Verhaltensstörung bei unserem Kater

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NiniLöwe

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19. April 2014
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Hallo zusammen,
ich habe ein riesiges Problem mit meinem Kater und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich wünsche mir ein harmonisches Miteinander, doch mir fehlt einfach jegliche Idee, wie ich es dazu schaffen kann. Vielleicht könnt ihr mir helfen?
Also:
Ich habe vor fast zwei Jahren meinen jetzigen Kater aus dem Tierheim geholt (er wurde auf 6 Jahre geschätzt). Dort sagte man mir, dass er zusammen mit seiner Schwester abgegeben wurde, weil das Herrchen sie nicht trennen wollte und er sich die Tierarztkosten für das Weibchen nicht mehr leisten konnte. Sie ist direkt vermittelt worden und er war fast 4 Monate dort. Es war Liebe auf den ersten Blick, weswegen ich ihn noch am selben Tag mitnahm.
Zu Hause angekommen (ich wohnte mit meinem Partner zusammen), hat er sich sehr zurück gezogen. War ziemlich lange im Kleiderschrank (ca. 2 Wochen) und hat nur Stück für Stück Vertrauen aufgebaut. Und dies auch leider nur zu mir. Sobald Besuch kam, oder es geklingelt hat, hat er sich wieder versteckt (Kleiderschrank, unterm Sofa ....) Weil er zu meinem Partner kein Vertrauen aufbaute und ihn nur anfeuchte und sich in krichender und schwanzeingezogener Position verkroch, habe ich nach ca. 2 Monaten einen Tierpsychologen nach Hause kommen lassen. Er sagte uns, dass er wohl schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben muss und das es besser wäre, wenn wir eine zweite Katze (Weibchen und jünger als er) ins Haus holen würden, damit er sich von ihr abgucken könne, dass er vor meinem Partner keine Angst haben brauch. Auch sollten wir versuchen, dass nur mein Partner ihm Essen gibt, ihn mit Leckerlis lockt und mit ihm spielt. Zudem sollten wir uns Feliway-Diffuser holen. Daraufhin haben wir uns die Diffuser geholt und es mit dem Essen entsprechend versucht. Doch es half nichts und spielen wollte er selbst mit mir nicht. Mittlerweile hat er zu mir eine so enge Bindung aufgebaut, dass er mich nicht mehr aus den Augen lässt und mich wie ein Schatten verfolgt. Nach und nach durfte mein Partner ihn dann auch streicheln - vorausgesetzt, dass mein Partner saß. Sobald er aufstand, hatte der Kater wieder mit fauchen angefangen. Nach einem halben Jahr, haben wir uns dann eine zweite Katze geholt, doch das brachte keine Veränderung. Wir haben bemerkt, dass wenn männlicher Besuch kam, der eine hohe Stimme hatte, er weniger Angstanzeichen zeigte und teilweise sogar von alleine ankam.
Nun habe ich mich von meinem Partner vor einiger Zeit getrennt und war für einige Zeit bei meiner Mutter. Der Kater ist bei mir geblieben, die andere Katze bei meinem Ex. Bei meiner Mutter lief alles total harmonisch und er zeigte ihr gegenüber von Anfang an, die selbe Zuneigung wie zu mir.
Nun bin ich zu meinem neuen Partner gezogen. Zwei Tage hat er dort Eingewöhnung gebraucht, doch dann ist er wieder aufgetaut und kam auch mit meinem Partner ganz normal klar. Doch fast 3 Wochen später dann, fing er an, meinen Partner plötzlich anzufauchen oder ihm eine zu hauen, wenn er an ihm vorbei ging. Zunächst habe ich dann mit dem Kater geschimpft, oder ihn weggesperrt, doch das half nichts. Weil wir nicht wussten, ob es vielleicht besser ist, wenn mein Partner ihm zeigt, dass er der stärkere ist (sonst hab ich auch bei meinem Ex immer darum gebeten, dass sie nicht mit ihm schimpfen), haben wir es so probiert. Zunächst hatte das auch geklappt, der Kater kam sogar zu meinem Partner wieder einschleimend an, doch beim zweiten Mal eskalierte die Situation und seit dem (ist nun zwei Tage her), verkriecht er sich in die letzte Ecke sobald mein Partner zu Hause ist. Wenn er ihm irgendwo (weil er grad mal frisst) über den Weg läuft, faucht er in geduckter Haltung rum. Er scheint unglaubliche Angst zu haben.
Wisst ihr, wie wir das wieder in den Griff bekommen? Ich vermute, dass er bislang Eifersüchtig war, auch wenn er nicht weniger Zuneigung bekam, aber nun ist die Situation so schlimm, dass ich nicht mehr weiter weiß. Ich meine, ich werde mich nicht zwischen einen von beiden entscheiden und kann meinem Partner aber auch schlecht Bewegung in seiner eigenen Wohnung verbieten. Was können wir bloß tun?:confused::( Ich weiß nicht mehr weiter und fühle mich so hilflos... Bin schon kurz davor, mich bei Katzenjammer zu bewerben, aber eine ganze Filmcrew will ich hier zu Hause auch nicht haben... Wenn ihr irgendwie eine Idee habt, dann schreibt mir bitte. Lieben Dank!
 
