Wie Streuner vergesellschaften und an Menschen gewöhnen (oder umgekehrt)

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Eflix

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Vorab: Es ist viel Text geworden, ich markiere das Wichtige mal Fett, der Rest ist nur Geschwafel.



Guten Abend!


Ich bin für den Moment "der Neue" 😉

Ich heiße Felix, bin 35 und lebe seit einem halben Jahr in der Schweiz, nahe der franz. Grenze.



Ich hatte bis kurz vor dem Auswandern einen Kater (Findus) und habe eine Katze (Fussel) - durch eine leider zu schnell voranschreitende unheilbare Krankheit meines Katers habe ich seit September nurnoch meine Fusselmaus, eine rote Halbangora Dame von etwa 10 Jahren, wie ihr verstorbener Mitbewohner aus dem Tierschutz.


Seitdem ist Fussel alleine. Sie verkraftet das auch ganz OK, aber ich habe schon oft das Gefühl, dass sie sehr einsam ist wenn nicht grad jemand da ist. Also bin ich schon lange auf der Suche nach einem passenden Tier.


Nun war ich in dieser Woche bei meinen Eltern in Deutschland zu Besuch - und just am ersten Abend sehe ich eine kleine Streunerkatze an der Terasse vorbeigehen.
Natürlich habe ich ihr sofort etwas zu Essen hingestellt - meine Eltern haben selber zwei Miezen.
Ich stelle mal ein Foto ein:

PXL_20240723_182949790.jpg


Wie ihr seht, es war sehr offensichtlich, dass er niemandem gehört. Auch das Konzept von Glas war ihm unbekannt - er ist gegen eine Glastür gerannt.
Also haben wir uns dran gemacht, ihn einzufangen.
Ich saß bis 21:45 im Gras vor dem Beet wo er sich aufgehalten hat und habe versucht, ihn mit Futter in eine normale Katzentransportbox zu lotsen - hat aber nicht viel gebracht ausser 20 Mückenstiche für mich und 150g Futter in seinem Bauch.

Am nächsten Tag war ich von früh bis spät Abends ausser Haus, aber meine Schwester hat vom Tierschutz eine Falle geholt und den Kater damit in Rekordzeit gefangen. Obwohl er kurz vorher 100g Futter bekommen hat, ist er sofort in die Falle marschiert als er den Thunfisch darin gerochen hat.
Beim TA kam heraus, kleines Katerchen, sehr schwach, nicht gechipt oder kastriert, etwa 5-6 Jahre alt, hat aufgrund seiner Größe vermutlich häufig als Boxsack herhalten müssen, er hat viele Narben.
Am Nachmittag wurde er dann von einer Frau vom Tierschutz zu einer Station gebracht wo er jetzt in einer Art Zwinger wohnen kann.
Er roch nach Bauernhof - der näheste Bauernhof ist 2,5km durch einen Wald weg - vermutlich wurde er dort von größeren Katern vertrieben.

Er hat alleine von uns und dem Tierarzt an diesem Tag 500g Futter bekommen, dazu noch das im Tierheim.
Er wog sicher unter 2 Kilo.

Er bekommt auch erst die Tage einen SpotOn gegen die sicher zahlreichen Parasiten in seinem kleinen Körper, er muss erst etwas ausgepeppelt werden.

Jedenfalls möchte ich ihn haben.
Er kuckt so traurig, mit seinem Klappohr sieht er süß aus und er tut mir natürlich ewig leid. Ausserdem war er die ganze Zeit extrem ruhig und hat keinerlei Agression gezeigt, egal wie gestresst er war. Alle vom Tierschutz sind davon auch sehr angetan und freuen sich, wenn sich gleich jemand meldet um das Tier zu nehmen.
Ich fahre in 4 Wochen wieder zu meinen Eltern, dann ist er kastriert und hat alle Papiere und Impfungen die er für die Schweiz benötigt.


