Zwei Kitten zu unserem 3jährigen Mäderl?

  • Themenstarter Desiree68
  • Beginndatum
D

Desiree68

Benutzer
Mitglied seit
30. März 2012
Beiträge
52
Es sei mir erlaubt, die Vorgeschichte genauer zu schildern – nicht zu Letzt weil wir doch etwas verunsichert sind, da eine Zusammenführung Anfang des Jahres mit einem 3-4jährigen Tierheimkater aber so was von gescheitert ist… aber der Reihe nach.

Unsere Katze Pezi ist mit ihrem Bruder Kasperl im Alter von 12 Wochen vor knapp 3 Jahren zu uns in die Wohnung gekommen. Die beiden Tiger waren sehr gut sozialisiert, sind im Bett meiner Eltern auf die Welt gekommen und hatten immer viele Menschen und andere Katzen um sich rum (ich komme aus einem katzenreichen Elternhaus. Großes Haus, großer Garten. Nie waren es weniger als 5-6 Katzen, wobei meine Eltern schon früh begonnen haben, die Tiere zu kastrieren. Die Mutter meiner beiden Katzen kam trächtig zu meinen Eltern und brachte wenig später vier zauberhafte und gesunde Kitten zur Welt.)

Wir lebten damals noch in Wien (meine Eltern in Vorarlberg) und haben uns auf die Neuankömmlinge intensiv vorbereitet. Auch wenn ich anfangs bedenken hatte, Katzen in einer Wohnung zu halten sag ich heute mit Überzeugung, dass Katzen in einer Wohnung sehr glücklich sein können. Die zwei haben sich sehr wohl gefühlt in ihren vier Wänden, haben uns zu nahezu perfekten Dosenöffnern erzogen und wir hatten viel Freude und Spass miteinander. Kasperl und Pezi waren zwar sehr unterschiedlich im Charakter, haben sich aber sehr gut verstanden. Mein Mäderl war schon immer eine ruhige Katze, hat beim Spielen immer lieber zugeschaut war aber auch viel neugieriger und nicht so schüchtern wie er. Er war – wenn er alleine war – mehr der Rowdy und ein Kampfschmuser, Fremden gegenüber aber sehr scheu. Sie haben miteinander gespielt (wenn auch nicht sehr ausgiebig) und es gab nie eine Streiterei. Zusammen gekuschelt haben sie nach ein, zwei Jahren zwar nicht mehr, aber im Bett hatten sie keine Berührungsängste.

Vor einem Jahr sind wir nach Vorarlberg gezogen – selbstverständlich mit den Katzen – selbstverständlich musste es eine Wohnung werden, wo die kleinen Fellknäule die Chance haben, Gras unter ihren Pfoten zu spüren. Und wir hatten Glück – wir haben wirklich eine Umgebung gefunden, die für Katzen nahezu perfekt ist. Und so durften sie – nach einer Eingewöhnungszeit von 2 Monaten – Freiheit spüren. Wir haben eine Katzenklappe mit Chipfunktion eingebaut und darauf geachtet, dass es „Rituale“ gibt, fixe Fresszeiten und nach wie vor viel gemeinsame Zeit zum Spielen. Es hat super funktioniert. Sie waren in der Nacht nie draußen, zumal das Schlafen bei uns im Bett immer wichtig war (ist bei Pezi heute noch so). Und dann die totale Katastrophe: nach ca. sechs Monaten Freigang ist der Kater nicht wieder nach Hause gekommen. Noch in derselben Nacht (der viele Nächte mit Suchen gefolgt sind) sind wir auf die Suche gegangen (wie gesagt sie kamen immer zum Schlafen nach Hause), haben Plakate aufgehängt, in Zeitungen und Internet inseriert, Tierheime etc. informiert aber es sollte die schreckliche Wahrheit bleiben, dass er nie mehr wieder zurück gekommen ist. Wir wissen bis heute nicht, was mit ihm passiert ist. Und bis heute gibt es keinen Tag, an dem wir nicht an ihn denken und er uns fehlt.

