Ich finde ja das Problem bei einer unüberlegten Vergesellschaftung weil pauschal gesagt wird "Katzen sind soziale Tiere" ist ein Stück weit dass es auch passieren kann dass die vorhandene Katze den Neuzugang komplett ablehnt und das Tier dann wieder abgegeben werden muss. Ist ja auch nicht schön für das Tier. Meiner Kleinen ist das so passiert und dann kam sie eben wieder zurück ins Tierheim weil es so gar nicht ging.
Und auch wenn Katzen generell sozialer sind als man lange dachte gibt es ja auch wirklich Katzen die einfach nicht mit anderen Katzen können.
Mein ehemaliger Kater war so ein Kandidat, hätte ich dem eine zweite Katze in die Wohnung geholt das hätte Mord und Totschlag gegeben, der hat ja nicht mal draußen irgendwen geduldet. Dafür war er regelrecht menschensüchtig und mit jedem Menschen sofort gut Freund. Ich weiss nicht woran es lag, da er ein Fundtier war und man nichts über die Vorgeschichte wusste, aber so eine Katze hatte ich zuvor noch nie erlebt. Wie so ein halber Hund eigentlich. Ich vermute er wurde zu früh von der Mutter getrennt und kannte so nur den sozialen Umgang mit Menschen, aber nicht mit anderen Katzen, anders kann ich mir sein Verhalten nicht so wirklich erklären.
Und solche Katzen suchen ja auch einen Platz wo sie in Frieden leben können und wenn sich viel mit ihnen beschäftigt wird dann können sie sicher auch in der Wohnung glücklich werden weil sie mit dem Menschen als Sozialpartner besser zurecht kommen als mit Artgenossen. Man muss sich dann wahrscheinlich nur wirklich sehr viel mit ihnen beschäftigen wenn dem Tier das keine zweite Katze geben kann und es auch nicht raus darf/soll.
Von daher würde ich nicht so vorschnell und pauschal urteilen sondern man muss sich immer die Vorgeschichte der Katze anschauen soweit bekannt und wenn nicht bekannt dann kann man nur schauen wie sie sich anderen Katzen gegenüber verhält.
Ich kenne es so dass das Tierheim da zB. auch ganz klare Vorgaben macht. Also zB. braucht Freigang, darf nicht in den Freigang, nicht allein, werden nur zusammen vermittelt, nur Wohnungshaltung, aber eben auch verträgt sich nicht mit anderen Katzen und wird deshalb nur als Einzelprinzessin vermittelt. Und das machen die ja damit das Tier eine realistische Chance auf ein dauerhaftes neues zu Hause hat und nicht nach ein paar Wochen oder Monaten wieder zurückgebracht wird weil es einfach nicht funktioniert. Auch Katzen die sich nicht für eine Vergesellschaftung eignen können durch eine Zwangsvergesellschaftung unglücklich oder verhaltensauffällig werden! Nicht nur Tiere die allein gehalten werden obwohl sie etwas anderes bräuchten. So Tiere bräuchten dann zumindest echt viel Platz um sich nicht dauernd auf den Keks zu gehen und die soziale Katze in dem Paket würde ja auch leiden weil sie nicht bekommt was sie braucht, zumindest wenn sie nicht raus darf.
Ich hatte mich vor Kurzem mal wegen einer eventuellen Zweitkatze umgetan da ich dachte dass meine Kleine sich so gar nicht draußen behaupten kann und so auch keine Kontakte schließen weil sie dauernd Angst vor den anderen Katzen hat - was sich mittlerweile zum Glück widerlegt/gegeben hat - aber da wurde mir bei einer Katze die vom Alter und der Wesensbeschreibung her super gepasst hätte und die ich gerne genommen hätte auch gesagt dass sie nicht zu einer anderen Katze vermittelt wird weil sie sich nicht gut mit anderen Katzen verträgt.
Und es gibt ja sicher auch Katzen die aus irgendeinem Grund nicht in den Freigang dürfen/sollen und die gleichzeitig unverträglich sind, die wollen ja auch ein gutes Zuhause und nicht "Tierheimhopping" veranstalten weil der Mensch denkt dass jede Katze eine andere Katze um sich möchte. Katz hat da ja ihren eigenen Kopf und hört nicht darauf was Verhaltensforscher über ihre Art so rausgefunden haben. Zum Glück, deshalb liebt man sie ja so.
Und den Haltern solcher Katzen dann pauschal zu unterstellen dass sie nicht am Wohl der Katze interessiert sind finde ich höflich formuliert sehr unschön. Am Ende nimmt die keiner mehr weil alle das für Tierquälerei halten oder Angst haben der Tierquälerei bezichtigt zu werden.