Warum kuscheln Katzen eigentlich so gerne?

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Irgendwie ist das schon fast eine philosophische Frage, über die ich immer wieder nachdenke.

Ich hab ja zwei absolute Kampfschmuser. Gerade im Winter würde Snow wohl am liebsten in mich hineinkriechen, z.T. rollt sie sich eng auf meinem Arm oder sogar meiner Handfläche zusammen. Sie schläft am allerliebsten mit im Bett, und wenn ich z.B. am PC sitze, sitzt sie auf meinem Schoß, meinem Arm oder meiner Hand (sie kriegt das hin, sie macht sich halt ganz klein), umklammert meinen Arm mit den Pfötchen und genießt das offensichtlich sehr. Indi genauso, sobald der Platz nicht von Snow belegt ist, kommt sie schnurrend an und okkupiert mich, egal, was ich gerade mache. Sie würde sicher auch gern mit Snow kuscheln, aber Snow lässt sie nicht).

Warum kuscheln Katzen so gerne? Warum mögen viele Katzen Körperkontakt, Kraulen, Streicheln und mit im Bett schlafen so sehr? Wie kommt es, dass sie im Körperkontakt mit dem Menschen, der ja viel größer und oft ungeschickt ist und die subtilen Signale der kätzischen Körpersprache oft nicht versteht, oft so absolut tiefenentspannt sind und sich offenbar zutiefst sicher und geborgen fühlen?

Hat es mit natürlicher Selektion zu tun, also hatten Katzen, die sehr schmusige und kuschelig waren und nicht nur gute Mäusefänger waren, sondern auch energisch und erfindungsreich den Weg auf Bauers Sofa/ins Menschenbett/an das warme Herdfeuer gesucht haben, einen Überlebensvorteil?

Bei Rassekatzen kann ich mir vorstellen, dass Vertrauen zum Menschen und die Eigenschaft, sich problemlos überall anfassen zu lassen und sozial, friedlich und nicht scheu zu sein, ein Selektionsvorteil war, sowohl früher, als sie v.a. Schoßtiere waren, als auch heutzutage (z.B. wenn sich eine Katze vom Richter nicht anfassen lässt, wars das wohl mit der Karriere...). Perser z.B. sollen ja als "Schoßkatzen" gelten, die ständig an/auf /in der Nähe von vertrauten Menschen sein wollen.

Haben Katzen, die ohne Kontakt zum Menschen leben, auch dieses enorme Bedürfnis nach Körperkontakt, und kuscheln sie dann untereinander? (Bei Ratten ist das so, sie suchen viel Körperkontakt mit Artgenossen und kuscheln, indem sie übereinander kriechen oder eng zusammenliegen). Übrigens, wiederlegt das Bedürfnis nach Körperkontakt nicht die Theorie, dass Hauskatzen (also domestizierte Katzen, nicht Wildkatzen wie die Falbkatze usw) Einzelgänge sind?

Habt ihr wissenschaftliche Erklärungen oder eigene Ideen zu dem Thema? Philosophiert mal drauflos...


(ich weiß, dass es auch scheue Katzen gibt).
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo,

lustig, da hab ich gestern noch mit meinem Freund drüber philosophiert :D Eine Antwort darauf haben wir aber auch nicht.. Also ob zB die paar 100 Jahre, in denen Katzen wirklich als Haustiere und nicht nur als Stallkatzen gehalten wurden, evolutionär ausreichen, um erfolgreich ein so komplexes Verhalten zu selektionieren.
Abgesehen davon, ist ja auch die Frage, inwieweit kätzisches Kuschelbedürfnis einen Selektionsvorteil hätte.. Klar, vor 200 Jahren war im Winter Kuscheln am Herd wahrscheinlich von Überlebensvorteil, aber wenn man andersrum dann auch davon ausgeht, dass weniger scheue Miezen draußen eher einen gewaltsamen Tod erfahren, ist der Vorteil schnell dahin.