A

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Katzen sind gewohnheitstiere. Eine ältere Katze braucht in der Regel wesendlich länger um sich einzugewöhnen als eine Junge.
Tut mir leid das sagen zu müssen aber deine Lebensumstände wie du die schilderst sind nicht gerade stabil :)
Sehe es mal aus der sicht der Katze:
- Vom ehemaligen besitzer ins tierheim
- verliert dann die schwester
- dann zu dir
- dann ne neue Katze dazu
- dann eine bezugsperson weg und der Katzenkumpel
- neue Wohnung
- neue bezugsperson dazu
Das der so reagiert ist normal.
Wenn die Katze angst vor männern hat sollte der sich ihr gegenüber ruhig und gelassen verhalten. Ein Katze anzuschreien ist grundsätzliche ne besch... Idee.
Ich bin mal mit 2 Katzen umgezogen die sich bis dahin prima verstanden haben.In der neuen Wohnung haben sie sich dann 4 wochen die köpfe eingehauen.Da hat sich nichts geändert bis auf den Wohnungswechsel.
Bei dir ist so viel passiert das das verhalten der Katze mich nicht wundert.
 
Ich kann dir auch keine guten Tipps geben, fürchte ich.

Da du den Tierpsych. schon bemüht hast, würde mir noch Bachblüten, Tierhomäopatie, Tierkommunikation einfallen. dazu hätte ich auch gute Adressen, die man auch erstmal per Telefon befragen könnte.

Das mit dem TV Team finde ich gar keine so schlechte Idee, die filmen ja nicht jede Ecke.

Ich drücke die Daumen und würde hier gerne lesen, wie es weiter geht?
 
Weil wir nicht wussten, ob es vielleicht besser ist, wenn mein Partner ihm zeigt, dass er der stärkere ist (sonst hab ich auch bei meinem Ex immer darum gebeten, dass sie nicht mit ihm schimpfen), haben wir es so probiert.

Das verstehe ich jetzt nicht:was habt ihr so probiert?:confused:
 
Warum wurde der Kater als Einzeltier vermittelt?
Warum habt ihr ihn jetzt schon wieder von seiner neuen Partnerin getrennt?

Der arme Kerl kann einem wirklich leid tun. Ihm fehlt eindeutig ein stabiler Faktor in seinem Leben, auf den er sich verlassen kann.
Selbst du bestrafst ihn und sperrst ihn sogar weg, nur weil große Angst hat. Würdest du ein Kind, das Angst hat, dafür bestrafen und einsperren? Das ist doch absolut kein Weg, um mit derartigen Ängsten umzugehen.

Und was meinst du damit, dass dein Partner ihm zeigen sollte, wer der "Stärkere" ist? Inwiefern "ekalierte" die Situation?
Entschuldige, aber das klingt wirklich ganz furchtbar. Man vermittelt einem ängstlichen und verstörten Kater definitiv kein Vertrauen, indem man ihn aggressiv dominiert und anschreit.

Mich wundert es auch nicht, dass der Kater jetzt nach zwei Umzügen, dem Verlust der zweiten Katze und dem dauernden Wechsel von Bezugspersonen und diesen vollkommen unsensiblen "Bestrafungsaktionen" wieder vollkommen am Anfang steht.
Das würde auch eine weitaus stabilere Katze erst einmal aus der Bahn werfen.
 
