also, dass die erben die "geerbten" tiere nicht behalten wollen/können, kann ich aber durchaus nachvollziehen.
vor jahren ist die grosstante meiner mutter relativ plötzlich verstorben. diese war unverheiratet und hatte auch keine erben. sämtliche geschwister waren bereits verstorben bzw. lebten gesundheitlich stark eingeschränkt im pflegeheim.
meine mutter war testamentarisch zur erbin bestimmt worden, wobei nach abzug der kosten für die beerdigung und die haushaltsauflösung eine handvoll hummel-figuren und etwa 1.000 dm übrig geblieben sind...
zum erbe gehörte auch ein 2-jähriger apricot-pudel namens "piko". meine eltern sind nicht so die tier-fans und mit hunden kann meine mutter schon mal überhaupt nicht. ich habe zu der zeit studiert und konnte bei oft 12-stündiger abwesenheit und einer 1-zimmer-wohnung sicher auch nicht artgerecht einen hund aufnehmen.
piko war - im gegensatz zu leider vielen seiner artgenossen, die bei älteren damen wohnen - ein schlanker, drahtiger und ausgesprochen temperamentvoller pudel. mehrere vermittlungsversuche über aushänge und zeitungsannocen (das internet war zu dieser zeit noch nicht so verbreitet) sind aus eben diesen gründen fehlgeschlagen.
auch wurde es ihm quasi zum verhängnis, dass er kastriert war. mit seinem stammbaum und seinen optischen qualitäten, hätte ihn jeder züchter mit handkuss genommen.
auch die idee ihn bei seiner zwischenpflegestelle in der nachbarschaft zu lassen, hat nicht funktioniert, da er sich mit dem bereits vorhandenen hund nicht verstanden hat.
letztlich blieb dann nur der weg ins tierheim und eben dafür ist ja dann auch da, denke ich. ich habe damals piko's gesamte ausrüstung (körbchen, decken, halsbänder, leinen, spielzeug), futter für mind. 3 wochen und 150 dm mit ihm dort abgeben und das schlechte gewissen behalten.
es hat übrigens einige zeit (ich glaube 3 monate) gedauert, bis er vermittelt war, da er durch seine erstaunliche intelligenz und sein zickenhaftes verhalten nicht grade der hund für jedermann war.