Vermittlung nur in Wohnungshaltung - warum?

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Hallo Miteinander,

auf mehrfachen Wunsch eröffne ich zu diesem Thema nun einen eigenen Thread, damit wir damit nicht weiter den "gelernt"-Thread zuspamen.

Mir ist mehrfach aufgefallen, dass einige Tierschutzorgas, die hier vertreten sind, ihre Katzen ausschließlich in Wohnungshaltung vermitteln. Teilweise handelt es sich dabei auch um ehemalige Straßenkatzen/Streuner, wo ja immer fraglich ist, ob sie mit reiner Wohnungshaltung auf Dauer zufrieden sind.

Mich würde daher interessieren, warum das so rigide gehandhabt wird. Dass man ein Tier, das man mühsam aufgepäppelt hat, nicht in den Freigang an einer Bundesstraße vermittelt, darüber müssen wir wohl nicht großartig diskutieren. Aber warum nimmt man diesen Katzen von vornerein die Chance auf einen guten Freigängerplatz?

Mir wäre es übrigens sehr lieb, wenn wir hier sachlich und höflich diskutieren könnten. Textbausteine wie "Wohnungsknast ist Tierquälerei" oder "Freigang ist Mord" dürften einer solchen Diskussion nicht wirklich zuträglich sein;)
 
A

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Die Frage hab ich mir auch schon oft gestellt.

Bin gespannt auf die Antworten dazu.

In unserem Verein wird in Freigang und Wohnungshaltung vermittelt je nach Katze.
 
Ich stehe ja auch gerade vor der Frage und in Kontakt. Und weiß diejenige, an die ich mich gewendet habe, entscheidet nach Katze und nicht nach Prinzip.
Und genau so sollte es sein. Auf biegen und brechen auf ein Dogma zu bestehen ist kontraproduktiv in meinen Augen. Für den Verein wie für den zukünftigen Dosenöffner
 
Als wir letzes Jahr nach Gesellschaft für Maus gesucht hatten, hatten wir eigentlich eher dass gegenteilige Problem, dass der überaus größte Teil der zur Vermittlung stehenden Katzen nur in den Freigang vermittelt wurden. In unserem weiteren Umkreis gibt es sogar 2 Tierheime, die ausschließlich in den Freigang vermitteln. Selbst im Tierheim, in dem wir Rana gefunden haben, wurden die meisten dafür vorgesehen.

Beinahe hätte man uns dort weggeschickt, nachdem wir erklärt hatten, dass wir nur einen Balkon bieten können, bis sich jemand an Rana erinnerte. Da die sich kaum bewegte, hat man ihr zugetraut, auch ohne Freigang auskommen, obwohl sie auch ein Streunerchen war. Wir haben damals auf eine spezielle Regelung gedrängt, falls sich herausstellte, dass Rana ohne richtigen Freigang unglücklich wäre.
 
Ich finde es nicht richtig, der Optimalplatz sollte immer mit Freigang sein. Je nach Katze kann man natürlich auch in Wohnunghaltung vermitteln.

Aber ausschließen oder es jemanden verbieten (geht das überhaupt?!) finde ich nicht in Ordnung.

Wenn die Lage wirklich gefährlich ist, dann wäre es natürlich verantwortungslos eine Katze raus zu lassen, alles andere ist aber nur der menschliche Egoismus, weil wir den Verlust, die Sorgen oder die Kosten für Behandlungen fürchten.

Ich denke irgendwo stimmt der Ansatz schon, dass eine Katze lieber ein kürzeres aber glückliches Leben im Freigang hat als ein langes Leben in einer langweiligen Wohnung.
Es sind nunmal Tiere und denen sollte man die Natur nicht (absichtlich) vorenthalten.

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Wohnungshaltung schlecht finde, aber optimaler wäre natürlich Freigang, diesen prinzipiell zu verbieten oder schlecht zu reden ist einfach egoistisch.

Ich habe mich auch schon öfters gefragt, warum manche Organisation das verbieten. Bei Züchtern verstehe ich es noch ein kleines bisschen mehr, wobei bei mir persönlich jede Katze zumindest zeitweise Freigang bekommen würde, egal ob Mischling oder Rassekatze, sie haben alle die selben Bedürfnisse.
Wir haben hier echt ein Freigängerparadies und da sollte ich eine Katze drin einsperren während wir Menschen im Sommer draußen im Garten sitzen und auf die Felder und Hügel schauen??? Nein - das würde ich nicht übers Herz bringen, das ist brutal. :(
 
Wo ich frueher wohnte (in Florida), haben zunehmend mehr TAs Strassenkatzen, ausgesetzte Katzen, so das Programm eben, gepaeppelt und dann vermittelt, und das meistens nur in Wohnungshaltung.
Im Sueden ist das sehr schwer, weil dort die ueberdeutliche Mehheit in Einfamilienaeusern mit Grundstueck lebt und entsprechend gering waren die Vermittlungsraten. Da finde ich das befremdlich, wenn die Katzen nicht in den Garten duerfen. OK, viele haben auch keinen Zaun, gerade in ruhigen Gegenden, allerdings sieht man da auch gar nicht selten Freigaenger auf den Strassen.