Nun stellt sich mir die Frage: Wie gewöhne ich einen Streuner der sich auf max. 1m dem Menschen nähert an die Situation innerhalb einer Wohnung und daran, dass die menschliche Nähe und Berührung nichts schlechtes ist während er sich gleichzeitig noch mit einer neuen Katze vertragen soll?

Ich habe mir den Beitrag zur langsamen Zusammenführung bereits durchgelesen.
Ich habe in meiner Wohnung nur die Möglichkeit, meine Werkstatt/Abstellkammer (15m²) für den Kleinen abzuriegeln (Tür zu und so ein Netz mit Reißverschluss davor) und so gut wie es geht einzurichten.
Ich habe genug Betten und Höhlen, darum geht es mir nicht, es geht eher darum, wie ich es in Rekordzeit hinbekomme, dass er mir genug vertraut, dass ich die Zusammenführung mit meiner Katze starten kann.


Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich den kleinen so schnell wie möglich an dem teilhaben lassen kann, was er in seinem Leben bisher nie bekommen hat - Streicheleinheiten, gekrault werden, keine Sorgen haben, die Tage und Nächte nicht in der Kälte verbringen müssen und kein Hunger mehr sondern eher eine Wohlstandsplauze haben.


Vielen Dank für eure Hilfe!

Liebe Grüße
Felix
 
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Hallo Felix.

Erst mal willkommen. ich finde schön, dass Du den kleinen adoptieren willst. 🙂

Ich sollte endlich unter die Dusche, also vorerst nur ganz kurz:

Der Thread von Taskali ist für den Umgang mit Streunern spitze, wenn Du gerne Hintergrundlektüre hast.


wie ich es in Rekordzeit hinbekomme, dass er mir genug vertraut, dass ich die Zusammenführung mit meiner Katze starten kann.
Dazu kann ich aber aus eigener Erfahrung sagen, dass es anders herum auch klappen kann. Bei mir hat sich der scheue Kana von meiner Irmi einfach abgeschaut dass wir Menschen nicht so schlimm sind.

Nimm lieber den Druck raus, weil das ist eines der wenigen Dinge die Deine Zusammenführungen (Kater - Katze und Kater - Du) sabotieren kann.
 
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Deine Werkstatt/Abstellraum klingt gut als Ankunftszimmer - WENN Du es schaffst ihn so umzugestalten dass es nur "Halbverstecke" gibt.
Beispiele: Von hinten in eine Schublade kriechen ist nicht gut weil er nichts mit bekommt. In einen seitlich gelegten Karton setzen ist gut weil er gezwungen ist sich mit seiner Umgebung auseinander zu setzen.

Anfangs setzt man Katz nur ins vorbereitete Ankunftszimmer mit Futter und Klo und lässt es in Ruhe.
Scheue Miezen brauchen die Ruhe um Vertrauen in die neue Umgebung schöpfen zu können. Es ist auch völlig normal wenn er den ersten Tag überhaupt nicht frisst und dann erst zögerlich anfängt. Keine Angst, das wird mehr.
Nur rein gehen zum Füttern und Klo machen und wieder gehen.

Zusammenführung Katz - Mensch:
Wenn Du merkst dass er nach ein paar Tagen der Umgebung so weit traut dass er normal frisst kannst Du Dich immer wieder für kurze Zeit zu ihm setzen und z.B. Vorlesen. Dann kann er sich an Deine Anwesenheit und Deine Stimme gewöhnen. Wenn er Dich lesend nicht mehr gruselig findet kannst Du ein Federwedel so bewegen dass er es aus sicherer Entfernung beobachten kann. Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt: Je nachdem wie er darauf reagiert kannst Du es näher bei ihm bewegen oder erst mal so bleiben bis dass er es ok findet. Immer wenn er es ok findet kannst Du wieder ein kleines bisschen näher kommen. Wenn er irgendwann damit spielt: Gut. Wenn er sich stattdessen oder zusätzlich damit streicheln lässt: auch gut. Wichtig ist, dass er die Interaktion mit Dir OK findet.
Nach und nach kannst Du das Federwedel immer kürzer halten und ihn irgendwann berühren.

