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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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kaeltezeit

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24. November 2017
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Hallo, ich hoffe dass ich hier richtig bin, wenn nicht tut es mir sehr leid!

Und zwar habe ich ein schlimmes Problem bzw. steckt meine beste Freundin in einer sehr schlimmen Situation. Ich weiß einfach nicht wie ich helfen kann und würde ihr so gerne was raten, deshalb wollte ich hier bei euch nachfragen.

Und zwar hat sie zwei Kater, Brüder die knapp ein Jahr alt sind. Es sind wirklich die liebsten Tiere und beide sind unglaublich verschmust und anhänglich. Einer hat wohl vor wenigen Tagen eine Nähnadel verschluckt, also sind sie und ihre Mutter zur einzigen Praxis, die spät abends noch offen hatte. Dort lief dann alles etwas komisch ab. Die haben zwar allgemein keinen tollen Ruf, aber man hat sich halt große Sorgen um das Tier gemacht. Jedenfalls wurde der Kater behandelt - nur leider so ganz ohne Absprache. Die beiden, also die Familie, stehen finanziell ganz schlecht da, ich glaube die Mutter steckt derzeit sogar in Insolvenz (?) und sie hat gerade ihre Ausbildung begonnen. Das haben sie vor und während der Behandlung auch gesagt. Die Behandlung sah dann so aus, dass erst einmal festgestellt wurde, ob und welcher "Schaden" durch die verschluckte Nadel entstanden ist. Vom TA hieß es dann, dass der Schaden gering ist und das Tier (momentan) auch keine Schmerzen hat. Da hätte die Mutter dann gerne alles gestoppt. Sie hätte den Kater am nächsten Tag zum behandelnden TA gebracht, der kennt die beiden nämlich sehr gut und ist auch immer bei den Kosten sehr kulant gewesen. Leider hat sich der TA vor Ort nicht reinreden lassen, den Kater operiert und nun weiß niemand wie es weitergehen soll. Die Kosten belaufen sich jetzt so auf 1500 € und das können die beiden nicht bezahlen. Die Verzweiflung ist groß, weil der TA den Kater solange behalten will, bis zumindest die Hälfte der Rechnung als erste Rate gezahlt wurde, aber auch das ist noch zu teuer. Meine Freundin ist echt am Ende, sie liebt ihre Fellknäule über alles und sieht einen davon vielleicht nie wieder. Sein Bruder ist auch ganz verwirrt und vom TA kam gestern auch ein Anruf, dass der (behandelte) Kater gar nicht richtig frisst, weil er offenbar sehr verängstigt ist. Heute gehen die beiden nochmal dort hin, wissen aber nicht wie das ausgehen wird. Das Geld haben sie nicht, ich kann leider auch nichts beisteuern.

Weiß vielleicht jemand Rat? Darf der TA den Kater wirklich einfach behalten, obwohl doch niemand ja zur teuren OP gesagt hat? Unterschrieben wurde nämlich nur so ein Papier für die Grundbehandlung.

(Tut mir leid, wenn etwas wirr ist, ich versuch noch so viel wie möglich herauszufinden.)

Liebe Grüße
 
A

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Ich weiß nicht wie das rechtlich ist , aber durch das einbehalten des Tieres entstehen doch noch mehr Kosten für den Tierarzt , insofern tut er sich selbst ja mal gar keinen Gefallen .

Wie sieht es denn mit Ratenzahlung aus , viele Tierärzte arbeiten auch mit Banken zusammen , so das man schnell einen Kredit bekommen kann .
 
Oh je! Ich würde mich sofort an die zuständige Tierärztekammer wenden und auch mit der Einschaltung eines Rechtsanwaltes drohen. Gerade jetzt vor dem Wochenende. Im übrigen würde ich, um Druck aufzubauen, vom Tierarzt fordern, den Kater zumindest herauszugeben und nicht weggehen, bis das erfolgt. Rechtlich ist das in erster Linie eine zivilrechtliche Problematik. So wie Du den Sachverhalt schilderst, ist kein Anspruch des TA gegeben. Deine Freundin sollte außerdem alles (auch von gestern) protokollieren. Viel Erfolg!
 
Des weiteren kann Deine Freundin hier im Forum einen Spendenthread aufmachen. (Darf man glaub ich nur selber)
 
Wenn sie in der Insolvenz ist, darf sie keine weiteren schulden machen. Bank fällt dann raus. Was ist denn mit Tanten, Onkels, Omas, Freunden und dergleichen?

Theoretisch wäre auch eine Beratung beim Anwalt sinnvoll. Ich kann mir nämlich auch vorstellen, dass die einbehaltung an sich rechtlich grundsätzlich ok ist. Wir hatten mal einstellen, die nicht gezahlt haben. Der befragte Anwalt meinte, dass eigentlich nur bliebe, die Pferde quasi als Pfand einzubehalten.
Wie es mit der Einverständnis bzw nicht-Einverständnis zur OP aussieht, steht aber natürlich auf einem anderen Blatt. Ich würde mir den Wisch nochmal genau ansehen, welchen Behandlungen man da zustimmt.