Ich glaube eher, dass das Kuschel- und Nähebedürfnis bei allen Säugetieren vorhanden und halt auf das Säugen (= extreme körperliche Nähe) und die lange Brutpflege der Mutter zurückzuführen ist. Es gibt ja auch im Internet genug Bilder von Hunden oder Katzen, die mit artfremden Säugern außer dem Mensch kuscheln, also Nagern, Ziegen, Schafen, Frettchen.. Warum DAS dann so ist, keine Ahnung. Aber wir Menschen kuscheln ja auch gerne mit Katzen und Hunden, auch wenn der menschliche Partner direkt daneben sitzt ;)

Mein Freund und ich kamen darauf, weil wir jetzt seit 7 Wochen 2 Kitten haben, deren Mutter nach Aussagen der Tierhilfe eine "extrem scheue Streunerin" ist. Die Mutter konnte nur mit einer Falle eingefangen werden, wurde dann kastriert und wieder ausgesetzt, weil sie sich nicht zur Hauskatze eignen würde. In der Pflegestelle war der Wurf auch extrem scheu, wir haben sie zweimal besucht und da versteckten sich alle im Wäschekorb und wir wurden empört angefaucht und angespuckt. Die Frau von der Pflegestelle meinte auch, auch bei ihr alleine seien sie noch scheu. Es ist also davon auszugehen, dass die Kätzchen niemals menschliche körperliche Nähe erfahren oder bei der Mutter beobachtet haben. Bei uns ist nach ein paar Tagen eine (Lilly) vorsichtig zu uns gekommen und wollte gekrault werden. Die Ängstlichere (Emmy) hat sich das aus sicherer Entfernung angeschaut und sich dann auch überwunden. Dann war es wochenlang so, dass die beiden kurz nach dem Aufwachen laut miauend nach Streicheleinheiten verlangt haben, dafür aber nicht von ihrem Kratzbaum runterkamen, sondern wir Dosis mussten die Herrschaften dann ihrer Liegemulde streicheln. Nach ca 5 Wochen kam Lilly das erste Mal von der Mulde in unseren Schoß und Emmy hat sich das ein paar Tage lang angeschaut. Und da sah man richtig, wie widersprüchlich ihre Gefühle waren: Miauen ("Streichel mich"), ein Schritt vor, gucken, wieder in die Mulde, miauen. Das ging wie gesagt ein paar Tage lang so und seitdem kommt sie, wenn sie Streicheleinheiten möchte, auch auf unseren Schoß. Beide schlafen dann auch gerne noch mal ein Stündchen ein und scheinen sich rundum wohl zu fühlen. Also das Grundbedürfnis nach menschlicher Nähe scheint irgendwie ja da zu sein, weil zusammen kuscheln sie sowieso immer wenn sie schlafen und brauchen uns daher eigentlich nicht dafür. Und von der Mutter oder Geschwistern können sie sich das nicht abgeschaut haben. Wiederum seit ein paar Tagen ist es so, dass sie uns morgens, wenn wir aufstehen, mit hochgerecktem Schwanz miauend entgegen kommen und dann sofort und auf der Stelle streichelnd begrüßt werden wollen :pink-heart:

Ich hatte übrigens auch mal Ratten und auch da war es so, dass sie immer eng aneinander gekuschelt geschlafen haben. Trotzdem hat einer von ihnen auch recht ausdrücklich auf Streicheleinheiten von mir bestanden. Die beiden waren ehemalige Laborratten, also auch da ist es unwahrscheinlich, dass sie oder ihre Mutter menschliche Nähe bzw. Kuscheln vorher kannten.

Sorry, dass ich so abgeschweift bin, hab einfach mal alles aufgeschrieben, was mir dazu einfiel ;)
 
Ich denke Kontaktliegen, hat viele Vorteile..ganz nüchtern betrachtet, einen Überlebensvorteil haben die, die sich sammeln und stapeln.
Dann festigt es Beziehungen/Zugehörigkeit...Beziehungspflege.

Ist glaube ich eine reine Charakterfrage wenn ich meine Whgskatzen mit den Freigängern der Familie vergleiche.

Die drei Perser die ein guter Freund mal hatte, die waren im Übrigen auch ganz unterschiedlich. Ebenso die ganzen BKH die ich kenne, da kann man nicht pauschal sagen das die alle ruhig sind und am liebsten 24/7 irgendwo auf Couch oder Besitzer kleben, denn es macht auch viel aus wie man die Katzen hält und beschäftigt.

