Wichtig: FIP - bzw. Coronavirus-Fragen

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LuiMie

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1. Mai 2011
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Hallo, unser kleiner Kater musste gerade im Alter von 8 Monaten leider wegen FIP eingeschläfert werden. Da wir noch eine Katze haben, beschäftigen wir uns viel mit der Krankheit und stellen uns immer wieder einige Fragen, auf die wir bisher keine eindeutigen Antworten gefunden haben. Vielleicht kann mir hier jemand helfen...

Bleibt so ein Coronavirus lebenslang in der Katze? (Mir ist klar, dass die einmal gebildeten Antikörper immer da bleiben, aber das Virus auch?) Ich lese da ganz unterschiedliche Aussagen. Einmal heißt es nur 13% behalten ihn ihr Leben lang. Woanders heißt es, 80% der Katzen haben ihn in sich (was den Virus oder die Antikörper?)

Zum Thema ausscheiden: Wenn eine Katze das Virus nicht mehr ausscheidet, hat sie ihn dann auch nicht mehr? (Ich las, sie kann ihn über ein halbes Jahr ausscheiden oder eben dauerhaft. Und hier wieder eine Prozentzahl: 58% der infizierten Katzen, scheiden ihn wohl einen Monat lang aus.)

An einer Stelle hab ich gelesen, dass eine Katze die Coronavirus-Invektion nach ca. 12 Wochen überstanden haben sollte... bedeutet das, dass dann die Gefahr für FIP (also Mutation des Coronavirus) auch vorerst gebannt ist?

Wir haben wie gesagt noch eine zweite Katze und auch wenn unser Kater durch nichts zu ersetzen ist, würden wir gern irgendwann einen neuen holen. Soweit ich informiert bin, ist die Katze (Laila) nur so lange ein Risiko für die neue Katze, wie sie die Coronaviren selbst noch ausscheidet und das kann man ja testen. Wäre sie Dauerausscheider, wäre ja der Infektionsdruck viel zu hoch für die neue Katze und das Risiko für Mutation enorm.

Was die Übertragung der Coronaviren angeht könnten die Aussagen auch nicht unterschiedlicher sein, einmal wird das Virus nur direkt von Katze zu Katze über die Körperflüssigkeiten übertragen und an anderer Stelle wird es wieder nur über Kot übertragen. Einige schließen die Übertragung über Schuhe und Kleidung aus (so unsere TÄ) andere ziehen diese auch in Betracht.

Also, obwohl ich so viel gelesen habe, oder gerade deswegen steigt meine Verwirrung, besonders was dieses Ursprungsvirus Corona angeht.

Ich bitte euch nur zu antworten, wenn ihr da wirklich mehr darüber wisst. Ich habe auch diese Woche vor mit ein paar Ärzten zu sprechen. Die Antworten teile ich dann natürlich mit!

Vielen Dank, Luise
 
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Tut mir leid für euch!

Ich finde die Seit von Dr. Addie diesbezüglich recht informativ!

Alles Gute für euch!
 
Bleibt so ein Coronavirus lebenslang in der Katze? (Mir ist klar, dass die einmal gebildeten Antikörper immer da bleiben, aber das Virus auch?) Ich lese da ganz unterschiedliche Aussagen. Einmal heißt es nur 13% behalten ihn ihr Leben lang.
Nicht unbedingt. Etliche Katzen schaffen es auch, ihn komplett zu eliminieren. Das lässt sich allerdings mit dem normalen Antikörpertest nicht feststellen, weil nur festgestellt werden kann, dass der Titer unter einem bestimmten Wert liegt, nicht, dass gar keine Antikörper mehr vorhanden sind.
Woanders heißt es, 80% der Katzen haben ihn in sich (was den Virus oder die Antikörper?)
80% der Katzen (naja, meiner Meinung nach noch mehr) sind irgendwann mal mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen und haben eine Infektion durchgemacht. Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass sie das Virus noch in sich haben, siehe oben.
Zum Thema ausscheiden: Wenn eine Katze das Virus nicht mehr ausscheidet, hat sie ihn dann auch nicht mehr? (Ich las, sie kann ihn über ein halbes Jahr ausscheiden oder eben dauerhaft. Und hier wieder eine Prozentzahl: 58% der infizierten Katzen, scheiden ihn wohl einen Monat lang aus.)
Nein, die Ausscheidung hängt nicht direkt mit der Infektion zusammen. Ein hoher Titer erhöht allerdings die Wahrscheinlichkeit für Ausscheidung.
An einer Stelle hab ich gelesen, dass eine Katze die Coronavirus-Invektion nach ca. 12 Wochen überstanden haben sollte... bedeutet das, dass dann die Gefahr für FIP (also Mutation des Coronavirus) auch vorerst gebannt ist?
Wenn das Virus komplett eliminiert ist, kann auch nichts mehr mutieren.
Soweit ich informiert bin, ist die Katze (Laila) nur so lange ein Risiko für die neue Katze, wie sie die Coronaviren selbst noch ausscheidet und das kann man ja testen.
Richtig.
Wäre sie Dauerausscheider, wäre ja der Infektionsdruck viel zu hoch für die neue Katze und das Risiko für Mutation enorm.
Naja - so sehr wie das immer behauptet wird, erhöht der Kontakt mit Dauerausscheidern die Mutationswahrscheinlichkeit gar nicht. Über Streu, das bekannt dafür ist, die Viren abzutöten und gute Katzenklohygiene/-standorte lässt sich zudem viel abfangen.
Außerdem kann man, wenn man das möchte, auch mit Chipklappen arbeiten und darüber jeder Katze ein eigenes Klo zuweisen, sodass sie nicht mehr mit dem Kot der anderen in Kontakt kommt.
Auch ein Dauerausscheider ist somit kein Grund für Einzelhaltung.
Was die Übertragung der Coronaviren angeht könnten die Aussagen auch nicht unterschiedlicher sein, einmal wird das Virus nur direkt von Katze zu Katze über die Körperflüssigkeiten übertragen und an anderer Stelle wird es wieder nur über Kot übertragen. Einige schließen die Übertragung über Schuhe und Kleidung aus (so unsere TÄ) andere ziehen diese auch in Betracht.
Grundsätzlich von Katze zu Katze nur über Kot, teilweise wird auch Speichel genannt, was nun stimmt... Außerdem ist das Virus nicht sonderlich stabil.
Allerdings kann es natürlich wie immer im Leben sein, dass du draußen z.B. in den Kot einer Ausscheiderkatze trittst und so die Viren in die Wohnung bringst, es gibt soweit ich weiß Studien, bei denen man es nicht mal unter komplett sterilen Bedingungen geschafft hat, Katzen coronavirenfrei zu halten. Sicher ist man nie.
 
