Verkriechen nach Amputation

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gürkchen

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9. August 2018
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Hallo zusammen,

Ich suche hier mal Rat, da ich mittlerweile nicht mehr weiter weiß.

Mein Kater Floki (4 Jahre, seit 1,5 Jahren bei uns) hatte vor gut 8 Wochen einen Unfall, woraufhin leider sein Vorderbeinchen amputiert werden musste. :(

Das war schon sehr hart für ihn, da er grundsätzlich eher schon sensibel ist und auf Veränderungen stark reagiert. Als er bei uns einzog, hatte er sich wochenlang versteckt, ist mit der Zeit aber super zutraulich und verschmust geworden.

Nun ist er bereits seit 7 Wochen daheim, Laufen und Springen funktioniert an sich sehr gut, nur leider ist er seit dem total zurück gezogen und versteckt sich den ganzen Tag hinterm Bett.
Am Anfang dachten wir, dass er halt einfach Zeit braucht um sich an die Situation gewöhnt. Auch unsere Zweitkatze hat ihm am Anfang viel Ärger gemacht und ihn sofort angegriffen, wenn er sich mal raus getraut hat.
In der Nacht kommt er immer raus, frisst und geht auf Toilette. Wenn wir an sein Versteck kommen, lässt er sich problemlos streicheln und räkelt sich richtig entspannt. Daher habe ich nicht den Eindruck, dass er ein Problem mit uns Menschrn hat. Wenn wir ihm Leckerchen anbieten, kommt er kurz raus, lässt sich aber nicht weiter hervor locken. Er verschwindet sofort wieder im Versteck.

Wir wissen nicht wie wir ihm helfen können, endlich wieder mehr zutrauen zu fassen - das ist ja so für ihn auch nicht schön. Ich verstehe, dass er sich erst gewöhnen muss und dass das traumatisch war. Dennoch hätte ich erwartet, dass es mit der Zeit besser wird.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Braucht er einfach noch mehr Zeit? Hat jemand einen Tipp, wie man ihn vielleicht ermutigen kann?

Danke vorab und liebe Grüße
gürkchen
 
A

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Liest sich für mich, als hätte er Angst vor Eurer Zweitkatze? Wenn dem so ist, würde ich mal versuchen, beide Katzen zu trennen und sehen, ob er dann mutiger wird. Und dann kannst Du ihn wieder langsam an die andere Katze gewöhnen, am besten mit Gittertür. Er ist nun erst mal der Unterlegene, da müssen jetzt die Karten neu gemischt werden.
Alles Gute dem Dreibeinchen. :)
 
Er hat Angst angegriffen zu werden und nicht schnell genug zu reagieren.

Ich wuerde einerseits dem anderen Kater ein Breakaway Halsband mit Gloeckchen anlegen, so das euer Patient immer weisswo er ist. Und parallel dazu anfangen ihm selbstbewusstsein zurueck zu geben in dem man ihm positiv bestaerkend mit Essen und Spielzeug herauslockt und er merkt “mir passiert hier nichts, ich werde nicht angegriffen”.

Ob dafuer eine Trennung notwendig ist, muesst ihr wissen.

Ich denke, so bald der Kater einiger Massen selber bewusstsein aufgebaut hat und versteht das es das Warnsignal gibt, ist nicht mal gross eine zusammenfuehrung an der Gittertuer notwendig.
 
Er hat Angst angegriffen zu werden und nicht schnell genug zu reagieren.

Ich wuerde einerseits dem anderen Kater ein Breakaway Halsband mit Gloeckchen anlegen, so das euer Patient immer weisswo er ist. Und parallel dazu anfangen ihm selbstbewusstsein zurueck zu geben in dem man ihm positiv bestaerkend mit Essen und Spielzeug herauslockt und er merkt “mir passiert hier nichts, ich werde nicht angegriffen”.

Ob dafuer eine Trennung notwendig ist, muesst ihr wissen.

Ich denke, so bald der Kater einiger Massen selber bewusstsein aufgebaut hat und versteht das es das Warnsignal gibt, ist nicht mal gross eine zusammenfuehrung an der Gittertuer notwendig.

Bei deinen Ratschlägen geht bei mir regelmäßig die Hutschnur hoch!

Halsband? Und dann auch noch mit Glöckchen??
Der arme Kater!

Liebe TE, tu das bitte auf KEINEN Fall!
Ich würde eher auf den Rat von Rickie hören.
 
Bei deinen Ratschlägen geht bei mir regelmäßig die Hutschnur hoch!
Weil sie funktionieren? Mein Beileid.

Halsband? Und dann auch noch mit Glöckchen??
Der arme Kater!
Halsbaender sind nicht optimal und bergen immer eine gewisse Gefahr, dennoch koennen sie als (temporaere) Loesung durch aus eingesetzt werden. Bspw. um extrem terroriale Katzen an den Geruch einer neuen Katze zu gewoehnen oder auch im Bereich von Handicapped Katzen.

Es ist immer sehr traurig wenn man gerade in diesem Bereich nicht mit kreativen Loesungsansaetzen arbeiten moechte.

Vom Prinzip her wuerde ich auch keiner Katze aus Spass ein Halsband um machen, und auch gegen Kleidungsstuecke an Katzen bin ich. Aber es gibt fuer beides notwendige Situationen.
 
Weil sie funktionieren? Mein Beileid.


