Was tun bei Leckerli-Terroristin ?

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Hallo,

meine Katze Lilly, 12 Jahre, ist seit einigen Monaten extrem leckerlisüchtig.
Ich habe mit meinen Katzen alle Geduld der Welt, aber hin und wieder bin auch ich von ihrem penetranten Verhalten genervt....

Meine Katzen bekommen seit Jahren hauptsächlich die Stängelchen von DM und alle paar Tage mal Thrive.
Lilly bekommt über den Tag verteilt knapp 3 Stängelchen, morgens, mittags und abends.
Morgens und abends drücke ich ihr Herzmedikament mit rein.
Lilly hat jederzeit die Möglichkeit zu fressen, sie bekommt ihr Fressen aus dem Surefeed-Napf.

Nun ist es aber so, dass sie ständig Leckerlis einfordert, sobald mein Partner oder ich ihren Weg kreuzen.
Sie rennt voraus in den Raum, in dem die Fressnäpfe stehen und sie ihre Leckerlis bekommt, springt auf den Couchtisch und wedelt erwartungsvoll mit dem Schwanz. Meistens wird dieses Einfordern noch mit lautem " meck meck" begleitet.
Gerade jetzt läuft sie auffordernd auf dem Schreibtisch meines Partners hin und her, bumst ihn an, um dann rückwärtsschauend in besagtes Zimmer zu laufen.
Mich weckt sie gerne auch früh morgens mit dem typischen Lilly-Blick:"Gib Stängelchen, sofort !"
Sie geiert auch danach, obwohl sie erst vor 4 oder 5 Minuten ihr Leckerchen bekommen hat.
Wir sagen Lilly dann immer wieder "Nein, Lilly, Du hast doch eben erst Dein Stängelchen bekommen ! Naheiiin !"
Völliges Ignorieren bringt nur kurzfristig etwas.

Zuerst dachte ich, dass Lilly vielleicht einfach altersbedingt vergessen hat, dass sie ihre Ration schon bekommen hat, aber vergesslich wirkt sie auf gar keinen Fall. Für ihre 12 Jahre ist sie unglaublich fit und vital.

Seht Ihr eine Möglichkeit, wie wir Lillys gieriges Verhalten ein wenig reduzieren können ?
 
A

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Ich würde ihr bei betteln Leckerchen anbieten die sie nicht oder nur ungern mag. Hier ist das z.B. große Trockenfleischstücke aus der Hundefuterabteilung oder bestimmte Wildcatsorten. ansonsten würde ich ihr ein Fummelbrett anbieten, wo sie sich ihre Leckerchen selber verdienen kann.
 
Ich würde versuchen, die Leckerligabe mit einem Signal zu verknüpfen, sodass sie lernt, dass sie ohne das Signal gar nicht erst auf Leckerli warten muss.

In eurem Fall würde ich eine Glocke oder etwas ähnliches kaufen und dann erst einmal völlig willkürlich mehrmals über den Tag und über die Wohnung verteilt damit klingeln und danach ein Leckerli geben (halt nicht gleich eine ganze Stange, sondern nur ein Stückchen ;) und auch nie dann, wenn sie bettelt, sondern wenn sie Ruhe gibt). So sollte sie eigentlich lernen, dass die Leckerligabe nicht von der Zeit oder vom Ort abhängig ist, sondern nur von der Glocke. Später könnt ihr das dann ja wieder auf drei Mal täglich reduzieren, aber eben weiterhin verknüpft mit klingeln.
 
Danke für Eure Antworten !

Ich probiere es jetzt erst mal mit einem ungeliebten Leckerli wie Trockenfleisch außerhalb der Leckerlizeiten.
Ein Fummelbrett würde in kürzester Zeit von Tigris ausgeräumt werden....

Geisterkatze: Von den drei Stängelchen am Tag bekommen die beiden anderen auch noch jeweils ein Stückchen ab, so dass Lilly insgesamt wohl nur zwei frisst. Die soll sie auch weiterhin haben.
 
Katzen :rolleyes:

Eben wollte ich Lillys Terrorattacke mit dem für sie ekligen Animonda-Hühnchentrockenfleisch ins Leere laufen lassen und was ist: Sie stürzt sich drauf :confused:
Ich suche dann mal was neues Ungenießbares.....
 
