Zusammenführung: Chancen, Zeitraum?

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FrolleinFeuervogel

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26. Mai 2021
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Hallo,

ich bin neu hier und habe mich im Thema „Zusammenführen“ hier ein wenig eingelesen (leider etwas spät, wie ich merke, aber dazu später) bzw einige Beiträge durchgelesen. Leider habe ich da dennoch nochmal ein paar Fragen.


Meine Ausgangssituation ist wie folgt:

Ich habe eine ca 8 Jährige Katze (wird geschätzt, dass sie Januar 2013 geboren wurde) aus dem Tierschutz. Ich habe sie Dezember 2016 bekommen mit der Info, dass sie als Einzelkatze gehalten werden soll, weil sie sich mit anderen nicht versteht.
Nun ist es so, dass ich voll berufstätig bin und werktags von 6-16Uhr nicht daheim bin. Wenn ich nach Hause komme, erwartet mich meine Katze sehnlichst, klar, sie ist den Arbeitstag morgens bis mittags alleine.

Und nun, der Freund meiner Arbeitskollegin hat eine 12 jährige Katze und musste sie wegen Umzug abgeben.
Ich habe mich ihrer angenommen, weil ich es einfach doch versuchen will, meine Katze zu vergesellschaften, da ich, auch wenn sie mir als Einzelkatze gegeben worden ist, es eigentlich nicht richtig finde. Meine Kollegin sagte aber, dass auch diese Katze keine anderen mag. Ich habe sie seit Freitagabend.

Ergo, habe nun zwei (weibliche, kastrierte) Einzelkatzen, 8 (meine) und 12 (die Neue) Jahre alt.


Am ersten Abend hat die Neue erstmal eine Zeitlang in der Transportbox verbracht, nachts hat sie sich rausgetraut, mein Freund und ich haben nachts einen Kampfschrei mitbekommen. Die Neue hat sich dann im Wohnzimmer hinter dem Sofa versteckt.

Samstagabend, hat sich die Neue wieder rausgetraut und wurde prompt wieder von meiner Katze angegriffen, wieder Geschrei, die Neue direkt wieder hinter dem Sofa. Seitdem traut sie sich auch nicht mehr wirklich raus. (Hier also mein Fehler der zu schnellen Zusammenführung :-( )

Wenn meine Katze dann ab und zu im Wohnzimmer in der Nähe der Neuen ist, gibt es Gefauche und Geknurre.

Ich habe dann meine Wohnung Sonntag getrennt, meine Katze ist im Schlafzimmer und Flur und die Neue im Wohnzimmer. Beide haben Klo, Futter, Wasser, Spielzeug und Kratzmöglichkeiten. Wobei die Neue wirklich nur hinter dem Sofa ist und sich nur nachts für das Klo raustraut.

Ich habe dann hier gelesen, dass ich eine Gittertür anbringen sollte, was ich jetzt auch schnellstmöglich machen möchte.



Nun aber meine Fragen:

Gibt es überhaupt Chancen, beide zu „verkuppeln“? Da ja beide quasi ihr Leben lang alleine waren.
Wie lange kann so eine Zusammenführung dauern?
Ich weiss, dass das nicht nach zwei Wochen getan ist. Aber wann kann man sagen, okay, das wird nichts mehr? Ich gehe mal von einigen Monaten aus, aber viele in meinem Umkreis sagen, ich soll beide Katzen nicht so lange Stress ausliefern? :-( Aber ich kann es doch nicht einschätzen...


Danke und tut mir leid, für die neue Beitragserstellung, aber ich bin mir unsicher und möchte das Beste für die beiden Mäuse.
 
A

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Bei zwei möglicherweise lebenslang einzeln gehaltenen Katzen (bei allem, was man über deren Vorgeschichte überhaupt weiß) darfst du von der hardcore-Version einer Zusammenführung ausgehen. Das bedeutet, sie erstens nach der Methode der langsamen Zusammenführung zu halten, die hast du dir wohl schon angelesen. (Und festgestellt dass du die schlimmste Kombination in der schlimmsten Weise aufeinander geworfen hast, wie man es gerade überhaupt nicht machen soll! )

Zweitens planst du für jeden einzelnen Schritt davon Wochen bis Monate ein. Vorher kann man gar nichts sagen, weil niemand hellsehen kann.

