Käfigen gehalten. Er meint, das sei nötig für die Hygiene und um an scheue Katzen ranzukommen. Er hat jetzt irgendwie auch den ganzen Verein davon überzeugt und ich bin anscheinend die einzige, der das falsch vorkommt und ich fange schon an, völlig an mir selbst zu zweifeln.

Ich weiß gerade nicht, wie ich mich verhalten soll. Im Moment sitzt z. B. eine Streunerkatze mit 5 neugeborenen Jungen in so einem Käfig. Ich kann es gar nicht aushalten, die Fotos davon zu sehen.

Es ist eigentlich gang und gäbe, daß Quarantänekatzen getrennt von anderen Katzen gehalten werden, und weil Tierheime weder finanziell noch personell auf Rosen gebettet sind, Quarantäne in Käfigen abläuft.
Ich war einige Zeit in einem Auffangheim für kranke, verletzte, zu junge etc Streuner, da waren immer um die 100 oder mehr Tiere dort. Pro Katze ein großzügiges, beheiztes Zimmer plus Außengehege, nach dem Aufenthalt das gesamte Inventar als medizinischen Sondermüll entsorgen? Geht nicht.

Es wäre also mal interessant, die 3. Seite, also die besagte PS, hier mit Wort und Fotos auftreten zu lassen. Über Dritte zu reden, ohne den genauen Sachverhalt zu kennen, ist immer sehr unfair.:(

Liebe TE, du hast es sicher im Interesse der Katzen gut gemeint, aber es fehlen schlichtweg grundlegende Informationen, um hier ein Urteil loslassen zu können.
 
  • #10
Offizielle Vorgaben gibt es in dem Verein definitiv nicht. Ebenso niemanden mit Sachkundenachweis und wie gesagt, keine Zulassung durch das Veterinäramt.

Dass Neuzugänge von vorhandenen Katzen erstmal getrennt werden müssen, ist mir klar. Früher wurde das im Verein immer in separaten Zimmern gemacht, was auch jetzt möglich wäre. So kenne ich es eigentlich auch von den Anforderungen anderer Vereine für Pflegestellen.

Andere Frage dazu: Ist es wirklich Quarantäne, wenn eine Katze im Käfig in einem Zimmer sitzt, wo andere Katzen frei herumlaufen? So ein Gitter ist doch keine sterile Barriere?? Und ist es glaubwürdig, dass die Situation für die Katze im Käfig keinen Stress bedeutet?

Klar ist es schwierig, so über Dritte zu sprechen. Wollte hier extra keine Namen nennen oder Fotos veröffentlichen, die nicht meine eigenen sind. Es geht um verschiedene Pflegestellen. Beim Vorsitzenden selbst, bei dem sich 15 Katzen befinden und einige andere, die keine anderen Katzen haben oder jedenfalls freie Zimmer haben.
 
  • #11
Andere Frage dazu: Ist es wirklich Quarantäne, wenn eine Katze im Käfig in einem Zimmer sitzt, wo andere Katzen frei herumlaufen? So ein Gitter ist doch keine sterile Barriere?? Und ist es glaubwürdig, dass die Situation für die Katze im Käfig keinen Stress bedeutet?

Kommt auf die evtl. Krankheit an. Manches wird nur durch Beißen oder beim Geschlechtsakt übertragen, anderes (Hautpilz z.B.) bereits durch frei fliegende Sporen.
Was Streß ist, kommt auf die Katze an. Für Streuner ist es oftmals auch Streß, von einem Ort zum anderen, wo er auch frei lebt, gebracht zu werden. Tierarzt ist auch Streß. Daß Käfig für einen Streuner keinen Streß bedeutet, hab ich noch nie gehört, allerdings gibt es Zustände, die keine andere Situation erlauben.

Klar ist es schwierig, so über Dritte zu sprechen. Wollte hier extra keine Namen nennen oder Fotos veröffentlichen, die nicht meine eigenen sind. Es geht um verschiedene Pflegestellen. Beim Vorsitzenden selbst, bei dem sich 15 Katzen befinden und einige andere, die keine anderen Katzen haben oder jedenfalls freie Zimmer haben.

Bei 15 Katzen sähe ich kaum eine Möglichkeit, alle frei in Zimmern laufen zu lassen. Ich mag hier so ganz und gar kein Urteil fällen, weil ich schlicht und einfach weder die Zustände noch die Umstände kenne. Sieht man sich Auffangheime an, lernt man allerdings auch Realitäten kennen, die oftmals die einzige Option zum Töten sind, mehr kann ich dazu nicht sagen.
 
