Tierarztkosten, was habt Ihr für was bezahlt!

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Alternative Fragestellung

Gibt es hier Erfahrungsberichte zu Kosten von Untersuchungen, die beim Tierarzt angefallen sind?

  • #2.021
Das passt nicht in meinen Kopf.

Sei froh.

Es ist noch nicht so lange her, da wurden die Kater zur Kastration in einen Stiefel gestopft und ohne Narkose kastriert, weil sonst zu teuer. Das findet man inzwischen zumindest in Deutschland wohl kaum noch. Kein Schmerzmittel zu geben ist mit Sicherheit noch weit verbreitet.
Bei Ferkeln wurde sehr lange drum gekämpft, dass wenigstens eine Lokalanästhesie verwendet wird. Ist immer noch nicht selbstverständlich. Sind ja nur Ferkel.
 
A

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  • #2.022
Eine Überarbeitung und Anpassung der GOT an heutige Preise ist dringendst notwendig und schon lange überfällig!
Ich hoffe, dass die Tierbesitzer dann auch mitziehen und die höheren Preise akzeptieren!
Letztlich können auch Tierärzte nicht von Luft und Liebe leben; wenn es immer mehr zum Nebenbeiberuf der Dame, die im Hauptberuf "Gattin" ist, werden müsste, würde diese Entwicklung auf dem Rücken der Tiere ausgetragen. :reallysad:

Leben kann man von einer Einzelpraxis bzw. als angestellter TA augenscheinlich ja nur noch dann, wenn man entweder Großtierpraktiker ist (Landwirtschaft) oder eben Doppelverdiener. :dead:

LG
 
  • #2.023
Das Schlimme ist: In der Humanmedizin wechselt man einfach den Arzt, aber Tiere sind dem völlig hilflos ausgeliefert, wenn der Halter falsche Prioritäten setzt. :sad:
 
  • #2.024
Es ist noch nicht so lange her, da wurden die Kater zur Kastration in einen Stiefel gestopft und ohne Narkose kastriert,

Genau das hat mir unsere ehemalige TÄ erzählt, die frisch nach der Uni als Assistentin bei irgendeinem Dorf-TA gearbeitet hatte. Und die ist noch nicht so alt.

@Nicker: Du darfst aber nicht vergessen, dass es durchaus TÄ gibt, die nicht nach dem einfachen GOT-Satz abrechnen. Und dann rechnet sich die Einzelpraxis durchaus, wenn sie gut besucht ist. Und ich denke, dass Doc da absolut Recht hat - in Ballungsgebieten sieht es wohl ganz anders aus als auf dem platten Land. Hier können die TÄ durchaus den zweifachen oder dreifachen Satz nehmen und haben trotzdem noch genug Patienten.
 
  • #2.025
Ganz ehrlich. Ich war auch peinlich berührt, als ich die Rechnung für Brunos bisherige Behandlungen bezahlte und man mir sagte, dass es sich nun summiert und nicht so günstig wird. Damit hatte ich sicher gerechnet.

Für mich war das gar kein Thema und mir ist klar, dass da kleine Privatpatienten behandelt werden. Wir sprechen hier von bisher knapp über 500 Euro, an einem Wochenende nachts stationär aufgenommen mit all den Untersuchungen, Medikamenten und Betreuung über ein Wochende, wo die Tierärztin nur für uns in der Praxis ist.

Folgebehandlungen wurden noch nicht abgerechnet und ich danke der TÄ für ihr Vertrauen. Sie sagte, dass es die Rechnung am Ende der Behandlungen gibt, damit ich nicht täglich Einzelrechnungen bezahlen muss.

Sie sagte mir aber, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass Tierbesitzer so viel Geld für ihre Tiere ausgeben können/wollen. Das kann ich nachvollziehen, aber man kann ja vorher mit den Tierbesitzern auch sprechen und dann abwägen. Tierarzt möchte ich echt nicht sein. ^^ Man schwankt da immer zwischen Verantwortungsbewusstsein, Sorge für die Tiere und dann sind da noch die Tierbesitzer und finanzieren muss sich ja auch alles.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2.026
Monstermammi, das ist sehr günstig! Wo wohnst Du, wenn ich fragen darf?