Ich persönlich -man fasse es nicht als Kritik auf, sondern lediglich als Meinung- finde, dass du extrem viele Leckerlies gibst. Alleine 3 Stangen,wow.
Ich würde das Ganze deutlich reduzieren und dann mit "Arbeit" verbinden. Also zB Sitz und still bleiben und dann erst geben. Die übrige Zeit ignorieren,auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit.
 
Kann mir mal bitte jemand erklären wo der Sinn darin liegt, unerwünschtes Verhalten zu fördern?
Die Frage meine ich jetzt durchaus ernst.

Nirgends. Damit verschlimmert man die Situation nur. Aber viele sind zu ungeduldig oder sehen den Zusammenhang nicht.
Ich finde auch, betteln sollte ignoriert werden.
 
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Mit "3 Stangen" habe ich mich nicht richtig ausgedrückt.
Die beiden anderen Katzen bekommen von jedem Stängelchen auch etwas ab, so dass Lilly auf etwa zwei täglich kommt.
Lilly ist trotz dieser Menge schlank.

Die Leckerligabe in Verbindung mit Stillsitzen finde ich interessant und hoffe, dass sie da mitmacht.
Unsere Clickerversuche fand sie unzumutbar ;)

Rohfleisch frisst sie nicht.

Ja, dann werden wir die Menge ab sofort ein wenig reduzieren und versuchen, sie zu ignorieren, wenn sie außerhalb der üblichen Zeiten giert.
 
  • #10
Wielange hat das "völlige Ignorieren" von Eurer Seite gedauert?
Was macht sie, wenn Ihr das völlig ignoriert?

Das dauert manchmal so lange, bis mein zuhause arbeitender Partner sein Arbeitszimmer schließen muss, weil Lilly ihn penetrant umschmeichelt.
Meist gibt sie aber nach einigen Minuten auf und geht ihrem üblichen Tagesablauf nach.
Aber sobald einer von uns beiden beispielsweise aufsteht, den Raum wechselt oder einer anderen Tätigkeit nachgeht, beginnt sie mit ihrem Gieren wieder.
Wenn sie dann nicht gerade im Tiefschlaf ist....
 
  • #11
Meist gibt sie aber nach einigen Minuten auf und geht ihrem üblichen Tagesablauf nach.
Aber sobald einer von uns beiden beispielsweise aufsteht, den Raum wechselt oder einer anderen Tätigkeit nachgeht, beginnt sie mit ihrem Gieren wieder.

Aber wenn Ihr das Verhalten dann weiter ignorieren würdet, dann würde sie ja vermutlich wieder aufhören?

Habt Ihr das schon mal einen Tag durchgezogen?
 
  • #12
Davon ab, bei Katzen muss man die Frustrationstoleranz auch erst steigern. Bei den meisten Tiere ist die Frustrationsschwelle nur sehr niedrig angesiedelt. Jetzt werden wieder manche schreien "aber ich hab doch eine Katze"- aber auch die muss eben manchmal lernen. Oft geschieht das im Alltag, ohne dass wir es merken. Bei anderen ist es schlicht egal, weil sie dann eben nicht zu "nervendem" Verhalten neigen. Aber manchmal steigert sich das Ganze dann so weit, dass die Katze auf einmal kratzt oder zubeißt, wenn man aus ihrer Sicht nicht schnell genug ist.
Wenn du also Schritt 1 (stilles Sitzen) geschafft hast, würde ich in Schritt 2 die Frustrationsgrenze noch etwas erhöhen. Das heißt dann zB erstmal 10,20, 30.... Sekunden ruhig sitzen, bevor es das Leckerlie gibt. Mal nicht Streicheln, wenn die Katze es einfordern will usw.
 
  • #13
Auch 2 Stangen täglich sind schon reichlich. Da wundert es mich nicht das sie beim Clickern nicht mitmacht. Warum sollte sie sich anstrengen, sie bekommt ja auch so schon Leckerlies ohne ende.
Clickern geht nicht, da ich zwei zurückhaltende Katzen und eine Dampfwalze habe. Tigris drängelt sich immer vor und Lilly und Thais warten, bis sie an der Reihe sind. Geht aber nicht wegen Tigris, die sich permanent vordrängelt.
Aussperren geht nicht, da geschlossene Türen hier zu Irritationen führen.
 
