Zwei neue Katzen zu zwei älteren?

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Hallo,
ich bin neu hier und eigentlich hätte ich nie gedacht, dass ich Beratung in Sachen "Katze" brauche, weil ich mich eigentlich nach 23 Jahren mit Katzen und bis zu sieben gleichzeitig für einen "Experten" gehalten habe - aber bei Katzen ist man halt nie Experte :confused:


Damit zu meinen Problem, bei dem ich Beratung bräuchte:
Bisher sind meine Katzen (stellvertretend für Kater) alle vom Bauernhof nebenan herüber gewandert und haben uns als neue Mitbewohner auserkoren. Nur einmal haben wir uns eine junge Katze von einem Bauernhof aus dem Nachbardorf geholt und nach sehr viel Ruhe und allmählichen Spielen in einem separierten Raum ist sie zutraulich und sehr lieb geworden. Insofern hat das schon mal geklappt, aber die Katze war auch nur ein halbes Jahr alt.
Nun ist der Stand so, dass unser ältester Kater mit 16 Jahren im März gestorben ist und wir derzeit "nur" noch zwei nicht mehr ganz junge Kater haben (Mokie, 9 und Klaus, 10 Jahre). Diese beiden Kater haben immer mit all unseren anderen Katzen zusammen gelebt und sind sehr sozial. Wenn sich mal eine fremde Katze durch unsere Katzenklappe ins Haus verirrt hat, wurde sie höchstens neugierig beschnuppert - fauchen oder Aggression habe ich da noch nie erlebt.

Nach langem Überlegen haben wir uns jetzt entschieden, noch eine oder zwei Kätzinnen dazu zu holen. Einfach weil wir Platz und alles haben, um eine Katze vom Tierschutz zu adoptieren und ein Heim zu geben. Heute Nachmittag war ich bei einer Pflegestation von Vox Animalis und habe mir die 1,5jährige Katze, die ich per Inserat gefunden habe, angeschaut. Winky ist ganz bezaubernd, überhaupt nicht scheu und noch sehr verspielt. Nach Platzkontrolle usw. darf sie dann zu uns. Also, so ca. in 1-2 Wochen. Eigentlich hatte ich vor, eine weitere Katze von der Pflegestation dort ebenfalls dazu zu nehmen, damit sich zwei vertraute Katzen bei uns gemeinsam einleben können. Aber leider klappt das nicht, weil die anderen zwei Katzen, die mit Winky zusammen waren, Probleme mit Katern haben. Allerdings hat uns die Dame von Vox Animalis empfohlen, schon eine weitere, gleichaltrige Katze dazu zu nehmen, damit Winky jemanden zum Spielen hat. Und das würden wir auch wirklich gerne machen - allerdings ist die zweite Katze, die in Frage käme, sehr scheu. Und sie kennt Winky nicht.

Nun zu meinem Problem:
Soll ich wirklich zwei neue Katzen, die sich nicht kennen, gleichzeitig nehmen? Ist das nicht ein bisschen viel für meine beiden Oldies (o.k., das hätte ich mir vorher überlegen müssen, aber bisher hatte ich das Gefühl, dass das gehen sollte, aber mein Mann und mein Sohn raten mir gerade ab)? Und auch für die beiden neuen? Oder ist es ganz gut, wenn ich die schüchterne Katze gleich mit der zutraulichen zusammen lasse? Sozusagen als moralische Stütze - sofern eine total fremde Katze eine "moralische Stütze" sein kann? Andererseits sind es die Katzen von den Auffangstationen ja gewohnt, dass immer wieder neue Katzen dazu kommen.

Oder soll jetzt erst Mal Winky in Ruhe einziehen und sich etablieren und erst dann nimmt man die Schüchterne dazu? Dann wäre Winky am Anfang halt ohne Spielkameraden. Oder nehme ich die Schüchterne gleich zu mir und versuche sie bis zu dem Zeitpunkt, an dem Winky kommt, einzugewöhnen?

Sorry, ich glaube, das klingt jetzt alles etwas wirr, aber vielleicht versteht ihr es ja und könnt mir einen Rat geben.

Vielen Dank!
Almut
 
A

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Ich schließe mich da ganz GroCha an, dann hast Du im Zweifel drei Parteien, die Du mit Gittertüren trennen können musst und deren Zusammenführung Du moderieren musst. Das kann viel Geduld und Nerven brauchen.

Wieso versucht ihr es nicht mit einem weiteren sozialen Kater, der auch älter ist? Oder einem weiteren Doppelgespann, das aber bitte schon ein eingespieltes Team ist. Bitte schaut Euch doch vielleicht noch etwas weiter um.
 
