Zweitkatze ab wann?

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Canty

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24. Januar 2010
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Hallo ihr Lieben,

vor etwa einem Monat ist die 6-jährige Sissy bei mir eingezogen, deren vorherige Besitzerin ins Pflegeheim musste.
Nach etwa 2 Wochen hat sich Sissy erstmals blicken lassen und nach einer weiteren Woche ließ sie sich gerne von mir kraulen, kommt auf den Schoß, bringt mich ins Bett und dackelt mir überall hinterher. Wenn ich mich allerdings zu schnell bewege, haut sie nach wie vor ab. Vor meinem Partner hat sie scheinbar noch große Angst, wenn er da ist sieht man sie nie aus ihrem Versteck heraus kommen :( Wenn Besuch da ist, lässt sie sich auch nicht blicken.
Im großen und ganzen würde ich sie als schüchterne Schisskatze beschreiben, die aber ganz viel Liebe und Schmuseeinheiten sucht.

Da ich Vollzeit arbeite, möchte ich ihr gerne eine Katzenfreundin adoptieren.

Nun zu meinen Fragen:

Wann ist ein guter Zeitpunkt, eine zweite Katze zu adoptieren? So bald wie möglich, damit sie sich von einer etwas mutigeren Katze vielleicht etwas abguckt und nicht mehr so ängstlich gegenüber meinem Partner ist?
Oder sollte ich ihr noch ein paar Monate Zeit lassen, bis sie sich vollständig bei mir eingewöhnt hat und ich ihren Charakter besser einschätzen kann?

Ich würde in Pflegestellen nach einer Zweitkatze gucken, die ihre Tiere gut kennen. Ein Katzenmädchen zwischen 5 und 7 Jahren, gut sozialisiert, nicht zu wild, aber eben auch nicht sooo scheu wie unsere Sissy.

Doofe Frage, aber wenn die Zusammenführung nicht funktioniert, kann man Tiere auch "zurück geben"?
 
A

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Schön, dass sie Gesellschaft bekommen soll.
Deine Katze sollte schon Vertrauen zu Dir haben, damit eine zweite Katze sie nicht verdrängen kann
Hast du dir langsame Zusammenführung gelesen?
Und ich kenne Vereine, die ihre Tiere zurücknehmen würden, falls es gar nicht funktioniert
 
Ich nehme an die Katze hat wenig kennengelernt und war 6 Jahre alleine bei einer alten Dame...?
Die Kombi von immer Einzelkatze und ängstlich bei neuen Reizen ist nicht so einfach.
Wäre es meine Katze, würde ich sie erstmal ankommen lassen und Sicherheit im Umgang mit euch und dem neuen Umfeld gewinnen lassen.
Zusätzlich würde ich jetzt versuchen verstärkt ihr Selbstbewußtsein durch Clickern zu stärken. Das hilft auch eurer Bindung;) Und später auch im Umgang mit einer anderen Katze.
Aus nem Ängstling wirst du keinen Draufgänger machen, aber stärken solltest du sie auf jeden Fall, bevor sie mit der nächsten Neuerung konfrontiert wird.
Eine zweite Katze wird sie eher noch mehr verunsichern. Eine mutige Katze als Vorbild klappt bei Wildlingen und Jungkatzen wunderbar. Bei einer älteren Einzelkatze wird eher das Gegenteil passieren.
Die Katze wird eh die meiste Zeit des Tages verschlafen, da wird sie auch ein paar Monate ohne Partner aushalten, wenn ihr euch abends gut mit ihr beschäftigt.

Hier ist ein guter Clickereinstieg - jeden Abend als Routine so 10 Minuten angeboten sollte erstmal reichen und zeitlich möglich sein:)
https://katzentraining.wordpress.com/2011/08/20/schritt-1/
Der Link ist auch informativ
http://haustierwir.blogspot.de/2011/12/selbstbewusstsein-starken.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sie vorher alleine war, kann es schwierig werden mit der Vergesellschaftung. Ich würde dann auch noch ein bisschen warten.
 
Wenn Sissy bisher alleine bei einer älteren Dame gelebt hat, würde ich warten, bis ihr sie besser kennt und sie gut einschätzen könnt. Die Auswahl einer passenden Zweitkatze ist sehr wichtig, wenn eine Katze so lange alleine gelebt hat. Auch sonst, aber gerade, wenn die Erstkatze keine anderen Katzen kennt. Da solltet ihr sie gut einschätzen können.