Auch wenn sich sein Verhalten durch die anderen Katze nicht sonderlich verändert hat, wie hat er sich denn mit ihr verstanden?
Haben sie sich nur akzeptiert, oder haben sie auch mal gespielt, gekuschelt usw.?

Zu deinem Partner, ich denke, er sollte den Kater einfach ignorieren. Völlig in Ruhe lassen, wenn zufällig mal Augenkontakt da ist, langsam und deutlich zwinkern und dann deutlich weggucken. Auf keinen Fall anstarren und versuchen, den Kontakt zu erwzingen.

Wenn er ernsthaft versuchen möchte, einen Zugang zu dem Kater zu finden, soll er sich auf den Boden setzen und eine Zeitung oder irgendwas vorlesen. Wichtig, nicht nur irgendwas erzählen, es ist wichtig, das der Kater merkt, das nicht er das Objekt der Aufmerksamkeit ist. Danach deutlich sichtbar ein Leckerli irgendwo hinlegen und weggehen.
Wenn er merkt, der Kater wird aufmerksam und weniger panisch, das Leckerli zu Beginn des Lesens hinlegen.
Irgendwann wird der Kater soweit sein, das er es holt, solange dein Freund noch beim lesen ist.
Das ist dann der Zeitpunkt, wo man über eine nähere Kontaktaufnahme nachdenken kann.

Auch wenn er beim vorbeigehen schlägt, bitte ignorieren!!! Schimpfen, "zeigen, wer der Herr im Haus ist" und was auch immer ist absolut kontraproduktiv!
Der Kater ist nicht aggressiv, er ist restlos verunsichert und schlägt deshalb zu. Jede Bestrafung verstärkt diese Unsicherheit, was jetzt bereits passiert ist.
Und, ihr dürft nicht in Tagen oder Wochen denken. Dieses Verhalten hat sich der Kater seit vielen Jahren eingeprägt. Und wer weiß, wie einschneidend das Erlebnis war, wo das angefangen hat.
Solche alten Muster lassen sich nur schwer und mit unendlich viel Geduld aufbrechen.

Wenn sich der Kater bisher mit anderen Katzen verstanden hat, würde ich auch wieder zu einem Partner oder Partnerin raten. Nur, wenn die Beziehung in die Brüche gehen sollte (was ich euch nicht wünsche), dann bitte die Katzen _unbedingt zusammen lassen_!
Wenn beide Partner Katzen haben möchte, soll sich doch bitte einer von beiden andere Katzen nehmen, Notfellchen gibt es mehr als genug, und nicht ständig dem Kater auch noch diesen Halt wegreißen.
Ehrlich, wenn dein Umgang mit ihm so unsensibel ist, wundert es mich nicht wirklich, das er kaum Fortschritte macht.
 
Ich denke der Katzenpsychologe hat euch nicht so gut beraten.
Es wäre ratsam dem Kater einen Freund an die seite zu stellen.
Einen der ungefähr im gleichen Alter ist und nicht jünger. Und einen Kater und nicht eine Katze.
Einen sozialen und taffen und unerschrockenen Kater.
Dann kann er noch was lernen.

Und bestrafen und wegsperren und schimpfen geht nicht, NIE und unter keinen Umständen.
Damit lernt der Kater nichts, das macht ihn nur noch ängstlicher.
Bei Katzen hilft sehr gut die positive Bestätigung, das heißt wenn ein erwünschtes Verhalten gezeigt wird loben und zeigen daß es gut ist.

Dein Kater ist wahrscheinlich vom Vorbesitzer oder davor mißhandelt worden!

Das steckt man nicht so einfach weg, das prägt.
Und das einzige was hilft ist Liebe und Zuneigung und Achtsamkeit und immer wieder zu zeigen daß jetzt alles gut ist und er keine Angst mehr haben muß.
Dein Partner sollte versuchen leise zu reden und beruhigend mit dem Kater zu reden. Ihn wenn er Angst hat zu ignorieren und nicht zu bestrafen.
Ruhig mal auf den Boden setzen und mit ihm leise reden!

