Streunerkitten hat höchstwahrscheinlich Chlamydien

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Hallo,

ich bräuchte bitte mal Euren Rat. Ich muss ein scheues Kitten behandeln, welches wahrscheinlich Chlamydien hat und weiß nicht welches Mittel ich ihr geben soll.

Zur Vorgeschichte:
wir haben an unserem kleinen Offenstall eine Streunermiez mit ihrem Kitten. Die Mama ist dort schon länger ( kommt vom nahegelegenen Bauernhof ) und schläft auch im Heulager. Ich füttere sie täglich zur gleichen Zeit. Sie hatte eigentlich zwei Babys, die kleine Amy hatten wir ja Anfang Juni gefunden, sie lief uns entgegen und war sehr zutraulich. Da von Mama und Geschwisterchen weit und breit nichts zu sehen war, gaben wir sie auf eine Päppelstation auf der sie dann leider nach einer knappen Woche an FIP starb :( Nach zwei Wochen tauchte die Mama und das zweite Baby wieder am Stall auf.

Die Mutterkatze lässt sich ab und zu streicheln, sie kommt immer angelaufen wenn sie mich mit dem Futter sieht. Bei der Gelegenheit kann ich sie manchmal anfassen. Ihr Baby, welches ich auf ca.10-11 Wochen schätze ( wir haben die Babys das erste Mal am 27.05. gesehen, da waren sie schätzungsweise eine Woche alt ) ist recht scheu. Sie rennt weg und versteckt sich wenn wir kommen, scheint sich aber immer mehr an der Mutter zu orientieren. Wenn die ruhig bleibt, kommt sie manchmal raus. Bisher konnte ich mich auf maximal einen Meter nähern. Heute beim Futter aufteilen kam die Mama und frass direkt neben mir, Baby traute sich und setzte sich daneben. Ich habe sie erst vorsichtig gestreichelt und konnte sie dann auch nehmen. Das linke Auge ist rot und geschwollen, etwas gelblicher Ausfluss ist zu sehen. Das rechte sieht gut und gesund aus ( blaue Augen wie die Mama :pink-heart: ) Ich hatte leider nur Euphrasiatropfen zur Hand die ich ihr gab. Die Kleine hat natürlich gezappelt, war aber trotzdem händelbar. Sie ist dann leider erstmal wieder verschwunden, kam dann aber wieder zum fressen raus.

Das entzündete Auge hat sie schon länger, ich konnte sie bisher nur nicht behandeln, da sie sehr scheu ist/war. Jetzt, wo ich die Chance habe, würde ich das auch gerne machen. Die Frage ist nur mit welchem Mittel ? Wären Tropfen oder Salben besser ? Ich kann ihr das auch leider nur 1 x am Tag geben, weil wir zur Zeit nicht öfters am Stall sind ( Pferde stehen im Moment woanders ) und sich die beiden auch nur Abends zur Fütterung zeigen.

Ich habe sowieso vor, die Mama im Herbst kastrieren zu lassen. Dachte erst ich müsste sie fangen, aber wenn das so weitergeht, kann ich sie einfach nehmen und in die Box setzen. Das Kitten würde ich dann ja auch gerne mit machen lassen. Im Moment sind wir sehr knapp bei Kasse, diesen Monat und September geht es mit der Kastra leider noch nicht. Wurmkur, Flohmittel, Impfung etc. soll ja eigentlich auch folgen. Geht halt alles nur, wenn Baby zutraulicher wird.

Was könnte ich bezüglich dem Auge machen ? Der Kleinen geht es soweit gut, sie rennt rum, ihre Nase läuft nicht ( muss ich mir aber nochmal genauer anschauen ) und sie frisst gut. Die Mama hat nur etwas feuchte Augenmatzel, die wische ich ihr morgen mal weg.

Edit: habe hier noch Floxaltropfen, die Bienchen im Moment bekommt. Kann ich ihr das geben, oder wirkt das nicht so ? Müsste dann eine neue Flasche kaufen.
 
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Die Babykatze sollte umgehend zum Tierarzt, das sieht nach Katzenschnupfen aus. Die Mutterkatze übrigens auch, im September ist die schon wieder trächtig. Habt ihr keinen Katzenschutzverein in der Nähe?
 
Wir haben nur ein Tierheim und das ist naja, oftmals nicht sehr hilfsbereit :( Ich weiß das beide behandelt werden müssen, sie tun mir leid. Würdet ihr solche Katzen ins Tierheim geben ? So richtig wild sind ja beide nicht, sie könnten durchaus sehr zahm werden und eventuell ein Zuhause finden. Die Mutter ist auch schmusig.
Auf der einen Seite tut es mir leid sie einsperren zu müssen, sie sind ja Freigang gewohnt, auf der anderen Seite möchte ich gerne das sie ein Zuhause bekommen und versorgt werden.
Ich rufe heute Mittag mal im Tierheim an, mal hören was die sagen. Vielleicht nehmen sie die Beiden ja auf, wenn ich Patin werde und monatlich Geld beisteuere. Habe ich mal vor Jahren bei einem Kitten gemacht.
 
