Günstiger bedeutet zum einen, dass die Elterntiere schon mal keine Zuchttiere sind.
Wenn sie Papiere haben, bedeutet dies, dass es sich um Liebhabertiere handelt, die eben nicht kastriert worden sind.
Liebhabertiere werden aber von seriösen Züchtern dann abgegeben, wenn sie sich nicht zur Zucht eignen.
Und dann hat der Vermehrer natürlich nicht auf die Linien geachtet, sondern einfach 2 Tiere aufeinander gesetzt. Das kann auch fatale Folgen haben.
Manche verpaaren auch einfach mit einer Hauskatze.
Außerdem haben die meisten Vermehrer mehr als 3 Würfe in 2 Jahren. Und lassen auch nicht nach wenige Würfen kastrieren.
Ich habe den gleichen Fehler gemacht, die Mutter meiner Look-Alikes war schon 9 Jahre alt wie ich später rausgefunden habe. In Menschenjahren also über 50 Jahre alt! Und 1 - 2 x im Jahr einen Wurf.
Außerdem wurden bei einem Vermehrer die gesundheitlichen Untersuchungen weder bei Eltern noch Kitten vorgenommen. Evtl. vielleicht noch bei den vorherigen Generationen, wenn die noch Papiere hatten.
Es wird einfach an allen Ecken und Enden gespart, denn sonst kann kein Tier günstiger verkauft werden.
Sieht man ja auch daran, dass der Vermehrer für die Papiere 2000 Euro haben will.
Was natürlich Quatsch ist, so ein Stammi kostet nicht mehr als 15 Euro.
Aber dafür müsste der Vermehrer erst einmal überhaupt in einem Verein sein und wenn, dann müssen die Würfe dort gemeldet werden.
Das sagt er, um dich abzuschrecken. Denn er würde für das Tier gar keine Papiere bekommen. Du kannst ja mal sagen, du zahlst die 2000 und willst den Stammbaum. Sag, er soll dir erst einmal eine Kopie des Stammi zuschicken. Falls du überhaupt etwas bekommst, dann eine Fälschung. Die kann man aber ganz leicht entlarven, denn jede Rassekatze steht in den Zuchtbüchern des Vereins, von dem der Stammi ist.
Gerade Bengalen sind eine Moderasse mit der man noch richtig Geld machen kann. Da tummeln sich jede Menge Vermehrer. Und damit jede Menge schwarze Schafe.
Die erste Frage ist immer: Gibt es Papiere. Nein? Dann brauchst du dort gar nicht erst hinzufahren.
Und dann gibt es bestimmte Dinge, die ein guter seriöser Züchter erfüllen muss.
Für einen Liebhaber ist es zugegebermaßen sehr schwer einen guten Züchter zu erkennen.
Aber das ist immer noch kein Grund, den am wenigsten schlimmen Vermehrer auszusuchen.
Leider ist es so, dass die Menschen lieber sparen und zu einem Vermehrer gehen.
Dort hat man aber keine Garantie ein gesundes Tier ohne Erbkrankheiten zu bekommen. Oder es sind vielleicht noch schräge Einkreuzungen drin, die die Merkmale total verwässern.
Aber alle Vermehrerkäufer bezeichnen ihre Kitten als Rassekatzen. Und dann kommt ganz schnell der Ruf auf, Rassekatzen sind alle degeneriert.
So sind bei Maine Coons Look-Alike HD sehr weit verbreitet. In Zuchten wird auf HD getestet und daher sind gute Zuchten HD frei.
Oder HCM bei Briten. Davon sind auch eher Vermehrertiere betroffen.
Und niemand kauft mehr bei einem seriösen Züchter, weil die Vermehrer ja so günstig sind. Und so stellen immer mehr Züchter ihre Zucht ein. Weniger Züchter heißt weniger Zuchttiere. Und wenige Zuchttiere heißt, ein kleiner Genpool.
Nur die seriösen Züchter sorgen dafür, dass die Rasse, die man so mag, erhalten bleibt.
Darum sollte man auch never ever bei einem Vermehrer kaufen. Von den evtl. auftretenden gesundheitlichen Problemen ganz abgesehen.
Bei meinen Look-Alike-Thais sind mit großer Wahrscheinlichkeit BKH eingekreuzt.
Sie sind jedenfalls keine typischen Siamkatzen, die so agil und redefreudig sind.
Wissen tue ich es aber nicht... mir fehlt ja der Stammi.
So langer Text, aber es ist für Neulinge immer nicht so einfach zu verstehen, warum man die Papiere braucht und warum man auf keinen Fall bei einem Vermehrer kaufen soll.
Und ich habe hier nur ein paar Gründe genannt.