Zusammenführung; ein Katzastrophenbericht - Bitte um eure Mithilfe!

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Janny78

Janny78

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19. Oktober 2012
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Hallo ihr Lieben!

Wir haben seit Oktober einen kleinen Blindi aus Griechenland bei mir zu Hause. Er kam aus dem Tierschutz zu uns und war entsprechend auch nicht ohne psychische Vorbelastung. Hier hatte ich schon einen Thread dazu, da nicht klar war, ob er ein psychisches oder ein körperliches Problem ist. Jedenfalls kam er als nur vierwöchiges Kitten von der Straße zu einer Frau, die ihn ein Jahr hatte. Diese hatte dann einen Freund, der Katzen nicht mochte und der Kater kam zur Tötung zu einer TÄ. Da der Kater ihr leid tat, hat sie ihn acht Wochen in der Praxis gehabt und dann kam er in die Wohnung zu einer Tierschützerin, wo auch andere Katzen waren. Er ist sehr menschenbezogen durch die frühe Trennung und interessierte sich nicht sonderlich für andere Katzen. Wenn er jedoch geärgert wurde, dann fing er auch dort an zu schreien, zu fauchen und um sich zu schlagen und bekam dann Auszeit in einem separaten Raum. Das haben wir aber erst rausbekommen, als er schon bei uns war. Jedenfalls war er dort auch wieder acht Wochen und kam dann nach Deutschland. Im Katzenschutz war er mit vielen anderen Katzen in einem separaten Haus und auch dort hatte er die ersten 24 Stunden diese Probleme. Er kam dann mit einer (von dort ausgesuchten) Katze zu uns und mobbte diese leider so, dass wir sie nach einigen Wochen wieder abgeben mussten. Dort kam sie sofort in eine neue Familie, wo es ihr gut geht. Bei uns fingen diese Angstanfälle nach einigen Wochen an, als die Katze vor Angst zu schreien begann. Er reagierte dann auch auf weinende Kinder im Haus. Er konnte dann immer nur mit Beruhigungsmitteln wieder runter gebracht werden, es war schlimm für ihn. Jedenfalls beruhigte sich die Situation dann wieder und es ging ihm bestens. Wir wollten es daher mit einem gut sozialisierten Kater in seinem Alter noch mal versuchen, damit er besser ausgelastet ist und jemanden hat, mit dem er spielen kann, wenn wir mal nicht da sind.

Gestern waren wir im Tierheim und wurden dort auch super beraten. Wir nahmen Nero zu uns, der aus einer Zwangsräumung kam. Er mag Menschen nicht sonderlich, aber dafür andere Katzen jedweder Art und ist sehr sozial. Er hat ein großes Zimmer für sich allein, mit Klo, Spielzeug und mehreren Schlafmöglichkeiten. Er versteckt sich noch, frisst nicht, aber war zumindestens schon mal auf der Toilette.

Das Problem liegt jetzt eher bei unserem Kater, Herrn Hoppenstedt. Sobald er Witterung aufgenommen hatte, fingen die Angstzustände wieder an. Wahrscheinlich reagiert er nicht nur auf das Schreien, sondern hat auch Angst wegen des Geruchs, der ihn vielleicht an die TA-Praxis erinnern wird. Ich denke mir, wenn er als blinder Kater aus seiner Umgebung gerissen wurde und dort natürlich tausend andere Gerüche und wahrscheinlich auch schreiende Katzen gehört hat, wird ihn das traumatisiert haben.

Wir müssen jetzt den Spaghat zwischen ihn nicht in seiner Angst bestätigen und beruhigen finden. Wir können ihn wenn er schreit und um sich schlägt, nur mit Decke hochnehmen. Liegt er bei uns, beruhigt er sich wieder. Steht einer von uns auf oder kommen andere Geräusche, knurrt er sofort. Geht er raus, geht alles wieder von vorne los. Er frisst zwar noch, aber auf dem Klo war er bisher nicht.

Wir haben auch schon im Tierheim angerufen und die meinten, wenn es morgen nicht besser sei, wäre es für unseren Kater besser, wenn wir Nero wieder zurück bringen. Ich denke aber, dass man das nicht so schnell pauschalisieren kann oder?

