Schön, dass du die Kleine aufgenommen und hochgepäppelt hast. Auch die Idee, ihr nun einen Kumpel zu besorgen ist sehr gut, aber ich finde insgesamt deinen Plan sehr ungünstig.
Zum einen die viel zu kleine Wohnung, das wurde ja bereits diskutiert...
Ich persönlich meine auch, wo Platz für eine ist, ist auch Platz für zwei. Aber bei winzigen 35-40 qm muss man es einfach im Sinne der Katzen auch realistisch sehen, Katzen sind nunmal keine Kleintiere, die bissl durch die Wohnung wuseln möchten. Kitten brauchen Platz zum rennen und toben undes wirkt sich auf ihre Entwicklung aus, wenn sie den nicht haben. Noch sindse winzig, aber sehr bald kommen sie in die sogenannte Teenyphase (ab ungefähr 6 Monate) und dann wollen sie sich balgen und fetzen, rennen und "die Welt entdecken" 35-40 qm sind da einfach viel zu wenig...
Ja die Größe ist natürlich nicht optimal. Das ist mir bewusst. Es kann schon sein, dass die nächsten 1-2 Jahre eine andere Wohnung kommt.
Das meinte ich mit "Plan", das geht so nicht, denn die Kleine braucht jetzt mehr Platz und sie kann nunmal nicht "warten", es hat Folgen (!) wenn sie allein in einem viel zu kleinen Revier leben muss oder mit einem Kumpel zusammengequetscht auf 35-40 qm... Du riskierst damit Fehlentwicklungen und Verhaltensauffälligkeiten, die für alle Beteiligten schlimm sind. Die Kleinen werden dir die Wände hochgehen...
Von daher würde ich auch sagen, vermittel die Kleine lieber in ein passendes Zuhause.
Oder eben überdenke deine Zukunftspläne. Wohnungen fallen nicht vom Himmel, aber vielleicht hättest du ja eine Möglichkeit, schneller an eine größere Wohnung oder ein WG-Zimmer zu kommen.
Nun der zweite Punkt ist, dass du nicht einfach irgendeine Katze dazusetzen solltest, sondern eine, die zu deiner passt. Deine Kleine ist schlecht sozialisiert, weil viel zu früh (erste prägenden Wochen/Monate) aus dem Wurf konnte sie kaum Katzenkommunikation lernen. Dafür kannst du nunmal nichts, aber eben von daher wäre es wichtig gewesen, ihr gleich ein passendes Zuhause zu suchen, in dem sie mit Kitten aufwachsen kann. Nun war sie auch in den folgenden wichtigen Monaten ihres Kittenlebens komplett ohne kätzische Gesellschaft und auch das wirkt sich aus, sie hat vieles an kätzischem Sozialverhalten nicht nachholen können und bräuchte nun schnell ein Kumpel, von dem sie vieles lernen könnte. Aber nun soll sie, mittlerweile 6 Monate alt, mit einem gerade mal 12 Wochen alten Findelbaby klarkommen...
Die Main Coon die ich in Aussicht habe, ist auch ein Findelbaby. Irgendwelche idioten haben die schwangere Katzenmutter in einem Haus zurückgelassen, dass zum Abriss stand. Gerade noch gerettet worden
Das Kitten kann ihr null beibringen. Im Gegenteil, das Baby bräuchte selbst einen gut sozialisierten Kumpel, der ihm vieles beibringen kann.
Beide hätten von dieser Kombi nichts, im Gegenteil, sie wären überfordert voneinander.
Insofern müsstest du zum einen schauen, dass du schnell in eine größere Wohnung ziehen kannst und schnell einen
passenden Kumpel für deine Kleine findest, oder eben sie in ein Zuhause vermitteln, in dem sie endlich artgerecht aufwachsen kann.
Deine Kleine ist 6 Monate alt und braucht eine Kumpeline, die gut sozialisiert ist und im Umgang mit Artgenossen souverän und ihr vieles beibringen kann, mindestens auch 6 Monate alt, besser ein wenig älter, und kein winziges schlecht sozialisiertes Kittenbaby, das ihm rein körperlich haushoch unterlegen wäre...
Das Findelkitten hingegen bräuchte ein anderes Kitten, mit dem es spielen kann wie Kitten es tun, damit es die Chance hat, sich gut zu entwickeln...
Von daher meine ich, überdenke die Situation komplett neu, denn was du vorhast, ist für beide nicht gut, du tätest beiden damit keinen Gefallen.
Es liest sich bestimmt hart an
, aber evtl ist verständlich, wenn ich sage, es reicht einfach nicht, ein großes Herz zu haben und Kitten zu retten. Man muss ihnen auch ein entsprechendes Zuhause bieten können, damit sie sich entwickeln können. Liebe allein genügt nicht. Im Gegenteil, es hat Folgen, wenn Kitten ohne Artgenosse aufwachsen müssen. Von daher müsstest Du dir überlegen, was für ein Kumpel zu deiner Kleinen passen würde und dem entsprechend nach einem passenden Kumpel und größerer Wohnung ausschau halten.
So weit zur Theorie. Sie war aber schon viel zu lange ohne Artgenosse und da eine Wohnung nicht so schnell zu finden ist, meine ich auch, besser wäre es, wenn du sie in ein passendes Zuhause vermittelst, wo ein passender Kumpel auf sie wartet.
Von wem ist das Findelbaby denn gerettet worden? Es sollte nicht vom Wurf getrennt werden, sondern mit gleichaltrigen Kitten aufwachsen und in ein entsprechendes Zuhause vermitttelt werden, evtl könntest du es vermitteln oder einer Tierorga übergeben.