Zahn-OP bei altem (17J) Kater?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
FrauStirnima

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4. Oktober 2010
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Hallo,

ich bin neu hier und muss Euch gleich mal mit einem Problem überfallen :oops:
Mein 17 1/2 jähriger Kater hat einen entzündeten Eckzahn, durch den er immer wieder Niesattacken und eine "Rotznase" hat. Die TÄ meinte, eigentlich müsste man den Zahn ziehen, aber in seinem Alter wäre eine Zahn-OP nicht ganz ohne, da er bei der Narkose sterben könnte. Die verordnete Antibiose hat zumindest eine Weile Abhilfe geschaffen.
Vor fast drei Wochen ging das ganze von vorne los. Bin also wieder zum TA, diesmal in die Tierklinik und dort sagte man mir, dass er außerdem noch eine Schilddrüsenüberfunktion zu haben scheint (der alte Herr ist sehr mager, frisst dabei aber wie ein Scheunendrescher, er hat struppiges, leicht fettiges Fell). Für sein ursprüngliches Problem verordnete die Ärztin ihm wieder AB. Letzte Woche war ich dann wieder zum Herzultraschall in der Klinik und zur Blutabnahme, um festzustellen, ob wirklich eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt. Beim Ultraschall sagte die Ärztin, dass er für sein Alter ein erstaunlich starkes Herz hätte und eigentlich nichts gegen die Zahn-OP sprechen würde. Wir wollen noch die Blutwerte abwarten und schauen, ob die okay sind und dann weiter beraten, wie wir vorgehen.
Bin allerdings schon ziemlich verunsichert, ob ich ihm das zumuten soll und habe natürlich auch wahnsinnige Angst, dass er aus der Narkose nicht mehr aufwacht. Andererseits ist die jetztige Situation auch nicht so dolle und somit möchte ich ihn eigentlich von seinen Schmerzen (die er sicher hat) und der Rumniesserei erlösen. Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Habt Ihr schon mal eine alte Katze operieren lassen? Wie ist es ausgegangen?
Freue mich schon mal auf Eure Rückmeldungen. Sobald ich am Mittwoch mit der TÄ über die Blutwerte und die Zukunft meines Katers gesprochen habe, werde ich Euch gleich berichten.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Frau S. :)
 
A

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Warum erlösen, wenn er die Chance hat, die OP gut zu überstehen?

Warte die Blutbefunde ab und laß ggf. die Narkose nur mit Inhalationsnarkose machen.

Die SDÜ - so tatsächlich vorhanden - sollte man eigentlich vorher einstellen, aber das dauert wieder bis zu mind. 10 Wochen.

Vor dem Eingriff sollte er natürlich möglichst fit sein.

Ein Risiko besteht immer und gerade bei einem so alten Tier, aber ich würde es an deiner Stelle wagen.
Sofern die Blutbefunde passabel sind.
 
Vielen Dank schon mal für Deine Antwort, Gwion

Mit Erlösen meinte ich nicht von seinem Leben, sondern nur von seinen Schmerzen und der Niesserei :) Sorry, wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe.

Falls er eine SDÜ haben sollte, frage ich mal nach, wann dann die OP stattfinden soll. Das haben wir im Einzelnen nämlich noch nicht besprochen, da ja die Blutwerte noch fehlen. Danke für den Hinweis!

LG,
FS
 
Ich kann verstehen, dass Dir eine Entscheidung sehr schwer fällt.

Ich sag mal so. Dein Kater muss sehr große Schmerzen haben. Wenn ich einen entzündeten Zahn habe, gehe ich die Wände hoch.

Wenn die TÄ nur diesen einen Zahn behandelt ist die Dauer der Narkose relativ kurz.
Welche Art von Narkose wird von Deiner TÄ angewandt?
Die Inhalationsnarkose ist für den Körper sehr schonend und für einen TA gut zu regeln.

Mein Kater hatte mit 19 Jahren noch so schlimme Zahnschmerzen, dass eine Zahnbehandlung dringend notwendig war. Ich hatte genau wie Du, wahnsinnige Angst, dass er die Op nicht überlebt.
Aber habe ich den Schritt gewagt. Mein Opa hat alles gut überstanden, brauchte aber bedeutend länger um das Narkosemittel abzubauen als eine jüngere Katze.

Wenn ich es heute nochmal machen müßte, würde ich wieder diese Entscheidung treffen. Allerdings würde ich diesesmal für das Tier eine Aufwachspritze haben wollen.

Wie heißt Dein kleiner Patient?
 
