Wie ich an Ostern Fünf Katzen verlor und nicht genau weiß warum;o(

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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anka1971

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15. April 2020
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Lieber Katzenfreunde,

Ich möchte hier unsere unglaublich traurige und nahezu unfassbare Geschichte, allein was die Dynamik der traumatischen Ereignisse betrifft, mit euch teilen. Dabei möchte ich selbst weiterhin versuchen meinen Schmerz zu verarbeiten und gleichzeitig, an Hand unserer Geschichte, eindringlich davon abraten “Ebay-Kleinanzeigen” oder ähnliche Katzen zu kaufen!!! Vielleicht sollte man sich eher entscheiden den zahlreichen Tierheim-Katzen zu helfen!!!
Zuerst möchte ich uns kurz vorstellen: mein Mann und ich hatten schon einmal einen ganz wunderbaren BKH Kater “Bruno” (Freigänger in unserem schönen kleinen Garten). Als der Schwiegervater vor Jahren starb, haben wir unsern Bruno 300 KM weiter weg zur Schwiegermama gegeben, er muntert die Mama nun jeden Tag auf und die Beiden sind bis heute ein glückliches und liebevolles Team.
Nun hatten wir uns entschieden unser Leben wieder mit einem Kater zu verschönern. Wir haben uns bei dieser Überlegung, ganz bewusst für ein erwachsenes, gern auch älteres Tier, dass ein neues Zuhause sucht, entschieden. Also schauten wir unter Quoka und EbayKleinanzeigen. Nach ein paar Tagen sind wir in Quoka auf einen schönen roten 5 Jahre alten BKH Kater , der “umständehalber abzugeben war, gestoßen. Der erste Kontakt mit den Besitzern war nett und wir fuhren hin um ihn anzuschauen. Natürlich war es gleich liebe auf den ersten Blick Clyde war ein liebevoller, ruhiger und sehr verschmuster Kater. Der Haushalt machte einen sauberen und geräumigen Eindruck. Auf die Frage warum er abgegeben werden soll, hieß es: da die Frau (Mutter von drei Kindern) nun wieder arbeiten gehen wird, ist keine Zeit mehr für das Tier. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass es gleichzeitig eine Hundezucht mit frischen Welpen im Haus und auch in der Quoka Anzeige gab!??
Dann bzw erst jetzt wurde uns erzählt, dass Clyde eine kleine (zweijährige) Spielgefährtin hat, die vermutlich aktuelle zum dritten Mal Kitten von ihm erwartet, die Begattung liege aber erst ein paar Tage zurück. Uns wurde nun angeboten wir könnten seine Bonnie kostenlos dazu bekommen, da die Besitzer eigentlich die Beiden nicht trennen wollen. An der Stelle waren wir das Erste Mal etwas skeptisch und auch überfordert. Ich hatte den Eindruck die Besitzer haben bisher die Katzen eh nur zur Ausbeutung genutzt und wunderte mich warum sie nun auf diesen nächsten (offensichtlich bereits vorhandenen) Wurf verzichten wollen. Aber als wir die Beiden vertraut schmusen sahen, waren alle Bedenken zerstreut und wir konnten es nicht übers Herz bringen, Bonnie und Clyde zu trennen. Bevor wir uns also versahen hatten wir am 29.02.20 beide Katzen, ihr Klo, ein Körbchen und ein Sack Futter im Auto.
