Wie viel Streit ist normal?

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Früchtetee

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Vor ca. 4 Wochen hab ich zu meinem 9-jährigen Katzenherren eine 7-jährige Katzendame dazu geholt. Beide sind kastriert und haben zuvor mit anderen Katzen zusammengelebt. Die Gefährtin meines bestehenden Katers ist vor ca. 1,5 Jahren unerwartet verstorben. Die hinzugeholte Katze hat zuvor mit ihrer Schwester gelebt. Nach einem Tierarztbesuch wurde sie jedoch von ihr drangsaliert u. letzten Endes hat sich die Besitzerin schweren Herzens dazu entschieden, die Katzen getrennt wegzugeben.

Die Eingewöhnung hat etwa 1 Woche angedauert. Hab mich im Internet schlau gemacht und mich an einige Tipps gehalten. Da beide aber recht friedlich waren und auch anfängliches Fauchen schnell nachließ, habe ich sie zusammengelassen. Erst nur wenn ich dabei war, während ich arbeiten war, waren sie wieder getrennt. Dann auch während meiner Arbeitszeit (Habe 2 W-LAN Kameras und konnte sie ein bisschen „stalken“) Alles lief glatt und bis auf ein bisschen Fauchen und Knurren wenn er ihr zu nah kam war alles friedlich und normal.

Doch seit 1 Woche ca. gibt es immer wieder Auseinandersetzungen, die in etwa so ablaufen:

- Kater ist aufgeweckt / rennt in der Wohnung rum - seine "Spielzeit"
- Sie findet das doof, wenn er bei ihr vorbeirennt, springt ggf. auf ihn zu und faucht ihn an, oder sitzt unter einem Tisch oder sonstwo versteckt und faucht.
- Darauf folgt ein Starrduell, Annäherung seinerseits, wobei sie das mit fauchen und knurren quittiert.
- Das dürfte IHN reizen. Irgendwann unterbricht sie die Situation und läuft davon – Katerchen hinterher.
- Da sie sich eigentlich zurückziehen wollte, er aber hinterher rennt, findet sie das nicht so dolle, faucht, knurrt oder kreischt ihn ggf. auch an, wenn es ihr wirklich zu bunt wird. Das kann schon 2-3x hin und her gehen in der Wohnung.
- Leider versteckt sie sich häufig dann in einer Kiste mit nur einem Ausgang, um ihm eben zu „entgehen“, was er natürlich ausnutzt und paar Minuten vor der Kiste abwartet und sie anstarrt. Sie faucht und knurrt, dann gibt’s paar deftige Ohrfeigen und Katzengeschrei (ihrerseits).

Meistens Endet es dann eh von allein. Wenn es mir zu laut wird, unterbreche ich den Sichtkontakt und lenke Katerchen etwas ab, möglichst ohne zu schimpfen.

Häufiger konnte ich schon beobachten, wie Katerchen nach einer mehr oder weniger starken Auseinandersetzung laut in der Wohnung miauend rumrennt, als wolle er seinem Unmut kund tun.

Bisher lief alles ohne Blessuren ab, weshalb ich es als „Rangstreitigkeiten“ mehr oder minder unkommentiert ließ. Manchmal habe ich sie auch einfach mit Spielzeug abgelenkt – Schimpfen oder Schreien hab ich vermieden. Doch heute waren nach der Auseinandersetzung Blutspuren am Boden – EINIGE über eine größere Fläche verteilt. Hab natürlich beide Katzen untersucht, da sie beide recht viel weißes Fell haben, wäre Blut sicherlich aufgefallen. Bis auf einen kleinen Kratzer unterm Auge bei Katerchen, konnte ich aber zum Glück nichts finden.

Aber jetzt frage ich mich natürlich – wie viel Zank ist normal? Sollte ich immer einschreiten? Sollte ich sie wieder trennen? Da der Alltag total friedlich abläuft, keine der Katzen verschreckt ist oder sich ungewöhnlich zurückzieht, sie sowohl 1m nebeneinander auf dem Bett schlafen, als auch fast nebeneinander fressen und sich auch friedlich an der Nase oder am Popo beschnuppern, kann ich diese Streitereien wirklich sehr schlecht einschätzen und wie sehr ich mich darum sorgen sollte…

Vllt. kann mir jemand von euch Tips geben oder seine eigene Erfahrung mit mir teilen?