Mein 18 Jahre alter Kater hat vor 2 Monaten eine schwere OP an der Blase gut überstanden.( Ich habe ihn aber leider aus einen dann doch anderen Grund vor einer Woche einschläfern lassen müssen. )
 
Hallo,

ich kann das berichten:

Opi-Kater Boy (damals 15) sollte eine Zahnsanierung bekommen, was aber auf Grund seines schwachen Herzens und seiner Nierengeschichte nicht ging. Auch eine Inhalationsnarkose ist nicht ohne und Boy hätte diese wohl nicht überlebt. Deswegen haben wir darauf verzichtet und uns stattdessen auf seine Organschäden konzentriert. Gegen den Zahnstein und das entzündete Zahnfleisch haben wir versucht, äußerlich etwas zu tun.

Hierzu möchte ich folgendes ans Herz legen:

Dentisept - Klick mich, ich bin ein Link.
Orozyme - Klick mich, ich bin ein Link.
Herbax - Klick mich, ich bin ein Link.

Unser 17jähriger Neuzugang (ebenfalls Nierenprobleme) wäre bei einer Narkose bald hopps gegangen (O-Ton Tierheim), deswegen Infusion. An der 2. Narkose hat sie heute noch zu knabbern. Die war im August. Eine Narkose möchte ich ihr nicht mehr zumuten. Das würde ihr Kreislauf einfach nicht mitmachen.

Letztendlich ist aber zu beachten, dass natürlich jede Katze anders ist. Meine persönliche Meinung ist aber, dass man SO betagte Tiere nicht mehr narkotisieren sollte, sondern in solchen Fällen die Symptomatik behandelt.

Edit: Mir ist noch was eingefallen:

Vielleicht kann man den einen Zahn auch einfach ohne Narkose ziehen, indem man ein Sedativum spritzt. In vielen Fällen ist eine Katze dann einfach ruhig gestellt, ohne das Bewusstsein zu verlieren.
 
Der Patient heißt T. C. (steht für tough cat). Hoffe, er ist dann wirklich so tough :)

Oh, schon zwei positive Antworten bezgl. OP.
Genau, Pfötchen, diese Schmerzen müssen schon eine arge Pein sein, obwohl er ansonsten einen recht munteren Eindruck macht und soviel frisst. Dass Letzteres durch eine mögliche SDÜ kommen könnte, habe ich ja bis vor kurzem noch nicht geahnt und mir daher auch noch nicht soo viel Sorgen gemacht....

Tut mir echt leid, Chach, dass Du Deinen Schatz dann doch noch einschläfern lassen musstest :(
 
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Das wollte ich auch gerade noch schreiben.

Vielleicht wäre mit Hilfe eines kurzfristigen Sedierens eine schnelle Zahn-Op möglich.
 
@ Noci: Danke für die Links! Das mit der kurzen Sedierung werde ich im Telefongespräch auf jeden Fall mal ansprechen!
 
  • #10
Das seh ich schon etwas anders - immer unter der Voraussetzung, daß das Tier gesund, narkosefähig und die Ursache für die Narkose es rechtfertigt.
Entzündete Zähne fallen IMO da drunter ..

Merlin hatte einen vereiterten Backenzahn und wurde mit 17 operiert.
Er hat zwar keine SDÜ, ist aber auch ein dünner Faden.
Er hat es problemlos überstanden.
Inhalationsnarkose, kreislauf- und nierenstützende Infusionen während und nach der OP, ein geeignetes AB .. das sind Dinge, die helfen können.
Sprich das in der TK an und verlaß dich nicht darauf, daß es automatisch gemacht wird.

Es kommt immer auf die Befunde und den Zustand des Tieres an.
Nur des Alters wegen würde ich daher nicht pauschal davon abraten.

Wie ernst es mit dem Zahn ist, mußt du mit dem TA besprechen, vielleicht helfen Nocis Vorschläge ja.
 
  • #11
Wieso sollte ich in meinem Falle es drauf ankommen lassen, den Kater einer lebensbedrohlichen Narkose auszusetzen, damit er vielleicht (!) wieder aufwacht, schöne Zähne hat und dann an der Narkose knabbert, weil sein Herz-Kreislaufsystem das einfach nicht mitmacht? Die TÄ hatte damals in meinem (!) Falle definitiv davon abgeraten; sogar noch mit den Worten: "Vergessen Sie´s! Machen sie dem noch ein schönes Leben und gudd is" Dieser Kater wäre nicht mehr aufgewacht. Und ebenso beim Neuzugang: Wenn nochmal Propophol- = Inhalations-Narkose, dann wahrscheinlich tot.

