Welches Futter bei Pankreatitis?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Uhrenteddy

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Hallo,

unser Jordy, ca. 14 Jahre alt, Türkisch-Angora, hatte letztes Wochendende Horrordurchfall mit Erbrechen und dreitätigem komplettem Hzbgerstreik (einschließlich Trinken). Unser TA hat gleich am Freitag ein großes Blutbild gemacht, infundiert, Schmerzmittel usw. gegeben, weil er schon Vermutungen in Richtung Pankreatitis hatte.

Am Monatg war das Blutbild da (Jordy war schon wieder fitter, hat ein bißchen gefressen und einen lebhaften Eindruck gemacht), alle anderen Werte sind gut, nur die SpecFelV zeigt einen Wert von 11 - also Pankraetitis.

Ob akut oder chronisch, kann man so ja jetzt nicht sagen, nachdem Jordy aber schon zweimal (vor drei Jahrenund vor anderthalb Jahren) so seltsame Durchfallprobleme hatte (da wars aber so schnell wieder ok, dass man sich nichts gedacht hat) und seit einigen Wochen ein bißchen rumhängt, nehme ich an, dass es eher chronisch ist.
Mittlerweile frisst Jordy wieder ganz fleißig, hat auch keinerlei Medikamente mehr gebraucht und keinen Dünnpfiff unf kein Erbrechen mehr.

Nun meine Frage:

Nachdem ich annehme, dass die Geschichte chronisch ist, denke ich, dass wir über geeignetes Futter am meisten erreichen.

Momentan bekommt er RC sensitivity control und Miamor Milde Mahlzeit, die er anscheinend beide gut verträgt und gerne mag. RC möchte ich eigentlich längerfristig nicht unbedingt geben, weil da schon wieder Zucker drin ist...
Außerdem ist Jordy ein absoluter Spargeltarzan (schon immer) und jetzt nach dem Hungerstreik spindeldürr.

Ist es jetzt wirklich notwendig, fettreduziert zu füttern? Laut der Infos von Idexx hat man ja festgestellt, dass der Fettgehalt bei Katzen mit Pankreatitis nichts ausmacht.
Am liebsten wäre mir ein Futter, dass er gerne mag, dass seine Bauchspeicheldrüse gut tut und das am besten auch noch einen moderaten Phosphorgehalt hat, da er ja erstens auch schon älter ist und wir zweitens einen Nierenkater haben, der natürlich gerne mitnascht.

Einen Versuch mit Barfen werde ich wohl auch mal starten, weiß aber nicht recht, welche Fleischsorten wohl am besten wären und ob unser Jordy sich darauf noch einlässt.

Für jeden guten Tipp wäre ich dankbar!
 
A

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Ja es ist notwendig... ich hab das gleiche Problem bei meiner Lilly

Sobald wie etwas zuviel Fett erwischt hat sie gleich wieder Fettstuhl und erbrechen. Da Pankreapulver rührt sie leider nicht an.

Ich fütter derzeit Miamor milde Mahlzeit, Hund + Reis das bekommt ihr sehr gut... wenn sich alles bei ihr beruhigt hat werde ich versuchen auf andere sorten um zustellen die aber auch sehr wenig Fett haben. Mein Sternchen Kater hatte das auch bei ihm durfte ich max. 4% Fett haben... bei Lilly bin ich gerade noch am ausstesten
 
Nach meinen Erfahrungen mit Herrn Menki, der seit drei Jahren an chronischer Pankreatitis leidet, ist der Fettanteil am Futter nicht so entscheidend.

Viel wichtiger ist bei ihm, dass das Futter so leicht verdaulich wie möglich ist, damit die Bauchspeicheldrüse entlastet wird. Hier helfen Enzyme dabei, die die Nahrung vorverdauen.

Das Pulver hat hier nicht funktioniert, also bin ich auf die Pankrex-Vet-Tabletten umgestiegen. Vor jeder Mahlzeit bekommt er eine Tablette, damit verträgt er jedes Futter.
 
:D Noch eine, deren Katze nicht mit dem Fettgehalt im Futter (ca. 8 %, ich barfe diese Katze) Probleme hat - aber die Verdauungshilfe Enzyme braucht.
Hier funktioniert allerdings das Pulver. (Ich kann jede Katze verstehen, die das im Futter verweigert: Das Zeug stinkt!

Allerdings:
Es gibt Katzen, bei denen eine Fettgehaltsreduzierung positive Wirkung hat - das kannst Du aber nur mit Deiner Katze persönlich austesten.

Unter 5 % Fettgehalt würde ich aber keinesfalls gehen: Katzen sind Nahrungsspezialisten. Was für uns die Kohlenhydrate sind (Reis, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Brot...) ist für die Katze das Fett: Macht satt und liefert den Grundstoff für die Blutzuckerproduktion. (Katzen bauen Glucose in der Leber aus Fett um - immer. Beim Menschen ist das eine Notfall-Option für extrem schlechte Zeiten.)
 
Das klingt ja schon besser, ich denke, ich werde jetzt erst mal bei dem RC sensitiv bleiben und schauen, ob er damit stabil bleibt und dann langsam weiter probieren. Fett reduzieren würde mich jetzt schon sehr stören, er ist doch einfach nur dürr...