Ich war in Schwerte mit Leo. Ob ich den TA hier nametlich erwähnen darf weiß ich nicht..
Bei dem Tierarzt war ich schon mit Mausi und habe dort schon ne Menge Teuros gelassen ;-)
Dem TA hier nun irgendwas zu unterstellen (so habe ich das jetzt aus den vorhergehenden Beiträgen rausgelesen) finde ich nicht OK!
Mir zu unterstellen (s.o. ) ich wäre beim "billigsten" gewesen weil ich nen Sparstrumpf anhätte o. meine Tiere es mir nicht wert wären finde ich richtig Sch**** !
Leo und auch Mausi sind in der Praxis super versorgt worden!
Er war in der Nacht schon wieder quitschvergnügt und munter, die Wunde ist heute schon top und er lässt sich drumrum schon wieder kämmen usw.
Den Preisvergleich bei mehreren TAs hatte ich im Vorfeld gemacht weil meine letzte Kastra schon 30 J. her ist u. ich die aktuellen Preise nicht mehr wusste.
Ein TA näher hier dran wäre mir lieber gewesen um Leo die fahrerei zu ersparen. Wir haben ihn erst 6 W. und er war auch erst einmal im Auto unterwegs..................Kennt die Welt noch nicht ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2.027
Du hast eine Rechnung gepostet und dich gefreut wie überaus günstig sie ausgefallen ist
In dieser Rechnung wurde eine OP berechnet ohne auch nur eine einzige weitere Injektion, abgesehen von der Injektionsnarkose. Es wurden lediglich die Narkosemittel aufgelistet. Es wurde also kein Schmerzmittel gegeben.
Wo bitte ist das eine Unterstellung? Es steht doch da schwarz auf weiß und daraus erklärt sich warum die Rechnung so günstig ausfallen konnte.
 
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  • #2.028
Wer freut sich nicht wenn er mal beim TA unter hundert Euro zahlt ;-) ?
Aber entweder haben die es nicht auf die Rechnung gesetzt ( a La Mengenrabatt ) oder Leo war so gut drauf das er es nicht benötigte?
Oder, oder......
Bei Mausis Behandlungen ,OPs, Einschläferung habe ich auch nicht alles berechnet bekommen .
Kann aber auch daran liegen das ich immer Tiere aus dem Tierschutz habe u. der TA auch fürs Tierheim arbeitet.
 
  • #2.029
Du hast eine Rechnung gepostet und dich gefreut wie überaus günstig sie ausgefallen ist
In dieser Rechnung wurde eine OP berechnet ohne auch nur eine einzige weitere Injektion, abgesehen von der Injektionsnarkose. Es wurden lediglich die Narkosemittel aufgelistet. Es wurde also kein Schmerzmittel gegeben.
Wo bitte ist das eine Unterstellung? Es steht doch da schwarz auf weiß und daraus erklärt sich warum die Rechnung so günstig ausfallen konnte.

Bei Pinas OP (Narbenbruch) wurde auch das Schmerzmittel nicht mit aufgelistet. Das gabs aber, das weiss ich zu 100%.
Die Arzthelferin fragte auch noch, ob sie alles ganz genau auflisten muss (für Versicherung) oder ob das so geht, wies ist.
Da es eine Folge der Kastra war, hat die Versicherung nicht gezahlt, also wars uns wurscht.
 
  • #2.030
....und Bitte auch immer nur den Nettobetrag betrachten. Klar wir müssen die Mehrwertsteuer auch bezahlen, dem armen Arzt bleibt aber nur der Nettobetrag.

Leider werden hier ja Unterschiede zur Humanmedizin gemacht :(
 
  • #2.031
Vergessen ? Aus Kulanz vielleicht nicht Aufgeschrieben ? Ich weigere mich einfach zu glauben das ein Veterinär eine Operation vornimmt ohne eine Schmerzstillende Maßnahme nach der OP.

Das passt nicht in meinen Kopf.

Wollte nur kurz sagen, das mein Haustierarzt bzw eine seiner Ärztinnen viele Medis und Behandlungen nicht mit drauf gesetzt hat..

Wir waren schon sowas wie Freundinnen, und ich bin seit ewigen Zeiten da...