Wie gesagt: Es kommt auf die Verfassung des Tieres an, ob man´s machen lässt oder nicht.

Vielleicht kann die TE ja mal mit dem TA sprechen, was er von einer äußerlichen Behandlung mit den genannten Medis hält. Frooge koscht jo nix. ;)
 
  • #12
Die TE wird morgen mit der TÄ sprechen und alle Vorschläge hier ansprechen und die TE wird's Euch brühwarm berichten, was bei der Fragerei rauskommt ;)
Aufgrund des guten Herzens von T.C. hat die TÄ ja schon mal nicht davon abgeraten und wollte aber natürlich noch die Blutwerte abwarten...
 
  • #13
Wieso sollte ich in meinem Falle es drauf ankommen lassen, den Kater einer lebensbedrohlichen Narkose auszusetzen, damit er vielleicht (!) wieder aufwacht, schöne Zähne hat und dann an der Narkose knabbert
Ich habe mich ja auch nicht auf deinen Fall bezogen.

Mir ging es um den Satz:
Meine persönliche Meinung ist aber, dass man SO betagte Tiere nicht mehr narkotisieren sollte, sondern in solchen Fällen die Symptomatik behandelt.
Da habe ich halt eine andere Meinung ..

Letztlich - und da sind wir uns ja einig - kommt es auch auf die Werte bzw. die Verfassung des Tieres an.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
So, gerade habe ich mit der TÄ telefoniert. Die Blutwerte sind absolut in Ordnung, bis auf eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (was offensichtlich von der Zahnentzündung kommt). KEINE SDÜ :) Ich bin so froh!
Am Freitag wird der entzündete Zahn gezogen und das restliche Gebiss überprüft. Eine Sedierung würde nicht ausreichen, und so bekommt er eine niedrig dosierte Inhalationsnarkose und zusätzlich kreislauf- und nierenstützende Infusion.
Eigentlich könnte ich ihn sofort nach der OP mitnehmen, aber wir haben uns geeinigt, dass er noch ein paar nach Stunden zur Beobachtung in der TK bleibt und ich ihn später abhole.
Drückt T. C. bitte alle verfügbaren Daumen und Pfoten, dass er das Ganze gut übersteht.
Ich werde Euch berichten, wie's gelaufen ist.

Liebe Grüße,
FS
 
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  • #15
Das sind doch tolle Nachrichten!!!

Na klar, werden die Daumen für T.C gedrückt. Ich finde es gut, dass Du ihn noch in der TK läßt für ein paar Stunden.
 
  • #16
ich drücke auch fest die daumen und pfoten!
lg, enzo
 
  • #17
Halleluja, TC hat alles ganz toll überstanden!!!! Freitag habe ich ihn in der TK abgeliefert. Die TÄ sagte, wenn sie sich in der nächsten Stunde nicht bei mir meldet, kann ich davon ausgehen, dass alles gut gelaufen ist. Gottseidank kam kein Anruf :) Bis dahin war ich aber schon ein nervliches Wrack....
Dann blieb ja TC noch bis zum Nachmittag zur Beobachtung dort. Als ich ihn abholte, berichtete die TÄ, dass außer dem Eckzahn noch zwei Backenzähne geopfert werden mussten und der Zahnstein entfernt wurde.
Zuhause angekommen, kam TC gleich aus der Box raus und hatte scheinbar einen Mordshunger. Er tigerte immer wieder zum Freßnapf, aber irgendwie schien er noch ein wenig Schmerzen oder auch Irritationen im Maul zu haben und so dauerte es ca. ne halbe Stunde, bis er dann wirklich fraß.
Samstag habe ich ihm noch ein Schmerzmittel verabreicht, aber ansonsten ist er wieder immer, nur dass die Nase nicht mehr läuft und die Niesserei aufgehört hat. Ich bin wirklich froh, dass ich es hab machen lassen :)
 
  • #18
Ich freu mich, daß der süße Senior alles gut überstanden hat und auch schon wieder so munter ist :)
 
  • #19
Super Juliane!! Nun kann T.C. endlich wieder schmerzfrei lebenund kraftvoll zubeissen!!

Ich finde es toll, dass Du den Schritt gewagt hast und alles so wunderbar geklappt hat!

Bussi an den tapferen T.C! :)
 
  • #20
Schön zu lesen.
Jetzt wird er sicher noch mal aufblühen.
 

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