Wilde Katzenkinder

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Luna1965

Luna1965

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31. Juli 2013
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Hallo,
Ich habe vom Tierheim zwei Katzenkinder in Pflege bekommen - sie sind absolut wild, springen fauchend an die Käfiggitter, wenn ich mich nähere, fauchen, kratzen, beißen... und haben solche Angst. Sie sind ungefähr 10-11 Wochen alt... Ich soll sie im Käfig halten und nach ein paar Tagen zwangsbekuscheln... Ich habe schon ängstliche Katzen aufgezogen, aber die 2 sind wirklich extrem. :-( Bin für jegliche Tipps dankbar!
 
A

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Was meinen die mit "zwangsbekuscheln"? Ich hab keine Erfahrung mit so Wildlingen, aber zwingen würde ich sie zu nichts! Ihr habt doch Zeit!
 
Zwangsbekuscheln hört sich für mich auch dubios an ....

Ich habe zwar nicht wirklich Erfahrung, aber ich würde ihnen beibringen, dass DU die Gute bist! Aus Deiner Hand kommt Futter, die Decke riecht nach Dir, vielleicht mal ein Stückchen Hühnerfleisch aus Deiner Hand etc.
 
Schreib mal Taskali an - sie ist ein absoluter "Wildlinsprofi"

Mir wurde damals auch mal vom Tierheim geraten Scheuchen im Käfig an den Menschen zu gewöhnen... :reallysad:
 
schreib mal Taskali an, die kennt sich super mit Wildlingen aus :)
 
Nicht so hetzen - bin ja schon da :D

Also: dieses Zwangsbekuscheln wird von einigen Vereinen tatsächlich so betrieben und funktioniert bei kleinen Kitten durchaus. Dafür bräuchtest du dann aber einen bißfesten Handschuh - den könntest du dir im Baumarkt besorgen, die billigen Schweißerhandschuhe eignen sich gut für wilde Katzen und sind nicht teuer.
ABER: ich persönlich halte von dieser Methode nicht viel. Ich weiß, daß sie in vielen Fällen bei den ganz Kleinen tatsächlich funktioniert - aber um welchen Preis? Den, das das Kleine Todesängste aussteht, so lange, bis es begreift, daß ihm dabei nichts passiert... man kann einen Spinnenphobiker auch versuchen zu heilen, in dem man ihn tagelang in ein Terrarium voller ungefährlicher Spinnen setzt - wenn er daraus kommt ist er entweder geheilt oder reif für die Klappse... das ist dann halt die Methode "Friß oder Stirb" - find ich persönlich nicht so prickelnd...
Meine Methode dauert zwar etwas länger, aber ist dafür softer: ich zeige den Katzen, daß Menschen toll sind, indem ich sie überzeuge statt zwinge - Katzen sind bekanntlich nicht doof - dafür aber bestechlich ;)
Und das kann man ausnutzen. Setz dich einfach ein paar mal am Tag zu den Kleinen hin, leg ihnen Leckerlies hin und dann: les ihnen was vor. Ich weiß, das hört sich bescheuert an, aber beim vorlesen ist die Aufmerksamkeit im Buch statt auf der Mietz und dadurch wirkt man für die Katze ungefährlicher. Wenn du sie doch mal anschaust, dann blinzle sie ganz deutlich an und dreh dich dann wieder mit dem Gesicht weg - das heißt bei Katzen: ich tu dir nichts. Wenn sie anfangen die Leckerlies zu fressen während du daneben sitzt, dann fang an, das das Leckerlie immer dichter an dir bzw. deiner Hand ist, bis sie aus der Hand fressen. Dann fang an mit ihnen mit einem Federwedel zu spielen und beim spielen immer wieder mit dem Wedel kurz über den Rücken zu streichen. Gleich wieder weiterspielen und so tun, als wenn nix gewesen wäre. Irgendwann werden sie die Berührung des Wedels auf dem Rücken nicht mehr schlimm finden und dann vielleicht sogar mit Schwänzchen hoch drauf reagieren - dann kannst du vorsichtig den Wedel durch die Hand ersetzen.
Es braucht dafür Geduld, nen Haufen Leckerlies und nen bißchen Zeitaufwand, aber für die Kleinen ists die schonendere Variante.
Die Handschuhe solltest du dir vielleicht trotzdem holen, falls du mal wegen Tierarzt oder so eins greifen muß.
 
