Tierärzte sollen keine Medikamente mehr abgeben dürfen Petitionsaufruf

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Oberhausen
Hallo Ihr alle, ich kopier hier mal den Text der Petition rein :


"Der Deutsche Bundestag möge beschließen, das Dispensierrecht für Tierärzte beizubehalten.

Begründung

Fiele das Dispensierrecht für Tierärzte weg, wären Tierhalter gezwungen, sich Medikamente für ihre Tiere in einer Apotheke zu besorgen. Dort erfolgt der Verkauf nur in Gebinden, so dass zwangsläufig nach dem Ende der Behandlung Restbestände entstünden. Dies schafft einen Anreiz für Halter, mit diesen Restbeständen nicht mit dem Tierarzt abgesprochene Selbstmedikation durchzuführen und so das Wohl seines Tieres zu gefährden.
Bisher werden Medikamente durch den Tierarzt nur in der für die Behandlung benötigten Mengen ausgegeben.
Zudem entsteht für den Tierhalter ein erhöhter Aufwand für die Besorgung von Medikamenten und, bedingt durch die Ausgabe in Gebinden, eine höhere finanzielle Belastung. "


Momentan sind es erst etwas über 10000 Unterschriften, vielleicht mögen ja einige von Euch noch unterschreiben und weiter verteilen.

Hier ist der Link zur Petition :

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=22430

LG Claudia
 
A

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Daß das Dispensierrecht für Tierärzt jetzt auf den Prüfstand kam, hat vor allem mit dem unsäglichen Massenverbrauch von Antibiotika zu tun, und dieser Verbrauch hat hauptsächlich zu den vielen Resistenzen der Erreger geführt.

Im Sinne der Volksgesundheit muß diese Art von Medikamentengabe, die nicht mehr krankheitsindiziert ist sondern auch ausschließlich der Tiermast dient, viel bewußter umgegangen werden und als einen Weg dahin sieht man den Entzug des Dispensierrechtes, zumindest teilweise auf AB begrenzt.

In diesem Zusammenhang sollte man den vielleicht anstehenden Entzug des Dispensierrechtes für Tierärzt auch mal sehen :confused:

Die Abgabe von Tierarzneimitteln durch Tierärzte ist strengen arzneimittelrechtlichen Vorschriften unterworfen. Mit dem Entwurf für ein 16.Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes sollen Ermächtigungen geschaffen werden, um im Rahmen der Verordnungsgebung weitere Beschränkungen der Anwendung von bestimmten Antibiotika, die für die Humangesundheit von besonderer Bedeutung sind, in der Tierhaltung zu erlassen. BMELV hat mit der Anhörung zum Entwurf mit einer ergebnisoffenen Prüfung der Vor- und Nachteile des Dispensierrechts der Tierärzte begonnen. Die Sachgerechtheit der Arzneimittelverordnung und –anwendung, die Sicherheit der erzeugten Lebensmittel und der Erhalt der Wirksamkeit
lebenswichtiger Therapeutika für Menschen und Tiere werden im Mittelpunkt dieser Arbeiten stehen.
Näheres ist hierzu der Homepage des BMELV unter www.bmelv.bund.de zu entnehmen.


Zugvogel
 
Der erfolgsversprechendere Weg wäre meines Erachtens eine striktere Regulierung der Massentierhaltung, aber da Landwirte ja CDU-Stammwähler sind wird das unter dieser Regierung nicht kommen...
Als ich die Petition gestartet habe hatte ich aber niemals mit so einer schönen Beteiligung gerechnet, großes Kompliment an alle.. Jetzt wird sich Frau Aigner das hoffentlich zweimal überlegen...
 
Auf die Menge des verschriebenen Antibiotikas, grade in der Nutztierhaltung, wird das keinen Einfluss haben, das wird dann halt per Rezept verschrieben.

Aber ich als privater Tierhalter darf dann eine komplette Packung Medis zahlen, auch wenn mein Tier nur 5 Tabletten braucht, muss das Ganze dann in der Apotheke holen, die die meisten Medis sicherlich erstmal bestellen muss und letzten Endes zahle ich in der Apotheke auch noch mehr.
Und wenn ich mit einem Notfall nachts beim TA war, fahr ich zig Kilometer zur nächsten Notfallapotheke und zahl noch die Nachtgebühr.

Claudia
 
Aber ich als privater Tierhalter darf dann eine komplette Packung Medis zahlen, auch wenn mein Tier nur 5 Tabletten braucht, ...
Claudia

Na ist doch ganz einfach, den Rest nimmst dann einfach wenn dein Tier wieder krank ist, dann sparste dir schon den TA-Besuch, oder ab in den Müll damit. Wir schmeissen doch in der Humanmedizin auch schon tonnenweise Medikamente weg. Da kommts doch auf die Tiermedis auch nicht mehr drauf an. (Achtung Ironie:rolleyes:).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schubse mal und hier noch ein Link dazu ;)

*Gelöscht: Link funktioniert nicht mehr*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Dispensierrecht wurde nur Tierärzten gewährt, Humanmediziniern nicht. Aber niemand meckert, wenn er mit seinem Rezept zur Apotheke geht, sehr oft sogar zweimal, weil zuerst bestellt werden muß.

Ich bin sicher, auch für Tiere wird es sich so regeln, daß kein Tier so leiden muß, wenn nicht ausgerechnet ein bestimmtes Medikament nicht vorhanden ist. Ausnahmen sähe ich vor allem bei Schockzuständen, z.B. bei Insektenstichen, doch da kann man sich mit einem Rezept vom TA selber Cortison daheim hinlegen.