Hallo,
vielen Dank für eure Ratschläge.
Stimmt, das habe ich vergessen: es sind (bzw. werden - die kleinen müssen noch eine Zeitlang drinnen bleiben) Freigänger. UNd unsere beiden Kater sind eigentlich den ganzen Tag draußen.
Schwierige Vergesellschaftung hatten wir bisher glücklicherweise nur einmal. Aber das war ein ein extremer Fall - eine einjährige unsichere Katze (Gonnie), die gerade ihren selbstbewussten Bruder verloren hatte und wir dachten, es würde ihr nichts ausmachen, wenn wir ein 12-wöchiges Kitten (Gandalf) dazu geben. Ich glaube, wir haben damals alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Aber da war es wirklich so, dass sie schon gefaucht hat, wenn sie ein Tuch gerochen hat, auf dem Gandalf drauf gelegen ist.
Ich hatte gestern beim Kennenlernen von Winky zwei Tücher dabei, mit denen ich Klaus (ja, der Name ist eigentlich nicht von uns, aber wir haben ihn gelassen) und Mockie kurz zuvor abgerieben hatte. Fand Winky zwar interessant, aber sie hat nur ausgiebig geschnüffelt. Das Tuch, mit dem ich Winky abgerieben habe, bevor ich gegangen bin, hat Mockie und Klaus kein bisschen interessiert.

Kater wollen wir eigentlich nicht mehr. Das Ziel ist ja eigentlich, etwas mehr Gleichgewicht bei den Geschlechtern herzustellen. Ich weiß, das ist ein "Menschengedanke", aber auch wenn alle kastriert sind gefällt es mir nicht, dass es bei uns so "männlich" ist.
Und das mit dem weiteren Doppelgespann war ja eigentlich die Planung. Nur ging das ja nicht, weil die weitere Katze sich nicht mit Katern verträgt. Ich hatte zwar in meiner "Vorstellungsmail" geschrieben, dass ich schon zwei ältere Kater habe, aber das scheint unter gegangen zu sein. Nach dem Kennenlernen finde aber Winky so toll, dass ich sie schon gerne nehmen würde.

Platz im Haus haben wir genug, zur Not müssten wir wirklich zwei "Eingewöhnungszimmer" bereit stellen. Das Ganze ist dann eher eine Frage der "menschlichen Kapazitäten"...

Ich habe heute mit der Dame gesprochen, die die scheue Katze (Iskra) auf ihrer Pflegestation hat. Sie meinte, dass es das beste wäre, die beiden neuen Katzen am gleichen Tag zu holen und dann zusammen zu lassen. Mit dem gemeinsamen Einzug würde verhindert, dass eine schon mal "territoriale Ansprüche" hat. Und meine beiden Oldies hätten nur einmal den Schock, dass da Neue sind.
Wobei es ja so ist, dass diese beiden alten Kater zu 3-4 "bestehenden" Katzen dazu gekommen sind, als sie entschieden haben, bei uns einziehen zu wollen. Und bis März war ja noch Arnie da, der eigentlich Mockies Bezugskater war und um den er schon getrauert hat. Klaus ist jetzt nicht unbedingt sein Buddy. Insofern sind sie es gewohnt, dass da noch andere sind.
Nach Angabe der Betreuerin von Iskra war diese in Moskau nicht so scheu und sie ist nach dieser langen und anstrengenden Fahrt von Moskau hierher erst eine Woche da. Und beide Katzen sind ihren Artgenossen gegenüber sehr sozial eingestellt.

Das heißt jetzt also: Wir probieren es mal und hoffen, dass es gut geht. Wir holen Winky und Iskra an einem Tag und schauen, ob sie sich vertragen. Wenn nicht kommt der anstrengende Teil, dass wir zwei separierte Katzen haben, einer davon das Vertrauen zu den Menschen geben müssen und unsere beiden Kater überzeugen müssen, dass sie unsere Lieblinge bleiben. Klingt einfach :LOL:
 
Vielen Dank für die Links - das ist wunderbar erklärt und bringt mich sehr weiter :)
Ja, das mit der sofortigen Zusammenführung kam mir auch etwas "brutal" vor. Aber nachdem sie ja Betreuerin einer Pflegestation ist, dachte ich, dass sie schon Erfahrung haben wird.
Ich glaube, ich bringe erst mal jede in "ihr" Zimmer und sobald Iskra etwas aufgetaut ist, versuche ich es mit dem Austausch der Gegenstände und dann bringe ich sie in einem dritten Zimmer zusammen. Dort haben sie erst Mal beide kein Territorium.
Und wenn diese Hürde dann genommen ist, kommt die Zusammenführung mit unseren Katern. Ich sehe schon, das wird ein sehr langer Prozess....
 