Habt ihr noch Tipps? Feliway zeigt bei ihm keine Wirkung, Leckerlis nimmt er, aber ich will ihn ja nicht für´s Angst haben belohnen.

Wie lange würdet ihr es versuchen? Ihn auf dem Arm mit zu Nero ins Zimmer zu nehmen wird es ja auch eher verschlimmern, zumal Nero sich eh versteckt. Mir tun beide Kater leid, aber Hoppi muss ja auch mal lernen, dass nicht jeder Geruch gleich wieder Angst bedeutet. Ich bin leider keine Verhaltenstherapeutin für Katzen, aber so kann es ja nicht weiter gehen. Und ihn auf Dauer allein zu lassen, kann ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Bin also für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch sehr dankbar!!!

Liebe Grüße,

Janine
 
A

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Leider kann ich dir nicht wirklich weiter helfen, das einzige was mir da vielleicht einfällt: Bachblüten?
Vielleicht hilft euch das ein wenig weiter?

Bezüglich Geruch hätte ich vorgeschlagen reibt den neuen Kater mit einem verschwitzten T-shirt von euch ab (am besten von der Bezugsperson von eurem blinden Kater), aber der neue ist ja ängstlich und mag keine Menschen.

Wirklich schwer ... würde aber noch nicht aufgeben und mal schauen ob ihr jemanden in eurer Nähe findet der euch bezüglich Bachblüten usw. mal beraten könnte und vielleicht weiterhilft.

Drücke euch ganz fest die Daumen das alles gut wird
 
Hallo Janine,

wenn Herr Hoppenstedt derart panisch reagiert, dass er in einer anderen Situation sogar mit Diazepam ruhig gestellt werden musste, ist er vielleicht eher ein Kandidat für das viel gerühmte Zylkene?

http://www.katzen-forum.net/verhalten-und-erziehung/124120-basiswissen-zylkene.html

Ich habe mir gerade auch deinen anderen Thread durchgelesen und kann dir ganz gut nachfühlen, wie es dir geht, wenn dein Kater so extrem reagiert. Ich hatte vor Jahren auch mal einen, der manchmal urplötzlich ganz atypsche Verhaltensweisen an den Tag legte und dann durch nichts zu beruhigen war; einmal auch so schlimm, dass er Beruhigungsmittel bekam.

Zylkene scheint mir da die sanftere Alternative zu sein, und hätte es das damals schon gegeben, hätte mein "Psycho" es von mir bekommen (heute leben bei mir zum Glück drei recht ausgeglichene Exemplare.) Aus eigener Erfahrung kann ich also leider nicht berichten - aber vielleicht andere User?

Ansonsten ist es einfach schwierig, dir zu raten. Euer Problem scheint ja zu sein zu entscheiden, ob Hoppi dauerhaft mit extremer Panik auf die Stimmen anderer Katzen reagiert oder ob sich seine Panik auch irgendwann mal legt und er sich dann mit der Zweitkatze sogar anfreundet und sich dann vielleicht als blinder Kater an dieser auch besser orientieren zu können.

Vielleicht versucht ihr es mal mit dem sagenhaften Zylkene, sodass Hoppi sich im "runtergefahrenen" Zustand an den neuen Kumpel langsam gewöhnen kann?

Ich hoffe jedenfalls das Beste für euch!

Gruß,

Bianka
 
Danke ihr beiden! :)

Das Zylkene kenne ich noch gar nicht, da werd ich gleich mal gucken, wo ich das am schnellsten herbekomme. Haben Tierärzte das auch vorrätig? Bachblüten in Form von Rescue Tropfen waren nicht der Renner. Da hätte man früher anfangen müssen.