Zusammenführung Katz - Katz:
Parallel würde ich eine Gittertüre einhängen, aber die Sicht verstellen (z.B. Karton dran binden). (Ich bin mir nicht sicher ob Dein Netz ausreichend ist, oft klettern die Katzen auch daran hoch oder hauen dagegen)
So könnt ihr Drei Euch gegenseitig hören. Wenn keiner von Euch drei diese Konstellation mehr komisch findet kannst Du einen Teil der Kartons entfernen so dass z.B. die Hälfte der Türe frei ist. Wieder so lange beibehalten bis dass es alle ok finden und dann den restlichen Sichtschutz entfernen.
Jetzt ist an der interkätzischen Zusammenführung Gefühl gefragt: Wenn Du den Eindruck hast dass sie beide von sich aus sich mit einander beschäftigen kannst Du sie einfach machen lassen. Wenn nicht musst Du Wege finden dass sie sich begegnen. Z. B. Leckerli in sicherer (!) Entfernung zur Gittertüre geben. Wieder so lange bis dass es alle OK finden.

Wenn Du den Eindruck hast dass er nicht mehr irgendwo auf nimmer wiedersehen in Deiner Wohnung verschwinden würde UND beide Katzen an der Gittertüre mit einander OK sind kannst Du die Türe auf machen.


Etwas anderes: Meiner Meinung nach kann man alle Katzen vergesellschaften WENN der Charakter zusammen passt. Du kennst den Charakter des Katers nicht, da er aktuell dafür zu fertig ist. Die Möglichkeit besteht leider, dass es zwischen beiden Tieren nicht funktioniert. Ich mag ihn Dir aber nicht ausreden, weil auch die Möglichkeit besteht dass es ein Dream Team wird. Plus: ich freue mich für jede einzelne Scheumieze wenn sie von der Straße weg kann und ein schönes Zuhause findet :smile:
 
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Vielen Dank für eure Antworten!
Die helfen mir auf jeden Fall sehr weiter.

Grad das mit dem Karton als Sichtschutz finde ich eine gute Idee!

Die "Werkstatt" darf man sich nicht als typische Werkstatt vorstellen. Ich hab eine 103m² Wohnung und eines der Zimmer ist halt für handwerkliche Hobbys da, aber da liegen keine Metallspäne auf dem Boden oder so.

Gibt es eine ungefähre Idee, wie lange man den Kater alleine im Zimmer lassen soll, oder ist das auch stark abhängig vom Tier selber?
Ich hab in der Bude zwei IP-Kameras mit beweglichem Kopf, da werd ich eine zu ihm rein machen um ohne anwesend zu sein zu schauen, was er macht.

Er ist auch nicht ultra-scheu, als ich im Gras saß und ihn mit Futter gelockt habe hat er mir fast aus der Hand gefressen, wenn ich ohne Futter an ihn ran bin, bin ich auf 10cm an ihn ran gekommen bevor er zurückgewichen ist.

Noch etwas, das ich mal wo gelesen habe - ist es richtig, dass es hilfreich ist, die Katzen mal auszutauschen, also meine Fussel in sein Zimmer und er in den Rest der Wohnung? Natürlich erst, wenn er sich nicht mehr sofort hinter dem nächstbesten Gegenstand zurückzieht.

Nochmals vielen Dank!
 
Gibt es eine ungefähre Idee, wie lange man den Kater alleine im Zimmer lassen soll, oder ist das auch stark abhängig vom Tier selber?
Du meinst komplett in Ruhe lassen? Individuell extrem unterschiedlich.

So zutraulich wie Du ihn jetzt beschreibst könnte sogar ein Tag reichen.