Es geht nicht darum wer Herr im Haus ist. Das ist Machogehabe und zeugt nicht von Tierliebe. Das kann er mit einem Hund noch machen, zeigen wer der Chef im Rudel ist, aber nicht mit einer Katze.
Wenn dein Freund das nicht in den Griff kriegt gebt den Kater lieber ab an eine alleinstehende Frau.
 
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Bitte wende dich an Ina 1969 (bin nicht ganz sicher, ob das die richtige Zahl ist) hier im Forum! Sie ist sehr versiert mit Bachblüten und wird dir eine Mischung speziell für deinen Kater nennen können, die ihm helfen wird, die Ängste abzubauen. Auch wenn man nicht dran glaubt, tu es trotzdem!

Ansonsten wurde ja schon gesagt, dass der Kater auf gar keinen Fall bestraft werden darf!!! Jemanden, der Angst hat, noch zu bestrafen, ist unmenschlich!

Ich rate desweiteren ebenfalls zu einem sehr sozialen Kater etwa in seinem Alter von ähnlichem Charakter/Temperament, der gut auf den Menschen und andere Katzen sozialisiert wurde. Dieser kann ihm nach einer Eingewöhnungszeit sehr viel beibringen und Sicherheit geben. Aber bitte mit Bedacht auswählen, er muss zu deinem Kater passen, nicht zu dir und deinem Freund und euren Vorstellungen, ja? Da könnt ihr hier im Forum ganz viel kompetente Hilfe bei der Auswahl finden, wenn ihr das wollt.
 
Ich hab als generellen Merksatz irgendwo gefunden: Man darf kein ängstliches, agressives oder unsicheres Verhalten bestrafen, denn Strafen verursachen Angst, Agression oder Unsicherheit. (Völlig egal, um welche Tierart, inkl. Menschen, es geht)
Bei anderen Verhaltensweisen gibt es auch bessere Arten, als Strafen.
 
  • #10
Gib den Kater ab - zu Menschen die Ahnung von Katzen haben.
Bei dir geht`s zu wie im Taubenschlag.Einmal fliegt der eine dann der andere.
So klappt das Nie !!
Warum macht man sich nicht vorher schlau ? Immer erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist kommt das grosse heulen.

Dann ist noch das Tier schuld.

Nach dem was du schreibst finde ich nicht das das Tier ein schönes Leben bei dir hatte.
Da war er im Tierheim besser dran unter seines gleichen.
 
  • #11
generellen Merksatz irgendwo gefunden: Man darf kein ängstliches, agressives oder unsicheres Verhalten bestrafen, denn Strafen verursachen Angst, Agression oder Unsicherheit. (Völlig egal, um welche Tierart, inkl. Menschen, es geht)
Bei anderen Verhaltensweisen gibt es auch bessere Arten, als Strafen.

Genau.

Hast du schon das Buch von Birga Dexel? Da wird eine ähnliche Situation wie deine beschrieben, wo ein Mann meinte, zeigen zu müssen, wer der Stärkere ist. Sowas löst bei Katzen nur noch mehr Angst aus - sie wissen sehr wohl, dass sie kleine Tiere und einem riesigen Menschen deutlich unterlegen sind. Aggression einer Katze gegenüber wird "unerwünschtes" Verhalten nur verstärken (Rückzug, Stress, evtl. Aggression als Ultima ratio der Katze, die vielleicht hofft, so in Ruhe gelassen und nicht weiter bedroht zu werden). Bitte lies dich ein und versuche außerdem, Ruhe in die Situation zu bringen.

Was du tun könntest:

Catwalks als erhöhte Rückzugsorte, falls noch nicht vorhanden. Du könntest zus. auch Regalbretter für den Kater freimachen und dort Höhlen hinstellen, damit er sich ganz zurückziehen kann, nicht gesehen werden kann, wenn er das nicht möchte, und evtl. von seinem sicheren Rückzugsort die Situation/seine Menschen beobachten kann. Generell Rückzugsorte, evtl. auch vorrübergehend ein paar Kartons mit Löchern drin als Ersatzhöhlen aufstellen, damit dein Kater von Deckung zu Deckung schlüpfen kann, falls er derzeit lieber nicht gesehen werden möchte - er fühlt sich im Moment sicher sehr unsicher und ist sehr gestresst, zumal er ja auch nicht in seinem vertrauten Revier ist, sondern vermutlich in einer neuen Wohnung. Zudem dann der Zusammenstoß mit deinem Freund, das wird ihn sehr verunsichert haben.