  • #14
Clickern geht nicht, da ich zwei zurückhaltende Katzen und eine Dampfwalze habe. Tigris drängelt sich immer vor und Lilly und Thais warten, bis sie an der Reihe sind. Geht aber nicht wegen Tigris, die sich permanent vordrängelt.
Aussperren geht nicht, da geschlossene Türen hier zu Irritationen führen.

Dann muss Tigris wohl erstmal lernen, am Rand sitzen zu bleiben. Auch dies ist eine Übung im Sinne des Klickerns. Ich hatte auch so einen "Vordrängler" - ging recht schnell. Jetzt wartet er immer brav.
 
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  • #15
Würdest du einem Kind, das "schoki, Schoki" brüllt, eine Wasabi in den Mund stecken?
Welcher sadistischen Ader entspringt denn den Vorschlag ungeliebtes anzubieten? :eek:

Deine Katze zeigt doch eigentlich ein ausgeprochen intelligentes Verhalten.
Nicht nur, daß sie genau weiß, wo die Leckerli sindund wer sie gibt, sie versteht auch, daß ihr Richtung Leckerli laufen und rufen (was ja nicht gerade katzentypisch ist) von einer anderen Spezies verstanden wird.

Das schreit doch geradezu nach Beschäftigung und vor allem nach Clickern.

Ich würde dir prinzipiell empfehlen, nur erwünschtes Verhalten zu belohnen und alles anderes zu ignorieren.

Das kann (und muß wohl auch) in vielen kleinen Schritten erfolgen.
Wenn du z.B. ohnehin Leckerli geben möchtest, dann warte, bis sie einmal gerade nicht drängt. Erst dann ruf sie und gib Leckerli.
Wenn du dich dabei hinsetzt und sie dich bedrängt, warte, bis sie sich einmal abwendet oder hinsetzt und gib ihr dann das Leckerli.
Nach diesem Prinzip .. das gilt auch für deinen Partner und wer sie sonst noch füttert.

Und überleg dir auch gleich, wieviel alle Leckerli zussammen am Tag ausmachen, von allen Leuten - es ist einfach, da den Überblick zu verlieren und zuviel zu geben.
Thrive ist in Ordnung, bei den div. Sticks solltest du ein bißchen aufpassen.
Beschränk das auf die Medis - so bleibt es auch immer interessant und du kannst die Medis sicher geben.

Dann solltest du IMHO die Leckerligabe zum Ritual machen.
Sie bekommt dann ihr Leckerli zu ungefähr gleichen Zeiten oder mit ungeähr gleichen Handlungen verknüpft. Z.B. wenn du nachmittags die Angewohnheit hast, einen Kaffee zu trinken, dann bekommt sie da zu Beginn auch Leckerli.
Mit den Medis hast du da ohnehin schon 2 Fixpunkte.

Damit sie dann noch ein bißchen selbst beschäftigt ist, würde ich die letzten Stücke in wechselnde Fummelbretter/boxen/bälle geben oder werfen.

Und dann ist's aus.

Dann würde ich noch der Frage nachgehen, warum sie plötzlich so scharf auf diese Leckerli ist.

Frißt sie genug, hat sich das Gewicht verändert, gibt es andere Verhaltensänderungen.
Gibt es Probleme mit den anderen Katzen, vielleicht auch nur subtile? Sind die anderen gesund?

Wann war denn das letzte Blutbild?

Prnzipiell würde ich bei jeder längerdauernden Verhaltensänderung hellhörig werden ..

Vor allem würde ich dir aber Clickern ans Herz legen - es ist Beschäftigung und du lernst, (relativ) punktgenau positiv zu bestärken und nur dann.

Die Gründe warum es nicht geht, haben viele und es gibt da einige Einwände, warum es doch gehen könnte.
Das würde hier aber zu weit führen.

Lilly hat jederzeit die Möglichkeit zu fressen, sie bekommt ihr Fressen aus dem Surefeed-Napf.
D.h. 2x täglich wird eingefüllt? Funktioniert der auch gut, frißt sie ausreichend?
Warum dieses System?

Wir sagen Lilly dann immer wieder "Nein, Lilly, Du hast doch eben erst Dein Stängelchen bekommen ! Naheiiin !"
Völliges Ignorieren bringt nur kurzfristig etwas.
Mit ihr reden bringt noch weniger. wie schon gesagt wurde, auch das ist Aufmerksamkeit.
Beim Betteln ignorieren.
Dann, wenn sie grad nicht bettelt, mit ihr reden oder ein Spiel anbieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Aber wenn Ihr das Verhalten dann weiter ignorieren würdet, dann würde sie ja vermutlich wieder aufhören?