Ich glaube, der Vergesellschaftung macht mir gar nicht so viel Sorgen, aber ich werde sie sicherlich langsam angehen.
Mehr Probleme macht mir die "Vertrauensbildung" von Iskra. Die Tierschutz-Betreuerin meinte halt, dass es gut ist, wenn eine scheue Katze mit einer menschenbezogenen zusammen kommt, weil sie so ihre Schau verliert. Das wäre jetzt der Grund gewesen, die beiden so bald wie möglich zusammen zu lassen.
Aber es stimmt, ein Fehler kann ewige Folgen haben: Zusätzlich zu Klaus und Mockie haben wir ja noch einen Streuner, der immer durch die Katzenklappe rein kommt und hier frisst und schläft. Der war schon so weit, dass ich ihn streicheln, auf den Schoß heben und am Bauch kraulen durfte.
Und dann kam er eines Tages humpelnd mit einer furchtbar dicken Tatze. Keine Ahnung, was er gemacht hat und was ihm passiert ist. Ich habe versucht, ihn mit einer Lebendfalle vom Tierheim zu fangen, damit ich ihn zum Tierarzt bringen kann - aber keine Chance. Seitdem darf ich nicht näher als einen Meter an ihn ran gehen. Man sieht ihm an, dass er gerne Kontakt aufbauen würde, aber er schafft es nicht, über seinen Schatten zu springen.
Was ich da alles schon versucht habe (auch weil ich ihn endlich kastrieren lassen will :cautious: )... . Und das ist ungefähr zwei Jahre her.

Insofern stimmt es schon - lieber alles langsam und vorsichtig machen. Mit Rückschlägen dauert es viel länger bzw. klappt gar nicht mehr.
 
Das Wichtigste ist glaube ich, den Tieren klar zu machen, dass man ihnen nichts Böses will und manchmal sogar Vorteile bringt ;-) Die eine unserer Katzen, die nicht vom Bauernhof nebenan gekommen ist, war am Anfang auch furchtbar scheu. Und es war so schön, als sie dann Vertrauen gewonnen hat und sich gefreut hat, wenn sie uns gesehen hat. Das war all die Stunden mit dem Spielzeug auf den Boden mit ihr wert.
Jetzt bin ich gespannt, wie lange es bei Iskra dauert. Natürlich ist die neuerliche Übersiedlung jetzt nicht gerade förderlich. Ich hoffe, dass man das alles wieder kitten kann.
Euere Beiträge haben mir sehr geholfen, auch wenn ich meine Pläne zig Mal umgeworfen habe:
Ich werde schauen, dass Iskra möglichst bald zu uns kommt und Winky eher etwas später. Die beiden kommen dann erst mal in separierte "Eingewöhnungszimmer". Sobald Iskra ein wenig aufgetaut ist und nicht mehr ganz so scheu, werde ich die beiden nochmal in ein "Gesellschaftszimmer", das für beide neu ist, umziehen. Parallel werde ich durch Austausch von Gegenständen und "Geruchsträger" versuchen, alle miteinander vertraut zu machen.
Und wenn sich die beiden Neuen (hoffentlich) einigermaßen verstehen, versuche ich meine beiden Oldies mit den Eindringlingen bekannt zu machen.
 
ich würde bei der PS aber nochmal genauer nachhören. inwieweit da vielleicht "zuviele" katzen sind. dann wäre ich nämlich mit der einschätzung, dass die anderen mädels kater nicht mögen, eher vorsichtig. anders gesagt, ich würde die einschätzung relativieren. bzw wenn da noch andere recht junge rabaukige kater sind, finden mädels das natürlich oft blöd.

EDITH sagt, ich bin etwas in zeitlichen ablauf zurück, sorry.
 
