Vertrauen ist langer Weg

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Diva Mimmi

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16. September 2020
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Hallo in die Gruppe, seit ca. 3 Monaten besucht mich ein kleiner Streuner. Bisher ist er immer nur auf meine Terrasse gekommen und hat sich dort füttern lassen. Einen mit Stroh gefüllten Karton hat er gerne als Unterschlupf genutzt. Hat sich streicheln, auf den Arm nehmen und Zecken entfernen lassen. Er bleibt für einige Stunden und verschwindet dann immer. Wohin? Keine Ahnung. Habe schon in der gesamten Nachbarschaft gefragt ob er ein festes Zuhause hat. Katzenhilfe ist informiert. Niemand kennt ihn.
Seit einer Woche kommt er auch ins Haus, hat sich drinnen füttern lassen, hat auf dem Sofa geschlafen und ist über Nacht geblieben und hat sogar eine Katzentoilette genutzt. Trotzdem ist er immer noch Scheu. Jeden Tag aufs Neue muss ich ihm beweisen, dass ich es gut mit ihm meine.
Gestern habe ich ihn dann mal für 1 Stunde alleine in der Wohnung gelassen. Als ich zurück kam wollte er direkt raus. Seitdem ist er wieder absolut scheu und traut sich nicht ins Haus.
Heute morgen habe ich gesehen, dass er an einer Hinterpfote verletzt ist. Denke er hat eine Kralle verloren. Es blutet leicht und er humpelt. Anfassen lässt er sich leider nicht mehr.
Jetzt überlege ich, wie ich ihn zum TA kriege ohne das kleine bisschen Vertrauen noch mehr zu zerstören. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich. Vielen Dank!
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A

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Schnapp ihn Dir und bring ihn zum Tierarzt - der kann dann auch nach einem Chip suchen.
Und bitte melde das Katerle als Zugelaufen bei TASSO, beim Fundamt usw. - vielleicht wird er irgendwo verzweifelt gesucht, das kann auch weiter weg sein (wäre nicht die erste Katze die mit einem Auto mitgefahren ist).

Klar ist das ein Vertrauensbruch, aber watt mutt datt mutt.
 
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Jetzt überlege ich, wie ich ihn zum TA kriege ohne das kleine bisschen Vertrauen noch mehr zu zerstören.

Ich fürchte das geht nicht. Also beides zusammen.

Um ihn einzufangen könntest Du - je nachdem wie schreckhaft er ist - versuchen ihn über Futter/Leckerli in eine Transportbox (oder einen stabilen Karton mit Luftlöchern) zu locken und wenn er drin ist die Tür/den Deckel zumachen. Wenn er sehr schreckhaft ist schaffst Du das aber unter Umständen nicht und das wäre dann fatal. Die andere Möglichkeit wäre eine Falle, die kann man sich teils auch beim Tierschutz ausleihen.

Wenn Du das geschafft hast dann würde ich ihn nach dem Tierarztbesuch unbedingt erstmal in der Wohnung behalten, am Besten in einem Raum in dem er seine Ruhe hat und der einigermassen überschaubar und sicher ist, unter Umständen sogar in einem Käfig.

Das wird ihm so wie Du ihn beschreibst wahrscheinlich nicht gefallen, aber wenn er behandelt werden muss und eventuell auch Medikamente bekommen dann hast Du da keine große Wahl da er Dir das Einfangen wahrscheinlich erst mal übel nehmen wird und nicht davon auszugehen ist dass Dir das dann ein zweites Mal gelingt.

Wenn er dann wieder gesund ist - oder der TA sagt dass er direkt wieder raus dürfte nach der Behandlung - musst Du entscheiden was Dir lieber ist. Ihn wieder raus lassen um ihm das Eingesperrtsein zu ersparen und damit das Risiko einzugehen dass er das Weite sucht oder aber ihn für einige Zeit weiterhin drin zu behalten in der Hoffnung dass er sich so an Dich und die Wohnung gewöhnt. Da kannst Du Dich dann aber wahrscheinlich darauf einstellen dass er das nicht ohne Widerstand mitmachen wird.

Vorhersehen lässt es sich zwar nie, aber eine Katze die es gewohnt ist sich frei zu bewegen lässt sich meist nicht so gern einsperren und es braucht dann einige Zeit bis sie das akzeptiert und (wieder) Vertrauen fasst. Der Vorteil wäre dass er sich so an Dich und die Wohnung gewöhnt, den Geruch annimmt etc..