Habt Ihr das schon mal einen Tag durchgezogen?
Haben wir :)
Das ist von Lillys Tagesform abhängig: Mal scheint sie zu verstehen, dass es nichts gibt und reagiert nicht auf unsere Aktivitäten. Meist nimmt sie diese immer wieder zum Anlass, sich einzuschmeicheln.
 
  • #17
Haben wir :)
Das ist von Lillys Tagesform abhängig: Mal scheint sie zu verstehen, dass es nichts gibt und reagiert nicht auf unsere Aktivitäten. Meist nimmt sie diese immer wieder zum Anlass, sich einzuschmeicheln.

Anne...die Lilly hat verstanden, wie sie EUCH dirigiert. IHR seid diejenigen, die auf Zuruf aktiv werden, IHR seid konditioniert auf ihr Rufen, auf ihre Bettelei.

Es ist nicht so, dass sie von Euch ab und an belohnt wird....Ihr seid diejenigen, die in schöner Regelmäßigkeit brav die Leckerlies verteilt. :p



Mein Robbie bewacht regelmäßig die Küche...Küchenklau ist bei uns ein sehr häufiges Verbrechen :cool: ;)
Er kann dort sitzen bis es duster wird, er kann mich herzzerreissend anbetteln, weil er kurz vor einem schlimmen Schwächeanfall steht (neben den vollen Näpfen :cool:)...es gibt nur dann ein Extra, wenn ich es will.
Ich diskutiere doch nicht meinem Kater, wann er der Meinung ist, ein Leckerlie haben zu müssen und ich muss auch kein Verhalten umlenken oder sonstigen Aufwand betreiben, Nein ist Nein


Aussperren geht nicht, da geschlossene Türen hier zu Irritationen führen.

Du meinst Deine Irratation oder die Deiner Katzen?
Bei der Wohnungstür zum Hausflur gibt es aber keine Irritation, oder? ;)
 
  • #18
Lilly ist trotz dieser Menge schlank.

Ja, dann werden wir die Menge ab sofort ein wenig reduzieren und versuchen, sie zu ignorieren, wenn sie außerhalb der üblichen Zeiten giert.
Wenn dem so ist, würde ich von den Stängelchen weg und zu Thrive verschieben.
Die Stängelchen bleiben dann für die Medis reserviert.
Es gibt noch ein paar andere Anbieter von Gefriergetrocknetem (schau dir aber den Inhalt an, Orijen z.B.ist stark leberlastig) und du könntest auch mal semi-moist in kleinen Stücken probieren.

Wichtig ist, daß ihr beide euch da auch einig seid und gemeinsam dran arbeitet.
 
  • #19
Wow, danke für Euren Input :)

Ich muss jetzt gleich erst mal das Haus verlassen und werde mir nachher alles ganz genau durchlesen.

Nur schnell noch zwei Antworten:
Sämtliche Clickerversuche liefen bei Lilly und Thais immer ins Leere, da sie einfach die Lust verloren durch Tigris` Vordrängeln.
Ich bekam Tigi einfach nicht gehändelt.

Den Surefeed gibt es deshalb:
Lilly frisst durch ihre diversen doofen Vorbesitzer nur Trofu. Nassfutter ist für sie keine Alternative und ich habe in den ersten zwei Jahren mit allen bekannten Tricks versucht, sie umzustimmen. Sie erkennt feuchtes Essen (Dosenfutter und Rohfleisch) nicht an.
Die beiden anderen sollen sich nicht von ihrem Trofu bedienen.

Ach so, wir geben ihrer Gier natürlich nicht bei jeder Bettelei nach ! Sie bekommt ja nicht ständig Leckerlis.
Es ist nur so enervierend, wenn Lilly immer bei jeder Bewegung unsererseits ihr Terrorprogramm durchzieht, auch wenn sie ja nichts davon hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Würdest du einem Kind, das "schoki, Schoki" brüllt, eine Wasabi in den Mund stecken?
Welcher sadistischen Ader entspringt denn den Vorschlag ungeliebtes anzubieten? :eek:

Meiner......allerdings würde ich es eher mit Gummibärchenvergleichen....und das Kind hat dann schon seine Tagesportion Schoki ;)
 

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