Hach, ich wünsche mir einen richtig guuuten Lottogewinn. Was gibs da tolle Böden, die würden mir besser gefallen als oben mein oller Teppichboden und hier unten die doofen Fliesen - wobei die Fliesen wenigstens pflegeleicht und unempfindlich sind (fast) 🙂
Das stimmt so nicht. Vinylbeläge gibt es sowohl zum clicken (schwimmende Verlegung) als auch zum fest Verkleben. Ich arbeite in einem Bodenbelagsgrosshandel und habe täglich damit zu tun. Ich empfehle Privatpersonen eigentlich immer die Klickvariante, die Klebeware ist gut in Objekten, also Ladengeschäften etc. Warum schwimmende Verlegung? Es ist zum einem sehr einfach und schnell verlegt, je nach Dicke auch auf vorhandenen Altuntergründen die etwas uneben sind, muss also nicht unbedingt total glatt sein, sofort begehbar und später rückstandsfrei entfernbar. Entgegen vieler Meinungen sind auch hier einzelne Planken austauschbar. Klickware ist oftmals bereits mit einer Trittschalldämmung versehen, was einen erhöhten Gehkomfort bringt. Bei Klebeware mit gerade einmal 2-2.5 mm ist das ein recht harter Boden, im Gegensatz zur Klickware mit 5-8 mm.
Vinyl ist wärmer, elastischer und leiser als Laminat das stimmt. Qualitativ hochwertiges Laminat ist aber strapazierfähiger, sprich kratzfester. Vinyl ist nunmal ein Kunststoff und alles was härter ist, zerstört es ( Steinchen am Schuh etc.) Laminat gibt es mittlerweile auch wasserfest, schön strukturiert, dadurch ebenso griffig wie Vinyl, kratzbeständig und ist günstiger als Vinyl. FBH geeignet sind beide.
Wir haben hier im Bad und Küche Vinyl liegen, in der restlichen Wohnung wasserfestes Laminat ( auch aus Kostengründen ) Wasser, Erbrochenes etc.hinterliesen bisher keinerlei Spuren, egal wie lange es da schon lag. Weder auf dem Laminat noch auf dem Vinyl.
Danke für die ausführlichen Erklärungen!
Wir haben im Mietshaus 2012 auf rund 100m² (durchgängig, aber gesplittet in zwei Wohnungen, gefliest sind da nur die Bäder und Toiletten, die Küchen nicht) hochwertiges Vinyl fest verklebt. Zwischenzeitlich gab's da mehrere Mieterwechsel (die eine Wohnung ist zudem eine WG-Wohnung), tatsächlich aber muss man die Schäden, die man da normalerweise allein durch die Möbelrückerei fast unweigerlich hat, mit der Lupe suchen, das sieht aus wie neu. ALLE Mieter waren mit dem Bodenbelag superhappy und haben geschwärmt wie leicht das sauberzuhalten ist usw.
In zwei anderen Wohnungen haben wir Laminat:
- einmal von einer Mieterin selbst schwimmend verlegt, wohl billigst mögliche Qualität, dort ist jede Fuge aufgequollen/rau und es gibt diverse Schäden die leider besser zu sehen sind als mir lieb ist (und natürlich keine Reserve zum Flicken, das ist auch nicht nachkaufbar weil wohl Baumarkt-Sonderangebot).
- einmal in unserem Auftrag vom Profi schwimmend verlegt, hohe Qualität, sieht um Klassen besser aus als das andere Laminat trotz ähnlichem Alter und ähnlich häufigen Mieterwechseln, da gibt keine aufgequollenen/rauen Fugen, zwar den einen oder anderen Kratzer, aber da guckt man nicht gleich auf Pappe (zudem haben wir da natürlich auch Ersatzplatten im Lägerle gebunkert, nachkaufbar wär's natürlich auch nicht mehr).
Der Vollständigkeit halber: Ansonsten haben wir im selben Haus auch einmal 90er-Jahre PVC das noch ganz gut in Schuß ist (der 2005 eingezogene Mieter dem ich x Mal einen anderen Belag angeboten habe zahlt lieber weniger Miete) und einmal Bodenbelag aus OSB-Platten, natürlich entsprechend eingelassen (hab ich hier im Privathaus in der Einliegerwohnung auch gemacht), im Mietshaus würde ich das aber sicher nicht nochmal machen auch wenn da Kratzer nicht auffallen, denn Flecken kriegst Du da nicht mehr raus, auch nicht mit Abschleifen was ja bei OSB durchaus möglich wäre).
Mein Fazit aktuell ist:
Von den modernen Bodenbelägen schlägt sich das (hochwertige, festverklebte) Vinyl am besten - allerdings haben wir halt hochwertiges Material verlegen lassen und es war der mit Abstand teuerste Belag. Fragt mich in 10 Jahren nochmal...
Das 90er-Jahre PVC hält erstaunlich gut - irgendwann muss man sich aber auch mal fragen wie attraktiv das für Mieter noch ist.
Nachtrag: Wenn man umsteigen will, sollte man sich auf jeden Fall über die Aufbauhöhe Gedanken machen. Laminat braucht deutlich mehr Höhe als festverklebtes Vinyl oder PVC und man muss dann fast immer die Türen absägen, und spätestens DAS sollte man unbedingt mit dem Vermieter absprechen. Ich könnte der Tusse die damals "selbst" Laminat verlegt hat (von einem Kumpel verlegen hat lassen) echt heute noch an die Gurgel gehen dass sie dafür ohne mich zu fragen mal eben historische Türen abgesägt hat.