Und ja, ich würde auch was tun, um ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Clickern eignet sich da sehr gut, wenn sie da Interesse dran hat. Und andere Spiele, bei denen sie Erfolg erlebt. Das stärkt auch die Bindung zu euch, dein Partner sollte also auch mit ihr spielen und ihr Futter geben.

Feste Rituale sind ebenfalls wichtig, die ihr dann auch bei der Zusammenführung fortführen könnt. Ängstliche Katzen brauchen Struktur und Rituale, auf die sie sich verlassen können.
 
Guten Abend, vielen Dank für die Antworten und Links!

Richtig, Sissy lebte bisher alleine bei einer älteren Dame. Ab und an hatte sie wohl aber Kontakt zum Kater der Nachbarwohnung, mit dem sie sich auch gut verstand. Also ganz fremd sind ihr andere Katzen nicht. Allerdings weiß ich nicht wie lange das her ist. Ich habe nur Bilder gesehen, wo sie mit einem großen grauen Coonie schmuste.
Dann gebe ich ihr natürlich gerne die Zeit, die sie braucht, bevor ich mich auf die Suche nach einer Freundin mache. Nach 6 Jahren Einzelhaltung machen die paar Monate mehr den Kohl wohl auch nicht fett.

ottilie hat gesagt.:
Hast du dir langsame Zusammenführung gelesen?
Und ich kenne Vereine, die ihre Tiere zurücknehmen würden, falls es gar nicht funktioniert
Ich habe den Blogbeitrag von Balli zu Zusammenführungen und den Eintrag hier im Forum gelesen. Erscheint mir alles sinnvoll und wird definitiv so umgesetzt :)

tiedsche hat gesagt.:
Hier ist ein guter Clickereinstieg - jeden Abend als Routine so 10 Minuten angeboten sollte erstmal reichen und zeitlich möglich sein
Clickern ist eine super Sache, ich dachte damit startet man viel später nach dem Eingewöhnen. Die Zeit nehme ich mir sehr gerne. Das Ding ist nur, dass Sissy sich kaum dazu bewegen lässt ihr Versteck in der Abstellkammer zu verlassen, wenn mein Freund da (und wach) ist. Und er wohnt nun mal auch in dieser Wohnung und ich kann ihn nicht ständig der Räume verweisen. Ich schaue mal wie ich das anstellen kann.

Poison_Ivy hat gesagt.:
Das stärkt auch die Bindung zu euch, dein Partner sollte also auch mit ihr spielen und ihr Futter geben.
Wie gesagt, wenn mein Partner zuhause ist, verlässt Sissy ihr Versteck in der Abstellkammer eigentlich nie. Wir haben uns angewöhnt, dass er ihr immer das Futter in die Kammer stellt, bisher erntet er dafür aber nur gefauche und geknurre. Zum Spielen kann er sie derzeit gar nicht animieren, sie hockt nur angsterfüllt und ganz klein in der Ecke :(

Ich habe dazu mal einen separates Thema im Verhalten-Forum erstellt, das Drama mit meinem Freund gehört ja eigentlich nicht zum Thema Zweitkatze :)
Katze hat Angst vor meinem Partner

Poison_Ivy hat gesagt.:
Feste Rituale sind ebenfalls wichtig, die ihr dann auch bei der Zusammenführung fortführen könnt. Ängstliche Katzen brauchen Struktur und Rituale, auf die sie sich verlassen können.
Gut, ich sehe zu, dass ich Rituale in unseren Alltag integriere. Hast du zufällig ein paar Beispiele parat? Feste Fütterungszeiten, feste Schmuse- & Spielzeiten (wobei das wirklich schwierig ist, wenn das Tier nicht aus der Kammer zu bewegen ist), Clickertraining. Leckerlis verstecken bevor man die Wohnung verlässt?
 