Ich wusste ja was alles gemacht wurde, und oft stand es nicht mit auf der Rechnung oder ein sehr sehr verünstigter Preis!!

ZB musste mal ein Ultraschall gemacht werden, wa hieß es vorne bei den Sprechstundenhilfen, das das ca 150 - 180 € sind.

Meine Ärztin hatte mir nur 75€ berechnet...
Das nur mal als Bsp!

Vielleicht wurde hier auch so gehandelt?
 
  • #2.032
Wenn das Schmerzmittel gegeben und nicht berechnet wurde bei so einem niedrigen Preis, dann frage ich mich aber warum?
Weil der TA partout kein Geld verdienen will, weil er Tiermedizin als Hobby betreibt?
Oder eher damit er der billigste ist oder wenigstens nicht teurer als die anderen?
Oder weil es eben doch gar nicht erst gegeben wurde?

Bei einer teuren Rechnung wird ja oft nicht alles akribisch abgerechnet, aber wenns eh schon total billig ist, dann ist das doch eher unwahrscheinlich. Und vergessen abzurechnen wurde es auch nicht, denn solche StandarOP sind immer als Paket im PC gespeichert.
 
  • #2.033
Kann aber auch daran liegen das ich immer Tiere aus dem Tierschutz habe u. der TA auch fürs Tierheim arbeitet.

Das würde ich dann aber nicht an die große Glocke hängen. Es gibt durchaus TÄ, die mit Tierschutzorgas unter der Hand was vereinbaren und die TS-Katzen dann günstiger kastrieren. Wenn sie damit aber unter den einfachen GOT-Satz rutschen, dann kommen sie in Teufels Küche, wenn das publik wird - so löblich solche "Ausnahmeregelungen" für den Tierschutz auch sein mögen.
 
  • #2.034
Das würde ich dann aber nicht an die große Glocke hängen. Es gibt durchaus TÄ, die mit Tierschutzorgas unter der Hand was vereinbaren und die TS-Katzen dann günstiger kastrieren. Wenn sie damit aber unter den einfachen GOT-Satz rutschen, dann kommen sie in Teufels Küche, wenn das publik wird - so löblich solche "Ausnahmeregelungen" für den Tierschutz auch sein mögen.

Allerdings. Und wenn ich von so etwas wüsste, würde ich raten, es vernünftig zu handhaben, wenn der TA gerne Nachlässe für den Tierschutz geben möchte. Nämlich: TA berechnet normal, Tierschutz bezahlt normal, TA spendet regelmäßig. Das müsste dann eigentlich mit allen Regelungen konform gehen.
 
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  • #2.035
23.05.2017 wegen Colitis

Untersuchung/Beratung --- 10,80 €
Blutentnahme --- 7,31€ ... (Und den Kot vom Tierarzttisch aufgesammelt) :oops:
Injektion --- 6,60 €
Prednisolon --- 0,04 €


13.06.2017 - Befundbesprechung

Beratung --- 8,07 €
Enterpro --- 2,88 €


15.06.2017 -Laborbefunde Mukoide Coltitis

Großes Blutbild --- 31,71 €
Zystologische Untersuchung --- 33,50 €
Unterschung Darmpathogene Keime --- 17,10 €


Gesamtsumme mit MwSt.: 140,09 €
 
  • #2.036
(...) Eine Zahnsteinentfernung bei der sich zu *aller* Erstaunen die Katze den Zahnstein unsediert entfernen ließ ohne sich im geringsten darüber zu beschweren(...)

Nur als Hinweis für die Zukunft - außer das Ganze ist schon 20 Jahre her - wenn der Zahnstein einfach nur so "abgekratzt" wurde oder Ultraschall (ohne Narkose) benutzt, dann ist das leider völlig unbrauchbar. Der neue Zahnstein lagert sich super schnell an - es kann keine Politur erfolgen -, es findet keine adäquate Reinigung unter dem Zahnfleischrand statt; Zahnfleischtaschen ebenso wenig usw. Im negativen Fall besten Entzündungen weiterhin; der Kieferknochen kann nachhaltig geschädigt werden. Kurz gesagt, die Behandlung ist so Murks - auch wenn sie dann natürlich schön billig ist (da kommst du mit unter 50 Euro hin).
Der Ultraschall ist zudem eine Belastung für das extrem feine Gehör der Katze. Das Wasser in der Maulhöhle kann bei der Katze Todesangst auslösen. Hat die Katze Entzündungen, dann kann die Behandlung maximal schmerzhaft sein.