Katzenstreit ist schwer schriftlich wiederzugeben, einfach weil so viel schon VOR dem ersten Fauchen abgeht...

Danke jedenfalls schon mal im Vorhinein!
 
A

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Huhu, für mich klingt das nach der häufigen Kater-Katze Problematik. Er will spielen/raufen, sie ihre Ruhe.
Zwei Punkte geben mir da zu denken :dass es mittlerweile in einer blutigen Auseinandersetzung gegipfelt hat und das Anstarren und blockieren des Ausgang der Kiste geht schon fast in Richtung Mobbing.Das solltest du unterbinden.
Ich denke, ein Kater mit ähnlichem Charakter wäre hier sinnvoll, damit dein Kater einen Partner zum Raufen hat.
 
Ich denke auch, dass das hier das typische Katze-Kater-Problem ist.
In dieser Konstellation sind aller meistens die Kater der dominante Part. Eine Katze muss schon sehr willensstark und durchsetzungsbereit sein, um gegen einen Kater dauerhaft die Oberhand zu haben.

Gerade für eine Katze, die zuvor schon gemobbt wurde, ist die Herausforderung fremder Kater wohl das allerletzte, was sie gebraucht oder sich gewünscht hätte. Die kam sozusagen vom Regen in die Traufe.

Raten würde ich dir auf jeden Fall, früher zu intervenieren, wenn der Kater hinter der Katze her ist.

Ob eine neuerliche Trennung sinnvoll ist, bezweifle ich. Das würde nix am grundsätzlichen Dominanzproblem bei Katze/Kater ändern.
 
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Reaktionen: Poldi und verKATert
Ich würde ebenfalls dazu tendieren, dass du einen weiteren Kater dazunimmst, damit dein Kater einen Raufpartner hat. Kater/Katze-Kombi ist in den meisten Fällen eher problematisch, da die Interessen so unterschiedlich sind. Dein Kater scheint kein übler Kerl zu sein, eher etwas unglücklich, dass er keinen Spielkameraden hat, mit dem er Dinge zusammen machen kann, die für eine Katze eher die reinste Horrorvorstellung sind, wie z.B. gegenseitiges Jagen mit Raufeinlagen. Deine Katzendame wäre vermutlich auch sehr froh darüber, wenn sie dann bei dem Kater nicht weiter im Fokus stehen würde.😉
 
Ich danke euch für eure Erfahrungen! Leider würde das bedeuten dass die Katzendame zu ihrer ursprünglichen Besitzerin zurück müsste. Ich habe nur eine kleine Wohnung (50qm) ohne Balkon. Daran könnte sich zwar in nächster Zeit vllt mal was ändern, ist aber nicht fix und Freigang wäre ja dennoch nicht dabei. Drei Katzen und ein Mensch auf 50qm wäre mir dann doch zu viel, verstehe aber natürlich die Problematik. Mit seiner Schwester hats früher einwandfrei geklappt, gab zwar auch mal Kloppereien, aber Verletzungen niemals.

Er ist für seine tatsächlich recht aktiv und fetzt durch die Gegend, ist aber auch total verschmust. Eine zweite Katze, so dachte ich, könnte ihm der Spielgefährte sein, der ich ihm nicht immer sein kann. Ich versuche auch, seine Energie etwas zu reduzieren, ihn etwas auszupowern mit Spielen etc. Aber ja, wir Menschen können das zwar schon, aber nie so gut wie ein Artgenosse (und wir sind auch nicht immer da)... es geht aber um das Wohl BEIDER Katzen, nicht nur von meinem Kater...

Ich hab mal der früheren Besitzerin geschrieben. Sie nähme die Süße wieder zurück, wenn alle Stricke reißen, zumindest war es so verwinbart... aber es ist gar nicht so leicht eine geeignete Katze bzw. Kater zu finden... lieb, ähnliches Alter und so... 😕 na ja... mal sehen...
 