OC, wo ich half, hat eigentlich immer versucht, die Katzen einzuschaetzen und entsprechend zu vermitteln. Also Freigangoption, soll doch die Katze waehlen, ob sie dann wirklich hinaus will. Auf Farmen haben wir die ganz wilden Experten auch vermittelt, was sonst unueblich ist (Kojoten, Schlangen, Raubvoegel). Aber anders waeren wir manche Wildlinge, die aber nicht auf der Strasse leben konnten, gar nicht losgeworden.

Prissy haben wir bekommen, weil wir eine Veranda hatten, auf die sie durfte.

Warum manche Orgas nicht in den gesicherten Freigang vermitteln, erschliesst sich mir nicht. Weil die Katzen da ausbuechsen koennten?
 
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Bei Züchtern verstehe ich es noch ein kleines bisschen mehr,

Kathi,
Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht aggressiv gemeint, aber aus welchem Grund verstehst Du das den bei Zuechtern etwas mehr, dass sie nicht in Freigang geben? Wegen Diebstahl?
 
Mir ist auch schon oft aufgefallen das gerade aus dem Ausland nur in Wohnungshaltung vermittelt wird. Ich als Wohnungshalterin würde mich aber eher nicht eine Strassenkatze ranwagen. Ich hätte viel zu viel Angst das sie mir die Wände hochgeht.

Meiner Meinung nach gilt der Grundsatz: einmal Freigang, immer Freigang.

Ich weiß auch nicht was sich die Orgas dabei denken.
 
  • #10
Ich persönlich finde auch, dass es bei einem Züchter was anderes ist. Das hat bei mir aber nichts damit zu tun, dass die Katzen toller, wertvoller oder klaugefährdeter sind, sondern dass diese ja in der Wohnung geboren und aufgewachsen sind, somit keinen Freigang kennen.
Während das eine ehemalige Straßenkatze natürlich kennt. Und solche Katzen sollten auch in Freigang vermittelt werden. Ich als Interessent würde mich dann auch ehrlich gesagt gar nicht trauen, solch eine Katze in Wohnungshaltung zu holen, auch wenn sie es vielleicht akzeptieren würde :eek:

Abgesehen davon, kann man solch ein Vorgehen vom Züchter natürlich auch "blöd" finden, aber ich finde da spricht weniger dagegen, als wenn es sich um Katzen handelt, die Freigang kennengelernt haben.
 
  • #11
Die Userin Aris hat hier schon öfter geschrieben, dass ihr Verein ungesicherten Freigang für viel zu gefährlich hält

Siehe hier Post 6

http://www.katzen-forum.net/glueckspilze/183308-spanien-winne-siammix-04-2014-a.html

Das erinnert mich an Pferdehaltung, die nur in Box oder stundenweise auf kleinen Ausläufen statt findet.
Weidegang ist viel zu gefährlich - die Verletzungsgefahr ist zu hoch.
Stimmt auch: allgemein passieren mehr Verletzungen auf der Wiese als in der Box.
Trotzdem: Pferde auf der Wiese sind (erwiesenermaßen) glücklicher.

So allgemein sollte man es nicht hand haben, sondern immer Tier und Umgebung betrachten.

So viel Mühe und Objektivität seitens einer Orga/den Mitarbeitern erwarte ich schon.
 
  • #12
Kathi,
Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht aggressiv gemeint, aber aus welchem Grund verstehst Du das den bei Zuechtern etwas mehr, dass sie nicht in Freigang geben? Wegen Diebstahl?

Verstehen ist vielleicht der falsche Ausdruck, verstehen tu ich es nicht wirklich, denn wie gesagt, haben alle Katzen die gleichen Bedürfnisse.

Aber (manche) Züchter wollen vielleicht die "schöne Rassekatze" schützen oder was weiß ich. Verstanden habe ich diese Meinung nie, aber es ist bekannt, dass Züchter keine Freigang wünschen.

Ich will das jetzt nicht so darstellen als würden Züchter sich weniger für die (echten) Bedürfnisse der Katzen interessieren als Tierheime oder Tierschutzorganisationen, aber manche übertreiben es vielleicht ein wenig und finden pudern, kämmen und Ausstellungen wichtiger als ein artgerechtes Katzenleben (mit Freigang)
Deshalb ist es ein wenig verständlicher, dass diese Züchter Freigang verbieten wollen, weshalb es aber natürlich nicht richtiger ist.

So war das eher gemeint. :oops:

ICH persönlich bin immer für Freigang wenn möglich. Ob Rassekatze oder nicht ist egal. Die Rassekatze weiß ja nicht dass sie viel Geld gekostet hat, deshalb soll sie das auch nicht ausbaden müssen.
 