Bekommen Eure eigentlich auch Vitamin B 12 und wie oft? Jordy hat es am Montag gespritzt bekommen (als Weihnachtsgeschenk vom TA), wir überlegen noch, ob wir gleich am Freitag noch eine Ladung geben lassen, aber irgendwie kennen wir uns ja auch noch nicht aus... und infundiert ihr eure Katzen? Unser Doc hat gemeint, wir sollten Jordy zumindest im Moment noch immer mal Flüssigkeit reinjagen (sind wir ja gewohnt von unserem Nierenkater), aber das ist schon seeeeeeeehr nervenaufreibend.
 
B12 gab es hier immer in akuten Phasen, einmal wöchentlich, vier Wochen lang.
 
Menki spricht da einen wichtigen Punkt an - die Vitamine.
Bei einer Pankreatitis ist nicht nur die Fettverdauung gestört, sondern die Katzen können viele Vitamine nicht mehr so gut über den Darm aufspalten.
Deswegen solltest Du z.B. die B-Vitamine zuätzlich zugeben.
Geeignet wäre da der Vit. B Komplex von Ratiopharm (enthält keine Zusatzstoffe), welches schon die wichtige Folsäure enthält, ohne die der Körper Vit. B12 nicht verwerten kann.
Bei Katzen wäre es gut zusätzlich B12 in Form von Methylcobalamin zu geben, da es besser von ihnen aufgenommen werden kann als das übliche Cobalamin.
Vom B-Komplex eine Kapsel in 3ml Wasser auflösen und 1ml am Tag geben, den Rest im Kühlschrank aufbewahren weil B-Vit. Licht und Wärmeempfindlich sind.
wenn Du Methylcobalamin zusätzlich gibts, in 2ml Wasser auflösen und 1ml am Tag geben.

Damit beugst Du einer Anämie durch Vit. B Mangel vor und die B´s sind appetitanregend.

Wieviel Fett Deine Katze verträgt mußt Du ausprobieren - da ist jede Katze mit Pankreatits anders.
Um aber Hungerphasen zu überbrücken währe es gut wenn Du Dir Bioserin, Reconvales oder Recoactiv zulegst.
Das sind flüssige Päppelmittel, mit der man eine Katze sehr
gut über eine Hungerphase hinweg helfen kann.
Man braucht nur relativ kleine Mengen davon um den Tagesbedarf an Nährstoffen zu decken, wobei Bioserin (eigentlich nicht offiziell für Katzen, ist aber trotzdem super) reines Pferdeprotein ist und keine Vitamine enthält.

Wenn Deine Katze in einem Schub nicht fressen mag, sollte sie Schmerzmittel bekommen. Eine Pankreatitis ist sehr schmerzhaft.
Buprenorphin ist da sehr gut geeignet.

Liebe Grüße
Misskorbut
 
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Hallo,

Reconvales habe ich immer da, auch das Pulver zum anrühren. Leider lässt sich unser Jordy nur mit größter Mühe irgendwas in den Mund geben, letztes Wochenende war das mit dem Reconvales ein irrer Kampf. Unser Doc hat uns ein paar Spritzen mit Buscopan fertig aufgezogen, so dass wir für alle Fälle gewappnet sind, Infusionslösung haben wir wie gesagt auch immer da, ich werde allerdings noch ein paar Flaschen Ringer Lösung bereitlegen. Ansonsten haben wir immer eine große Flasche Emeprid da.

Habt ihr es für den Magen/Darm schon mal mit Ulmenrinde versucht?
 
Oh ja Uhrenteddy, SEB (Amerikanische Rotulmenrinde) ist wirklich eine tolle Sache gegen Übelkeit.
Allerdings könnte Dein Katerle da Probleme machen, weil man es auch direkt ins Mäulchen geben sollte.
Du mußt einen Abstand von ca. 1Std. zu Futter und Medikamenten einhalten wenn Du SEB gibst. SEB legt einen Schutzfilm auf die (Magen) Schleimhäute und kann deswegen die Aufnahme von Medikamenten und Nährstoffen behindern wenn dieser Abstand nicht eingehalten wird.
Dafür kann man es mehrmas täglich geben und eigentlich nicht überdosieren (außer wenn die Katze einen hohen Calciumwert im Blut hat, da SEB Calcium enthält).
 
  • #10
Das mit dem in den Mund geben ist das große Problem...unser Nierenkater hat es sich problemlos geben lassen, zumindest so lange es ihm nicht ganz schlecht ging, bei Jordy...hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm.....autsch.
 
  • #11
Naja, meine Emily ist da auch kein Fan von.
Aber sie ist wild nach Frissdas Soße, weswegen ich SEB damit vermische und dann schleckt sie es freiwillig.
Du kannst aber auch etwas Huhn kochen und die Brühe (keine Gewürze) mit SEB vermischen wenn er das mag.
Sei einfach kreativ - irgendwie gehts immer.:)
Manche Katzen schlecken es auch freiwillig.
 
  • #12
Naja, wenn ich eines der im Moment verbotenen Futter nehme, könnte es klappen. Ist wahrscheinlich die schonendste Art, um was für den Magen zu tun, alle Medikamente haben ja doch wieder Nebenwirkungen und so lange es nicht ganz schlecht geht, will ich sie ja gar nicht einsetzen.
 

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