Insgesamt keine leichte Situation, leider.

Wenn Du sowieso schon in Kontakt mit dem örtlichen Tierschutz bist dann würde ich da mal um Hilfe nachfragen. Die können Dich wahrscheinlich sowohl mit "Equipment" als auch mit Beratung und Hilfestellung unterstützen. Ich würde bei der Gelegenheit auch unbedingt nachsehen lassen ob er gechipt ist, also entweder beim Tierarzt oder vom Tierschutz.
 
Ich fürchte das geht nicht. Also beides zusammen.
Also wenn er sich streicheln, auf den Arm nehmen und sich Zecken entfernen lässt...
Auf den Arm nehmen lässt sich Ella auch nach 8,5 Jahren nur mit heftiger Gegenwehr, und freiwillig in die Transporttasche kannste auch knicken, da muss ich hart tricksen bis sie merkt dass sie keine Chance hat und resigniert.

Ich denke schon dass das geht - und der TA ist wichtig, das Vertrauen kann man auch wieder aufbauen, meistens haben sie's doch eh ganz schnell wieder vergessen wenn sie dann wieder zuhause sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lässt er sich ja momentan nicht wenn ich das richtig verstanden habe, das ist ja das Problem.
 
Danke für Eure Rückmeldungen. Ich werde mich morgen noch mal an den Tierschutz wenden. Mit denen hatte ich sowieso schon gesprochen wegen einer Kastration. Die Dame sage mir, dass sie Lebenfallen zur Verfügung stellen und auch aufstellen kommen. Ich soll mich der Falle aber fernhalten, damit er nicht den Bezug zu mir nimmt. Vllt ist das der einzige Weg 🥲
Aber vorher werde ich versuchen ihn im Haus zu halten und ihn in einen Transportkorb zu bucksieren. Hoffe es gelingt mir und ich kann somit weitere Verunsicherung vermeiden.
 
Lässt er sich ja momentan nicht wenn ich das richtig verstanden habe, das ist ja das Problem.
Ich hab das eher so verstanden dass er sich nach dem Eingesperrtsein neulich nicht mehr anfassen lassen mag. Das wundert mich nicht im geringsten, hier wird auch permanent kontrolliert ob man rein und raus kann wie man möchte.
Ein Streunerle einzusperren ist halt auch Schwerststrafe...

Deshalb muss man aber trotzdem spätestens dann etwas unternehmen, wenn das arme Katerle auch noch verletzt ist.
Sowieso hätte da schon längst die Maschinerie in Sachen "Katze zugelaufen" in Gang gesetzt werden müssen.
Wenn man hier von angefütterten Freigängern liest, ist das doch genau das Gegenstück dazu...
 
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Ja, so habe ich das auch verstanden und ich kann es auch komplett nachvollziehen. Nur wird so die Nummer: Einsacken und ab zum Tierarzt voraussichtlich nicht so einfach funktionieren. Der kleine Kerl ist ja noch dazu draußen unterwegs, kann also ganz gepflegt das Weite suchen so er Lunte riecht.

Diva Mimmi, sei was das angeht vorsichtig mit zuviel "Zwang". Vor allem draußen. Der Tierschutz hat Recht, wenn er das mit Dir in Verbindung bringt (also das Eingefangenwerden) dann wird er Dir gegenüber erst Recht misstrauisch werden. Von daher: Versuche es so sanft wie möglich bzw. wenn Du es nicht so sanft versuchst dann nur wenn er erst mal "nicht weg" kann. Also zB. in der Wohnung und dann auch dort behalten bis er sich wieder "beruhigt" hat.

Falls das nicht geht dann lieber gleich Falle und es den Tierschutz machen lassen die Dir das ja sogar angeboten haben.

Die Gefahr dass er Dir dann erst Recht abhaut ist einfach ziemlich hoch wenn er so schnell verschreckt ist sobald er mal eingesperrt wird. Und dann hast Du noch weniger Chancen ihn überhaupt zu kriegen.
 
