Hallo,
ich bin keine Expertin was Zusammenführungen betrifft, da können sicher einige hier viel besser etwas dazu sagen, aber wenn ich nur aufgrund der Beschreibungen über das Verhalten der Beiden (auf die Entfernung) sagen sollte, würde ich sagen...das ist nicht ungewöhnlich und bisher auch nicht beängstigend oder gar ein "Scheitern".
Ich versuche es gerade einfach mal aus Sicht der Katzen zu sehen...
Lilly kommt in ein neues, unbekanntes Zuhause. Lilly mag Simone und zeigt gleich von Anfang sehr viel Nähe und Begeisterung für Simone und die Wohnung, nun ist da aber noch Smarty, der in dieser Umgebung heimisch ist, sein Revier. Er versucht auf Lilly zuzugehen, weiß aber auch nicht so recht wie. Sie ebenso wenig.
Beide scheinen mehr verunsichert, als aggressiv.
Zudem könnte ich mir vorstellen, daß Lilly es nun eben auch gewohnt war (da du nichts von einer anderen Katze schreibst) Wohnung und Mensch nur für sich alleine zu haben. Katzen können da etwas zickiger sein.
Weiterhin ist mir aufgefallen das du schreibst, Smarty liegt, nach dem kleinen Zoff, unter dem Sofa in Deckung und Lilly aber bereits wieder bei Simone und lässt sich kraulen.
Mit den sehr wenigen Informationen die es gibt, erscheint es mir so als würde Lilly ein wenig mehr Aufmerksamkeit geschenkt, aufgrund der Tatsache das sie der Neueinzug ist und man automatisch denkt sie braucht Unterstützung. Aber so wie sie scheinbar schon Umgebung und Simone ins Herz geschlossen hat, ist der "Umzug" für sie kein absolut schlimmer Schritt.
Ich behaupte das Katzen sehr intelligent sind und wenn Lilly merkt das sie betüddelt wird, sobald sie rumzickt, wird sie dieses Verhalten (nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil es für sie eine Möglichkeit ist gewünschtes zu erhalten) vielleicht irgendwann automatisieren.
Smarty hingegen bekommt mit das er nicht so betüddelt wird und zieht sich eventuell zurück, wird unglücklich....usw...usw.
Daher würde ich einfach von meinem Baugefühl her sagen, bisher alles im grünen Bereich, nur sollte begonnen werden entspannt als Mensch zu sein (färbt auf die Katzen ebenso ab wie Unruhe) und möglichst normal den Alltag zu gestalten.
Katzen lieben Rituale und einen geordneten Ablauf. Wenn sie gewisse Strukturen in ihrem Umfeld und ihrem Tagesablauf haben können sie sich viel besser auf alles einstellen, auch auf andere Tiere.
Lilly sollte weder bevorzugt noch zurückgestellt werden.
Beide sind nun erstmal gleichberechtigte Mitbewohner, wie sie die Rangfolge untereinander regeln, muss der Mensch ihnen überlassen.
Unsere Kommunikation und die der Katzen könnte unterschiedlicher kaum sein, weiterhin haben sie einfach sehr feine Nuancen in der Kommunikation die sich auch unter den verschiedenen Charakteren immer wieder eine leicht andere ist.
Ich würde auch behaupten das viele Zusammenführungen die nicht gleich Liebe auf den ersten Blick sind dann ihren Knackpunkt zur gegenseitigen Annahme erfahren, wenn die Menschen aus dem Haus sind.
Die Katzen bekommen dann eben nicht den vielleicht doch unterschwelligen Stress oder die Besorgnis, ob es vielleicht nicht klappen wird, der Menschen mit und regeln es ganz von allein. Tiere sind da wesentlich sensibler und achten eben nonverbal auf ganz andere Anzeichen von Unruhe, selbst wenn wir uns für entspannt halten - meist reden wir uns das ja dann doch eher ein
Ich würde sagen das es mit Tieren immer Ruhe, Geduld, Liebe und eben auch eine Menge Intuiton braucht. Niemanden bevorzugen und nicht in die tierischen Regeln eingreifen.
Katzenkämpfe sehen eigentlich immer schlimmer aus als sie sind und sind nur äusserst selten blutig und gefährlich.
Wenn Simone sich hier anmeldet, kann sie sicherlich von allen hier Unterstützung und auch Rat erhalten, wenn sie sich unsicher ist wie sie mit bestimmten Situationen umgehen soll, aber ich denke wirklich das die Katzen das so wie es bisher aussieht recht bald unter sich klären werden.
Beste Grüße von uns.