Kurzum, in solchen Fällen zahlt man Geld für eine "Behandlung", die NICHT fachgerecht ist, nur von kurzer Dauer, letztlich nur eine kosmetische Kaschierung des Problems und im schlimmsten Fall zu Folgeschäden bei der Katze führt.

Du kannst dir dazu gerne das Merkblatt bzw. die Stellungnahmen des Bundesverbandes praktizierender TA/ Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde/ Tierärztliche Vereinigung Tierschutz durchlesen.

Ein TA, der sowas macht und als adäquate Zahnbehandlung verkaufen will, der hätte mich das letzte Mal gesehen.
 
  • #2.037
Also für mich sah das wie eine ganz normale Zahnsteinbehandlung aus. Wenn du das anders gesehen hast, du hättest bei der Behandlung nicht ganz so weit hinten stehen sollen.

Die Katze hatte keine Todesangst. Hätte sie den Eindruck erweckt das das Unwohlsein den typischen 'oh nee, Thermometer im Po' Gesichtsausdruck überschreitet dann hätte ich gesagt, wär auch schluss gewesen.
Zu den vielen 'kann's'... eine Katze 'kann' bei einer Narkose auch sterben.
Ich sehe kein Problem darin, wenn so nebenbei ohne dieses Risiko und ohne sonstigen entzündlichen befund der Zahnstein mit weggemacht werden 'kann' dann nehme ich dies ausser der Reihe gern mit und verzichte auf die Politur.

Was das angeht vertraue ich unbedingt und unbeirrbar meinem Veterinär und seinen Empfehlungen.

Es ist kein "kann", dass diese "Behandlung" keine adäquate Zahnbehandlung ist. Der Zahnstein wird wie beschrieben nicht komplett entfernt, sondern nur die größeren, oberflächlichen Stücke entfernt (optische Kosmetik). Wie gesagt, schau' dir die benannten Quellen an - glaubst du, die bringen sowas nur zum Spaß heraus? - oder frag' einfach mal einen kompetenten TA.
Vertrauen ist gut, aber die Gesundheit der eigenen Katze sollte einen dann wohl doch interessieren, Eigeninformation schadet nie. Gerade bei solchen Standardbehandlungen ist dies gut möglich. Außer der Beweggrund ist eine "Billigbehandlung" - da bekommt man eben nur eine gewisse Leistung, die nicht dem medizinischen Standard entspricht.
 
  • #2.038
Nur eine Quelle schnell herausgesucht:
TVT Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Zahnreinigung mit Ultraschallgeräten bei Hunden und Katzen
Merkblatt Nr. 119
2 TVT e. V. Zahnreinigung
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (....)
Erarbeitet vom Arbeitskreis II unter Mitarbeit der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde e.V. und der Fachgruppe Kleintierpraxis des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte e.V.
Verantwortliche Bearbeiter: Dr. med. vet. Heidi Bernauer-Münz1 Dr. med. vet. Burkhard Wendland1 Dr. med. vet. Markus Eickhoff2 Dr. Dr. Peter Fahrenkrug2 Dr. med. vet. Petra Sindern3 Dr. med. vet. Stefan Gabriel3
(Stand: Febr. 2009)
Zunehmend bieten Hundepflegesalons eine „professionelle Zahnreinigung mittels Ult- raschall“ an. Dabei wird betont, dass diese Zahnreinigung für die Tiere ohne Narkose erfolgt, weil Narkosen angeblich Nebenwirkungen hätten und schädlich für die Tiere sein könnten. Das veranlasste die „Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz“ und die „Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde“ und den „Bundesverband praktizie- render Tierärzte“ dieses Merkblatt zu erarbeiten, um der Öffentlichkeit sachliche In- formationen über eine medizinisch korrekte professionelle Zahnreinigung zu geben. Auch Amtstierärzten soll dieses Merkblatt gesicherte Informationen liefern, um gezielt gegen tierquälerische Handlungen in den Hundesalons vorgehen zu können.
Vier von fünf Hunden und Katzen entwickeln im Lauf ihres Lebens parodontale Er- krankungen, durch welche es zu einer mehr oder minder schnellen entzündlichen Zerstörung des Zahnfleisches, Zahnhalteapparates und Kieferknochens kommt, was letztlich zum Zahnverlust führt.
Die lokale bakterielle Belastung durch Zahnbeläge und Zahnstein kann, neben der intraoralen Schädigung des Maulhöhlengewebes durch Ausbreitung der Bakterien über den Blutkreislauf zu entzündlichen Veränderungen an den Herzklappen und zu Miniabszessen in den Nieren und in der Leber führen.
Daher sollte neben häuslicher Zahnpflege jährlich mindestens eine Kontrolle der Maulgesundheit von Hund und Katze in der Tierarztpraxis erfolgen, um eine not- wendige Behandlungsbedürftigkeit rechtzeitig zu erkennen.