Tut mir leid für euch!

Ich finde die Seit von Dr. Addie diesbezüglich recht informativ!

Alles Gute für euch!

Vielen Dank! Hatte die Seite auch schon mal entdeckt und da einige Zahlen her, aber man liest echt überall was anderes. Die Seite scheint aber tatsächlich wissenschaftlich fundiert zu sein. Also Danke nochmal!
 
@ JFA

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast! Da hätte ich dann auch gleich eine Frage an dich:

Was würdest du uns nun bezüglich Laila raten? Sie in ein paar Wochen testen zu lassen (PCR -Kottest)? Wie oft noch, falls erster Test negativ ist?

Wie lange würdest du warten, bis du eine zweite Katze holst? (Wir wollen nicht, dass Laila so lang alleine ist, sie war nie alleine!)

Wir haben natürlich auch Angst, sollte sie aktuell mit dem Coronavirus kämpfen (vovon wir ausgehen), dass eine neue Katze wieder Stress ist, der eine Mutation auslöst... und Laila wieder zum Ausscheider wird... Teufelskreis!!

Gibt es so einen ungefähren Zeitraum (nach Fip-Tod der anderen Katze), nachdem man halbwegs davon ausgehen kann, dass die andere Katze aus dem Gröbsten raus ist, und selbst nicht mehr gefährdet ist?

Du scheinst sehr gut informiert zu sein, vielleicht hast du auch ein paar Antworten auf diese Fragen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde demnächst mal eine Sammelkotprobe von Laila untersuchen lassen. Wenn dabei keine Ausscheidung festgestellt wird, würde ich persönlich davon ausgehen, dass das auch so bleibt, sie außerdem nicht gerade mit einer akuten Infektion kämpft und mich nach einer zweiten Katze umsehen. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr kurz darauf noch einmal testen, weil es möglich ist, dass intermittierend ausgeschieden wird, also nur zu bestimmten Zeiten. Das heißt, es ist möglich, dass man bei einer Kotprobe die "Ausscheiderphase" verpasst.

Wenn Ausscheidung festgestellt wird, könnt ihr entweder ein paar Wochen später noch einmal testen lassen und hoffen, dass sie dann nicht mehr ausscheidet oder euch überlegen, ob ihr mit Chipklappenklos arbeiten und/oder einfach auf sehr gute Katzenklohygiene achten wollt. Im zweiten Fall würde ich dann aber keine Katze dazuholen, die jünger als zwei Jahre ist.

Wie oft ihr noch testen solltet, ist halt so eine Frage. Dauerausscheider sind sehr selten, aber es kann unter Umständen lange dauern, bis nicht mehr ausgeschieden wird. Dazu kommt ja die intermittierende Ausscheidung. Ganz sicher ist man nie.

Wenn bei der ersten Probe herauskommt, dass sie Ausscheider ist, wäre es evtl. sinnvoll, die Nicht-Ausscheidung durch zwei Kotproben bestätigen.
Ich würde aber nicht länger als max. ein halbes Jahr testen, weil sie meiner Meinung nach sonst zu lange alleine ist. Wenn sie dann immer noch ausscheidet, würde ich getrennte Katzenklos einführen.