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Eigentlich glaube ich der PS schon - aber natürlich kommt es immer auf deren Erfahrungen an. Die andere Katze, die bei Winky dabei war und die uns auch gefallen hätte, hatte halt schon Kitten. Nach Rücksprache mit ihrer Tochter meinte die Betreuerin, dass diese Katze nicht gut mit Katern auskommt, weil sie eben schon gedeckt wurde. Und dass sie eher mäkelig mit anderen Katzen wäre. Sie hat anscheinend einfach überlesen, dass wir ja noch zwei Kater haben. Ich habe da aber auch gesagt, dass unsere Kater nicht mehr die jüngsten sind und sehr sozial-verträglich.
Nachdem für diese Katze schon ewig ein Platz gesucht wird, glaube ich, dass sie sie uns überlassen hätte, wenn sie es hätten vertreten können. Ist natürlich schwierig für so eine Pflegestelle - sie wollen dem Tier nicht den zusätzlichen Stress zumuten, dass es wieder zurück gegeben wird.
Und wenn Winky nicht genau die Katze gewesen wäre, die wir uns vorgestellt haben, hätte ich es mir auch nochmal überlegt.
Ich war mir auch Zwischendrin nicht sicher, ob ich es bei Winky als zusätzliche Katze belassen soll. Aber nachdem Winky noch so eine verspielte Katze ist, habe ich mich dann doch für eine zusätzliche Gleichaltrige entschieden. So fit sind meine Oldies dann auch nicht mehr ;-)
Zum Wochenende kommen die beiden. Das wird dann eine anstrengende Zeit - glücklicherweise bin ich im Homeoffice und mein Mann ist auch da. Ich habe jetzt nochmal ganz viel gelesen und mich informiert - ich hoffe das klappt alles und keiner wird unglücklich dabei
 
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  • #10
Bitte berichte weiter.
 
  • #11
Auf alle Fälle. Momentan schwanke ich zwischen den Gefühl, dass ich alles falsch gemacht habe und vier Katzen unglücklich werden und Freude, über die beiden Neuzugänge. Ich berichte dann Freitag bzw. Samstag, wie die ersten Schritte waren...
 
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  • #12
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, kann Dir aber ein wenig von uns erzählen: Ich hatte "ursprünglich" drei Katzen und habe dann zeitgleich vier weitere Katzen aus dem Tierschutz dazu geholt, drei Kitten und eine geschätzt zweijährige, sehr scheue Katze, Sophia. Ich hatte alle "Parteien" in drei verschiedenen Bereichen mit geschlossenen Türen dazwischen. Die scheue Sophia saß also zunächst alleine und da es mein Arbeitszimmer war, saß ich immer wieder bei ihr drinnen. In der ersten Zeit hat sie sich gar nicht gezeigt und nach und nach hat sie ein wenig Kontakt zu mir aufgebaut. Da die anderen noch separiert waren, konnten sie sie nicht "mitziehen", es hat sich aber trotzdem etwas bewegt. Da ich damals die schlauen Bücher noch nicht kannte, habe ich nach Gefühl gehandelt und meine Ur-Einwohner zunächst einzeln zu den Neuen gelassen bzw. hin und her gewechselt, auch zwischen den Kitten und Sophia. Das hat Geduld erfordert, aber letztendlich gut geklappt. Ich würde es also wagen, wenn Du genügend Bereiche hast und Geduld.
 
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  • #13
Ups, Du hast sie ja schon. Das wird! (y)
 
  • #14
@NicoCurlySue : Ganz vielen Dank, das hat mir jetzt wieder etwas Mut gegeben. Nein, von den Neuen ist noch keines da. Das erste (Iskra - die Scheue) hole ich am Freitag. Davor habe ich am meisten Bammel und ich hoffe, ich schaffe es, ihr das Vertrauen in die Menschen wieder zu geben.
Erst mal werde ich sie wohl ein bisschen aufpäppeln. Die Betreuerin in der Pflegestation versucht nämlich die Katzen an die Menschen zu gewöhnen, indem sie ihnen Essen hinstellt, dieses aber weg nimmt, wenn sie den Raum verlässt. Die Lehre heißt wohl Mensch = Essen --> Mensch ist gut. Als ich sie jetzt gefragt habe, was Iskra so isst, hat sie gemeint, dass sie noch gar nicht so viel gegessen hat, weil sie sich nicht zum Napf traut, wenn die Betreuerin da ist. Und auch sonst wird sie wegen ihrer Schüchternheit wohl von den anderen weg gedrängt. Ich bin froh, dass sie jetzt zu uns kommt und da erst Mal ungestört fressen kann.
Am Samstag kommt dann Winky. Die hatte auf der Pflegestation keine Schau vor Menschen. Sobald sich Iskra ein wenig eingewöhnt hat, probiere ich mal, ob ich die beiden zusammen lassen kann. Und dann schaue ich, was meine beiden Oldies zu den Neuzugängen sagen. Aber ich glaube, ich stelle die Mädels meinen Katern erst Mal einzeln vor...
Das mit den Arbeitszimmer werde ich auch so machen. Allerdings kommt da erst mal Winky rein. Denn auch wenn die auf der PS keinerlei Scheu hatte ist die Situation jetzt ganz neu für sie und sie braucht bestimmt auch ein bisschen, um anzukommen

Und das funktioniert ganz wunderbar über feste Rituale.
Am ehesten fassen Katzen vertrauen, wenn sie wissen, was passieren wird und wir für sie berechenbar sind.