Ja, so habe ich das auch verstanden und ich kann es auch komplett nachvollziehen. Nur wird so die Nummer: Einsacken und ab zum Tierarzt voraussichtlich nicht so einfach funktionieren. Der kleine Kerl ist ja noch dazu draußen unterwegs, kann also ganz gepflegt das Weite suchen so er Lunte riecht.
Ganz klar, so wie ich mir das vorstelle geht's halt nur wenn er ohnehin schon im Haus ist.
Aber da wär ich mal wieder gnadenlos was das Einsacken angeht.
Klar, das ist ein Vertrauensbruch. Aber was willste denn sonst machen?

Wenn er tatsächlich nicht mehr reinkommt würde ich mir auch vom TS helfen lassen, keine Frage.
Passieren sollte aber in jedem Fall was.

Aber vielleicht wohnt er ja doch in der Nähe und man hat nur noch nicht die richtigen gefragt? Alles möglich...
Auf dem Foto sieht er nicht abgemagert oder ungepflegt aus - von daher würde ich auf jeden Fall davon ausgehen dass er einen Besitzer hat.
 
  • #10
In der Wohnung würde ich das auch raten, aber draußen funktioniert das eben nicht so. Und in Bezug darauf dass man erst mal kucken muss ob er ein Zuhause hat bin ich auch ganz Deiner Meinung.

Dass er nicht abgemagert aussieht wenn er gefüttert wird ist ja klar, besonders "gepflegt" sieht er jetzt aber auch nicht aus meiner Meinung nach. Das Fell wirkt schon so ein bisschen "ich bin schon länger Outdoor". Kann aber auch täuschen und all dass sagt natürlich recht wenig darüber aus ob er nicht vielleicht doch vermisst wird, da bin ich voll bei Dir und finde dass das unbedingt entsprechend geprüft und gemeldet werden sollte.

Aber erst mal ist es ja so wie Du sagst: Wenn er verletzt ist und nicht klar ist ob das harmlos ist dann braucht er einen Tierarzt.

Und die Frage die sich stellt ist eben: Wie bekommt man ihn aus der beschriebenen Situation heraus dort am Besten hin und was macht man danach?
 
  • #11
Sowieso hätte da schon längst die Maschinerie in Sachen "Katze zugelaufen" in Gang gesetzt werden müssen.
Wenn man hier von angefütterten Freigängern liest, ist das doch genau das Gegenstück dazu...
Die ganze Maschinerie, wie du das nennst, ist bereits angelaufen. Ich habe die Katze gemeldet und habe in der Nachbarschaft rumgefragt. Die Dame vom Katzenschutz hat.mich gefragt, ob ich ihn noch weiter versorgen möchte, bis der Halter gefunden wurde. Er wurde auf Facebook gepostet und dem TH gemeldet. Null Reaktion. Der nächste Schritt wäre gewesen ihn einzufangen und kastrieren zu lassen. Aber danach hätte er, bei dem Wetter drinnen bleiben müssen. Schwerlich, wenn die Katze nicht drinnen sein will. Also haben wir auf besseres Wetter gehofft. Und er war schon ganze Nächte im Haus. Gestern war ich aber für eine Stunde nicht dabei. Wusste doch nicht, dass er mir das übel nehmen würde. Er war heute morgen auch wieder zum Füttern da. Danach ist er aber wieder raus. Von Einsperren kann hier nicht die Rede sein.
 
  • #12
Und die Frage die sich stellt ist eben: Wie bekommt man ihn aus der beschriebenen Situation heraus dort am Besten hin und was macht man danach?
Ich würde wahrscheinlich versuchen ihn wieder ins Haus zu locken.
Er war ja schon drin, nur das Eingesperrtsein dort hat ihm natürlich nicht gefallen...
Aber wenn der Hunger groß ist...
 
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  • #13
Er war heute morgen auch wieder zum Füttern da. Danach ist er aber wieder raus. Von Einsperren kann hier nicht die Rede sein.
Warum hast Du ihn denn heute morgen nicht einfach drinbehalten?
Klar gefällt ihm das nicht, aber er muss nun mal untersucht werden!
Sorry, aber das ganze Theater mit Lebendfalle usw. ist doch deutlich mehr Aufwand und deutlich stressiger für das Katerle als ihn drin einzusacken?

Habt Ihr ihn bei TASSO gemeldet?
Und beim Fundamt?
 
  • #14
Er war heute morgen auch wieder zum Füttern da. Danach ist er aber wieder raus.