Beziehungsstatuspflege muss im Übrigen nicht nur das aneinanderkleben sein. Mein Jüngster kuschelt weder mit mir noch mit den Katzen, aber er holt sich ständig seine Bestätigung in Form von Köpfchen, Putzen..das erfüllt denke ich den selben Zweck.
 
Ich kenne Freigänger, die unter lautem Gebrüll angerannt kommen und sofort gekuschelt werden wollen und Wohnungskatzen, die man nur manchmal, wenn sie geneigt sind, sanft knuddeln darf :D

Und auch anders rum.

Ob das ein evolutionär gefestigtes Verhalten ist...glaub ich nicht. Früher wurden ja extra die Katzen auf Höfen gehalten, die besonders gute Mäusefänger waren und nicht die, die den ganzen Tag zum schmusen kamen.
Letztere sind vermutlich immer näher zum Menschen gezogen und haben ihr Vertrauen zum Zweibeiner bzw dessen Schmusequalitäten an ihren Nachwuchs "vererbt".

Ich denke, das kam irgendwann einfach zusammen. Katzen, die sich gern anfassen ließen, blieben beim Menschen (bezogen auf Freigänger, die die Möglichkeit zur Abwanderung haben) und irgendwann wollte der Mensch so ein verschmustes Tier auch um sich haben.

Egal wie es zustande kam, Katzen sind toll :grin:
 
Dem stimme ich defintiv zu!
 
Mich beschäftigt diese Frage auch seit einigen Tagen...

... genau gesagt, seit ein mir völlig unbekannte Fremkater hier seinen pechschwarzen Schädel durch die Terrassentüre streckte. Da ich weiß, wie meine Einzelgängerin auf Fremdkatzen in der Wohnung reagiert, bin ich hin und habe ihm meine Außenhand vor den Kopf gehalten, um ihn so zurückzudrängen...

stattdessen haut er mir seine Stirn vor die Hand und schiebt sich dann der Länge nach drunter durch, bis zum letzten Rest der Schwanzspitze in Körperkontakt... :rolleyes:


Ich kann mir die Schmusebereitschaft von Katzen auch nicht recht erklären, merke aber, dass die "Heizkraft" des Körpers eine Rolle spielt.

Und ich denke auch, dass es einen evolutionären Vorteil bietet, denn auch im alten Ägypten, als die Katzen zu Haustieren wurden, waren wohl diejenigen beliebter, die sich sozial in den Haushalt eingefügt haben.


Aber ich glaube zudem, dass die bei uns lebenden Katzen ihre Babyrolle nie so ganz verlieren - sie werden rundum versorgt wie bei Mama und können sich das leisten, ihr Kuschelbedürfnis auf uns als ewiger Katzenmamaersatz zu übertragen.


und nun muss ich aufhören zu tippseln, weil der oben erwähnte Schwarzkater hier gerade ein Baldriankissen erobert - der muss raus, bevor ihn mrs.norris bemerkt :D
 
I
Warum kuscheln Katzen so gerne? Warum mögen viele Katzen Körperkontakt, Kraulen, Streicheln und mit im Bett schlafen so sehr? Wie kommt es, dass sie im Körperkontakt mit dem Menschen, der ja viel größer und oft ungeschickt ist und die subtilen Signale der kätzischen Körpersprache oft nicht versteht, oft so absolut tiefenentspannt sind und sich offenbar zutiefst sicher und geborgen fühlen?

Vll. aus dem selben Grunde wie wir Menschen?

Es gibt ja auch da besonders schmusige und welche die sich nicht anfassen lassen mögen :D

Männer verstehen Frauen ja oft auch nicht (und ungekehrt) und sind beim anfassen auch nicht immer die geschicktesten....warum mögen wir sie trotzdem?
 
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Vll. aus dem selben Grunde wie wir Menschen?

Es gibt ja auch da besonders schmusige und welche die sich nicht anfassen lassen mögen :D

Männer verstehen Frauen ja oft auch nicht (und ungekehrt) und sind beim anfassen auch nicht immer die geschicktesten....warum mögen wir sie trotzdem?

:D OT, aber: Einfach zu genial!
 
Körperwärme ist ein schlechtes Argument, weil Katzen eine höhere Körpertemperatur haben als wir.
 
  • #10
  • #11
Für mich hat das Kuscheln und Gestreichelt -werden -wollen eine eindeutig soziale Komponente.