Ich sehe auch, dass die Kombi etwas unglücklich ist.
Aber auch, dass du schon viel positives beschreibst. Und dieses Gezanke kann es auch zwischen gerade zusammengeführten Katzen geben (oder Katern). Dass sie schnuppern und nah beieinander schlafen ist ein gutes Zeichen.
Ich denke, du solltest bei dem Gezanke einschreiten. Auf jeden Fall, wenn der Kater Ausgänge bewacht. Und, wenn er der Katze weiter folgt, obwohl sie ihren Unwillen deutlich kund getan hat. Da darfst du auch mal deutlich schimpfen (wenn es hilft) oder ihn aus dem Raum weisen. Spielen finde ich eine gute und hilfreiche Idee, aber das würde ich nur machen, wenn du von Starrduelle ablenkst. Wenns schon Gefauche oder gar Pfotenhiebe gab, hätte ich Sorge, dass das Spielen als Belohnung gewertet wird. Ich würde zuerst Schimpfen und dann nach 1-2 Minuten ihn mit Spielen Auspowern.
Die Taktik hat hier bei unseren Neuzugängen gut funktioniert (allerdings waren da die Auseinandersetzungen weniger heftig, Starrduelle und "Klo-Stalking" gabs hier auch).
 
Ich danke euch für eure Erfahrungen! Leider würde das bedeuten dass die Katzendame zu ihrer ursprünglichen Besitzerin zurück müsste. Ich habe nur eine kleine Wohnung (50qm) ohne Balkon. Daran könnte sich zwar in nächster Zeit vllt mal was ändern, ist aber nicht fix und Freigang wäre ja dennoch nicht dabei. Drei Katzen und ein Mensch auf 50qm wäre mir dann doch zu viel, verstehe aber natürlich die Problematik. Mit seiner Schwester hats früher einwandfrei geklappt, gab zwar auch mal Kloppereien, aber Verletzungen niemals.

Er ist für seine tatsächlich recht aktiv und fetzt durch die Gegend, ist aber auch total verschmust. Eine zweite Katze, so dachte ich, könnte ihm der Spielgefährte sein, der ich ihm nicht immer sein kann. Ich versuche auch, seine Energie etwas zu reduzieren, ihn etwas auszupowern mit Spielen etc. Aber ja, wir Menschen können das zwar schon, aber nie so gut wie ein Artgenosse (und wir sind auch nicht immer da)... es geht aber um das Wohl BEIDER Katzen, nicht nur von meinem Kater...

Ich hab mal der früheren Besitzerin geschrieben. Sie nähme die Süße wieder zurück, wenn alle Stricke reißen, zumindest war es so verwinbart... aber es ist gar nicht so leicht eine geeignete Katze bzw. Kater zu finden... lieb, ähnliches Alter und so... 😕 na ja... mal sehen...

Ich finde die Gedanken, die du dir machst, grundsätzlich alle gut und richtig.
Nur die gemobbte Katze zu holen, war nicht die beste Idee.

Toll, dass du deinem Kater wieder einen Spielgefährten holen willst. Allerdings ist die jetzige Konstellation halt denkbar ungünstig.

Ich will dir nicht raten, was du machen sollst.
Aber ich kann dir sagen, was ich machen würde:
Ich würde - in Absprache mit der früheren Besitzerin - einen passenden Platz für die neue Katze suchen. (Zur früheren Besitzerin zurück, wo sie dann vielleicht alleine lebt, ist auch keine gute Lösung.)
Und dann würde ich für deinen Kater ebenfalls einen passenden Kumpel suchen.

Du kannst dich ja hier mal umschauen. Da gibt es sicher einen passenden Kater, der ein tolles Zuhause sucht.
Du kannst auch hier selber ein Gesuch einstellen.

Eine dritte Katze halte ich tatsächlich auch nicht für eine Option.
 
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Ja du hast Recht, in dieser Konstellation ist es tatsächlich ungünstig. Ich möchte nicht dass eine der Katzen leidet, ob psychisch oder physisch ist da ganz egal. Bisher hatte ich nunmaö die Hoffnung, dass sie sich "zusammenraufen".

Komisch dass man im Internet oft liest, dass kastrierte Katzen und Kater besser passen als zwei kastrierte Kater, bei einer Vergesellschaftung zumindest. Da scheinen die Meinungen und Erfahrungen wohl differieren... aber gut, Meinungen gibts ja viele...