Gleichwohl. Unabhängig von der rechtlichen Seite, ich hätte keine Nacht mit einer op gewartet, wenn hier einer eine Nadel verschluckt hätte. Auch wenn zu dem Zeitpunkt noch keine großen Schäden zu sehen waren, kann sich das ja jederzeit beim wandern durch den verdauungstrakt ändern. Und perforierte verdauungsorgane mag ich mir gar nicht vorstellen.
 
Des weiteren kann Deine Freundin hier im Forum einen Spendenthread aufmachen. (Darf man glaub ich nur selber)

Davon möchte ich bitte dringend abraten.
Wir haben in letzter Zeit recht häufig ähnliche Beiträge im Forum.
Bei derartigen Problemen sollte sehr sorgfältig der Fall geprüft werden.
Ich will hier weißgott niemandem unterstellen Geld abgreifen zu wollen aber das kommt eben vor in Foren wie diesem.
Katzenforen wie dieses sind sehr gut für Rat und Hilfe aber weniger Hilfe finanzieller Natur.

Also erst mal versuchen mit allgemeinem Rat zu helfen!

Was auch immer geht ist wenn der Threadersteller seinen Wohnort nennt jemand aus dem Forum der in der Nähe wohnt sich die Situation vor Ort ansieht und mit dem Tierarzt verhandelt.
Erfahrene gestandene Menschen die wissen wie man in schwierigen Situationen vermittelt oder eben auch auf den Tierarzt Gegendruck ausübt wären eine Hilfe die das Forum bieten kann!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
Das tut mir sehr leid zu lesen. Ich hoffe sie bekommen die Katzen zurück und zwar beide.
Ich war mal bei einem Vortrag von einer Bank die sich "zweite Bank" nennt. Das war allerdings in Österreich. Vielleicht gibt es das auch in Deutschland (oder wo auch immer ihr wohnt) Auf jeden Fall gibt diese Bank Kredite aus, für Leute, die woanders keine Kredite mehr bekommen würden.
Oder ihr fragt Verwandte ob sie das Geld irgendwie zusammen bringen könnten? Die Freundin könnte es dann bei ihnen in Raten abzahlen?

Viel Glück!
 
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Und zwar hat sie zwei Kater, Brüder die knapp ein Jahr alt sind. Es sind wirklich die liebsten Tiere und beide sind unglaublich verschmust und anhänglich. Einer hat wohl vor wenigen Tagen eine Nähnadel verschluckt, also sind sie und ihre Mutter zur einzigen Praxis, die spät abends noch offen hatte. Dort lief dann alles etwas komisch ab. Die haben zwar allgemein keinen tollen Ruf, aber man hat sich halt große Sorgen um das Tier gemacht. Jedenfalls wurde der Kater behandelt - nur leider so ganz ohne Absprache. Die beiden, also die Familie, stehen finanziell ganz schlecht da, ich glaube die Mutter steckt derzeit sogar in Insolvenz (?) und sie hat gerade ihre Ausbildung begonnen. Das haben sie vor und während der Behandlung auch gesagt. Die Behandlung sah dann so aus, dass erst einmal festgestellt wurde, ob und welcher "Schaden" durch die verschluckte Nadel entstanden ist. Vom TA hieß es dann, dass der Schaden gering ist und das Tier (momentan) auch keine Schmerzen hat. Da hätte die Mutter dann gerne alles gestoppt. Sie hätte den Kater am nächsten Tag zum behandelnden TA gebracht, der kennt die beiden nämlich sehr gut und ist auch immer bei den Kosten sehr kulant gewesen. Leider hat sich der TA vor Ort nicht reinreden lassen, den Kater operiert und nun weiß niemand wie es weitergehen soll. Die Kosten belaufen sich jetzt so auf 1500 € und das können die beiden nicht bezahlen.

Aus der Ferne lässt sich schlecht abschätzen, ob die Operation zwingend erforderlich war, weil der Kater hätte sterben können, wenn die Nadel durch den Verdauungstrakt wandert.
Ob der Tierarzt dem Halter ein gefährdetes Tier wieder mitgeben darf, weil dieser die notwendige Behandlung (aus welchen Gründen auch immer) verweigert, kann ich nicht sagen.

Die Verzweiflung ist groß, weil der TA den Kater solange behalten will, bis zumindest die Hälfte der Rechnung als erste Rate gezahlt wurde, aber auch das ist noch zu teuer. Meine Freundin ist echt am Ende, sie liebt ihre Fellknäule über alles und sieht einen davon vielleicht nie wieder. Sein Bruder ist auch ganz verwirrt und vom TA kam gestern auch ein Anruf, dass der (behandelte) Kater gar nicht richtig frisst, weil er offenbar sehr verängstigt ist. Heute gehen die beiden nochmal dort hin, wissen aber nicht wie das ausgehen wird. Das Geld haben sie nicht, ich kann leider auch nichts beisteuern.