Ich habe nach Todesfällen immer sehr schnell neue Katzen dazugeholt (also nach zwei Wochen etwa), weil meine vorhandenen Katzen immer extrem getrauert haben und ich die Erfahrung gemacht habe, dass Neuzugänge sowohl mir als auch meinen Katzen darüber hinweghelfen. Ich hatte allerdings auch noch nie einen FIP-Todesfall.
Es gibt aber auch die Ansicht, dass man den Katzen Zeit zum trauern geben sollte, bevor man sie neu vergesellschaftet, da gehen die Vorschläge von einigen Wochen bis zu einigen Monaten.
Das müsst ihr entscheiden - ihr kennt euere Katze am besten.

Ich lasse auch Neuzugänge auf Ausscheidung testen, bevor sie mit meinen Katzen zusammenkommen, das wäre bei euch sicher auch sinnvoll.
 
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Noch mal Danke! So werden wir es auch machen, wir beobachten die kleine noch so drei Wochen und hoffen, dass ihr selbst nix passiert und dann lassen wir sie testen und wenn sie nicht ausscheidet werden wir ihr wohl wieder einen Kater an die Seite stellen.

Hoffen, dass alles gut wird. FIP ist eine so furchtbare Krankheit und es tut unglaublich weh, dass wir die kleine Wurst (das Katerchen) daran verlieren mussten, er hatte ein ganz besonderes Wesen. Laila und er waren immer so ein super Team.

Habe auch gelesen, dass Katzen Zeit zum trauern brauchen, weiß auch nicht so recht, was nun das beste ist.

Scheiß-Virus, sorry, muss mal gesagt werden!

Lieben Dank und ich bin nach wie vor an weiteren Meinungen und Anmerkungen interessiert!
 
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FIP ist wirklich eine verdammt miese Krankheit und das Problem ist einfach, dass man nur Risikominimierung betreiben kann - ganz verhindert oder ausgeschlossen werden kann es nie.

Aber ich denke, ihr macht das schon alles richtig so.
Alles Gute :)
 
Ich stimme JFA uneingeschränkt zu! :D
 
  • #10
Hallo,

es tut mir sehr leid, dass ihr euer Katerchen an diese fiese Krankheit verloren habt. Ich fühle mit euch.

Ich bin auch größtenteils derselben Meinung wie JFA - allerdings nehm ich diese Ausscheidertests nicht so ernst. Wenn man sich wieder für eine junge Katze aus dem Tierschutz entscheidet, ist die Wahrscheinlichkeit sowieso recht hoch, dass die auch schon Kontakt zum Coronavirus hatte und auch Antikörper dagegen gebildet hat. Dann sollte es auch nix mehr groß ausmachen, wenn die andere Katze im Haushalt Coronaviren ausscheidet.

Nachdem unsere Nava wegen FIP eingeschläfert werden musste, haben wir deshalb drauf verzichtet, unseren Kater Grisu auf irgendwas testen zu lassen, und nur die Coronaviruslast soweit wie möglich ausgeschaltet, die Nava wahrscheinlich hinterlassen hat - sprich, ich hab das Katzenklo samt Wanne entsorgt und ihre Liegeplätze mit einem normalen Haushaltsmittel desinfiziert. An der Luft überlebt das Coronavirus sowieso längstens 6-7 Wochen, und das meistens in eingetrockneten Kotresten.
Nach dieser Frist zog Peppi ein, und beide sind bis heute gesund. :)

Zum Thema Trauer: Wir haben es Grisu erlaubt, sich von Nava zu verabschieden, nachdem wir sie vom Einschläfern nach Hause brachten. Das hat er sehr liebevoll getan, er hat sich zu ihr gelegt, sie geputzt und ihr später noch von draußen eine Maus mitgebracht (die erste überhaupt).
Er schien auch überhaupt nicht verwirrt darüber, dass sie nicht aufwachte, und hat sie auch später nicht gesucht, hat normal gefressen usw.. Allerdings hatte er auch keine sehr rosige Kindheit, es kann sein, dass das nicht der erste tote Artgenosse war, den er sah.
Ich würde es jederzeit wieder so machen.
 
  • #11
Wenn man sich wieder für eine junge Katze aus dem Tierschutz entscheidet, ist die Wahrscheinlichkeit sowieso recht hoch, dass die auch schon Kontakt zum Coronavirus hatte und auch Antikörper dagegen gebildet hat. Dann sollte es auch nix mehr groß ausmachen, wenn die andere Katze im Haushalt Coronaviren ausscheidet.
Die Antikörper sind da leider egal (sonst wäre die Impfung ja auch sinnvoll) - es ist halt so, dass die Ausscheidung einfach die Virenlast erhöht. Das heißt, dass sich das Virus im Körper der Katze mit großer Wahrscheinlichkeit schneller vermehrt, und dann wird leider einfach auch die Mutationswahrscheinlichkeit höher, was dazu führen kann, dass einer der Mutanten durchkommt und FIP verursacht.

Aber ich gebe dir recht, dass die Ausscheidung gar nicht soooo risikoreich ist wie gerne behauptet wird, sofern man auf sehr sehr penible Katzenklohygiene achtet.
 

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