Besser ist eben das Maß: bis er sich an die neue Umgebung gewöhnt hat so dass er sich raus traut. Und bis Deine Bestandskatze den Istzustand ok findet (seltene Exemplare drehen schon bei geschlossener Türe mit neuen Katzen dahinter am Rad)

Er ist auch nicht ultra-scheu, als ich im Gras saß und ihn mit Futter gelockt habe hat er mir fast aus der Hand gefressen, wenn ich ohne Futter an ihn ran bin, bin ich auf 10cm an ihn ran gekommen bevor er zurückgewichen ist.
Das ist aus meiner Perspektive zutraulich. 😅

Noch etwas, das ich mal wo gelesen habe - ist es richtig, dass es hilfreich ist, die Katzen mal auszutauschen, also meine Fussel in sein Zimmer und er in den Rest der Wohnung?
Das kommt auf die Katzen darauf an. Ich hab eine Knalltüte von Katze bei der würde es nichts bringen. Bei der Katze einer Freundin war das quasi Gamechanger.
 
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OK, ich fasse zusammen: Ein glasklares "Kommt darauf an" 😛

Ich sehe schon, es gibt kein Patentrezept das immer funktioniert und man muss sich eher auf sein Gefühl verlassen und analysieren, wie sich das Tier verhält.
Das ist zwar schade, aber Katzen haben nunmal eigene Persönlichkeiten.
Natürlich kann ich über ihn nicht viel sagen, aber die Frau vom Tierhheim ist sich sicher, dass der mal ganz ruhig wird und in erster Linie froh ist, dass er jetzt kein Streuner mehr ist.

Auch wenn er nicht zu uns passen sollte, so ist sein Leben auf jeden Fall in eine deutlich bessere Bahn gelenkt worden - und das ist ja schon viel.

Dankeschön!
 
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Ich sehe schon, es gibt kein Patentrezept das immer funktioniert und man muss sich eher auf sein Gefühl verlassen und analysieren, wie sich das Tier verhält.
👍👍👍

Ich mache vor Vergesellschaftungen auch immer Pläne und Ideen und dann wird es meistens doch ganz anders weil die Fellmonster eine eigene Persönlichkeit haben. Aber das ist auch gut so.
 
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Noch etwas, das ich mal wo gelesen habe - ist es richtig, dass es hilfreich ist, die Katzen mal auszutauschen, also meine Fussel in sein Zimmer und er in den Rest der Wohnung? Natürlich erst, wenn er sich nicht mehr sofort hinter dem nächstbesten Gegenstand zurückzieht.
Wir haben das gemacht, allerdings ging es problemlos, da es um zwei kleine Kater und einen 7jährigen ging, der tagsüber hauptsächlich draußen war. In der Zeit konnten die Kleinen alle Räume besichtigen und er roch später, wo sie überall waren. Innerhalb einer Wohnung besteht immer die Möglichkeit, dass Du ihn nicht so einfach wieder in sein Ankunftszimmer zurück bekommst. Da muss die Vertrauensbasis zu Dir dann bereits da sein, sonst verschreckst Du ihn eventuell unnötig.
Du kannst aber von Anfang an Dinge austauschen, die nach der jeweiligen Katze riechen. Wir haben in den ersten Tage Handtücher in die jeweiligen Schlafplätze gelegt und die regelmäßig ausgetauscht.

Auf alle Fälle freue ich mich so für den kleinen Kerl und drücke die Daumen, dass Fussel ihn akzeptiert!!!
 
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Guten Abend!

Noch eine Frage: Wie sieht es bei einem Streuner mit Stromkabeln aus? Kann ich die einfach herumliegen haben oder muss man sich da Sorgen machen, dass er, warum auch immer, daran herumbeißt?
 
Guten Abend!

Noch eine Frage: Wie sieht es bei einem Streuner mit Stromkabeln aus? Kann ich die einfach herumliegen haben oder muss man sich da Sorgen machen, dass er, warum auch immer, daran herumbeißt?

Das wirst du leider sehen müssen.
Es gibt auch Katzen die in einem Haus geboren und aufgezogen wurden und trotzdem Bock haben Kabel zu zerkauen.
Genauso kann es sein dass er sofort checkt dass das nichts is und es lässt.
Ich würde mir überlegen wie du sie notfalls sichern kannst.
Sorry 😅
 
Guten Abend!