Streicheln ist eine Art "symbolische" Körperpflege und dient, wie bei Katzen untereinander das gegenseitige Putzen, nicht der Körperpflege an sich, sondern bestärkt die Zusammengehörigkeit in der Gruppe.

Das gemeinsame Liegen- Kontaktliegen - ist genauso ein Ausdruck der Zusammengehörigkeit.

Wir haben z.B. festgestellt, dass das gemeinsame Liegen von Hunden, Katzen und Menschen sehr viel zum entspannten Miteinander beitragen kann.
 
  • #12
Körperwärme ist ein schlechtes Argument, weil Katzen eine höhere Körpertemperatur haben als wir.

Aber wir haben immer noch eine deutlich höhere Temperatur als der Rest der Wohnung, und das spart entschieden Energie...

Wenns draußen sehr warm ist, ist das Liegen auf dem Schoß auch wirklich uninteressant in Miezenaugen....
 
  • #13
Warum kuscheln Katzen so gerne? Warum mögen viele Katzen Körperkontakt, Kraulen, Streicheln und mit im Bett schlafen so sehr? Wie kommt es, dass sie im Körperkontakt mit dem Menschen, der ja viel größer und oft ungeschickt ist und die subtilen Signale der kätzischen Körpersprache oft nicht versteht, oft so absolut tiefenentspannt sind und sich offenbar zutiefst sicher und geborgen fühlen?

Ich behaupte, dass Katzen auf ganz sanfte Weise den Menschen manipulieren :cool:

Sie wissen sehr genau, wann sie wie reagieren müssen, um den Menschen zu lenken. Sie wissen, wie sie ihn animieren, mit ihnen zu spielen, sie wissen, wie sie ihn darauf aufmerksam machen, dass sie kurz vorm Verhungern sind....und sie wissen, wie sie die gesamte Aufmerksamkeit bekommen :cool:

Davon abgesehen, dass es natürlich auch um Berührungen und Körperpflege (Bürsten) geht, aber m.E. geht es auch um Aufmerksamkeit und Zuneigung.

Mein Yogi kommt nur zu mir, wenn er bei den Artgenossen abgeblitzt ist. Dann legt er sich leidend auf meinen Schoß, stupst an meine Hände und es steht auf seiner Stirn geschrieben "Dann eben hier....ist ja besser als nix!"

Robbie kommt garnicht von sich aus zum Menschen, aber er liebt es gekuschelt und gebürstet zu werden. Er genießt es wahrgenommen zu werden, "wichtig" zu sein (nicht einer von 30 in einem Raum) und ganz alleine und für sich Zuwendung zu bekommen.


Es gibt ein schönes Zitat:
"Die Katze ist das einzige Tier, dass dem Menschen eingeredet hat,
er müsse es erhalten,es brauche aber nichts dafür zu tun."

(Kurt Tucholsky)


Das trifft es m.E. sehr gut ;)
 
  • #14
Wenns draußen sehr warm ist, ist das Liegen auf dem Schoß auch wirklich uninteressant in Miezenaugen....

Sag das mal bitte meiner Madame.:)
Je wärmer es draußen ist, desto kuschliger will sie es haben. Dabei ist es ihr völlig egal, daß bei einem selbst der Schweiß nur so in Strömen fließt.:eek:

Kuscheln ist einfach gut fürs miteinander. Man fühlt sich wohl dabei, es gibt Geborgenheit, Sicherheit, Wärme, also alles positive Aspekte. Das wirkt sich wiederum auf die soziale Interaktion aus. Eine kuschelnde Gruppe ist entspannter. (Was jetzt nicht heißen soll, daß alle ständig zusammenliegen müssen/sollen)

Und: es tut gut.
Nicht nur Tieren, uns Menschen doch auch.
 
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  • #15
Vll. aus dem selben Grunde wie wir Menschen?

Es gibt ja auch da besonders schmusige und welche die sich nicht anfassen lassen mögen :D

Männer verstehen Frauen ja oft auch nicht (und ungekehrt) und sind beim anfassen auch nicht immer die geschicktesten....warum mögen wir sie trotzdem?

Weil wir uns da sicher und geborgen fühlen können?