  • #13
Warum manche Orgas nicht in den gesicherten Freigang vermitteln, erschliesst sich mir nicht. Weil die Katzen da ausbuechsen koennten?

Ich glaub gesicherter Freigang (was in D ja dann nur ein Gehege sein kann und meistens recht klein) ist aber glaube ich immer eine Option.
Hab es zu mindestens noch nicht anders gelesen (oder über lesen?).

Nur halt nicht der ungesicherte Freigang.
 
  • #14
Ich versteh es auch nicht...ich denke das sollte man immer von der Katze und der Umgebung abhängig machen...Rocky z.B. wurde draußen gefunden (wahrscheinlich ausgesetzt) und lebt jetzt ganz problemlos in der Wohnung (mit Balkon)...selbst wenn ich Freigang bieten könnte, dann für meine 3 NIEMALS ungesichert, da die alle zu treudoof und freundlich sind und mit jedem mitlaufen...:rolleyes: Aber hartgesottene Straßenkatzen nur in die Wohnung zu vermitteln ist doch Schwachsinn...
 
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  • #15
Na gesicherter Freigang kann auch ein eingezäunter Garten sein, nicht nur Gehege.

Ist die Variante, die ich immer bevorzugen würde, wenn ich denn die Möglichkeit hätte :oops:
 
  • #16
Ich kann hie nur den gesicherten Balkon bieten.
Und auch ich würde mich nie an eine ehemalige Streunerin ranwagen. Wäre mir nichts, wenn es dann schief geht, weil sie dringend raus will. Was macht man denn dann? Zurück an die Orga? Den nächsten versuch in der Wohnung? Also ein ewiger Wanderpokal?
Wie sieht es denn dann aus? Kann da einer mal aus Erfahrung berichten?
 
  • #17
Als wir letzes Jahr nach Gesellschaft für Maus gesucht hatten, hatten wir eigentlich eher dass gegenteilige Problem, dass der überaus größte Teil der zur Vermittlung stehenden Katzen nur in den Freigang vermittelt wurden. In unserem weiteren Umkreis gibt es sogar 2 Tierheime, die ausschließlich in den Freigang vermitteln. Selbst im Tierheim, in dem wir Rana gefunden haben, wurden die meisten dafür vorgesehen.

Bei Tierheimen kenne ich das auch so, dass ein Großteil der Katzen nur in Freigang vermittelt wird.

Ich persönlich würde aber immer eher auf Pflegestellen nach Nachwuchs schauen, gerade wenn man ein neues Tier in eine bestehende Gruppe integrieren will und gerade bei Katzen, die auf einer Pflegestelle sind, fällt mir dieses kategorische Ablehnen einer Vermittlung in den Freigang häufig auf.
 
  • #18
Meiner Meinung nach gilt der Grundsatz: einmal Freigang, immer Freigang.

Ich persönlich finde auch, dass es bei einem Züchter was anderes ist.

... sondern dass diese ja in der Wohnung geboren und aufgewachsen sind, somit keinen Freigang kennen.


Ich als Interessent würde mich dann auch ehrlich gesagt gar nicht trauen, solch eine Katze in Wohnungshaltung zu holen, auch wenn sie es vielleicht akzeptieren würde :eek:

Aber es gibt doch auch Hauskatzen, die in der Wohnung geboren wurden und keinen Freigang kennen.
Ich finde, an Freigang wird sich sicher jed Katze gewoehnen koennen und ihn meistens auch lieben.

Allerdings kannte ich auch Katzen, die draussen waren und dann, einmal in der Wohnung, gar nicht wieder hinaus wollten. Bei Strassenkatzen ist das gar nicht so sehr selten.
Unsere 3 Kater waren auch Strassenkatzen; die zwei davon haben wir ueber 1.5 Jahre an reine Wohnungshaltung gewoehnt und es funktioniert ganz gut; sie machen auf dem Balkon keine Anstalten, dass sie weg wollten.
 
  • #19
Na gesicherter Freigang kann auch ein eingezäunter Garten sein, nicht nur Gehege.

Ist die Variante, die ich immer bevorzugen würde, wenn ich denn die Möglichkeit hätte :oops:

Ja, ok. Kann auch ein Garten sein.

Nur weil Rickie schrieb, dass wollen einige Orgas auch nicht.
Das hatte ich bisher so noch nicht gelesen....:confused:
 
  • #20
Aber hartgesottene Straßenkatzen nur in die Wohnung zu vermitteln ist doch Schwachsinn...

Soweit ich weiß tut das eh niemand.

Aber auch Katzen, die Wohnungshaltung gewohnt sind und keinen Freigang kennen, müssen doch auch die Möglichkeit bekommen dürfen den Freigang kennen zu lernen. Nur weil sie vielleicht jahrelang drinnen gelebt haben, heißt das ja noch nicht, dass es ihnen draußen nicht gefallen würde.
DIESEN Katzen von Anfang an Freigang zu verwehren find ich nicht richtig.
 

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