Hauptaspekt der tierärztlichen Parodontalbehandlung ist die profunde Vorbereitung des Gebisses für eine kontinuierliche häusliche Zahnpflege durch die Besitzer. Oft stellt bereits eine für die Behandlung notwendige vorausgehende Diagnostik mit Sondierung und Kontrolle der Zahnfleischtaschen aufgrund Schmerzhaftigkeit und Panikreaktionen sensibler Patienten einen belastenden Eingriff dar. Dieser kann nur unter Sedierung / Narkose erbracht werden, welche für die häufig erforderliche Er- stellung von Zahnröntgen-aufnahmen ohnehin nach Röntgen- und Strahlenschutz- verordnung obligatorisch ist.
Daher ist eine korrekt durchgeführte Parodontalbehandlung, d.h. die Reinigung von Krone und Wurzel von Auflagerungen, Belägen und Zahnstein und ggf. die Entfer- nung nicht erhaltungsfähiger Zähne, erst Recht nicht ohne Anästhesie möglich. Belä- ge und Auflagerungen auf den Wurzeln werden ohne Narkose in keinem Fall erreicht. Eine halbherzige Parodontalbehandlung ist jedoch nutzlos, denn sie fördert nur die weitere Ausbreitung schon bestehender Schäden.
Die Entfernung von Zahnstein lediglich an der Zahnkrone, wie sie in Hundesalons angeboten wird, ist reine Kosmetik und keine medizinische Behandlung. Sie führt in grob fahrlässiger Weise zur Erhaltung und Förderung eines chronischen Entzün- dungsherdes und kaschiert eine zugrunde liegende Problematik. Sie führt damit zum Schaden des Tieres und zur fortschreitenden parodontalen Erkrankung mit Zerstö- rung von Zahnhaltefasern, Kieferknochen und Zähnen. Außerdem erzeugt eine Be- arbeitung von Zahnoberflächen mit dem Ultraschallgerät mikroskopische Kratzer auf der Schmelzoberfläche, die eine nachfolgende sorgfältige Politur, auch unterhalb des Zahnfleischsaumes im subgingivalen Bereich, zwingend erfordern. Diese kann fach- lich korrekt nur am entspannt gelagerten Kopf des Tieres erfolgen.