Nicht so hetzen - bin ja schon da :D

Also: dieses Zwangsbekuscheln wird von einigen Vereinen tatsächlich so betrieben und funktioniert bei kleinen Kitten durchaus. Dafür bräuchtest du dann aber einen bißfesten Handschuh - den könntest du dir im Baumarkt besorgen, die billigen Schweißerhandschuhe eignen sich gut für wilde Katzen und sind nicht teuer.
ABER: ich persönlich halte von dieser Methode nicht viel. Ich weiß, daß sie in vielen Fällen bei den ganz Kleinen tatsächlich funktioniert - aber um welchen Preis? Den, das das Kleine Todesängste aussteht, so lange, bis es begreift, daß ihm dabei nichts passiert... man kann einen Spinnenphobiker auch versuchen zu heilen, in dem man ihn tagelang in ein Terrarium voller ungefährlicher Spinnen setzt - wenn er daraus kommt ist er entweder geheilt oder reif für die Klappse... das ist dann halt die Methode "Friß oder Stirb" - find ich persönlich nicht so prickelnd...
Meine Methode dauert zwar etwas länger, aber ist dafür softer: ich zeige den Katzen, daß Menschen toll sind, indem ich sie überzeuge statt zwinge - Katzen sind bekanntlich nicht doof - dafür aber bestechlich ;)
Und das kann man ausnutzen. Setz dich einfach ein paar mal am Tag zu den Kleinen hin, leg ihnen Leckerlies hin und dann: les ihnen was vor. Ich weiß, das hört sich bescheuert an, aber beim vorlesen ist die Aufmerksamkeit im Buch statt auf der Mietz und dadurch wirkt man für die Katze ungefährlicher. Wenn du sie doch mal anschaust, dann blinzle sie ganz deutlich an und dreh dich dann wieder mit dem Gesicht weg - das heißt bei Katzen: ich tu dir nichts. Wenn sie anfangen die Leckerlies zu fressen während du daneben sitzt, dann fang an, das das Leckerlie immer dichter an dir bzw. deiner Hand ist, bis sie aus der Hand fressen. Dann fang an mit ihnen mit einem Federwedel zu spielen und beim spielen immer wieder mit dem Wedel kurz über den Rücken zu streichen. Gleich wieder weiterspielen und so tun, als wenn nix gewesen wäre. Irgendwann werden sie die Berührung des Wedels auf dem Rücken nicht mehr schlimm finden und dann vielleicht sogar mit Schwänzchen hoch drauf reagieren - dann kannst du vorsichtig den Wedel durch die Hand ersetzen.
Es braucht dafür Geduld, nen Haufen Leckerlies und nen bißchen Zeitaufwand, aber für die Kleinen ists die schonendere Variante.
Die Handschuhe solltest du dir vielleicht trotzdem holen, falls du mal wegen Tierarzt oder so eins greifen muß.


Jaaaaa, endlich jemand mit Erfahrung! Danke dir soooo! Also, ich sitze immer wieder neben dem Käfig oder liege auf dem Bett, so dass sie mich sehen können. Ich habe mir gestern auch Handschuhe bei einem Tierarztversand bestellt. ;-) Wenn ich vor dem Käfig sitze, wird meist auch nur ab und an gefaucht. Wenn ich zu schnell komme, kommt ein 'Angriff'. Links und rechts hängen Handtücher über dem Käfig, damit sie etwas geschützt sind. Wenn ich hinter dem Handtuch mit dem Finger ihr Köpfchen streichle oder hin und her husche, spielt die Katze schon mit - sie sind skeptisch, aber es scheint OK zu sein. Die Hand an sich scheint ihnen Angst zu machen. Eben konnte ich auch ohne Angriff das Klo reinigen. Alles ganz ruhig und ich habe mit leiser Stimme irgendein Zeug gequasselt. ich habe auch um einen Termin bei der Heilpraktikerin gebeten. Da gibt es doch bestimmt auch Mittel, die den Katzen helfen können. Käfig finde ich auch furchtbar, aber glaubt mir, die 2 würde ich nie zu Gesicht bekommen. So ist es schrecklich, aber sie gewöhnen sich an mich und merken vielleicht irgendwann, dass ich nicht böse bin. Zeit, ja, Zeit und Geduld. Ich habe auch schon gedacht, dass ich sie über das Spiel locken kann. Leckerlies... Sie haben heute eine Kaustange, die ich durch das Gitter festgehalten habe, entgegenkommen. Da war dieses Mal der Kater mutiger - aber immer noch sehr vorsichtig! Der Tipp mit dem Blickkontakt ist auch gut. Sie schauen mich mit ihren riesigen Augen soooo an und ich weiß von Hunden, dass man diese nicht anschauen soll... Habe sie auch schon mit einem 'Swiffer' gestreichelt... Zu viel auf einmal???
 