Noch eine Frage: Wie sieht es bei einem Streuner mit Stromkabeln aus? Kann ich die einfach herumliegen haben oder muss man sich da Sorgen machen, dass er, warum auch immer, daran herumbeißt?
Bei mir ist Kabelhausen, ich adoptieren immer nur ehemalige Streuner und es ist noch nie jemand dran gegangen. Ich denke aber, das ist individuell sehr unterschiedlich. Dicke Kabel (Kaltgerätekabel z.B.) werden eher in Ruhe gelassen als dünne (USB z.B)
 
  • Grin
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Noch eine Frage: Wie sieht es bei einem Streuner mit Stromkabeln aus? Kann ich die einfach herumliegen haben oder muss man sich da Sorgen machen, dass er, warum auch immer, daran herumbeißt?
Wir hatten 20 Jahre lang Kater, die nichts im Haus angefressen haben. Jetzt gehört zu unseren Dreien der 2jährige Perry, vor dem man alles in Sicherheit bringen muss. Alles, was ins Maul passt, wird mit den Zähnen traktiert. Er hat wie ein junger Hund Schuhe ruiniert, auf dem Tisch liegende Bücher zerbissen usw.. Seit er im Freigang ist, ist es besser geworden, aber ab und zu stelle ich wieder fest, dass er an irgendetwas herumgekaut hat. Dicke Kabel hat er bisher ignoriert, aber dünne Ladekabel und Rollo-Schnüre sind sehr verlockend.

Du wirst das einfach beobachten und zumindest anfangs alles sichern müssen.
 
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Oh, was für ein süßer kleiner Fratz. Wie schön, dass er dich gefunden hat und dass du ihm ein neues Zuhause geben willst.

Wegen der Kabel würde ich, wenn das möglich ist, erstmal einfach die Stecker ziehen von den Kabeln, die so rumliegen. Dann siehst du, ob er Interesse an den Kabeln zeigt und ob du sie auf Dauer sichern musst, ohne, dass Gefahr besteht, dass der Kater einen Stromschlag bekommt, wenn er sie wirklich anknabbert.

Wenn der Kleine immer ein Streuner war, kann es sein, dass er sich am Anfang sehr schwer damit tut, eingesperrt zu sein. Es kann aber auch sein, dass er zu der Sorte Streuner gehört, die unglaublich froh sind, endlich irgendwo angekommen zu sein und gar nicht mehr den Drang nach draußen zu gehen entwickeln, solange nur immer was im Napf ist. Ich würde auf jeden Fall AYCE (all you can eat) füttern, der Kleine hat ja einiges aufzuholen.

Oh, und was die Eingewöhnung angeht: die ersten ein oder zwei Tage würde ich ihn ganz in Ruhe lassen (also nur ins Zimmer gehen, um zu füttern und das Katzenklo sauber zu machen und so) und danach erst einmal etwas in dem Zimmer tun, was gar nichts mit dem Kater zu tun hat. Also, irgendein ruhiges Bastelprojekt oder ein Buch lesen oder so. Etwas, wobei du den Kater weitestgehend ignorierst. Lass ihn zu dir kommen, wenn er Lust hat, und versuche nicht, ihn zu locken. Meistens gewinnt die Neugier und je weniger du von dem Kleinen verlangst oder erwartest, desto schneller wird er zutraulich.
 
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Ich muss mir immer wieder das Foto ansehen. Der Kleine sieht so jämmerlich und gleichzeitig so süß aus, ich könnte ihm auch nicht widerstehen!
 
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Sooo, lang ists her 🙂
Hat alles länger gedauert als erhofft, aber seit Mittwoch ist der Kater - genannt Freddy - jetzt bei mir/uns.

Im Tierheim war er sehr scheu und ängstlich - ich konnte ihn aber einfach so mit zwei Händen nehmen als er oben auf einen Kratzbaum geflüchtet war, ohne, dass er gefaucht, gekratzt oder sich sonstwie verteidigt hat, und auch jetzt ist er ängstlich aber sehr sanft.