Es gibt schon etliche Medikamente, die nicht vom Tierarzt gegeben werden dürfen, z.B. Carbimazole, das es ausschließlich in Apotheken auf Rezept gibt, vermutlich auch Insulin (?). Niemand hab bisher dazu eine nörgelnde Stimme erhoben, sondern das als gegeben hingenommen.

Der erfolgsversprechendere Weg wäre meines Erachtens eine striktere Regulierung der Massentierhaltung,
Das war eigentlich das Ziel eines Hinweises vor ein paar Jahren, man wollte den AB-Verbrauch in der Massentierhaltung mindern. Ergebnis war, daß sich der Einsatz mehr als verdoppelt hatte, auch wenn der Tierbestand bei weitem nicht auf das doppelte gewachsen ist.

Wenn die damit beteiligten Tierärzte genau so wenig wie die Tierhalter das beachtet haben, ist es eine Illusion, ab jetzt mehr Verantwortungsbewußtsein zu erwarten. Das ginge nur über politische Verordnungen, angefangen von Subventionen über Steuererleichterung bis hin zum Verbot von Tiermästereien über bestimmt m² oder Tierdichte.

Die Dummen sind die allgemeinen Verbraucher, die nun sozusagen lückenlos unter der Veränderung bei Erregern zu leiden haben. Mit Sicherheit ist MRSA nicht vom Himmel gefallen und auch nicht schon immerzu präsent.
Und ob EHEC nicht doch eine Weiterentwicklung von E-Coli ist, einfach Mutationen aufgrund von Selektionsdruck?
Die vielen nicht wirksamen AB-Gaben bei Mensch und Tier sollte man auch nicht einfach unerwähnt lassen. Denn eigentlich sollte vor jeder AB-Gabe ein Antibiogramm gemacht werden, doch das wird aus diversen Gründen weitestgehend abgelehnt. Nur kurios, daß es nach einigen, unwirksamen AB-Gaben dann plötzlich gemacht wird.... :confused:


Und vielleicht wäre dann auch das fatale AB, das meine Katze bekommen hatte, nicht gegeben worden...


Zugvogel
 
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Es gibt schon etliche Medikamente, die nicht vom Tierarzt gegeben werden dürfen, z.B. Carbimazole, das es ausschließlich in Apotheken auf Rezept gibt, vermutlich auch Insulin (?). Niemand hab bisher dazu eine nörgelnde Stimme erhoben, sondern das als gegeben hingenommen.

Wo hast du denn DEN Schmu her?
Carbimazole kann man auch als Tierarzt bestellen. Insulin auch. Das gibt´s sogar für Tiere. Nennt sich Caninsulin.
 
Mir wäre Carbimazole nur auf Rezept aus der Apotheke gewährt worden, weil das erste Mittel (speziell auf Katzen gewidmet) Felimazole entsetzlich gewirkt hatte.

Und ehrlich - wäre das Mittel einen Tag später eingesetzt worden, wäre die Katze nicht am Mangel gestorben.

Von Insulin wußte ich es nicht genau, drum hatte ich das ja auch eher gefragt als gesagt. Da beide Mittel (Carbimazole und Insulin) meistens als Dauermedikation eingesetzt wäre, wäre die Abgabe ausschließlich in Apothken auch kein Drama.

Der Entzug des Dispensierrechtes hat ja nicht zum Zweck, den Kleintierhaltern das Leben schwer zu machen und ganz gewiß nicht, die Gesundheit zu gefährden. Und der heftigste, auch gewichtigste Einspruch gegen diesen Entzug kommt von Bayer AG, dem Hersteller von Baytril.


Zugvogel
 
  • #10
Als Tierarzt kann man auch Humanarzneimittel bestellen. Allerdings ist das teilweise ein ziemlicher Aufwand, wenn das Präparat beim vet.med. Großhandel nicht erhältlich ist. Wahrscheinlich deshalb das Rezept. Ist einfach für beide Seiten schneller und unkomplizierter.
 
  • #11
Das ginge nur über politische Verordnungen, angefangen von Subventionen über Steuererleichterung bis hin zum Verbot von Tiermästereien über bestimmt m² oder Tierdichte.

Genau das wollte ich damit sagen...
 
  • #12
Hi,

also ich habe da am Donnerstag mit unseren TAs gequatscht, die sehen das eher locker, weil es wohl um Medis geht, die keine Widmung für Tiere haben;)


LG, Kordula
 
  • #13
Hi,

also ich habe da am Donnerstag mit unseren TAs gequatscht, die sehen das eher locker, weil es wohl um Medis geht, die keine Widmung für Tiere haben;)


LG, Kordula

Nein, es geht um eine evtl. Abschaffung des Dispensierrechts für Tierärzte.
http://www.badische-zeitung.de/friesenheim/tieraerzte-fuerchten-ums-sonderrecht--56174233.html



Unter Dispensierrecht versteht man die Erlaubnis vom Gesetzgeber, Medikamente herzustellen, zu mischen, zu lagern und zu verkaufen – also im Grunde das Führen einer Apotheke. In Deutschland haben das Dispensierrecht neben den Apothekern zur Versorgung von erkrankten Menschen auch Tierärzte (praktizierender Tierarzt) zur Versorgung erkrankter Tiere (→ Tierärztliche Hausapotheke). Nach dem sogenannten „Edikt von Salerno“ sind die Tätigkeitsgebiete von Apothekern und Humanmedizinern getrennt; letztere haben daher in Deutschland kein Dispensierrecht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dispensierrecht
Hier nochmal der Link zur Petition:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;petition=22430;sa=sign
 

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