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Nicht so hetzen - bin ja schon da :D

Also: dieses Zwangsbekuscheln wird von einigen Vereinen tatsächlich so betrieben und funktioniert bei kleinen Kitten durchaus. Dafür bräuchtest du dann aber einen bißfesten Handschuh - den könntest du dir im Baumarkt besorgen, die billigen Schweißerhandschuhe eignen sich gut für wilde Katzen und sind nicht teuer.
ABER: ich persönlich halte von dieser Methode nicht viel. Ich weiß, daß sie in vielen Fällen bei den ganz Kleinen tatsächlich funktioniert - aber um welchen Preis? Den, das das Kleine Todesängste aussteht, so lange, bis es begreift, daß ihm dabei nichts passiert... man kann einen Spinnenphobiker auch versuchen zu heilen, in dem man ihn tagelang in ein Terrarium voller ungefährlicher Spinnen setzt - wenn er daraus kommt ist er entweder geheilt oder reif für die Klappse... das ist dann halt die Methode "Friß oder Stirb" - find ich persönlich nicht so prickelnd...
Meine Methode dauert zwar etwas länger, aber ist dafür softer: ich zeige den Katzen, daß Menschen toll sind, indem ich sie überzeuge statt zwinge - Katzen sind bekanntlich nicht doof - dafür aber bestechlich ;)
Und das kann man ausnutzen. Setz dich einfach ein paar mal am Tag zu den Kleinen hin, leg ihnen Leckerlies hin und dann: les ihnen was vor. Ich weiß, das hört sich bescheuert an, aber beim vorlesen ist die Aufmerksamkeit im Buch statt auf der Mietz und dadurch wirkt man für die Katze ungefährlicher. Wenn du sie doch mal anschaust, dann blinzle sie ganz deutlich an und dreh dich dann wieder mit dem Gesicht weg - das heißt bei Katzen: ich tu dir nichts. Wenn sie anfangen die Leckerlies zu fressen während du daneben sitzt, dann fang an, das das Leckerlie immer dichter an dir bzw. deiner Hand ist, bis sie aus der Hand fressen. Dann fang an mit ihnen mit einem Federwedel zu spielen und beim spielen immer wieder mit dem Wedel kurz über den Rücken zu streichen. Gleich wieder weiterspielen und so tun, als wenn nix gewesen wäre. Irgendwann werden sie die Berührung des Wedels auf dem Rücken nicht mehr schlimm finden und dann vielleicht sogar mit Schwänzchen hoch drauf reagieren - dann kannst du vorsichtig den Wedel durch die Hand ersetzen.
Es braucht dafür Geduld, nen Haufen Leckerlies und nen bißchen Zeitaufwand, aber für die Kleinen ists die schonendere Variante.
Die Handschuhe solltest du dir vielleicht trotzdem holen, falls du mal wegen Tierarzt oder so eins greifen muß.

Wann ist denn der Zeitpunkt gekommen, sie in einen Raum zu lassen?
 
Hört sich schon nicht schlecht an. Alles, was sie von selbst mitmachen ohne Angst zu haben kannst du machen. Also mach einfach weiter so - es dauert etwas, aber dann wirst du bald Fortschritte merken.

Das mit dem Käfig ist nicht schön, aber besser als eine ungewisse Zukunft draußen, bei der ein Großteil nicht überlebt...

Edit zu deiner Frage: Wenn sie von selbst nach vorn kommen um sich das Leckerlie abzuholen bzw. rauskommen, wenn du Futter reinstellst.
Mach auch jedesmal wenn du ein Leckerlie gibst oder Futter hinstellst ein bestimmtes Geräusch oder einen bestimmten Ruf - ich benutze immer so ein Zwitscherschnalzen. Dann verbinden sie bald das Geräusch mit dem "es gibt was leckeres" und kommen dann an, wenn du sie damit rufst - dann ists kein Problem mehr, wenn sie sich dann im Zimmer verstecken
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Hört sich schon nicht schlecht an. Alles, was sie von selbst mitmachen ohne Angst zu haben kannst du machen. Also mach einfach weiter so - es dauert etwas, aber dann wirst du bald Fortschritte merken.

Das mit dem Käfig ist nicht schön, aber besser als eine ungewisse Zukunft draußen, bei der ein Großteil nicht überlebt...

Danke dir so, Taskali. Ich möchte ja auch nur das Beste für die zwei Kleinen. Und nein, wenn es nicht klappt, bleiben sie als Wildlinge bei mir im Garten... Aber es MUSS klappen!
 
  • #11
Ich hab oben noch editiert - das klappt - ich hab auf die Art schon ganz vieleviele Mietzen - klein wie groß - zahm gekriegt :)
 

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