Beispiel: Wenn ich Irmi frisches Futter gebracht habe - und das war und ist nie zu festen Zeiten, wir füttern ayce und füllen die Näpfe einfach immer auf, wenn sie leer sind - dann habe ich das einfach mit immer denselben Worten begleitet. Sprich, sie wusste nach ner Weile, dass wenn ich zu ihr komm und sage "Schau Mal, kleine Maus, frisches Futter", dass ich dann nur den Napf hinstelle und wieder gehe. Das hat dazu geführt, dass sie nach kurzer Zeit nicht mehr geflüchtet ist, wenn sie beispielsweise aufm Fensterbrett lag, weil sie wusste, dass ich bis zum Fensterbrett gar nicht gehen werde, sondern eben nur bis zu ihrem Futterplatz.
So konnte sie mich und meine Handlungen einschätzen und ich war weniger gruselig, weil sie nicht permanent auf Habacht sein musste.

Ähnliches Vorgehen bei Säuberung des Katzenklos. Da hat man noch den Vorteil, dass man auch wirklich Uhrzeiten einhalten kann, was zusätzlich Routine fürs Katzi rein bringt.
Puh, das ist ist ein sehr guter Tipp. Ich dachte, bei den Ritualen geht es immer um feste Uhrzeiten. Das ist für mich nämlich ein kleines Problem, da ich als Langschläfer am Wochenende anders aufstehe, als unter der Woche. Wobei ich für die beiden Neuen die ersten Wochenenden auch früh aufstehen und sie füttern werde.
Aber das mit dem Ansagetext ist super. Ich meine, ja, ich habe auch schon gemerkt, dass Mockie, auch wenn er gerade noch wie eine Klette an mir gehangen ist, plötzlich unter dem Sofa verschwindet, wenn ich den Kühlschrank aufmache, seine Medizin raus nehme (er hat einen Herzklappenfehler und bekommt Prillium) und er das Knacken der Kindersicherung hört. Weil er es halt nicht so mag, die Medizin eingeflößt zu bekommen. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, das in der beschriebenen Art anzuwenden.... Vielen Dank für den Tipp.
 
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  • #15
Zum Tehma Katzen und Rituale. Unsere sind aber auch daran gewöhnt, dass am WE eben etwas später aufgestanden wird. Geht mit der Zeit alles...
 
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  • #16
Hallo,
ich wollte mal ein kurzes (oder wahrscheinlich längeres :cautious: ) Update schreiben. Gestern haben wir Iskra geholt. Die Pflegestation für die Tiere aus Moskau befand sich in einen Einfamilienhaus, die Betreuerin war eine ältere Dame. Es gab da ziemlich viele Hunde und auch noch ein paar Katzen. Das "Katzenzimmer" selbst war im Keller, aber wegen einigen Fenstern an der Decke recht hell. Iskra war gerade im unterem "Fach" einer Kratztonne. Dort hat sie die Betreuerin am Nackenfell rausgezerrt, das sehr verängstigte Tier (Schwanz zwischen den Füßen) mit dem Kopf nochmal an ihr Gesicht gedrückt und sie dann in unsere senkrecht aufgestellte Transport fallen lassen.
Während mein Mann die Box im Auto verstaut hat, hat mir die Frau erklärt, dass es ganz wichtig sei, dass sie nur Essen bekommt, wenn sie zum Napf geht, da sie ja sonst keine Not hätte, zutraulich zu werden. Sie würde schon nicht verhungern.
Und dass Iskra mit ihren zwei Geschwistern in einem Müllsack auf einer Baustelle in Moskau aussetzt wurde. Glücklicherweise wurde der "Beutel" gleich entdeckt, die Tiere kamen in den Tierschutz und nachdem Iskras beiden Geschwister ziemlich zutraulich waren, wurden diese zuerst nach Deutschland gefahren und die schüchterne Iskra erst jetzt.
Im Auto habe ich dieses Bild hier von ihr gemacht
Iskra_Box.jpg