Muss noch die Antwort der Besitzerin abwarten. Eine "offizielle Übergabe" gab es ja noch nicht...
 
Ja du hast Recht, in dieser Konstellation ist es tatsächlich ungünstig. Ich möchte nicht dass eine der Katzen leidet, ob psychisch oder physisch ist da ganz egal. Bisher hatte ich nunmaö die Hoffnung, dass sie sich "zusammenraufen".

Komisch dass man im Internet oft liest, dass kastrierte Katzen und Kater besser passen als zwei kastrierte Kater, bei einer Vergesellschaftung zumindest. Da scheinen die Meinungen und Erfahrungen wohl differieren... aber gut, Meinungen gibts ja viele...

Muss noch die Antwort der Besitzerin abwarten. Eine "offizielle Übergabe" gab es ja noch nicht...
Ja, in Ausnahmefällen kann die Kombi Katze/Kater durchaus funktionieren, wenn beispielsweise der Kater kein ausgeprägtes Raufverhalten besitzt oder aber die Katzendame Spass an spielerischen Raufereien und gegenseitiges Jagen hat, aber das sind eher untypische Ausnahmefälle. So wie du deinen Kater beschrieben hast, scheint er aber ein ganz typisches und völlig normales Katerverhalten an den Tag zu legen. Ihn dafür ständig maßregeln zu wollen und zu versuchen, seine eigentlichen Bedürfnisse zu unterdrücken, wäre ihm gegenüber nicht gerecht, geschweige dass er so ein glückliches Katzenleben als Wohnungstiger führen könnte.

Daher finde ich es gut von dir, dass du das ebenfalls nicht möchtest. Achte bei der Wahl eines neuen Mitbewohners vor allem darauf, dass dessen Charaktereigenschaften môglichst mit denen deines Katers übereinstimmen, denn Kater können auch sehr unterschiedlich sein in ihrem Wesen und Verhalten.

Ich wünsche dir alles Gute und ein glücklicheres Händchen bei der Wahl eines Zweitkaters.☘️☘️☘️
 
  • #10
Danke noch mal für alle Tipps. Leider hat das mit der "vereinbarten" Rückgabe nicht funktioniert. Die Katze ist ja sehr lieb und ich weiß mittlerweile, dass die Situation bei ihrer vorherigen Besitzerin für sie keine Verbesserung zu hier wäre. Muss mich dann wohl anderweitig umsehen.

Zwischenzeitlich dachte ich, die Beiden schaffen es vielleicht doch noch, mittlerweile manifestiert sich aber ein Unsauberkeitsproblem. Katerchen ärgert sie zwar nicht mehr durch Nachlaufen, dafür ist er zum Klo-Mobber mutiert und springt auf, sobald er sie im Klo scharren hört... ich weiß nicht ob bzw. wie ich ihm das abgewöhnen könnte...

Alles wortwörtlich etwas kacke...
 
  • #11
Ach herrje. Das tut mir leid für dich.

Das mit dem Klomobbing ist natürlich wirklich Kacke.
Du solltest schon eingreifen, sobald du es bemerkst. Tust du wahrscheinlich auch. Aber man kann es halt nicht immer bemerken.

Vielleicht wäre es wirklich am besten, du suchst einen neuen passenden Platz für die Katze und holst deinem Kater einen Kumpel.
Du kannst auch einen Vermittlungsfaden für die Katze hier erstellen im Notfellchenbereich.
 
  • #12
Ja das mach ich natürlich! Ich bin auch nicht immer daheim leider. Trenne sie mittlerweile wieder wenn ich nicht da bin. Sie wird ein neues Zuhause bekommen müssen.

Das tut mir zwar sehr Leid, mittlerweile steht es aber in keinem Zweifel, dass es für jeden von uns 3 besser ist. Leider! Denn sie ist eine wunderbare, süße Schmusekatze und Menschen gegenüber sehr offen und zutraulich. Nur andere Katzen scheint sie nicht (mehr) zu mögen...

Ich werds im Notfellchen Bereich mal versuchen! Danke für den Tipp!
 

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