Hoppi ist den ganzen Nachmittag fauchend und schreiend durch die Wohnung gerobbt. Armer Wurschtel. Für Nero ist das bestimmt auch nicht witzig. Wir konnten Hoppi gar nicht beruhigen und haben ihn ins Schlafzimmer gebracht und erst mal Ruhe walten lassen. Er hat auch neben die Couch Pipi gemacht und im Schlafzimmer vor Angst die Hälfte neben das Klo. Vor einer Stunde war er wieder ein wenig besser ansprechbar. Das Beruhigungsmittel hat kaum gewirkt, da ich es nicht tief einbringen konnte, aber ein bissel besser ist es geworden. Vom TA, der TH und dem TA des TH gab es drei verschiedene Meinungen, war ja klar. Wir haben uns dann erst mal entschlossen, noch ein bis zwei Tage zu gucken. Wir haben auch alle Türen wieder aufgemacht, damit sich der Geruch verteilt. Nero kommt eh nicht aus dem Buchregal raus und Hoppi geht freiwillig nicht rein. Zum Glück ist er furchtbar verfressen und wir haben ihn dann Stück für Stück in den Flur gelockt und ein wenig mit ihm spielen können. Dann haben wir ihn mit Magie (Käserollis :cool:) auch in das Esszimmer bekommen. Er hat zwar dauernd immer wieder versucht zu fauchen und sich zu ducken, aber mit Ablenkung und Futter hat er es ausgehalten. Jetzt haben wir ihn ins Wohnzimmer zurück gelockt und auf sein Kissen und er beruhigt sich etwas und döst.

Drückt bitte weiter die Daumen, dass Hoppi einen Kumpel findet und Nero ein zu Hause. Einen ängstlichen, schwarzen Kater will ja leider auch keiner. Ich wäre traurig, ihn wieder zurückgeben zu müssen und ihm wieder den Stress im TH antun zu müssen. Hoffentlich klappt das alles bald besser...
 
So, Zylkene ist bestellt. Klingt ja super. Und habt ihr auch Erfahrungen mit Relaxan Forte? Kann man das kombinieren?

Bekommt man das auch beim TA?
 
Relaxan Forte kenne ich nicht, würde den Kater aber auch nicht nach dem Motto "Viel hilft viel" dopen wie 'nen Radrennprofi ...;) Wenn ich deine Threads über Hoppi lese, kommt mir halt als erstes Zylkene in den Sinn. Und wenn du auch der Meinung bist, das passt, dann versuch es erst mal damit.

Was mir aber auch auffällt, und da sehe ich das viel größere Problem: Ihr habt mit dem Kater sehr extreme Situationen erlebt und eine etwas ungute Tendenz zum Glucken entwickelt. Das kenne ich von mir selbst aus leidvoller Erfahrung - sobald hier einer einen Pups quersitzen hat oder der Hauch einer Missstimmung sich breit macht, haben sie Frauchen im Nacken: Geht es euch auch wirklich gut, muss ich eingreifen, kann ich nicht IRGENDWAS machen?

Am ehesten beruhigt man seine Tiere, indem man eben nix macht. Das ist eine übermenschliche Anstrengung, ich weiß. Ist aber auch gut für die körperliche Fitness, weil man irgendwann zu der Erkenntnis kommt, dass man lieber mal eine Runde um den Block dreht, weil man mit seiner eigenen Unruhe den kleinen Liebling erst recht hoch pusht. So unsensibel die sonst sein können - wenn man sich Sorgen um sie macht, dann merken sie das sofort und danken es einem mit neurotischen Reaktionen.

Die Tür zu Neros Zimmer würde ich an eurer Stelle erstmal zumachen. Auch wenn der eine nicht raus kommt und der andere nicht rein: Gerade Hoppi als blinder Kater nutzt seine anderen Sinne sehr stark. Er hört und riecht Nero auch bei geschlossener Tür und reagiert schon darauf.

Ein Medikament wie Zylkene kann helfen, aber wenn es so einfach wäre - Pille rein und alles wird gut - wie wäre das schön ... das Allerschwerste ist das verdammte Geduldigsein und Ruhigbleiben und die elende Untätigkeit. (Ich muss mir meine weisen Ratschläge hier unbedingt merken und mir dann selbst vorbeten, wenn ich das nächste Mal mit so einer Situation konfrontiert bin wie ihr gerade.)

Alles Gute jedenfalls für Hoppi und Nero und deren Menschen!