Bei der langsamen Zusammenführung werden die Tiere jeweils so gehalten, dass eben KEIN großer Stress besteht. Also im Klartext: Erst mal komplett getrennte Lebensbereiche, Tür(en) zu und kein Kontakt. Es reicht, wenn sie riechen können, dass da wer ist. Das über lange Zeit, damit klar wird, man riecht was, aber es passiert nichts. Erst danach, wenn beide das entspannt können, den nächsten Schritt. (Gittertür) Also wochenlang Türen komplett zu!
Falls sich beide bei diesem ersten Zustand auch nach vielen Wochen nicht entspannen sollten, geht es nicht. Das ist der früheste Zeitpunkt, wo man das verlässlich sagen kann.

Oder man sagt fatalistisch, bei 12 Jahren allein und vielleicht auch schon bei 8 ist Hopfen und Malz verloren und versucht es gar nicht erst. Ehrlicherweise wäre deine achtjährige dann bei weniger arbeitenden Menschen und/oder im Freigang besser aufgehoben. Aber man mag sein Tier ja auch nicht weggeben. Eine Zusammenführung mit einer erwiesen sozialen Katze wäre dann schon deutlich einfacher.

Aber du musstest dir ja gleich die volle Dröhnung geben 😉 Nur Spaß, hab schon verstanden, dass du helfen willst!
 
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Danke für deine Antwort Curie :)

Ja, die Zusammenführung habe ich gelesen und ja, ich weiß, ich habe da nicht richtig gehandelt.

Die beiden sind in der Wohnung getrennt, morgen kümmere ich um eine Gittertür. Ein paar Wochen werde ich es versuchen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn ich die Neue streichel, halte ich die Hand meiner Katze zum schnuppern hin, sie faucht schonmal nicht mehr 😅
 
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Ich wünsche dir ganz viel Geduld, dann haben sie eine Chance. Das wäre doch mega, wenn es mit viel Geduld klappen würde. Den Schwarzsehern drumherum kannst du dann mitteilen, dass die Katzen nicht leiden und keinen vermeidbaren Stress haben, weil sie getrennt leben. Bis sie wirklich so weit sind.

Natürlich hat die Zwölfjährige Stress, der Verursacher ist der Umzieher, der sie abgegeben hat. Ich wünsche dir eine ruhige Hand und dass dein gutes Ansinnen und dein riesiger Optimismus belohnt werden.

Der häufigste Fehler ist, es doch „mal zu versuchen“, sie zusammen zu lassen, weil man selbst Erfolge sehen will. Tu euch das nicht an, orientiere dich an der Anleitung. Wie lange jeder Schritt dauert, hängt vom Verhalten der Katzen ab. Das zu ertragen, das abzuwarten ist viel verlangt. Ich traue es dir zu 😊. Und wenn es trotzdem gar nicht geht mit den beiden Ladies, hast du dein Bestes versucht.
 
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Danke ☺️

Ich bleibe aufjedenfall ruhig und optimistisch. Den Hauptbeitrag „langsame Zusammenführung“ nehme ich mir als Hauptleitfaden zu Herzen und gleich schaue ich, wie ich eine Gittertür bauen kann.

Bei der 12Jährigen ist es leider so, dass sie eigentlich der Exfrau des Bekannten gehört, der Bekannte verkauft das Haus und kann die Tiere nicht mitnehmen. Die Exfrau will die Tiere auch nicht zurücknehmen, weil sie jetzt ganz plötzlich eine „Allergie“ hat (ergo: ihr neuer Lebensgefährte hat einen Hund und will ihre alten Tiere nicht) 😡

Die hatten nämlich einen Hund (einen Jack Russel) und die 12 Jährige, beide verstanden sich eigentlich relativ gut.

Der Hund ist aber auch schon vermittelt und ich hab mich der Katze angenommen.

Ich versuche es einfach ein paar Wochen. Und wenn es wirklich gar nicht geht, hätte ich für die 12 Jährige auch schon ein anderes Zuhause in petto...🍀
 
wenn ich die ausgangssituation lese, sehe ich ds gar nicht so schwarz. vor allem, nachdem ihr da dieses überfallartige "zusammenführen" gemacht habt.

deine katze versucht, einen eindringling im ihrem revier loszuwerden! vollkommen normal, meines erachtens sogar eher gedämpft bis halbherzig. eben weil sie die neue katz nicht angeht, wenn sie auf tauchstation ist.

das ist schon eher bemerkenswert.

und der "neuen" traue ich das auch zu, eben weil sie (wenn sie nicht durch katz 1 ausgebremst wird) wirklich ziemlich gut benimmt in der neuen umgebung, mit neuen menschen etc.

aber - hier rate ich auch, gittertür & etwas ruhe und geduld :)
 
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deine katze versucht, einen eindringling im ihrem revier loszuwerden! vollkommen normal, meines erachtens sogar eher gedämpft bis halbherzig. eben weil sie die neue katz nicht angeht, wenn sie auf tauchstation ist.

das ist schon eher bemerkenswert.

