Welche Mittel bei Traumakater?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Bloodcryingangel

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Hallo liebe Foris

Wir leben mit drei Katzis zusammen: Lovely, 14, Teilzeit-Freigängerin, Bailey, 13, Teilzeit-Freigänger und dann noch unser Trauma-Katzi Jack, 10.
Leider dürfen wir hier im ersten Stock keine Katzenleiter installieren, aber hintenraus ist die Wohnung ebenerdig, also können wir die zwei älteren immerhin durch die Haustür rauslassen. Da jemand von uns immer zuhause ist, klappt das ganz gut.

Jacky ist ein bisschen unser Sorgenkatzi, denn er kam mit sechs Monaten von einer deutschen Pflegestelle zu uns und hat wohl den absoluten Horror erlebt. Eine Tierärztin rettete ihn mit acht Wochen aus einem Messi-Haushalt mit über 30 Katzen, sein Auge musste operiert werden, da es schon komplett raushing.
Er kam knochig und sehr verängstigt bei uns an, wurde uns aber von der Pflegestelle als sehr verschmust und super Katzen verträglich angepriesen.
Niemand weiss, was er in den ersten acht Wochen durchmachen musste. Wir vermuten, dass er sogar geschlagen wurde, denn bei einer Zahnentfernung mit zwei Jahren wäre er in der Narkose fast gestorben. Der TA fragte uns nach dem Eingriff, ob Jacky mal geschlagen wurde, denn er wäre ihm wirklich fast gestorben in der Narkose. Wir waren natürlich total geschockt ob dieser Frage und erklärten ihm seine Vorgeschichte.

In den vielen Jahren, die er nun bei uns ist, hat er sich zwar optisch zu einem schönen Kater entwickelt und wir können ihn auch streicheln. Er hat sogar Momente, in denen er unsere Nähe sucht und auch mal aufs Sofa oder Bett kommt und Streicheleinheiten fordert. Dann gibt es wieder Tage, an denen er mehrheitlich im Schlafzimmer bleibt und entweder auf oder unterm Bett schläft.
Auch seine ständige Angst ist geblieben. Sobald man zu schnell durch die Wohnung läuft oder etwas lauter spricht (wie mein Mann z.B., was halt normal bei Männern ist) springt er panisch davon. Auch wenn ich etwas zügiger an ihm vorbei gehe reagiert er so. Ich habe es mir wirklich über die Jahre zur Gewohnheit gemacht, mich ihm langsam zu nähern, nur noch in einer Art "Babysprache" mit ihm zu sprechen (hoch und leiser zu sprechen). Auch wende ich die typische "Katzensprache" an so gut es geht.


Nach draussen geht er so gut wie gar nicht, seine Angst ist viel zu gross. Einerseits möchte er gerne, seine Neugier ist gross. Aber er traut sich nur mit mir und auch nur wenn Wohnungs- und Haustür offen bleiben, d.h. wenn die Fluchtrouten da sind. Im Sommer ging er in meinem Beisein nie weiter als 20 Meter vor die Haustür. Seltsam finde ich auch, dass er sich nicht auf die Rasenflächen traut, er geht nur auf Beton :unsure:
Ansonsten liegt er im Sommer gerne auf dem Balkon.

Zusammengefasst würde ich sagen, er hat wohl immer noch eine Angststörung mit teilweise depressiven Zügen. Für uns sind Antidepressiva aber ein absolutes Tabu. In den 10 Jahren, die er nun bei uns ist haben wir vieles ausprobiert von Feliway, Zylkène, Bachblüten, Anti-Stress Tropfen, CBD, etc. aber er hat auf nichts reagiert.

Nun fragen wir uns, wie wir ihm noch helfen könnten, damit er entspannter wird und nicht mehr ständig so gestresst ist. Ich habe kürzlich noch diese interessante Seite gefunden:

https://www.tfa-wissen.de/ergaenzungsfuttermittel-mit-wirkung-auf-das-verhalten

Nun bin ich unsicher, was davon wir ausprobieren sollen. Und vorallem in welcher Form diese Ergänzungsmittel gegeben werden.