Die ersten Tage war die Kätzin auch sehr unruhig und hat ihn gesucht. Sie hat nur mehr in seinen Schlafmulden geschlafen und seinen Stammplatz im Bett eingenommen. Ihre Unruhe hat sich aber bald gelegt und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie eigentlich recht glücklich ist, dass wir beide nur mehr für sie da sind und sie nicht teilen muss. Sie wurde noch anhänglicher, fordert lautstark ihre Aufmerksamkeit und gemeinsames Spielen im Freien (gerade jetzt, wo es warm wird) gehören zu ihre Highlights. Sie hängt sehr an uns (hängt sicher auch damit zusammen, dass sie eben zuerst Wohungskatzen waren). Dennoch waren wir uns sicher, dass sie Gesellschaft braucht. Sie ist jung, gut sozialisiert und sie ist anderen Katzen gegenüber sehr neugierig. In „unserem Garten“ (Grünfläche, die an einen Wald grenzt) leben noch vier andere Katzen. Da wird zwar viel gefetzt im Garten und „Freunde“ sind die allesamt nicht unbedingt, aber Pezi geht immer in die Nähe der anderen Katzen um zu schauen oder nennen wir es stundenlanges „andere.Katze.anstarren“. So haben wir uns entschieden, aus dem Tierheim einen gleichaltrigen, ruhigen Kater zu holen. Sie sollte nicht alleine sein. Wir haben Urlaub genommen, uns beraten lassen und waren einige Stunden im Tierheim, bis wir uns für einen – laut Tierheim – ruhigen Kater entschieden haben. Kaum war dieser ruhiger Kater in der Wohnung, war es aber mit der Ruhe auch schon vorbei. Er war extrem nervös und kam einfach nicht zur Ruhe. Ich habe ihn die ersten 5 Tage nie schlafen gesehen oder überhaupt entspannt gesehen. Und die beiden waren sich vom ersten Anschnuppern an einfach nur unsympathisch. War es anfangs nur so, dass er ihr ständig nachgelaufen ist und sie halt gefaucht hat, wurden er immer aggressiver und hat echt manchmal bös draufgeschlagen. Pezi hat sich immer mehr zurückgezogen, kam unter Tags gar nicht mehr nach Hause (er musste ja noch in der Wohnung bleiben zwecks Eingewöhnung) und wollte auch nicht mehr berührt werden. Ich hab sie sehr vermisst. Er hat sich auch nicht berühren lassen und war auch beim Spielen sehr grob. Als Pezi dann auch noch mit einer Wunde am Schwanz ankam, war ich sehr verzweifelt. Als dann – der Kater war drei Wochen bei uns – auch noch meine Mutter gestorben ist – und bitte verurteilt mich jetzt nicht – habe ich w.o. gegeben und wir haben den Kater zurückgebracht (natürlich haben wir für ihn eine Patenschaft übernommen). Es tut heute noch im Herz weh – glaubt mir, den Weg ins Tierheim werde ich nie mehr vergessen und ich fühle mich heute noch sehr schlecht.

Für die Pezi war es ein Segen. Kaum war der Kater weg wurde sie binnen Stunden wieder eine anhängliche, liebevolle Katze. Die ersten Tage wieder alleine war sie so liebesbedürftig, dass sie das Bett nicht mehr verlassen hat. Für mich war das ein Segen, weil sie mich sehr getröstet hat. Hier wissen wahrscheinlich alle, wie viel Trost Katzen schenken können. (Mein Vater, der noch immer sehr um die Mama trauert, erzählt mir immer wieder, dass er so froh ist, seine sechs Katzen zu haben und sie ihm sehr viel trost spenden – ich bin so dankbar, dass es Katzen gibt).

Wir haben den Gedanken aber nicht aufgegeben, einen Kumpel für unsere Katze zu finden. Sie ist erst drei, wirklich gut sozialisiert und ich glaube, dass Katzen nicht wirklich Einzelgänger sind. Klar gibt es Ausnahmen. Ist Pezi womöglich so eine Ausnahme? Gibt es da Erkennungsmerkmale?
Nun habe ich erfahren, dass eine dem Papa bekannte Katze (er hat von dieser Katze selbst eine) trächtig ist. In der drei bis vier Wochen dürfte sie auf die Welt kommen. Für mich kämen nur zwei Kitten in Frage – für einen kleinen Wirbelwind ist meine Stammkatze (die OBERSTE Priorität hat) wirklich zu ruhig. Aber da hätten die Kleinen sich gegenseitig und gibt es bei älteren Katzen nicht auch so was wie Kittenschutz? Oder ist das total kontraproduktiv? Die Katze doch lieber alleine lassen? Doch nur ein Kitten? Doch lieber nochmals mit einem gleichaltrigen Spielgefährten versuchen? Aufgeben?
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Hier geht es wirklich nicht um das Wohl von uns Katzenliebhabern sondern ausschließlich um das Wohl meiner Katze. Ich bin nur einfach nicht überzeugt, dass Katzen auf Dauer (selbst wenn sie Freigang haben) gerne alleine sind. Was soll ich tun?
Danke fürs zuhören und einen Gedankenaustausch!
Liebe Grüße,
Desiree
 
A

Werbung

Es ist wahrscheinlich, dass die Kitten sich hätten und eure Altkatze außen vor wäre. Spielkumpel würden sie wohl eher nicht werden.
Die Zusammenführung lief viel zu kurz, um eine Aussage treffen zu können, ob es anders funktioniert hätte.