Folglich ist eine Neuroleptanalgesie (Vollnarkose) erforderlich. Eine Anwendung des Ultraschallzahnsteinentfernungsgerätes ohne nachfolgende Politur ist ein Kunstfehler und schädigt das Gebiss. Die nicht sachgerechte laienhafte Zahnsteinentfernung be- günstigt vielmehr die erneute Anheftung von Zahnstein an der rauen Oberfläche der fehlbehandelten Zähne
Beim Menschen erfolgt die Entfernung von Belägen und Zahnstein an der Zahnkrone und in flachen Taschen in der Regel ohne Narkose. Über sein Bewusstsein ist es dem Menschen möglich, den Eingriff und die damit verbundenen geringgradigen Schmerzen zu verarbeiten. Bei der Reinigung tiefer Taschen oder der Extraktion von Zähnen werden auch beim Menschen schmerzausschaltende Verfahren in Form ei- ner Lokalanästhesie notwendig,
Deshalb greift hier der § 5 (2) des Tierschutzgesetzes nicht:
„Eine Betäubung ist nicht erforderlich,
1. wennbeivergleichbarenEingriffenamMenscheneineBetäubunginderRegel
unterbleibt oder der mit dem Eingriff verbundene Schmerz geringfügiger ist als die mit einer Betäubung verbundene Beeinträchtigung des Befindens des Tie- res.“
Tiere können den Eingriff und die damit verbundenen Schmerzen nicht einordnen und verarbeiten. Zum Entfernen des Zahnsteines ist eine Fixierung des Kopfes und eine Sperrung des Maules notwendig, um sicher alle inneren und äußeren Seiten aller Zähne zu erreichen. Die Töne des Ultraschallgerätes werden von Hunden und Katzen aufgrund ihres Hörvermögens anders als beim Menschen als besonders un- angenehm empfunden. Auch das Wasser, das als Kühlung der Ultraschallsonde ge- spült wird, wird als extreme Belastung von den Tieren empfunden, die Panik auslö- sen kann. Wenn also der Eingriff ohne Narkose durchgeführt wird, kann dies zu Ab- wehrbewegungen führen, die schwere Verletzungen der Tiere und auch des behan- delnden Personals nach sich ziehen können.
Diese vier Probleme, nämlich die erforderliche Fixation, der unangenehme Ge- räuschpegel, das Einsprühen von Wasser in die Maulhöhle und vor allem der Schmerz bei Berührung und Sondierung chronisch entzündlicher Gewebe, führen zu einer extremen Stresssituation bei dem behandelten Tier und sind nur in Narkose auszuhalten.
Ohne Narkose werden dem Tier tierschutzrelevante Schmerzen zugefügt. Die Be- handlungen können so nachfolgend zu gravierenden Verhaltensstörungen wie z.B. Kopfscheuigkeit und Angstzuständen führen.
Professionelle Zahnreinigung bei Hunden und Katzen setzt eine von Tierärzten durchgeführte Narkose voraus. Die fachgerechte Diagnostik der Zahn- und Parodon- talerkrankungen und pathologischen Veränderungen in der Maulhöhle kann nicht von Laien vorgenommen werden. Sie erfordert eine profunde invasive Untersuchung in Narkose. Das Nichterkennen und Belassen der entzündlichen Veränderungen an Zähnen und im Kiefer stellt ein weit größeres Risiko für die Allgemeingesundheit des Tieres dar als eine gut geführte und kontrollierte Narkose durch einen Tierarzt. Nar- kosen bei Hunden und Katzen sind heute selbst bei Risikopatienten mit hoher Si- cherheit durchführbar.
Laienhafte Zahnkosmetik ohne Narkose mit unzureichender Diagnostik und Therapie gefährdet das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere, ist des- halb tierschutzwidrig und somit zu untersagen.
(...)

Quelle
http://www.tierschutz-tvt.de/index.php?id=merkblaetter
http://www.tierschutz-tvt.de/fileadmin/tvtdownloads/merkblatt119.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2.039
Ich gucke mir lieber an, wer als Bearbeiter benannt ist und sehe dort mitunter die führenden Persönlichkeiten im Bereich der Zahnheilkunde ohne die Erkrankungen (Stichwort FORL) teilweise nicht oder nicht so bekannt und behandelbar (im weitesten Sinne) wären.

Davon ab wurde dieses Merkblatt wie oben benannt in Zusammenarbeit herausgegeben.

Eine gut gemachte Zahnsanierung kann unter Beachtung der "häuslichen Hygiene" mehrere Jahre vorhalten.

Bist und lebst du vegan oder wie kann ich deinen Kommentar zur Schächtung interpretieren? Falls Nein, woher beziehst du deine Produkte? Ich konsumiere tatsächlich kein Fleisch und nur sehr wenige tierische Produkte aber lebe auch nicht in der weltfremden Vorstellung, dass man jeden Konsum tierischer Produkte für die gesamte Welt verbieten kann. Von daher muss es auch für gewisse religiöse "Riten" - insofern sie eben zulässig sind - Regeln geben. Was stört dich also nun daran, wenn es Vorgaben für so etwas gibt?

Welche Tierklinik entfernt Zahnstein (per Ultraschall?) ohne Narkose? Das würde mich wirklich interessieren.
 
  • #2.040

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