Gruß,
Bianka
 
Ja, ich kenn das ja auch. Gestern hab ich mir noch gar keine Sorgen gemacht, ich kenne das Verhalten ja auch schon. Heute war dann aber richtig High Life in Tüten und er hat über Stunden wie ein Kind geschrien. Da kann ich leider nicht mehr ruhig bleiben. Haben ihn auch nicht betüddelt, nur versucht abzulenken, was nicht mehr geklappt hat. Dann musste er eben ab auf "die stille Treppe". Nachdem die Tür jetzt offen ist, denke ich geht es doch besser. Alles so normal wie möglich zu halten und den Geruch gleichmäßig in der Wohnung zu verteilen, ist vielleicht besser, als ihn merken zu lassen, das etwas grob anders ist und der Geruch dann konzentriert aus dem Raum kommt, sobald wir reingehen. Das geht ja sonst immer alles nur von vorn los. Ich hoffe, ihn immer mal wieder mit Leckerlis oder spielend in den Flur zu locken oder ins Esszimmer. Nero ist ja ganz lieb zu Katzen und findet andere Miezen super und Hoppi ist auch nicht aggressiv gegenüber anderen Katzen. Bis die beiden aufeinander treffen, wird es eh noch dauern. Ich denke die Taktik werden wir erst mal die nächsten Tage versuchen. Mein Freund ist zum Glück den ganzen Tag zu Haus und ich kann zur Not Urlaub nehmen.

Das Relaxan bestelle ich auch erst mal als Ausweichmöglichkeit. Kannst ja mal hier schauen. http://www.amazon.de/cp-pharma-Rela...2WH8/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1360524569&sr=8-2
 
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Kurzer Zwischenstand: Hoppi entspannt sich etwas. :) Die Türen wieder aufzumachen war die beste Idee. Außerdem konnten wir ihn mit Futter ablenken, der kleine Fressmops. Und gespielt hat er auch schon wieder mit uns. Jetzt tollt er gerade einem Ende von einem Würstchen durch die Küche hinterher. Er frisst es zwar aber nie, aber es riecht toll und kullert so schön. Katzen. :cool::D

Nero geht es auch gut. Er ist aus dem Bücherregal wieder raus gekommen und sitzt am Esstisch auf dem Teppich. Er lässt sich auch ansprechen und auf 1,50 m dürfen wir auch schon ganz langsam ran gehen und mit ihm leise erzählen. :) Hoffentlich bekommt er bald wieder ein bissel Appetit, das wäre schön. Der kleine Mann ist echt eine liebe Maus. Jeder andere Kater hätte unseren schon doof angeguckt und sich verkrümelt. Zum Glück lässt ihn das Gequake von Hoppi relativ kalt. Zumindest verbindet er damit keine Gefahr für sich oder Gefahr durch uns. Das war schon meine größte Sorge. :)

Mal sehen, was der Montag so bringt.
 
Also Nero kommt gut klar und traut sich auch schon mal in der Wohnung gucken zu gehen. Mit Hoppi hat er gar kein Problem, er findet ihn nur spannend und beschnüffelt ihn. Hoppi ist noch immer recht unentspannt, aber etwas besser als gestern. Ab und an setzt es wieder aus und er faucht, knurrt und duckt sich. Wenn plötzlich zu viele Reize da sind, explodiert auch schon mal sein Schwanz, er haut um sich und muss über längere Zeit beruhigt werden. Das Zylkene wird wohl vor Donnerstag leider nicht hier sein. :-/

Auf jeden Fall haben die beiden kein Problem miteinander. Hoppi hat Nero sogar schon leicht eine mit der Pfote gegeben, damit er sich den Thron sichern kann. Ansonsten läuft er an ihm vorbei und ist relativ entspannt. Es ist wie ich vermute, nicht Nero selbst, sondern der Geruch den er noch vom TH mit sich gebracht hat. Hoppi knurrt ja nicht, wenn er vor Nero steht, sondern unwillkürlich, wenn er sich über irgendetwas unsichtbares erschreckt. Er ist eben blind und seine Nerven sind da wesentlich angespannter als bei anderen Katzen. Jetzt sitzt er gerade wieder neben dem Bett und knurrt wie ein Weltmeister. Kann eine lustige Nacht werden...
 
  • #10
Das hört sich bei Hoppi schon nach einem Trauma an. Er ist ja auch noch nicht sehr lange bei dir. Vielleicht solltest du zu dem Zylkene mal eine Bachblüten-Therapie ins Auge fassen. Nur Rescue reicht da mit Sicherheit nicht aus. Und dann kommt es noch darauf an, von welcher Firma die Bachblüten sind.

Hier im Forum kennt sich Ina1964 sehr gut mit Bachblüten aus. Vielleicht schreibst du ihr mal eine PN.
 

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