Ging mir beim Lesen auch so!

Bei zwei lebenslänglichen Einzelkatzen hätte das ganz anders aussehen können. Um dir, @FrolleinFeuervogel einen Vergleich zu geben: Ich hab hier drei gut sozialisierte Katzen. Die erste Amtshandlung der Ureinwohner, nachdem die Gittertür auf war (zu früh, hab mich überreden lassen), war drohend, spuckend und kreischend herum zu buckeln. Ohne direkten Körperkontakt zwar, aber nun.

Ich würd's versuchen. Mit viiiiiel Geduld.
 
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doch, ich denke GEDULD und eine Gittertüre sind sehr hilfreich. Es kann Monate dauern.

Man muss sich selbst reduzieren können.

Beide am Gitter füttern.

Und "da " sein.

Ja, es gibt Eínzelkatzen. Die sind von uns Menschen gemacht.

Alles Gute
Birgit
 
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Danke auch dir Minna für deine Rückmeldung 😊

Ja, dass meine ihr Revier verteidigen will, ist völlig klar. Am ersten Abend war es noch so, dass wenn ich die Neue gestreichelt hab und dann meine, dass sie sich nicht streicheln lassen wollte und gefaucht hat (auch völlig ok für mich)

Heute Morgen vor der Arbeit hab ich der Neuen eine kurze Kuscheleinheit gegeben und dann meine Hände meiner Katze hingehalten und sie hat geschnuppert.

Und es ist tatsächlich so, dass wenn die Neue hinterm Sofa ist, meine eigene zwar in die Nähe geht, aber eben nicht auch hinter das Sofa um die Neue zu jagen.

Überall wo ich Hoffnung schöpfen kann, tue ich es 🤞🏼
 
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  • #10
doch, ich denke GEDULD und eine Gittertüre sind sehr hilfreich. Es kann Monate dauern.

Man muss sich selbst reduzieren können.

Beide am Gitter füttern.

Und "da " sein.

Ja, es gibt Eínzelkatzen. Die sind von uns Menschen gemacht.

Alles Gute
Birgit

Ah ok, beide am Gitter füttern...

Meine füttere ich im Flur und die Neue quasi am Sofa. Sie sehen sich nicht.
Ich habe nämlich auch noch keine Gittertür, da versuche ich mich morgen ran.

aber Danke für den Tipp!

Die Neue kommt nur selten hinter dem Sofa hervor, nur abends, wenn „die Luft rein“ ist.
 
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  • #11
Oh spannend! Ich kann leider nicht weiterhelfen, aber bleibe mal dabei, weil es mich sehr interessiert, wie das weitergeht. Wäre schön, wenn du immer mal wieder den Verlauf berichtest 🤗
 
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  • #12
Die Neue kommt nur selten hinter dem Sofa hervor, nur abends, wenn „die Luft rein“ ist.

Das ist normal. Ist jetzt die Frage, ob sie wegen der Attacke deiner Katze da hinten hockt, oder weil alles neu und gruselig ist oder wegen einer Kombination aus Beidem.

Ich würde die Gittertür erst einbauen, wenn sie sich im Wohnzimmer "ausgebreitet", also diese erste Angst überwunden hat. Denn "Katze an Gittertür" ist auch wieder eine neue Herausforderung. Da sollte sie in meinen Augen die Herausforderung "Wohnzimmer unbedenklich finden" erstmal überwunden haben.
 
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  • #13
Hallo Motzfussel :)

also es ist jetzt momentan so, dass die Neue 95% nur hinter dem Sofa ist und sich abends, wenn ich da bin, kurz für ein paar Streicheleinheiten raustraut.
Aber wenn sie meine „Alte“ hinter der Glaswohnzimmertür sieht, faucht sie und geht direkt weg. Meine eigene wiederum faucht nur, wenn sie in der Nähe der Neuen ist und ich sie anspreche.

Die Neue muss sich dann wohl auch erstmal generell an das Wohnzimmer an sich trauen.
Hätte jetzt halt gesagt, Gittertür, damit die sich mehr riechen..?
 
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