Ich hatte übers Wochenende Besuch da, daher fängt erst jetzt die Phase des Kennenlernens an wo ich mich zu ihm rein setze und einfach da bin.
Er hat aber schon verstanden, dass ich was mit der Futterversorgung zu tun habe. Wenn ich drin war sehe ich auf einer meiner beiden Kameras die ich im Zimmer habe oft, dass er gleich zum Futter hin geht und schaut, was auf dem Speiseplan steht.

Ich habe mir so ein Katzengitter für die Türe gekauft und lasse die Türe heute Nacht offen. DIe Dame im Tierheim hat mir gesagt, dass er mit der Katze nebenan sehr gerne Kontakt hatte - ich hoffe, da er und meine Fussel beide nicht agressiv sind, dass ihm das ein wenig die Langeweile vertreibt, denn viel zu tun hat er ja nicht in seiner Einzelzelle.

Erster Kontakt:
PXL_20240918_144914755.jpg


1% Kater, 99% Angst
PXL_20240919_164128064.jpg


Da ist er mal nicht sofort geflüchtet als ich ins Zimmer kam.
PXL_20240921_072009942.jpg


Man erkennt, wenn man gaanz genau hin schaut auch einen minimalen Unterschied zum Foto ganz oben. Er hat gut zugelegt und hat sich einen gesunden Körper angefuttert.

Ich werde weiter berichten!
 
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Dass er jetzt schon hin und wieder kurz offen liegen bleibt ist ein sehr gutes Zeichen 👍
Man sieht, dass da schon wieder mehr Kater ist.

Ich wünsche Euch viel Glück und Geduld für die Zusammenführung. 🙂
 
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Der schon verlinkte Thread von Taskali ist natürlich das Nonplusultra für den Umgang mit Scheuchen, aber auch sehr lang und dadurch unübersichtlich für neue Leser.
Hier hast du das Thema aus einer anderen Quelle nochmal ein bisschen komprimierter: Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen
Am Anfang begrenzter Raum, Rituale und Halbverstecke helfen sehr.
Und Wedelstreicheln :
Bin grad on 😀
Ich mache es meistens so: erstmal den Wedel einfach dem Mietz zum dran schnuppern hinhalten um zu testen, ob sie Angst vor haben. Reagieren sie neugierig bzw. nicht ängstlich, dann erst spielerisch etwas hin und herbewegen und dann einfach frontal auf die Stirn legen und dort kurze kleine Bewegungen machen - damit ahmt man das Putzen nach. Nur kurz, 3-4 x, dann wieder aufhören. Bei Jeder Session dann dasselbe: erst den Wedel zeigen, damit sie sich nicht erschrecken, dann Stirnstreichen. Klappt das gut, dann erweitern: zuerst Wange (da von vorn nach hinten streichen), Hinterkopf (den Hinterkopf entlangstreichen) und zum Schluß erst Rücken/Seite (da reagieren oft aggro oder mit spielerischem Wedelbeißen drauf). Wichtig ist wie gesagt, dass sie den Wedel sehen können und sich nicht erschrecken. Viele reagieren erst empört, andere tun auch so, als wenn nix wäre, wieder andere wollen den Wedel spielerisch fangen, da muß man dann flexibel drauf reagieren und ggfs. die Strategie ändern.
Viel Glück ! Das wird schon. So scheu ist er vielleicht gar nicht, sonst wär er evtl gar nicht zu euch gekommen und so leicht einzufangen gewesen.
 
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Ich habe gestern Abend die Gittertüre aufgemacht.

Grund dafür ist, dass der Kater in seinem Leben viel mit Katzen, aber so gut wie nichts mit Menschen zu tun hatte und daher der Weg über meine Fussel der bessere scheint. Er soll sich mit ihr befreunden und durch sie lernen, dass ich nicht so schlimm bin.

Die Miezen hatten vorher eine erste "richtige" Kontaktaufnahme mit Anbrummen und in die Luft hauen, da hab ich gesehen, dass da nix passieren wird. Sie war die Aktive, er war schüchtern ohne Ende und hat keine Anzeichen gezeigt, dass es zum ernsten Kampf kommen wird.