Ich habe mit Feliway Friends gute Erfahrungen bei ängstlichen Katzen gemacht
 
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Kennst du Zylkene?
Viele Katzen sprechen da gut drauf an. Das würde ich vielleicht über einen längeren Zeitraum geben, wenn sie so ängstlich ist;)

Gut, ich sehe zu, dass ich Rituale in unseren Alltag integriere. Hast du zufällig ein paar Beispiele parat? Feste Fütterungszeiten, feste Schmuse- & Spielzeiten (wobei das wirklich schwierig ist, wenn das Tier nicht aus der Kammer zu bewegen ist), Clickertraining. Leckerlis verstecken bevor man die Wohnung verlässt?
Wiederkehrende Rituale sind für die Katze toll, weil einschätzbare Muster. Das gibt ihr Sicherheit.
Beispiel
Wenn sie nicht aus der Kammer geht, denkt euch was mit der Kammer aus. Vielleicht setzt sich dein Freund täglich für 10 Minuten an die Tür und liest ihr ruhig was vor? Am Schluss mit einem bestimmten Wort loben, Leckerli werfen und gehen.

Du kannst Klickern bestimmt auch an der Kammer anbieten, wenn sie von dir was nimmt?....klicken-Leckerli werfen, klicken -Leckerli werfen. Wenn sie so ängstlich ist,nehmt vielleicht nen Kuli, der ist nicht so laut.
Später kannst du sie belohnen, wenn sie sich vortraut und sei es auch nur ein cm.

Aber am wichtigsten fände ich im Moment Vorleserunden mit deinem Freund. Dabei die Katze aber nicht anschauen und bedrängen.

Ab und an hatte sie wohl aber Kontakt zum Kater der Nachbarwohnung, mit dem sie sich auch gut verstand. Also ganz fremd sind ihr andere Katzen nicht. Allerdings weiß ich nicht wie lange das her ist. Ich habe nur Bilder gesehen, wo sie mit einem großen grauen Coonie schmuste.
Das ist doch ne gute Basis für eine spätere Vergesellschaftung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ottilie hat gesagt.:
Ich habe mit Feliway Friends gute Erfahrungen bei ängstlichen Katzen gemacht
Feliway steckt seit einem Monat in der Steckdose. Ich habe auch so ein Spray davon gehabt, dass ich überall in der Wohnung und in ihren Lieblingsverstecken verteilt habe. Sollte ich vielleicht auffrischen :)

tiedsche hat gesagt.:
Kennst du Zylkene?
Nein, ich achte heute Abend im Fressnapf mal darauf und probiere das aus, danke!

tiedsche hat gesagt.:
Aber am wichtigsten fände ich im Moment Vorleserunden mit deinem Freund. Dabei die Katze aber nicht anschauen und bedrängen.
Hehe, na der wird sich freuen. Ich habe ihr tatsächlich anfangs auch vorgelesen und zu mir hat sie ja ein recht gutes Vertrauen aufgebaut, auch wenn sie immer wieder ins Gegenteil schlägt. Dann probieren wir das! Heute Abend bin ich alleine daheim, dann werde ich mal die erste Clickerrunde starten.
 
  • #10
Es gibt einen Unterschied zwischen Feliway Friends und Classic! :)

Und mein zweiter Kater lief monatelang vor GöGa weg, evtl weil dessen Schuhe so laut sind.
Geholfen haben erst Stängelchen Runden, das ging aber erst nach Monaten.
 
  • #11
Und mein zweiter Kater lief monatelang vor GöGa weg, evtl weil dessen Schuhe so laut sind.
Den Gedanken hatte ich gestern auch mal. Vielleicht mal probieren die Schuhe vor der Tür auszuziehen und mal betont "unpoltrig" durch die Wohnung gehen?
 
  • #12
Ich bin kein Fan von festgelegten Zeiten, eher von "wenn - dann"Ritualen. Also immer wenn ich "Futter" sage, gibt es Futter. Immer wenn ich "Angel" sage, wird mit der Spelangel gespielt. Immer wenn ich "gute Nacht" sage, wird noch einmal gestreichelt und dann ins Bett gegangen, danach ist Ruhe im Karton. Sowas halt.

Feste Fütterungszeiten (als Beispiel) mag ich deshalb nicht, weil immer irgendwas sein kann, dass ich die Zeiten nicht einhalten kann. Und dann fehlt was. Und das verunsichert wieder. Außerdem gibt es zweimal im Jahr eine Zeitumstellung, die auch wieder zu Veränderungen führt.
 

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