Ein Kitten bei eurer Katze: defintitiv nein.
Kittenschutz: gibt es nicht.

Wenn ihr einen Kumpel für eure Katze wollt, würde ich eine mit passendem Charakter im Alter von 3-5 suchen und mich über Zusammenführungen genauer informieren.
 
Wenn die Kitten erst in einem Monat auf die Welt kommen wäre deine Katze eh noch vier Monate alleine - viel zu lang. Dass es mit dem Kater nicht geklappt hat lag wohl einfach nur daran, dass die zwei nicht zusammengepasst haben - eine Einzelgängerin ist deine Katze deswegen ganz sicher nicht, er war einfach nur nich der richtige Partner für sie.
Ich rate zu einer ruhigen, sozialen Kätzin (!) im gleichen Alter. Keine quirligen Kitten, kein Kater! Mit beiden dürfte sie schnell überfordert sein. Kater spielen ruppiger und du sagst selbst, dass deine Katze eher ruhig und sanft ist. Also war es leider verkehrt, dass ihr einen Kater aus dem TH geholt habt. Wenn es mit einem klappt heißt das noch lange nicht, dass es mit allen klappt. Also bitte eine weibliche Katze in ihrem Alter dazuholen und langsam zusammenführen. Das hat dann auch viel bessere Aussichten auf Erfolg als sämtliche anderen denkbaren Konstellationen.
 
Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten.

Betreffend mangelnder Information beim ersten Versuch meinerseits: Wie kann ich mich noch besser vorbereiten als intensive Recherchen (eben was man alles tun kann vom Feliway-Spray bis Bachblüten – was wir alles befolgt haben), mehrere Gespräche mit dem Tierarzt, Telefonate und Mails ans Tierheim mit genauer Beschreibung unserer Stammkatze, Wohnung entsprechend herrichten (neue Schlafplätze einrichten, no na net Toilette, Futternapf etc.). Zuerst mal ohne Kater heimkommen aber mit dessen Duft etc. Ganz ehrlich – ich wüsste nicht, was wir noch besser hätten machen können. Und da ja sogar Blut „geflossen“ ist, war sogar die Empfehlung vom Tierheim es wäre besser, die Beiden wieder zu trennen. Dass wir uns für die Zusammenführung nicht genug Zeit gelassen haben mag man mir vorwerfen, aber was hätte ich jetzt wirklich noch anderes machen können?

Auch interessant, dass ihr mir zu einem Mäderl (ähnlicher Charakter) ratet – im Tierheim waren sie ganz anderer Meinung – bei Kätzinnen sei es viel schwieriger, da käme es gerne zu „Zickenalarm“. Die haben und den Kater wirklich sehr empfohlen.

Wohl doch besser, sie alleine zu lassen! Danke für Eure Aufmerksamkeit!
Liebe Grüße
Desiree
 
Man rät deswegen zu einer Kätzin, weil bei Katern in dem Alter eurer Kätzin läufst du Gefahr, dass der katertypisch raufen und balgen will und dass mögen die wenigstens Kätzinnen. Die meisten Kater und Katzen sind vom Spielverhalten recht unterschiedlich, Kater spielen viel körperbetonter und während Kätzinnen mehr so Jagdspiele bevorzugen. Vorallem wenn eure Katze eher ruhiger ist, könnte schon sein, dass sie von einem stürmischen jungen Kater sich dann eher bedrängt fühlt. Natürlich gibt es auch ruhige, zurückhaltende Kater und weibliche Raufbolde, aber da muss man halt schauen. Am wichtigsten ist dass es vom Alter und vom Wesen und Temperament her passt und meist funktioniert es halt gleichgeschlechtlich eher.

Murphy wollte auch immer mit Sue balgen, sie aber nicht mit ihm, deswegen ist dann Felix bei uns eingezogen, jetzt passt es super. Sue kann mit den beiden Katern spielen solange sie Lust hat und wenn es ihr zu wild wird, zieht sie sich zurück und schaut den Katern bei ihren wilden Balgereien zu.