Zuhause waren die ersten Tage recht harmonisch und glücklich, beide lebten sich schnell ein. Clyde wollte allerdings weiterhin oft auf Bonnie rauf und sie war sehr gestresst und wollte ihre Ruhe. Wir vereinbarten nach einer Woche einen Tierarzt Kontrollbesuch für Beide. Das Ergebnis der TÄ: die Katzen sind in einem normalen Zustand , Bonnie ist (damals war es noch nicht 100% sicher) schwanger, und Clyde bis auf Zahnfleischentzündung und Zahnstein (schlimm genug) gesund. Wir ließen bei Clyde die wichtigsten Impfungen auffrischen (bei Bonnie wollten wir wegen Schwangerschaft warten). Da wir eh Bonnie nicht mit weiteren Geburten stressen wollten (sie ist 01/2018 geboren und das war die dritte Schwangerschaft) sprachen wir mit der TÄ über Kastration von Clyde. Die Ärztin fand nichts was dagegen Sprach und wir vereinbarten einen Termin für 18.03. Die OP überstand Clyde blendend und danach ging es zuhause zwischen den Beiden sehr viel ruhiger und ausgeglichener zu. Alles war schön und harmonisch – bis zum Gründonnerstag als unser persönliches Armageddon begann ;o((((((
Ich berichte nun über die Ereignisse nacheinander und fange mit Clyde an
Schon am Mittwoch (vor Gründonnerstag) stellten wir fest das Clyde viel schlief und irgendwie lethargisch wirkte. Wir wollten nichts verschleppen oder abwarten und machten direkt für Gründonnerstag einen Termin bei der TÄ. Da stellte sie hohes Fieber und einen entzündeten Rachen fest. Eine konkrete Diagnose konnte sie nicht stellen und sagte es handle sich wohl um eine Atemwegsinfektion. Die TÄ schien weder besorgt oder beunruhigt noch wies sie uns darauf hin, dass es vielleicht schlecht um Clyde steht oder ähnliches. Er bekam eine Fieber senkende Spritze + Antibiotikum + ein Schmerzmittel. Wenn es nicht besser wird sollten wir über Ostern in eine Klinik und ansonsten am Dienstag nach Ostern mit ihm wiederkommen. Am Karfreitag war er schon wieder wesentlich fitter, ja fast der Alte. Wobei er wenig gegessen hat aber immer noch trank. Der Samstag verlief bis Mittag auch unauffällig. Dann verkroch er sich in eine Ecke, in der er vorher nie war (ich war nun alarmiert) am Samstagabend hatte er erstmalig Schwierigkeiten beim Laufen bzw. dabei einen “Schwächeanfall” erlitten. Wir wollten eigentlich sofort in eine Klinik, allerdings hatte in Nürnberg die einzige Notfallklinik mit Nachdienst den Selbigen wegen Corona einfach eingestellt(?). Somit mussten wir bis Ostersonntag 08.00 Uhr warten. Punkt 08.00 waren wir also im Tierklinikum Nürnberg-Nord. Wir kamen schnell dran und man stellte nichts Auffälliges fest, dass Fieber war runter und er war eher etwas unterkühlt (Rückblickend hätte das doch ein Alamsignal sein müssen?) Uns wurde Angeboten ein Bluttest zu machen, allerdings sagte man gleich manche Werte kann man erst am Dienstag bei Laboröffnung erhalten?! Wir wollten unserem Kerlchen aber unbedingt helfen. Somit entschieden wir in Absprache mit der TÄ sofort eine intravenöse Infusion zu geben. Wir erhofften uns davon, dass er sich damit von dem evtl Nahrungs- und auch Flüssigkeitsmangel erst einmal stärkt und erholt! Gesagt – getan, sechs Stunden später konnten wir ihn wieder abholen (Kosten 400€) . Es war nun Sonntag 16.00 Uhr und Clyde wirkte wieder wesentlich stabiler und fröhlicher, in der Klinik hatte er auch ein wenig gegessen. Ab 22.00 Uhr war sein Zustand wieder alarmierend. Am Ostermontag sind wir gleich um 06.00 aufgestanden. Wir fanden mitten im Wohnzimmer eine sehr große Lache (siehe Fotos, länge ca 1Meter) erbrochenes Blut und unverdautes Essen. Dabei fand sich auch ein bis heute undefiniertes (siehe Bild) ca 10cm langes und Kleinfinger dickes etwas (Organ, Geschwür ? siehe Bild, vielleicht habt ihr eine Ahnung). Wir waren wie