Danach habe ich die Transportbox mit einer Decke bedeckt und wir sind eine Stunde nach Hause gefahren. Ich habe in ihren Zimmer die Box in Richtung Katzenklo auf gemacht und sie erst Mal in Ruhe gelassen. Als ich dann eine halbe Stunde später ins Zimmer kam um ihr etwas zu Essen zu geben, hatte sie sich unter dem Schreibtisch versteckt (Bild ist leider sehr unscharf), später dann auch noch hinter den Schreibtisch-Schränkchen eingeklemmt.
Iskra_Schreibtisch.jpg


Aber das ist auch o.k., ich habe jetzt nichts anderes erwartet. Als ich ihr nachts, bevor ich schlafen gegangen bin, nochmal was zu Essen gegen habe, war das bisherige Essen noch unberührt: Aufgeschnittenes Hühnchenfilet, Dreamies (ja, nicht so gut, aber zur Eingewöhnung) und Katzenmilch. Ich glaube auch das Trockenfutter und das Wasser hat sie nicht angerührt.
Blöderweise hatte ich vergessen, dass ich ihr ja die Schranktüren eine spaltbreit auf machen wollte bevor sie kommt, damit sie sich da drin verstecken kann. Das habe ich dann noch gemacht.
Heute Nacht habe ich sie dann aber doch im Zimmer rum gehen gehört. Heute morgen hatte sie dann immerhin das Katzenklo benutzt, das Essen aber wieder nicht angerührt. Aber o.k., ich habe ja gelesen, das Katzen nach der Ankunft erst Mal nichts essen. Außerdem hat sie anscheinend den Kleiderschrank etwas "umgeräumt" und liegt jetzt da:
Iskra_Schrank.jpg

So ist jetzt der Stand und ich hoffe, dass sie sich dann doch traut und etwas isst - sie ist jetzt dann einen Tag bei uns und so langsam mache ich mir doch Sorgen.
Aber vielleicht ist sie auch noch etwas von der PS paralysiert und verbindet Essen mit etwas, bei dem sie etwas machen muss was sie nicht will. Aber ich weiß jetzt auch nicht, ihr Futterplatz ist momentan auf der anderen Seite des Zimmers. Soll ich das Essen vielleicht etwas näher zu ihr stellen? Allerdings will ich auch nicht zu sehr in ihren Schutzbereich eindringen... Ich habe auch so Leckerli-Paste - soll ich ihr das vielleicht hinstellen? Feliway-Stecker sind heute mit Verspätung eingetroffen, den habe ich jetzt in ihrem Zimmer.

Noch ein Wort zu der PS, in der sie war: Ich bin gerade nicht so "amused" über einen kleinen Fehler, der sich da eingeschlichen hat. Ich habe ja Iskras Pass mit bekommen und der schaut so aus:
Iskra_Pass_ano.jpg

Da steht, dass sie Ende Juli 2020 geboren wurde und ihr der Chip genau ein Jahr später, als0 26.7.2021, eingesetzt wurde. Geimpft wurde sie im August dieses Jahres. In ihrer Anzeige stand, dass sie im Juli 2020 geboren wurde, darum dachte ich, sie wäre knapp gleich alt mit der 1,5 Jahre alten Lily. Ich vermute aber, dass das Ganze ein Fall von Schlamperei ist und Iskra erst ein halbes Jahr alt ist. Hoffentlich kommt sie mit der um ein Jahr älteren Lily trotzdem zurecht. Ich möchte das Tier nicht noch mehr rum zerren, sie kann da ja nichts dafür.
 
  • #17
mach dir nicht zuviele sorgen, sie wird schon futtern :)

und wenn sie jetzt schon im raum herumläuft udn auch das klo nutzt, würd ich ihr auch das futter nicht näher heranstellen.
 