Wenn er zum Fressen nach wie vor in die Wohnung kommt dann hast Du doch eine gute Handhabe. Dann kannst Du ihn auch einfangen und zum Tierarzt bugsieren.
 
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  • #16
Was ist Dir wichtiger? Seine Gesundheit oder sein Vertrauen in Dich?

Klar findet er das wahrscheinlich nicht witzig, aber wenn er wirklich behandelt werden muss (und Du scheinst das ja nicht abschätzen zu können, also braucht er einen TA) dann würde ich darauf erst mal pfeifen. Dann ist es einfach erst mal vorrangig dass er behandelt wird.

Über das "danach" und so weiter kannst Du Dir dann Gedanken machen wenn klar ist was er hat und wie gefährlich das für ihn ist.
 
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  • #17
Die ganze Maschinerie, wie du das nennst, ist bereits angelaufen. Ich habe die Katze gemeldet und habe in der Nachbarschaft rumgefragt. Die Dame vom Katzenschutz hat.mich gefragt, ob ich ihn noch weiter versorgen möchte, bis der Halter gefunden wurde. Er wurde auf Facebook gepostet und dem TH gemeldet.
Gib mir mal die URL des Facebook-Postings, dann teil ich das noch ein paar Mal in entsprechenden Gruppen.
Kommt halt auch immer drauf an wo gepostet wurde, wenn das Katerle aus einer völlig anderen Ecke Deutschlands stammt bringt es nichts es in einer regionalen Gruppe zu posten.
Dem Tierheim melden reicht nicht, da passiert garnichts.
Er sollte mindestens bei TASSO als Fundtier gemeldet werden.
Und beim örtlichen Fundamt - falls Du ihn behalten möchtest. Denn nur dann gehört er Dir nach einem halben Jahr.

Rumfragen reicht auch nicht - habt Ihr auch Zettel aufgehängt? Evtl. in die Briefkästen geworfen?
Zettel aufgehängt an Kindergärten, Schulen (Super-Verteiler!!! Kinder fühlen da viel mehr mit!), Bäckereien etc.? Am besten auch noch bei Aldi, Lidl & Co.?
 
  • #18
Was ist Dir wichtiger? Seine Gesundheit oder sein Vertrauen in Dich?
Beides! Gehen wir mal davon aus, dass der Kleine keinen Halter hat. Wo landet er denn nachdem ich mit ihm bei TA war? Ich bin berufstätig und tagsüber nicht Zuhause. Also muss er draußen bleiben. Wenn er Krank ist sehr schwierig. Das Resultat kann dann nur noch Tierheim heißen. Das würde ich hm gerne ersparen. Also muss ich alles tun, damit er mir vertraut.
Ich habe die Katzenhilfe informiert. Morgen früh kommt jemand vorbei und versucht ihn einzufangen. Wenn er heute Abend zum Fressen kommt halte ich ihn drinnen. Also, es ist um alles gesorgt.
 
  • #19
Erstmal ist wichtig dass er zum TA kommt, Vertrauen hin oder her.
Und zeitgleich muss die Suche nach dem Besitzer richtig in Gang gebracht werden!

Wenn er sich von Dir schon streicheln, auf den Arm nehmen und sich Zecken ziehen hat lassen ist das ganz sicher kein Wildling sondern hat schon mal jemandem gehört!
Auch wenn er nicht sofort 100% Vertrauen zu Dir aufgebaut hat.
Ich arbeite hier schon seit 8,5 Jahren am Vertrauen eines Extrem-Scheuchens, die dürftest Du mit Sicherheit nicht anfassen, vom Rest ganz zu schweigen. Das dürfen nur wir, und das hat auch sehr, sehr lange gedauert.
 
  • #20
Gehen wir mal davon aus, dass der Kleine keinen Halter hat. Wo landet er denn nachdem ich mit ihm bei TA war? Ich bin berufstätig und tagsüber nicht Zuhause. Also muss er draußen bleiben.

Wenn er nicht raus DARF (nach der Behandlung) dann MUSS er drin bleiben. Wenn das bei Dir nicht geht dann wäre er im Tierheim in dem Fall besser aufgehoben.

Oder beim Tierarzt.

Lösungen gibt es da immer, es ist aber keine Lösung zu sagen: Ich kann das nicht leisten also bekommt das Tier nicht das was es braucht.
 
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