unter Schock, unser Clyde völlig apathisch aber noch ansprechbar. Uns war schlagartig klar, es geht nun nur noch darum sein leiden so schnell wie möglich zu beenden :oops:(((((( Wir riefen um 08.00 den TA der uns am nächsten war an(wir wollten nicht noch einmal nach Nbg und das wäre auch zu weit) . Clyde wurde dort um 08.40 eingeschläfert, er hatte kaum noch weisen Blutkörperchen, die TA schien selbst schockiert und betroffen und unterstütze uns in dem Bestreben ihn so schnell wie möglich zu erlösen. Er schlief auch ganz schnell und friedlich ein. Das wurmartige Gewächs , dass er erbrach hatten wir in eine Glas mit zum TA genommen . Allerdings hatten wir dann vor lauter Trauer und weinen nicht weiter erfragt was das nun wirklich ist. Die Ärztin meine nur, dass es kein Bandwurm oder ähnliches sein könne, da zu dick.
Nun zu Bonnie, dass Verrückte, ihre Geschichte spielte sich nicht nur fast zeitgleich ab, sie ist auch genauso dramatisch.
Bonnie war nun am Karfreitag am etwa 50 Schwangerschaftstag.
In der Nacht Freitag auf Ostersamstag nahm ihr Allgemeinzustand dramatisch schnell ab, sie ass nicht mehr und konnte sich kaum noch bewegen usw. Somit sind wir am Ostersamstag um 10.00 Uhr mit ihr zu einer Praxis in der Nähe, die am Samstag und Ostermontag Notdienst hatte (das ist die Praxis wo dann am Montag auch Clyde eingeschläfert wurde) Man machte dort sofort ein Ultraschall und sah, dass nur noch eins der vier Kitten einen Herzschlag hatte ;o((. Es war ein Notkaiserschnitt erforderlich allerdings musste vorher erst ihr Kreislauf stabilisiert werden. Um 14.00 konnte die OP endlich starten. Alle 4 Kitten waren wie schon festgestellt Tod!! Nun zur Ursache, die Ärztin war schockiert, dass Bonnie überhaupt gedeckt wurde und nicht schon bei den Schwangerschaften zuvor gestorben ist?! Sie hat eine verdrehte Gebärmutter die sich in den Magen gestülpt hat, dadurch konnte der Körper auch nicht auf natürlichem Weg, also einer Fehlgeburt, die Toden Kitten abstoßen. Weiterhin legte laut TA der Zustand der inneren Organe den Verdacht nahe, dass Bonnie eine Inzucht Katze ist ;o(( Warum die Kitten tatsächlich gestorben sind weiß man nicht, es kommt laut TA aber immer mal vor das es zu Fehl oder auch Frühgeburten kommt! Bonnie überstand die OP den Umständen entsprechend sehr gut. Aktuell erholt sie sich weiter gut, hat zum Glück guten Hunger und ist sehr verschmust und liebebedürftig; o)), zu prüfen ist ob ihre Leber alles überstanden hat und keinen Dauerhaften Schaden erlitten hat. Dies erfahren wir am Freitag bei der Nachuntersuchung, dann steht auch fest ob wenigstens sie über den Berg ist.
Das ist unsere traurige Geschichte, neben ganz viel Schmerz, hat uns das Osterwochenende 1200€ Arztrechnungen beschert. Auch glaube ich, dass zumindest bei Clyde die Ärztin am Gründonnerstag und vor allem die Tierklinik Nürnberg Nord (wenn überhaupt) Dienst nach Vorschrift gemacht haben und nicht bestrebt waren einem Tier wirklich zu helfen bzw. es zu erlösen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass uns die Kosten zumindest finanziell nicht weiter belasten. Denke ich jedoch wenn das einer jungen Familie mit Kindern o.ä. passiert wäre, wird mir ganz anders ;o((((( Bis heute weiß ich nicht sicher was Clyde wirklich hatte (vielleicht war es FIP?) . Für jede Vermutung auch was das ausgeschiedene Gewächs betrifft bin ich euch sehr dankbar.
 