Der Tierarzt macht ein Zurückbehaltungsrecht (§ 273 BGB) gegen den Herausgabeanspruch deiner Freundin (§ 985 BGB) geltend. Ob er das darf, scheint in der Rechtsprechung strittig zu sein, hängt aber jedenfalls vom Inhalt des unterschriebenen Behandlungsvertrags ab. Es ist die Frage, was genau deine Freundin bzw. ihre Mutter unterschrieben hat. Haben sie sich mit einem unterzeichneten Anästhesie- und Operationsbogens wirksam dazu verpflichtet, bei Abholung des Katers das tierärztliche Honorar zu entrichten? Dann könnte der TA u.U. im Recht sein. :(

Es wäre aber auch der vorherige Hinweis, dass sich der Halter im Insolvenzverfahren befindet (und damit keinen Kredit bekommen wird), zu werten. Gibt es dafür Zeugen, zB eine Tierarzthelferin?

In diesem Artikel ist ein Urteil des LG Mainz (Az: 6 S 4/02) zusammengefasst, das den Tierarzt ein Zurückbehaltungsrecht zuerkannt hat.

Das AG Duisburg (77 C 1709 / 08) hat es anders gesehen und ein solches Recht des Tierarztes verneint, weil die rein sachenrechtliche Betrachtung eines Tieres in Bezug auf das Zurückbehaltungsrecht sich aus der Verantwortung des Menschen, Wohlbefinden und Leben des Tieres zu schützen, verbietet. Das Tierschutzgesetz habe Vorrang. Das Gericht argumentierte, ein Hund, der nicht bei seinem Halter sei, könne hierdurch eine schadenverursachende und kaum reparabele Charakterveränderung erleiden.

Auch hier findet man noch Infos zu dem Thema.

Ich wünsche den beiden viel Glück!
 
Ganz ehrlich - ich habe keine Ahnung wie es rechtlich ausschaut, aber allein aus ethischen Gründen kann ein Arzt doch nicht eine Katze, die dringend operiert werden muss, wieder den Besitzern übergeben, nur weil sie die lebensrettende OP nicht zahlen können. Wäre die Katze über Nacht qualvoll an inneren Blutungen gestorben, hätte ich das als verantwortungslos seitens des TA gesehen. Da war ne Nadel im Verdauungstrakt - hat der TA deine Bekannten nicht darüber aufgeklärt, dass das schnell tödlich enden kann? Also meiner Auffassung nach hatte er den A in der Hose, sich da nicht dreinreden zu lassen und sie schnell zu operieren und vielleicht kam das Ganze nur unglücklich rüber...

Geld für dine OP hätten sie so oder so auf den Tisch legen müssen. Manchmal ist eben keine Zeit zum abwarten und ich meine schon, es ist nur gut, wenn ein Arzt die Verantwortung übernimmt, wenn die Besitzer es nicht können. Wenn kein Geld für eine schnelle Not-OP vorhanden ist, sollte man lieber kein Tier halten. Ist nicht böse gemeint, aber man sieht ja, wo es enden kann: Man hätte das Tier mit ner Nadel im Bauch wieder nach Hause genommen...
Sorry, es liest sich evtl etwas drastisch an, aber so sehe ich es. OPs sind immer schweineteuer und wenn sie gewartet hätten, bis der billigere Haus TA operiert, wäre die Katze sehr wahrscheinlich bereits tot. Meine das nicht als Vorwurf, nur um deutlich zu machen, dass manchmal einfach schnelles Handeln angesagt ist. Das war deinen Bekannten in der Situation evtl nicht so klar oder der TA hat es evtl nicht so rübergebracht - aber gehandelt hat er letztendlich richtig, finde ich (wie gesagt, wie es rechtlich aussieht, weiß ich nicht).

Man könnte versuchen, mit der TK Ratenzahlung zu vereinbaren.
Oder dass Freunde/Verwandte/Bekannte die Summe sammeln. Schulden haben deine Bekannten nun so oder so aber die geliebte Katze lebt und das Geld hätte so oder so zusammen kommen müssen.
Oder einen Tierschutz/Tierorga um Hilfe bitten. Vielleicht könnten deine Bekannten mit einer Tierorga vereinbaren, dass sie in Vorkasse gehen, damit die Katze nach Hause kann und sie das Geld in kleinen Raten an die Tierorga zurückzahlen, wenn die TK sich nicht auf Ratenzahlung einlässt.
Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht, bei einer Tiertafel nachzufregen. Unter gewissen Umständen können teure OP-Kosten übernommen werden, vielleicht gibt es ja soetwas in der Nähe.
 
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