Um eure Hilfe, Tipps und Erfahrungen sind wir euch dankbar :pink-heart:
 

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Es liest sich jetzt aber nicht so als wenn es ihm wirklich schlecht geht?
Dann kann man am selbstbewusstsein etwas arbeiten, ihn mit etwas beschäftigen was er gern macht, und dafür dann irre loben.

Ich habe hier mit dem taylor auch einen schatz, der aus dem, was ihm passiert ist, wohl nie ganz rauskommen wird.
Es geht ihm aber gut, er ist halt "anders", was heisst... in gesellschaft seiner fellgeschwister ist er glücklich und zufrieden, der mensch ist ihm oftmals nicht geheuer, bzw situationen mit dem menschen. Er öffnet sich da wenig.
Mein gefühl ist bei ihm, es stresst ihn mehr, wenn ich auf deufel komm raus versuche ihn zu ändern, denn er findet sich okay. Und manchmal guckt sogar ein kuschelanfall ums eck, den ich aber nur bedingt beachten draf, sonst wird es ihm zu viel, und er rutscht wieder in sein altes "bin weg muster"
 
Hallo,
ach das hört sich ja wirklich schlimm an, was Euer Kleiner da mitgemacht hat.
Ich denke aber, dass sich seine Angst in diesen 10 Jahren bestimmt manifestiert und verselbstständigt hat und glaube nicht, das irgendwelche Mittel noch groß helfen würden.

Eher könnte ich mir vorstellen, dass Du ihn zum Beispiel mit Klickern in seinem Selbstbewusstsein stärken und ihn dann etwas anders konditionieren könntest.
Dazu könnte @Cats maid bestimmt mehr sagen.

Liebe Grüße und viel Glück!
🍀🐞🍀
 
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Reaktionen: Velvet82 und verKATert
Danke für eure Antworten. Ich habe vielleicht noch was wichtiges vergessen zu erwähnen: Mit Lovely versteht er sicher super, leider verabscheut er andere Kater, so auch unseren Bailey... Er geht oft auf ihn los. Jetzt nicht auf schlimme Art und Weise, aber man merkt richtig, dass er total eifersüchtig ist auf ihn und ihn wortwörtlich nicht riechen kann. Manchmal wartet er auch vor dem Klo-Raum auf ihn, nur um ihm dann eins auszuwischen.
Jack kam ja im Grunde nur zu uns, weil er als Spielkumpan zu Bailey gedacht war. Bailey ging eine lange Zeit immer auf Lovely los (damals wurden sie nach mehreren schweren Unfällen zu Wohnungskatzen) und nachdem ich mir in diversen Katzenforen Rat suchte, wurde mir zu einem zweiten Kater geraten. Tja und das ging halt total nach hinten los. Aber Jack abgeben war für uns nie eine Option und inzwischen hat sich ja unsere Lebenssituation auch wieder geändert und die grossen zwei dürfen auch wieder raus.

@FraTraLi
Clickern haben wir auch schon überlegt, dummerweise mag Jack keine Leckerlies ausser Leberwurstpaste. Wenn er die riecht, ists vorbei mit Konzentration :ROFLMAO:
 
Clickern haben wir auch schon überlegt, dummerweise mag Jack keine Leckerlies ausser Leberwurstpaste. Wenn er die riecht, ists vorbei mit Konzentration :ROFLMAO:
Natürlich kannst Du mit Leberwurstpaste Clickern. Gut sogar.

Clickern ist ein nicht ganz unwichtiges Hilfsmittel um Verhalten von Katzen zu beeinflussen, aber es ist natürlich kein Wundermittel und auch kein Allheilmittel, aber richtig angewandt und kombiniert mit anderen Mitteln, Kann man damit viel erreichen.
 
Ich clickere mit Rohfleisch weil unser Türke keine Leckerchen mag.. Geht auch 🤷‍♀️
 
Ich habe jetzt mal die Tabletten namens "Sedarom" bestellt. Enthalten diverse B-Vitamine, L-Trypthophan und Kräuterextrakte wie Johanniskraut, Passionsblume, etc.
Mal schauen, ob Jacky darauf reagiert. Heute musste ich wieder einmal lachen, denn wenn Dosimann Leberwurstpaste öffnet, vergisst Jacky echt all seine Ängste und kommt angeflitzt wie eine Rakete und springt ihm auf den Bauch. Da vergisst er echt alles um sich herum :pink-heart::pink-heart:
 

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