Halsbaender sind nicht optimal und bergen immer eine gewisse Gefahr, dennoch koennen sie als (temporaere) Loesung durch aus eingesetzt werden. Bspw. um extrem terroriale Katzen an den Geruch einer neuen Katze zu gewoehnen oder auch im Bereich von Handicapped Katzen.

Es ist immer sehr traurig wenn man gerade in diesem Bereich nicht mit kreativen Loesungsansaetzen arbeiten moechte.

Vom Prinzip her wuerde ich auch keiner Katze aus Spass ein Halsband um machen, und auch gegen Kleidungsstuecke an Katzen bin ich. Aber es gibt fuer beides notwendige Situationen.

Dann gib solche Ratschläge nicht!

Häng du dir mal ne Kuhglocke um den Hals und tu dir den ganzen Tag das Gebimmel an :)
Katzen hören btw viel besser als wir, das sit schon Quälerei.
 
Hallo ihr lieben

und Danke für die bisherigen Antworten :)

Dass der kleine Mann Angst vor der anderen hat, vermuten wir natürlich auch. Mittlerweile hat sich ihre Aggression ihm gegenüber etwas gelegt.
Passt denn zu dieser Vermutung, dass er nachts raus kommt (und auch tatsächlich draußen bleibt, er legt sich schön bequem mitten ins Wohnzimmer)? Vielleicht fühlt er sich, auch vor der anderen Mietz, in der Dunkelheit geschützter? :confused:

Ein Halsband mit Glocke möchte ich der kleinen Dame nicht anziehen :verstummt:

Viele Grüße
gürkchen
 
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Ich würde auch Rickie zustimmen, er ist jetzt erstmal der Unterlegene und muss sich mit der Situation vielleicht erst einmal zurecht finden und erst einmal wieder seine Selbstsicherheit der anderen Mietz gegenüber wiedererlangen. Klingt doch schon mal ganz gut, dass sich die Aggression der anderen Mietze ihm gegenüber etwas gelegt hat. Vielleicht müssen sich auch erst beide an die neue Situation gewöhnen.

Uns ist aufgefallen, dass unser Dreibeinchen seit seiner Amputation des rechten Vorderbeinchens neue Lieblingsplätze hat: er liegt häufig dort wo ihm z.B. keine „Gefahr“ von hinten droht d.h. er liegt so, dass er die Couch- oder Stuhl-Lehne im Rücken hat und ihm somit kein „Angriff“ von hinten droht. Genauso liegt er fast nur auf der amputierten Seite, damit er – denke ich- sich wenigstens mit seinem verbliebenen Vorderbeinchen wehren kann.

Ich würde probieren ihn regelmäßig z.B. mit Leckerchen rauszulocken und evtl. dann beide Mietzen gemeinsam mit Leckerchen versorgen, natürlich aufpassen das die andere Mietze ihn nicht angreift. Oder ihn in ab und zu mal mit ins Wohnzimmer nehmen und versuchen dort mit ihm zu kuscheln, vielleicht könnt ihr ihm damit zeigen, dass er auch dort sicher ist.

Unser Kater war am Anfang auch recht unsicher und ängstlich. Vieles war auch einfach sehr anstrengend für ihn, da ja jetzt ein großer Teil seines Körpergewichtes nur noch von einem Vorderbeinchen getragen werden musste. Am Anfang musste er noch viele Pausen machen und sich ausruhen, mittlerweile hat er ein richtig muskulöses Vorderbein/Schulter bekommen und ist seitdem auch viel munterer.

Ich wünsch euch alles, alles Gute und das es ihm bald besser geht
 
Vieken Dank für die ausführliche Antwort und für deine Erfahrungen mit einem kleinen Dreibein.

Es tut gut zu hören, dass es nicht alle Katzen so easy wegstecken, wie irgendwie immer suggeriert wird. Die Ärzte waren auch immer so eingestellt: Ach, in drei Wochen ist er wieder ganz der alte - und wollten nicht wirklich darauf eingehen, wie es auch aussehen kann.

Wir haben ihn heute Abend tatsächlich mal "gezwungen" mit ins Wohnzimmer zu kommen, sprich haben ihn rüber getragen. Länger als 15 Minuten hat er sich nicht getraut, ist jetzt aber auch nicht ins Versteck gerannt, sondern liegt zumindest mal im Flur.
Vielleicht können wir so endlich Fortschritte machen.:)

Viele Grüße
gürkchen
 
  • #10
Es gibt sie aber tatsächlich,.....die Katzen , die so einen Einschnitt in ihr Leben gut wegstecken.

Unser Eros war Vorderbeinamputiert und hat alles gemacht , was er wollte , er ist überall rauf.

Ich würde Dir empfehlen , mal einige Bachblüten zu probieren, die das Selbstbewustsein stärken. Es gibt Bücher über Bachblüten und ihre Wirkung, oder Du fragst eine/n Tierheilpraktiker/in , oder jemand der sich mit Homöopathie gut auskennt.

Evtl. hilft auch Zylkene.

Vielleicht hat er auch noch Schmerzen ? Das würde ich auch unbedingt noch abklären lassen

Liebe Grüße

Susann
 
  • #11
Danke für die Tipps. Da werde ich mich mal schlau machen :)

Ich denke nicht, dass er noch Schmerzen hat, denn er lässt sich an der Narbe auch ohne irgendeine negative Reaktion anfassen, drüberstreicheln ist auch kein Problem mehr. Als die Stelle noch schmerzte, durfte man nicht einmal in die Nähe der Narbe kommen.

Liebe Grüße
gürkchen
 

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