Kennst du diesen Verein, die kümmern sich überwiegend um Streunerkatzen? Ich glaube, sie sind auch in diesem Forum vertreten. Ist evtl. auch zu weit weg von dir, aber einen Versuch wäre es wert, wenn das Tierheim nicht helfen will.

Ich bringe meine eingefangenen Katzen auch ins Tierheim. Wenn sie nicht ganz wild sind haben sie dort eine gute Chance auf ein Zuhause. Ist auf jeden Fall besser als ein Leben auf der Strasse zu fristen.
 
Ich wollte mich hier noch einmal wegen unseren zwei Streunern melden.

Gestern habe ich Beide bei meiner TÄ abgeholt, sie waren eine Woche dort, sind gegen den Katzenschnupfen behandelt und entwurmt worden und die Mutter wurde kastriert. Das Auge des Kleinen wurde ebenfalls weiter behandelt, nachdem ich mit Floxal Salbe begonnen hatte. Die Mutter war sehr lieb in der Praxis, hat sich kraulen lassen, der Sohnemann war scheuer und hat öfters gefaucht. Man konnte ihn aber aus der Box und auf den Arm nehmen. Festhalten ist aber beiden unangenehm. Beiden geht es sehr gut.

Ich habe die Zwei wieder an unserem kleinen Stall rausgelassen, weil ich Ihnen ihre Freiheit nicht nehmen wollte. Sie haben dort alles was sie brauchen. Felder und Wiesen zum herumstreifen, Straßen weit entfernt, unsere Strohhütte dient als Schlafplatz. Sie ist an drei Seiten komplett zu, vorne mit eingehängter, wind-und regendichter Plane. Die Beiden schlafen im Stroh, dort ist es kuschelig weich und warm. Auch im Winter ist es dort frostfrei und schützt vor Kälte. Hinter der Hütte ist noch ein kleiner Schrebergarten, der meinem Schwager gehört. Dort halten sie sich auch gerne auf.
Ich versorge sie jeden Tag mit Futter und Wasser, schaue das es Ihnen auch gesundheitlich gut geht. Wenn ich mal nicht kann, übernimmt das mein Mann. Wir müssen sowieso jeden Tag zu unseren Pferden, sind Selbstversorger.

Das Tierheim hätte die Kosten der Behandlung übrigens doch übernommen, jedoch die Zwei "einkassiert". Sie wollten beide vermitteln, weil sich ja die Mutter anfassen lässt. Das wollte ich aber nicht, weil sie hier bei uns kein schlechtes Leben führen. Warum MUSS man denn jedes Tier vermitteln ? Lasst sie doch in ihrem Revier, wenn dieses nicht so schlecht ist. Nicht jede Katze will zu einem Menschen. Die Beiden sind draußen geboren, die Mutter auf dem Bauernhof, der Kleine bei uns im Stroh. Sie kennen es so und fühlen sich wohl. Das eingesperrt sein mögen sie nicht, das hat man in der Praxis deutlich gesehen. Wer weiß wo die beiden hingekommen wären. Als Freigänger ja, aber vielleicht mit einer Straße direkt vor der Tür. Hier haben sie keine Straße und Verkehr und ihre Ruhe. Ich habe fünf Leute gefragt, einschließlich der TÄ. Alle dachten wie ich und sagten, ich solle sie wieder an den Stall setzen, nicht ins Tierheim geben.

Die Behandlung hat einiges gekostet, obwohl mir meine Praxis schon den Tierschutzpreis berechnet hat. Ich zahle das jetzt auf zweimal. Bei dem kleinen Kater wollte die TÄ noch einen Monat warten, bevor auch er kastriert wird.

Heute morgen haben die zwei total süß im Stroh gespielt und sich in die Sonne gelegt. Unsere Entscheidung war auf jeden Fall richtig. Da sie sich unseren Stall als Zuhause ausgesucht haben, fühle ich mich für die Beiden verantwortlich.

Wenn man eine Katze in der Stadt auf der Straße, oder in einem Gewerbegebiet, oder ähnlich ungünstigen Plätzen findet, sollte man sie da natürlich weg holen. Das ist ja kein Zuhause. Aber Stallkatzen, die einen warmen Unterschlupf haben, sollte man ihr Zuhause lassen. Gesundheitliche Versorgung und regelmäßiges Füttern natürlich vorausgesetzt. Verantwortung sollte man auf jeden Fall übernehmen. Das ist aber meine ganz eigene Meinung.

BtW: der Freigänger meiner Schwägerin lebt zwar hier am Haus, ist aber fast nur draußen, auch Nachts und im Winter. Er schläft viel auf der Terrasse, dort hat er ein kuschliges Lager. Er ist ein absoluter Hardcorefreigänger, jedoch nicht draußen geboren. Er braucht ebenfalls seine Freiheit.
 
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