Das trifft sicher auch auf die Katzen zu. Wenn sie bei mir sind, sind sie tiefenentspannt. Und es ist streitfreie Zone, wenn sie auf meinem Schoß sind, liegen sie auch im Kontakt und putzen sich gegenseitig, bzw. Snow putzt Indi.

Gut tut es defintiv, ich liebe es, dass sie so kuschelbedürftig sind.
 
  • #16
Interessante Frage und den Vergleich (auch wenn's OT war) mit den Menschen fand ich gar nicht so schlecht:

Meine Kinder: Total unterschiedlich. Die eine muss kuscheln, schon als Baby ohne Ende, die andere: Na ja, ich lass das "totkuscheln und abknutschen" mal über mich ergehen.

Die Katzen:
Keks ist ein Kampfschmuser vorm Herrn, er kommt an, gibt Geräusche von sich (kann ich leider gar nicht aufschreiben wie es sich anhört), streckt Pfote aus und "klagt" sein Bedürfnis ein.

Krümel, warum auch immer, liebt es zu kuscheln wenn man selbst auf der Toilette sitzt, da möchte er am liebsten auf den Schoss springen - will ganz nahe sein - warum konnte mir bis heute noch keiner erklären.

Diva.... Diva war als Kitten sehr schmusig, jetzt ist sie eine Madame, wenn sie geschmust werden will, dann zeigt sie es auch und wehe (!!) man reagiert dann nicht sofort - tödlichst beleidigt :yeah:

Aber wehe man selbst hat den Anfall und will Diva knuddeln..... Der Blick dann könnte töten! :oha:
 
  • #17
Eine Antwort kann und will ich nicht geben, aber eine Geschichte zum drüber nachdenken dazu geben:

Ich habe mich ja auf die Zähmung von den Scheumietzen spezialisiert, an die sich sonst keiner rantraut. Aktuell erlebe ich grad wieder ein kleines Wunder...
Jonny, 9 Jahre alter Streuner - ein echter Streuner wie er im Buche steht, ein Rauhbein, wild, unanfaßbar.... ich fing ihn ein und er sollte kastriert wieder raus. Leider war er in sehr schlechtem Allgemeinzustand und wird nicht mehr streunern gehen dürfen.... was also tun? Den Sommer über durfte er sich in meinem kleinen Draußengehege gesundheitlich soweit stabilisieren. Vor 1 Woche holte ich ihn rein und setzte ihn in mein Katzenzimmer um zu schauen, ob man ihm nicht doch zumindest klar machen kann, daß Menschen ganz nützlich sind, damit er irgendwo unter menschlicher Obhut noch einen schönen Lebensabend haben kann. Von ihn jemals streicheln können bin ich nicht ausgegangen. Doch es kam anders.... Ich weiß, daß er mal ein Zuhause hatte - aber das ist 7 Jahre her... Seit ich ihn vorsichtig einmal berührt habe, gibt es kein Halten mehr, er will gestreichelt werden, schnurrt, tretelt, sabbert vor Wonne....

Er hat 7 Jahre ohne streicheln gelebt, hatte das Leben so gewählt, und es wurde von ihm jetzt in keinster Weise erwartet. Er hat von mir kätzische Gesellschaft an die Seite gestellt bekommen - eine etwas jüngere sehr soziale Kätzin, mit der er sich sehr gut versteht und mit der er somit sein Sozialleben ausleben kann (und auch tut). Es gab keinen Verhaltenslogischen Grund für ihn jetzt umzuschwenken. Die Berührung auf der das hin passierte war von mir ungewollt (ich wollte ihn eigentlich nur vom Fensterbrett weg haben um das Fenster zu zu machen und dachte er würde dann flüchten). Und ich hatte in keinster Weise mit ihm bisher gearbeitet - es war also keine konditionierung dahingehend. Die schlichte Antwort bezüglich Jonny ist daher: Es gefällt ihm...
 
  • #18
Manchmal kommt das auch erst mit dem Alter, ich hatte schon zwei Katzen die erst im gediegeneren Alter Zeit und Muße zum schmusen hatten.
Vorher war die Welt um sovieles Interessanter und es war kaum mehr Zeit als für kurze Streicheleinheiten. War auch toll..so mag ich Katzen persönlich ja, eigenständig und selbstbestimmt.
 

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