Auch wenn es keinen Kittenschutz gibt, sehe ich da schon eine große Chance, dass es mit zwei Kitten klappen könnte, aber auf keinen Fall ein einzelnes Kitten, die brauchen annähernd gleich alte Spielkameraden. Aber wenn die erst in 3-4 Wochen auf die Welt kommen, wäre deine Katze dann noch mindestens weitere 4 Monate allein, finde ich nicht so gut. Außerdem warum ist besagte Kätzin eigentlich tragend und nicht kastriert? Man sollte solche Hinterhofvermehrer ohnehin nicht unterstützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gib mal hier in der Suchfunktion "langsame Zusammenführung" ein, da findest du Tipps. Es kann natürlich klappen, Katzen einfach zusammenzusetzen, aber das kann halt auch zu schnell sein und die Tiere überfordern. Und wenn das passiert, kanns halt schnell schiefgehn.

Eine gute Möglichkeit ist, die neue Katze in einen separaten Raum unterzubringen (und da erstmal in Ruhe ankommen zu lassen bei geschlossener Tür) und dann eine Gittertür anzubringen, damit die Katzen sich sehen und riechen, aber nicht aufeinander los gehen können - oder einer den anderen verfolgen, so wie es bei eurer mißglückten Zusammenführung geschehen ist. An den Reaktionen der Katzen kann man dann gut sehen, ob man die Gittertür nach einer kurzen Zeit entfernen und die Tiere zusammenlaufen lassen kann, oder ob man ihnen mehr Zeit geben muß, sich an die Anwesenheit des anderen (nicht aber den direkten Kontakt) zu gewöhnen.
Ich selber hab noch keine praktischen Erfahrungen damit, aber hier im Forum kann man viel darüber lesen, wenn man sich etwas umschaut.

Zur Konstellation: Katzen können zickig sein, das stimmt schon. Aber sie sind von den Charaktereigenschaften her meist sehr ähnlich und lassen sich deswegen meist besser vergesellschaften als Kater und Katze.
Kater wollen eher raufen und sich kloppen, Katzen spielen lieber Fangen und gehen den Raufspielen lieber aus dem Weg. Wenn du nun einen Rüpelkater hast und eine Katze die damit gar nicht klarkommt, passiert genau das, was bei euch geschehen ist. Kater-katze-Konstellationen können natürlich auch super funktionieren, aber die Wahrscheinlichkeit bei gleichgeschlechtlichen Paaren ist auf jeden Fall höher!

Alleine solltest du deine Katze aber auf keinen fall lassen. Sie ist noch sehr jung und sie hat die Gesellschaft vorher ja genossen - der letzte Partner hat nur einfach nicht gepasst. dass sie Freigängerin ist macht das Ganze meiner Meinung nach nicht unbedingt so viel besser. Sie kann sich zwar Sozialkontakte draußen suchen, diese werden sich aber eher auf revierstreitigkeiten oder bestenfalls Bekanntschaften beschränken. Richtige kätzische Gesellschaft, die für das Wohlbefinden des Tiers enorm wichtig ist, wird sie so wahrscheinlich nicht finden.
 
Ich finde es relativ egal ob zwei Kitten (dann aber eher zwei weibliche) oder eine gleichaltrige Kätzin.
Kommt auf den Charakter deiner Katze an. Wenn sie sich von anderen Katzen leicht einschüchtern lässt, ist die Option mit den Kitten vielleicht die bessere.
Das musst du einschätzen.
Welpenschutz gibt es an sich nicht, allerdings sind Kitten einfach weniger territorial als erwachsene Katzen und werden deswegen häufig leichter akzeptiert.

Wenn sie sehr ruhig ist und gerne kuschelt, der Katzenpartner also eher weniger als Spielkamerad herhalten muss, wäre vielleicht ein älterer, ruhiger Kater auch noch eine Option.

Da sie Freigängerin ist, finde ich es auch nicht schlimm, wenn die nächste(n) Katze(n) erst in vier Monaten einzieht.

Langsam und mit anfänglicher Trennung zusammenführen ist jedenfalls immer eine gute Idee.
 
Werbung:

Ähnliche Themen

D
Antworten
76
Aufrufe
14K
Desiree68
D
Chikila
Antworten
4
Aufrufe
7K
mrs.filch
M
Anky
Antworten
6
Aufrufe
6K
hemawit
H
F
Antworten
3
Aufrufe
931
Feral
F
Blutsi
Antworten
16
Aufrufe
8K
Grace_99
Grace_99

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben