was ist bei der Vermittlung von Katzen wichtig?

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phoenix33

Gast
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit hatte ich mal im Forum gepostet, dass ich für zwei Katzen die ich derweil in Pflege habe, ein neues Zuhause suche. Nun hat sich eine Dame gemeldet und ich habe keine Ahnung, ob ich die beiden dort hin abgeben soll und würde mich freuen, vlt von dem einen oder anderen der im Tierschutz arbeitet ein paar Tips bekommen zu können, worauf so geachtet werden sollte.

Ich habe mir heute die Wohnung der Dame angesehen und sie somit auch persönlich kennen gelernt. Eigentlich dachte ich vor meinem Besuch, dass die Entscheidung leicht zu fällen ist, ich habe mich aber getäuscht. Die Wohnung habe ich inspiziert, sogar Katzensachen hatte sie schon gekauft obwohl nicht sicher ist, dass sie die Katzen auch bekommt. Ungemeldet hatte ich meinen Hund dabei, ich wollte sehen, wie sie auf andere Tiere reagiert, freundlich oder zurückhaltend und ich wollte sehen, wie reagiert mein Hund auf sie...denn doofe Menschen mag Buddy nicht 😉 Nun..lange Rede wenig Sinn: Sie macht einen netten Eindruck, hatte schon KAtzen (hab Fotos gesehen), ist gut vorbereitet, meinen Hund mochte sie auch, einen Vermittlungsvertrag würde sie ebenfalls unterschreiben und mir schriftlich sogar ein Kontrollbesuch garantieren. Ich habe den Eindruck, sie könnte sehr liebevoll zu den beiden Katzen sein, aber man kann den Menschen nur vor den Kopf gucken. Bauchweh bereitet mir die Tatsache, dass sie erwerbsuntätig ist, bzw Frührenterin (was ist wenn sie mal zum TA muss...so finanziell) und die Wohnung recht klein ist mit 40qm.
Und jetzt steh ich da wie ein Ochse und habe keine Ahnung wie ich das alles werten soll. Im Grunde spricht der Vermittlungsvertrag und das Besuchsrecht ja für die gute Frau....
Was sagt denn der Profi?
 
A

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Erst mal ich bin kein Profi sondern oft genau so ratlos, 40 qm sind wenig, aber wenn die Katzen überall hin dürfen könnte ich damit leben. Es kommt auch auf die Katzen an, sind sie jung und wollen toben, dann wird es eng oder sie baut in die Höhe, Catwalks usw., trotzdem würde ich junge Katzen möglichst nicht in so eine kleine Wohnung vermitteln. Ist ein Balkon für die Katzen wichtig, das wäre z.B. für mich ein gravierender Punkt.

Ich weiss ja nicht wie alt deine Pflegis sind und kenne ihr Temperament nicht. So hört sich die Beschreibung erst mal ganz gut und liebevoll an, wichtig ist ob deine Pflegis damit klar kommen und die kennst nur du genau.

Das mit dem evtl. fehlenden Geld für Behandlungskosten ist natürlich ein wichtiges Thema, das viele ausblenden und man fragt nicht gerne danach. Wenn jemand erwerbsunfähig ist muss er nicht zwangsläufig schlecht für seine Tiere sorgen, ich würde einfach mal eine Tierkrankenversicherung ins Gespräch bringen, ist aber schon ein sehr sensibles Thema. Vermittelst du die Katzen über einen Verein oder privat?

Ich versuche es so zu handhaben, könnte ich mir eine meiner eigenen Katzen bei dem Interessenten vorstellen? Wenn ja, muss man noch schauen ob die vorgegebenen Bedingungen für die jeweilige Katze passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Mascha04 für Deine Tips.
Ja das mit dem Geld ist immer so ein Thema. Ich war ja ganz frech und hab es ziemlich direkt angesprochen und mir wurde versichert, dass alles Menschenmögliche für die Tiere getan wird, aber wer weiß schon wie es im nachhinein wirklich ist und ob das Versprechen nur blauäugig abgegeben wurde. WEnn ich daran denke dass allein mal ein ganz böser Schnupfen bei einem meiner Kater runde 700 € gekostet hat mit allen Infusionen und so weiter...naja...ich will niemanden zu nahe treten, aber wie will man das ohne Einkommen bezahlen.
Meine Pflegis sind noch recht jung mit 2 Jahren, daher stört mich die Wohnungsgröße schon. Allerdings befürchte ich auch, dass ich vielleicht Probleme sehe, wo keine sind. Ich kenne die beiden Katzen jetzt immerhin schon 1 Jahr und seit 4 Monaten leben sie bei mir...ich befürchte fast, dass kein neues Zuhause meine 100%ige Zustimmung finden wird. Das ist so wie mit der eigenen Tochter...kein Mann ist gut genug für sie (sagt man zumindest, ich selbst hab keine Kinder^^)
Die Vermittlung läuft rein privat...schwierig alles...aber ich tendiere dazu, der guten Dame ab zu sagen solange noch Restzweifel bestehen.
 
Wie du selbst sagst, einiges spricht für sie: Vertrag, Besuchsrecht und die Einschätzung deines Hundes...

Dennoch spricht dein Bauchgefühl nicht uneingeschränkt dafür - woher rührt das?
Wirklich aus der Sorge, dass in Notfällen die Finanzierung schwierig werden könnte, oder doch in deinem Trennungsschmerz?

Ich für mich hätte auch Probleme, das klar festmachen zu können...

Du hast aber die Möglichkeit, das durch Vertragsbedingungen zu beeinflussen. Du kannst dir einen halbjährlichen Kontrollbesuch ausbitten, und du kannst eine Klausel einfügen, dass für den Fall einer Abgabe du zwingend informiert werden musst und das Erstrecht hast, die Katzen wieder zu dir zu nehmen (so macht es das Tierheim, von dem ich meine Katze habe).

Und du hast die Möglichkeit, in einem offenen Gespräch (oder in einem offenen Brief, wenn dir das lieber ist) deine konkreten Sorgen zu schildern, damit ihr gemeinsam nach Lösungen sucht. Eine Verpflichtung zu einer Tierkrankenversicherung wäre da z.B. denkbar, oder das Einzahlen eines regelmäßigen Betrags auf ein Katzensparbuch.


Ich persönlich kenne berufsbedingt viele Menschen, die sehr wenig Geld haben und oft das, was für die Tiere nötig ist, vom eigenen Mund absparen, und ich weiß, dass die Tiere oft der einzige Lebensinhalt dieser Menschen sind.

Von daher wäre ich eher zuversichtlich, aber ich würde die Abgabe auch vom eigenen Bauchgefühl abhängig machen. Und wenn dein Bauchgefühl nach dem Hausbesuch dagegen spricht, dann lass es bleiben, das wäre nicht gut.
 
Ich würde mrs.filch so völlig zustimmen. Vor allem der Punkt mit der Tierkrankenversicherung. Wenn die Katzen erst 1 Jahr alt sind, dürften sie auch keine Ausschlüsse haben. Dann wäre das vielleicht eine gute Entscheidungsmöglichkeit für dich.
 
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Ich würde mrs.filch so völlig zustimmen. Vor allem der Punkt mit der Tierkrankenversicherung. Wenn die Katzen erst 1 Jahr alt sind, dürften sie auch keine Ausschlüsse haben. Dann wäre das vielleicht eine gute Entscheidungsmöglichkeit für dich.

Dabei ist genau das der Punkt, in dem ich gar nicht so sicher wäre... Ich habe keine solche Versicherung abgeschlossen, sondern habe einen Dauerauftrag auf ein Sparbuch - und in der Tat hat sich das für mich als zweckmäßiger erwiesen, als meine Freigängerin ihren vierstelligen Unfall hatte, hätte die Versicherung nicht gezahlt... aber darum geht es ja nicht, sondern nur um die Sorge, dass die Finanzen im Notfall freigemacht werden können.

@ Bonzo: Warum geht das zu weit? Ist das nicht rechtmäßig? (Achtung, kein Angriff, sondern echte Frage aus Interesse - das muss man ja leider in diesem Forum immer dazu schreiben) Oder gibt es andere Gründe?
 
Nicht rechtmäßig? Schlichtweg ungerecht, wenn Du das dann nicht von jedwedem Interessenten verlangen würdest, ungeachtet seiner Einkommensverhältnisse. Und sorry, aber das geht deutlich zu arg in das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Tierhalters. Ich persönlich würde in dem Moment, in dem mir ein Tierschützer auf diese Art und Weise in meine Privatsphäre hineingreifen will, sofort mein Interesse zurückziehen und 2 andere Tiere aus dem Tierheim nehmen. Irgendwo gehört auch immer noch ein Stück Vertrauen dazu.

Nebenher, verlangst Du eigentlich von Erwerbstätigen Einkommensnachweise oder woher willst Du wissen, dass die dann besser situiert sind als die Frührentnerin? Und woher willst Du wissen, dass die Frührentnerin nicht eher die Tapeten von der Wand essen würde, ehe die Tiere unversorgt sind, während jemand mit gutem Einkommen zu geizig für einen TA-Besuch sein könnte?

Wenn Dir die Wohnung zu klein erscheint, lasse die Finger davon. Aber knüpfe keine weiteren Bedingungen an den Umstand, dass sie Frührentnerin ist.

Keineswegs böse gemeint, aber aus der Sicht eines Tierhalters, der ausschließlich Tierschutztiere hat, diese liebt und sein letztes Hemd für sie hergeben würde, aber sich seitens der Vermittler beileibe nicht jeden Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht diktieren lässt.

Hab Vertrauen, ein gutes Gefühl bei der Vorkontrolle, ein Schutzvertrag und eine Nachkontrolle müssen genügen.
 
@ Bonzo: Warum geht das zu weit? Ist das nicht rechtmäßig?

Das nennt man Obliegenheitsverletzung - werde morgen detailliert darauf eingehen - so etwas nicht machen in der Vermittlung von TS-Katzen!

Damit exaltiert man sich völlig ungebührlich in der Funktion - absolutes NoGo!!
 
Sorry, bin wegen viel Arbeit noch nicht dazu gekommen, meinen Einwand zu erklären. Aber das Posting von Fellwecker trifft es, was ich meine.
 
Hey, bevor mich jemand missversteht - ich bin keinesfalls dagegen, dass einer oder dieser Frührentnerin die Tiere übergeben werden!!!

All meine Lebenserfahrung spricht dafür, dass (auch) Menschen mit geringem Einkommen sich um ihre Tiere kümmern, und oft gerade diese in besonderem Maße!


Ich wollte nur eine Möglichkeit eröffnen, dass die TE von ihren Bedenken absieht, aber diese Möglichkeit scheint nicht okay zu sein.

Klar, ich kann ja auch nicht alles wissen, aber ich würde gerne lernen, warum das nicht okay ist - damit ich zukünftig keine derartigen Vorschläge mehr mache...



Ich verlange keinerlei Einkommensnachweise, aber ich wünsche mir hier Informationen von denen, die sich besser auskennen auf einem Gebiet, das mir völlig fremd ist...

Also nochmal die Frage eines im Rechtsgebiet völligen Laien - warum darf ich z.B. eine Kastration im Vermittlungsvertrag vorschreiben, nicht aber eine Tierkrankenversicherung?
 
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Ich fände es auch wichtig, zu schauen, ob die Katzen Freigang bekommen sollen oder nicht. Je nachdem würde ich das mit der Wohnungsgröße wieder anders sehen...
 
Ich fände es auch wichtig, zu schauen, ob die Katzen Freigang bekommen sollen oder nicht. Je nachdem würde ich das mit der Wohnungsgröße wieder anders sehen...

Wenn das nun aber keine Freigang-Katzen waren - und so sieht das vom Vermittlungspost aus - wäre es doch geradezu lebensgefährlich, denen das nun aufzuzwingen ...

.. also ein Ausschluss-Kriterium ...

Man kann durchaus 2 Katzen auf 40 qm glücklich machen und auf 200 qm verwahrlosen lassen ...

Gute Tierheime unterscheiden bei der Vermittlung genau, ob Freigang oder nicht.

Eine Tierversicherung oder eine Bankauskunft hat übrigens noch kein Tierheim je verlangt - und ich kenne einige aus 40 Jahren mit Katzen ...
 
Hm... *grübel*

Also, juristische Bedenken hätte ich gegen eine Tierkrankenversicherung nicht. Mir fällt momentan jedenfalls kein Grund ein, der dagegen spräche. Grundsätzlich besteht ja Vertragsfreiheit, es bleibt jedem selbst überlassen, worauf er/sie sich einlässt.

Aaaaaaber: Ich persönlich würde mich als neuer Halter nicht darauf einlassen! Das würde auf mich tatsächlich den Eindruck machen, als wäre keinerlei Vertrauen da. Und es stellt sich die Frage, was kommt als nächstes? Vorlage der Kontoauszüge der letzten 2 Jahre? Schufa-Auskunft??? 🙁

Außerdem, selbst wenn eine Reserve für eventuelle Tierarztkosten vorgehalten wird, kann doch niemand überprüfen, ob die dann auch tatsächlich dafür verwendet wird. Und eine Versicherung kann man auch kündigen. Und beides kann auch gute Gründe haben, das Leben verläuft nunmal nicht immer wie geplant, im Laufe eines Katzenlebens kann viel passieren.

M.E. kann es auch nicht im Sinne des Tierschutzes sein, dass ein Adoptant neben Tierliebe und -Verständnis und guten Haltungsbedingungen auch noch ein Mindesteinkommen mitbringen muss. Wenn es danach ginge, wäre kaum noch ein Tier zu vermitteln. Dann würden Menschen mit kleiner Geldbörse und großem Katzenwunsch bald eher zum Vermehrer gehen und das Elend würde noch größer werden.
 
M.E. kann es auch nicht im Sinne des Tierschutzes sein, dass ein Adoptant neben Tierliebe und -Verständnis und guten Haltungsbedingungen auch noch ein Mindesteinkommen mitbringen muss. Wenn es danach ginge, wäre kaum noch ein Tier zu vermitteln. Dann würden Menschen mit kleiner Geldbörse und großem Katzenwunsch bald eher zum Vermehrer gehen und das Elend würde noch größer werden.

Das sehe ich eigentlich ganz genau so! Vorkontrolle und ein längeres Gespräch wären mir da auch wichtiger.
 
Das sehe ich eigentlich ganz genau so! Vorkontrolle und ein längeres Gespräch wären mir da auch wichtiger.

Genau, aus dem Bauch heraus muss ein gutes Gefühl wachsen - man muss einfach die Liebesfähigkeit/Empathie bei den Interessenten spüren. Dazulernen können die dann immer.
 
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