  • #12
Nun hat der Vorsitzende durchgesetzt, dass alle Katzen in Pflegestellen zunächst in diese Kaninchenkäfige mit Plastikunterschale gesperrt werden. Er hat selber manche kranken Katzen schon wochenlang in solchen Käfigen gehalten.

Leider gibt es KEINE Katzenschutz-Verordnung im Tierschutzgesetz. Der Entwurf einer Katzenschutzverordnung vom Deutschen Tierschutzbund liegt dem Bundesministerium seit 2010 vor.

In einem Entwurf einer Katzenschutzverordnung vom deutschen Tierschutzbund steht u.a. Folgendes:

§ 7 Einzelhaltung in Käfigen oder Boxen

(1) Aus medizinischer Indikation, insbesondere zur Einhaltung von Quarantänevorschriften können Katzen vorübergehend auch in geeigneten Käfigen oder Boxen gehalten werden (Käfigunterbringung). Die Käfigunterbringung ist zeitlich auf die Dauer der Quarantäne oder Krankheit beschränkt. Geeignet sind Käfige oder Boxen grundsätzlich nur, wenn sie die Vorgaben der Absätze 2 und 3 erfüllen.

(2) Die Grundfläche des Käfigs oder der Box muss mindestens so groß sein, dass die Katze außerhalb der Schlafkiste und der Katzentoilette ausgestreckt liegen kann; zudem muss sie mindestens so hoch sein, dass eine erhöhte Liegefläche installiert werden kann. Die Käfiggrundfläche muss mindestens 1 m² betragen; bei säugenden Katzen mit Welpen 2 m²; die Höhe muss mindestens 0,7 m betragen.

(3) Die Unterbringung muss mit einer Rückzugsmöglichkeit (Schlafhöhle), einem Sichtschutz, Beschäftigungsmöglichkeiten, sowie einer Katzentoilette ausgestattet sein.
 
  • #13
Danke, Celistine, das sind ja mal konkrete Angaben.:)
 
  • #14
Ich kenne es aus meiner TH-Zeit durchaus, dass man Katzen in Gitterboxen hält, wenn die Quarantäne-Boxen (Edelstahl) besetzt sind.
Das kam z.B. nach Kastra-Aktionen vor. Die Katzen wurden dann ein paar Tage (Kater 2 / Mädels 4-5) in den Gitterboxen gehalten und danach wieder an die Futterstelle gesetzt, wenn es Scheuchen waren.
Zutrauliche kamen später in die Vermittlungszimmer - mussten dann aber vorher erstmal noch länger in diesen Gitterboxen sitzen, da noch diverse Test abgewartet wurden und Parasitenbehandlung abgeschlossen sein musste plus Impfung etc.

Diese "Hasenkäfige" wurden nur für Kitten benutzt für die Quarantäne Zeit, wenn sonst alles belegt war (was leider oft der Fall war in den klassischen "Kitten-Monaten"). Für erwachsene Katzen sind die zu niedrig.

Dauerlösung darf das nie sein, aber gerade bei extrem Scheuen, die nach ein paar Tagen wieder gehen durften, war es viel praktikabler beim Saubermachen (sie gehen von selbst in die Box, die man schließen kann während des säuberns) und die Käfige kann man danach besser desinfizieren als einen ganzen Raum.
Zudem kann man sie zum TA oder wieder an die Futterstelle bringen viel einfacher in einem Käfig in die Box bekommen, als in einem Zimmer.
 
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  • #15
Gibt es denn eine Vorgabe für die grösse der Kaninchenkäfige?

Es ist ja auch ein Unterschied, ob kleiner Hasenkäfig oder Hasenlaufstall z.B.

Und auch bei den Kaninchenkäfigen gibt es grössentechnisch grosse Unterschiede.
Die Standardkäfige sind meines Erachtens zu niedrig und zu klein um z.B ein kleines Behelfsklo und ein Körbchen unterzubrigen, wenn zudem noch Katze Platz haben soll.

Aber neulich stand ich in einem Zoohandel vor einen sehr grossen Exemplar von Kaninchenkäfig. Dort hätte Behelfsklo, Futterplatz, kleines Körbchen und Katze gut Luft gehabt. Ich wollte mir den schon kaufen, für die Regentage im Leben, wo aufgrund von z.B OP mal kurz ein Käfig hilfreich sein kann. Ich fand diesen Karnikel-Käfig sehr gut dafür geeingnet.

Insofern kommt es auch etwas darauf an, was für Grösse da Vorgeschrieben wird in diesem Verein...
 

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