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Hallo anka,
tut mir sehr leid, was ihr da durchmachen musstet. :(

Ohne Obduktion werdet ihr leider nie erfahren, was da wirklich passiert ist. Ein durchgebrochenes Magengeschwür? Man kann nur spekulieren.
Solche Geschichten können grundsätzlich bei jeder Katze passieren, egal ob vom guten Züchter oder aus dem Tierheim. Aber ein so schneller und dramatischer Krankheitsverlauf ist natürlich ein Schock.

Was diesen Wurm betrifft, könnte das vielleicht einfach (in der Speiseröhre oder so) geronnenes Blut sein? Ein Junge aus meiner Volkschulklasse hatte mal starkes Nasenbluten und als die Lehrerin ihm danach das Gesicht abwischen wollte, hat sie ihm auch so einen roten Wurm aus der Nase gezogen.

Die kleine Bonnie hättet ihr besser sofort kastrieren lassen sollen, solange sie erst frisch gedeckt war, denn es gibt schon genug Kätzchen im Tierheim und Schwangerschaften sind anstrengend und risikoreich. Zum Glück hat sie überlebt.
Ich hoffe sehr, dass sie sich gut erholt, ihr bald eine liebe Freundin für sie findet und mit den beiden dann noch viele Jahre Freude habt. :)
 
Schlimme Geschichte...
Für mich sieht das aus wie ein Stück Darm :confused:
 
Ersteinmal ein trauriges, aber nicht minder herzliches Willkommen hier
und wenn ich könnte, würde ich euch in den Arm nehmen wollen.

So viel Unglück auf einmal ist kaum zu verkraften.

Das, was Bonnie da wiederfahren ist, kommt leider tatsächlich häufiger vor, deswegen ist von Vermehrung einfach mal so abzuraten.
Aber dies lag nicht in eurer Macht, war es doch schon passiert.

Was eurem Clyde geschehen ist, hätte nur per Obduktion festgestellt werden können, es sei denn die TÄ hätte es von anderen Fällen schon gekannt.
Das auf dem Bild halte ich für (an-)geronnenes Blut, evtl. schon aus dem Dünndarm (durch den Darm in diese Form gebracht).
Was immer die Ursache war, es ist schrecklich.

Mein tiefempfundenes Mitgefühl.

Und ich wünsche Bonnie gute Besserung und das sie ein langes und doch noch glückliches Leben bei euch haben kann.
 
Herzlichen Dank für eure lieben Worte und den so wichtigen Austausch. Das hilft die Trauer zu verarbeiten
Das es etwas geronnenes war kann fast ausgeschlossen werden, wir hatten dieses etwas in ein Glas mit Wasser getan und ja mit zum TA genommen: ich vermute in 30 Minuten fahrt zum TA und damit Aufbewahrung im Wasserbad hätte sich , wenn es geronnenes war, angefangen aufzulösen/ was ja nicht der Fall war ... ??!
 

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Nein, geronnenes Blut löst sich nicht mehr auf. Auch in Wasser nicht.

Boah, diese Geschichte ist wirklich ein Alptraum.
 
Wie geht es denn Bonnie zur Zeit?
Unsere Daumen und Pfötchen sind für morgen für die Nachuntersuchung gedrückt!
 
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Liebe Anka,

es tut mir unendlich leid, was euch und euren Katzen geschehen ist.

Das Ding halte ich auch für ein Blutgerinnsel.
Bei Clyde hört es sich für mich auch nach FIP an, aber wie meine Vorredner
schon sagten: Nur eine Obduktion gäbe Auskunft.

Wie geht es Bonnie?
Es wäre schön, wenn du sobald wie möglich eine Freundin für sie suchst.

Bitte halte uns auf dem Laufenden
LG ACK
 
Nein, nach FIP hört sich das absolut gar nicht an. Aber was es war, das kann man nur spekulieren.
 
  • #10
Wie furchtbar... mein Beileid. Habt Ihr mal die Vorbesitzer kontaktiert?
 
  • #11
  • #12
Nein, ganz sicher kein FIP. Das sieht ganz anders aus.
 
  • #13
Mein Beileid, das liest schrecklich

Die Klinik hat den notBetrieb übrigens nicht wegen Corona eingestellt sondern schon in Dezember 2019 wgn Personal bzw Geld. Das kann man auf der Webseite lesen.
Alternative wäre noch die Klinik am Hafen gewesen...
 

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