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  • #18
Lily, die wir eigentlich Winky nennen wollten, weil sie auf dem Foto vom Inserat wie Dobby von Harry Potter aussah, dessen weibliche Partnerin eben Winky heißt, ist heute Nachmittag gebracht worden. Nachdem wir seit meinem Kennenlern-Besuch bei ihr wissen, dass sie nicht wie eine Hauselfe ausschaut, belassen wir es erst mal bei Lily ;)
Lily ist in allen Belangen das komplette Gegenteil von Iskra. Sie ist ja, als sie ein halbes Jahr alt war, in der kroatischen Hafenstadt Zadar als ausgesetzte Streunerin gefunden worden und sie benimmt sich, wie mein Mann sagt, auch wie eine echte Touristen-Hafen-Göre :LOL: Sie wurde in ihr Zimmer gebracht, hat sich alles angeschaut, hat mit ihren neuen Menschen geschmust und hat dann den noch leeren Futternapf entdeckt. Eigentlich wollte ich mit dem Füttern noch warten, bis sie richtig angekommen ist, aber ihre Betreuerin meinte, man könne ihr schon was zum Essen geben. Also habe ich ihr eine halbe Packung Mac's gegeben. Wir sind dann alle ins Wohnzimmer gegangen und haben die Formalitäten erledigt, da haben wir sie schon mauzen gehört. Ihre Betreuerin meine, dass sie nicht gerne eingesperrt und alleine ist. Und außerdem war ihre halbe Packung Futter bereits weg - was soll das für ein neues Zuhause sein, wenn man nicht genug zum Essen bekommt ;)
Inzwischen wechseln wir uns ab mit Schmusen und Spielen und sie hat bereits die zweite Packung Mac's verdrückt. Fotografieren ist schwierig, weil sie eigentlich immer in Bewegung ist und wenn man sich zu ihr hockt, klettert sie einen auf den Schoß. Die Fotos hier konnte ich nur machen, weil mein Mann mit ihr gespielt hat.
Lily_1.jpg
Lily_2.jpg
Lily_3.jpg


Dass meine beiden Oldies draußen an der Türe kratzen findet sie interessant, aber wir lassen uns noch ein bisschen Zeit, diese beiden Parteien zusammen führen. Nicht mal wegen Lily, ich habe da eher Angst um meine beiden Kater :cautious:

Damit habe ich meine beiden Kater, die nicht so ganz verstehen, dass nicht mehr alle Zimmer für sie zugänglich sind und die sehr neugierig sind. Eine sehr ängstliche Prinzessin, die ich immer suchen muss, weil sie immer wieder neue Verstecke findet und bei der ich Angst habe, dass sie verhungert und eine überdynamische Katze, die am liebsten ständig jemanden um sich hätte.

Ich bin tatsächlich gespannt, wie meine Idee "wir wollen zwei junge Katzen aus dem Tierschutz retten" ausgeht....
 
  • #19
Wie steht es heute früh?
 
  • #20
Aber hier ist keiner neugierig!! 😊
Ich glaube, "Katzenmenschen" haben einfach die selben Eigenschaften wie ihre Tiere ;)
Darum bin ich auch Nachtmensch, sofern man mich lässt :)

Erst Mal: Hurra, Iskra hat gegessen :D Zwar nicht viel, eine Packung Miamor Katzenpaste und einige getrocknete Hühnchen-Leckerlies mit Dreamies, aber die beiden Näpfe waren heute morgen leer. Allerdings waren das auch die Schälchen, die ich unterhalb des Schranks, in den sie jetzt eingezogen ist, gestellt habe. Vielleicht traut sie sich wirklich nicht etwas zu essen, was zu weit von ihrer Zuflucht entfernt ist. Ich entferne mich gerade mal von den "Regeln" und taste mich nach Bauchgefühl ran und ich habe ihr jetzt ein Schale mit gekochten und rohen Hühnchenfilet (an Thunfisch habe ich blöderweise nicht gedacht und habe keinen da) nah an sie dran gestellt, so dass sie sich nur vorbeugen muss, um zu essen.
Das nächste ist, dass ich jetzt zwei Mal einen "Regelverstoß" begangen habe und ich sozusagen in ihr Versteck zu nahe eingedrungen bin. Das eine Mal wollte ich einen Blumentopf, den sie runter gestoßen hat, wieder aufs Fensterbrett stellen, das hinter einem runter gelassenen Rollo verborgen ist. Da saß sie dann und hat gefaucht. Das zweite Mal war vorhin. Da war ich etwas beunruhigt, weil sie nicht mehr in dem gewohnten Schrankfach saß, vor dem sie die Jacke als "Sichtschutz" drapiert hat. Allerdings ist die Jacke auch bei ihren nächtlichen Aktivitäten runter gefallen. Ich habe sie eine Etage höher entdeckt - dort hängen von oben Jacken bis zu dem Fach, in dem sie jetzt sitzt. Als ich die Jacken leicht zur Seite schieben wollte, habe ich sie entdeckt und wir haben uns beide erschrocken, was sie wieder durch Fauchen quittiert hat. Ich habe mich sehr geschämt, hab mich entschuldigt und bin sofort weg gegangen.
Aber, so blöd das jetzt klingt, ich empfinde dieses Fauchen als positives Signal. Sie ist nicht mehr in Schockstarre, sondern sie reagiert. Trotzdem hoffe ich, dass ich nichts "kaputt" gemacht habe, indem ich - wenn auch nur ganz kurz - in ihr Schutznest eingedrungen bin. Neugierde, aber auch Besorgnis von meiner Seite halt...