Er war auch wie ausgetauscht, als er in der Wohnung herumgestreift ist und ist sogar zu mir gekommen um an meiner Hand zu schnuppern.

Kurz danach hab ich diesen Schnappschuss gemacht - es war recht dunkel, daher die niedrige Qualität.
PXL_20240927_195435241.jpg
 
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Guten Abend!

Ich hab ein bisschen Fragezeichen über dem Kopf und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Der Kleine ist ja schon seit 18.09. bei mir, die Zutraulichkeit lässt aber nach wie vor sehr zu wünschen übrig, ich hab sogar den Eindruck, dass es seit ein paar Wochen schlimmer wird.
Es ist so, dass er sofort zum Rückzug übergeht wenn ich auch nur in seine Richtung laufe, oder mich in seine Nähe setze.

Am 20.10. durfte ich ihn unterm Kinn kraulen, was er zumindest ein klitzekleines bisschen genossen hat. Daran ist jetzt nicht mehr zu denken.

Er lässt es sich grundsätzlich gut gehen, wie man sieht:
PXL_20241109_071907417.jpg


PXL_20241123_171715640.jpg


Ich hab vor ein paar Tagen ein Video gesehen, wo ein wildes Kitten einen Monat lang jeden Tag zwangsbeschmust wurde, um es daran zu gewöhnen. Das geistert mir jetzt im Kopf herum, ich hab aber das Gefühl, dass das bei ihm eher einen sehr gegenteiligen Effekt hätte und ich ihn erst recht verschrecke.

Mit meiner Katze verträgt er sich so lala würde ich sagen, sie initiieren beide das Spielen, Sie bricht es dann aber oft genug fauchend und knurrend ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass er meist in ihrer Umgebung ist und sie in Ruhe lässt, aber er ist von der Kontaktaufnahme her etwas ruppig, geht zu nah an sie ran und sie haut ihm dann eine runter. Alles nicht schwerwiegend, die fetzen oder verletzen sich nicht.

Ich hab ab 09.12. Kurzarbeit und bin bis Ende Februar immer Donnerstags und Freitags auch daheim, daher würde ich gerne das ganze Intensivieren und ihn so langsam aber sicher zu dem Schmusekater ummodeln den ich in ihm sehe. Alleine wie er im Bett liegt, Bauch offen, das lädt zum Bauch kraulen ein...

Ich hoffe, ihr könnt mir etwas helfen!

Liebe Grüße
Felix
 
„Ummodeln“, und das auch noch mit Deadline? Würde mich wundern wenn sowas funktioniert.
Nach meiner Erfahrung ist Druck eher kontraproduktiv. Abgesehen davon dass es evtl sogar gefährlich sein könnte, eine erwachsene Katze zwangsweise zu bekuscheln.
Was und wie hast du denn bisher getan um sein Vertrauen zu gewinnen? Wie gut kannst du Katzenverhalten deuten und ihre Körpersprache lesen?

Vor 17 Monaten ist eine Miez als Drittkatze hier eingezogen. 6 Jahre, halbwild aufgewachsen, 1,5 Jahre im TH, dort „nicht handzahm“, aber mit Potenzial.
Grad liegt sie auf dem Sofa bei meinem Mann, mit dem ganzen Körper an sein Bein gekuschelt. Sie mag vor allem am Köpfchen sehr gern gestreichelt werden, tretelt, köpfelt und schnurrt. Aber nach wie vor ist das Vertrauen sehr leicht zu erschüttern. Ich fasse sie nie an ohne sie anzusprechen, ihr die Hand zu zeigen und auf ihre Reaktion zu achten.
Festhalten und hochheben geht gar nicht, sie in einen Kennel zu verfrachten ist ein Abenteuer, und die TÄ musste sie beim Impfen vor ein paar Monaten mit dem Kescher festsetzen. Wenn ich nur in Nähe des Bauches komme würde ich sofort eine gelangt kriegen, zwar ohne Kralle, aber mit Schmackes.

Er ist jetzt 10 Wochen bei Dir, das ist halt noch nicht so lange…
 
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