Dann zu unserer ADHS-Katze Lily: Ich habe gestern Nacht um 2 Uhr den Fehler gemacht, dass ich nochmal in ihr Zimmer gegangen bin, weil da das Futter ist, dass ich mal bei Iskra versuchen wollte. Ich weiß nicht wie Lily das macht, aber sobald ich die Zimmertüre auch nur einen Spalt öffne, ist sie schon da und drängt raus. Die Türe schließen ist übrigens genauso schwer: man muss sie irgendwie ablenken, weil sie mit will.
Kurz darauf habe ich sie mauzen gehört. Also bin ich wieder zu ihr hin, weil ich das Gefühl hatte, dass sie Heimweh hat - sie ist schließlich die erste Nacht von ihrer gewohnten Umgebung weg - und habe versucht, sie zum schlafen zu bewegen (ich habe sie übrigens noch nie irgendwo liegen sehen). Wir haben sehr viel geschmust, sie hat immer ganz leicht auf meine Fingerkuppen gebissen und darauf rum gehaut. Und sie ist mir auf die Schultern und auf den Kopf gestiegen und hat mich halb skalpiert - aber das ist o.k., eine meiner leider schon länger verstorbenen Katzen hatte auch diese Eigenschaft. Und tatsächlich hat sie Anstalten gemacht, sich in ihr Kuschelkissen zu legen und zu treteln, als Mockie an die Tür gekratzt hat. Sie ist natürlich hoch geschossen und sofort zur Tür gerannt.
Nun muss man wissen, dass Mockie die Liebe auf vier Füßen ist. Mit jeder Katze wird sofort geköpfelt und abgeleckt. Sein Liebling war Arnie, der leider im März gestorben ist. Leider war die Liebe sehr einseitig - Mockie war Arnie eher lästig und er hat ihn auch ab und zu weg gejagt, woraufhin Mockie sehr geweint hat und man ihn trösten musste. Als Arnie gestorben ist, hat sich Mockie an Klaus als letzten verbliebenen Kater im Haus gehängt. Nun ist Klaus eher der Freche. Er faucht und knurrt nicht, aber er tatzelt schon ganz gerne, wenn er auf einem Stuhl liegt und eine andere Katze geht unterhalb vorbei. Und es war dann fast schon tragisch-lustig, als Mockie versucht hat, das BadBoy-Image von Klaus zu imitieren. Das ist auch einer der Gründe, warum ich eine neue Katze aufnehmen wollte, damit Mockie mehr Alternativen hat.
Aber zurück: Probehalber habe ich die Türe einen Fingerbreit aufgemacht, so dass Mockie rein schauen konnte und Lily raus. Lily wurde als sehr sozial verträglich beschrieben, allerdings sagte ihre Betreuerin beim Abliefern gestern, dass sie am Anfang mit fremden Katzen schon etwas "gach" ist, sich das aber auch schnell gibt und sie dann Kontakte knüpft. O.k, Lily, als echte Straßenkatze, hat Mockie erst mal furchtbar angefaucht und geknurrt, weil das ja vermeintlich ihr Revier ist. Mockie ist vor Schreck erst Mal zurück gehüpft. Ich bin dann zu ihm raus und habe ihn getröstet und er hat mich mit dem Blick "Hat es diese olle Zicke jetzt gebraucht"?" angeschaut.

Also, ich denke wir kommen in kleinen Schritten weiter. Iskra ist heute abend zwei Tage bei uns, ich denke, wir werden dann mal mit den "Vorlese-Sessions" beginnen, um über Stimme und Präsenz Kontakt her zu stellen. Außerdem lerne ich sie langsam kennen: Sie versteckt sich gerne hinter etwas, was runterhängt und wenn ich sehe, wo sie überall was runter schmeißt, will sie nach oben. Leider habe ich ihr nur eine halbhohe Kratztonne besorgt, die sie auch ignoriert. Ich überlege mir gerade, ob ich irgenetwas kontruieren könnte, mit dem sie zu einem hoch gelegenen, verhängten Versteck kommen könnte.

Und mit unseren Oldies und Lily werden wir evtl. die nächsten Tage mal "Zimmertausch" machen, allerdings noch getrennt. Gittertüre haben wir leider keine, vielleicht kann ich meinen Mann überreden eine zu bauen. Allerdings ist es auch so, dass Lilys Zimmer am Ende eines Flurs im oberen Stockwerk liegt. Klar schauen da meine beiden Kater momentan aus Neugierde ab und zu vorbei. Aber sie müssen halt gezielt hin gehen.
 
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