Dein Freund sollte sich im Kontakt mit dem Kater erstmal sehr zurückhalten, damit der Kater seine Angst verlieren kann. D.h. keine erhobene Stimme und, keine schnellen Bewegungen, wenn der Kater im Raum ist. Nichts, was der Kater als "sich in den Weg stellen" verstehen könnte - den Weg versperren ist eine Dominanzgeste bei Katzen bzw. wird auch beim Mobbing unter Katzen oft eingesetzt.
Lieber sollte dein Freund auf seine Vormachtsposition verzichten, sich klein machen, den Blick abwenden und den Weg freigeben. Das wird ihm evtl. nicht so leicht fallen, aber er ist als Mensch doch sowieso in einer überlegenen Position und sollte Machtdemonstrationen gegenüber einem so kleinen Tier nicht nötig haben).

Kein Blickkontakt, insbesondere den Kater nicht anstarren (ist Katzen-Körpersprache für Drohung), sondern besser den Blick höflich abwenden, später, wenn der Kater sich wieder sicherer fühlt, vorsichtiges Anblinzeln und dann gleich wieder weggucken (Katzen-Körpersprache für "ich komme in Frieden" ;-) ). Zudem sollte dein Freund von sich aus keinen Komtakt zum Kater suchen, sondern abwarten, bis der Kater zu dem Ergebnis gekommen ist, dass er ihm nichts Böses will, und evtl. irgendwann von selber vorsichtig auf ihn zugeht.

Dann wird dein Kater vielleicht irgendwann verstehen, dass Männer nicht grundsätzlich gefährlich sind, und evtl. irgendwann seine Angst verlieren. Allerdings kann es sein, dass er und dein Freund nie gute Freunde werden, sondern der Kater deinen Freund allenfalls toleriert. Aber selbst das (also dass dein Kater deinen Freund toleriert und von seiner Anwesenheit nicht mehr gestresst ist) wäre etwas, mit dem ich in dem Fall schon zufrieden wäre. Die "Machtdemonstration" war wirklich eine ganz ganz schlechte Idee, und der Kater wird deinen Freund jetzt für ein unberechenbares, gefährliches Etwas halten, das es zu meiden gilt, aber vielleicht kann dein Freund jetzt durch aus Katzensicht korrektes und höfliches Verhalten (Zurückhaltung! Kein Blickkontakt, Wegsehen, Blinzeln, Wege freigeben, sich klein machen, keinesfalls den Kontakt aufdrängen!) deinem Kater tatsächlich vermitteln, dass er ihm nicht böse gesinnt ist und sich ein friedliches Zusammenleben wünscht.

Um dich mit der Körpersprache bzw. dem Sozialverhalten von Katzen vertraut zu machen, empfehle ich neben dem Buch von B. Dexel noch unbedingt "Miez Miez - na komm" von Sabine Schroll und evtl. "Katzenseele" von Leyhausen (das ist quasi der "Grand Old Man" in der Katzen-Verhaltensforschung).

Was machst du sonst mit deinem Kater? Welche Momente genießt ihr besonders? Spielen? Kuscheln? Bekommt er das im Moment im gewohnten Maße? Evtl., auch ohne dass deinFreund dabei ist?

Feliway ist okay, allerdings habe ich mir damit mal fast die Wohnung abgefackelt, weil der Verdunster sich überhitzt hat. Alternativ könntest du Folgemndes versuchen: nimm ein Wattepad und streiche vorsichtig vom Bereich der inneren Augenbraue/Oberrand des Nasenrückens bis zum Ohr. Den Tupfer reibst du dann mit der "benutzten" Seite an Türrahmen, Stuhlbeinen usw., also überall da, wo Katzen sich reiben und ihre Wohlfühlpheromone verteilen. So riecht die Wohnung für deinen Kater heimelig und vertraut, und er kann sich wieder sicher fühlen (du musst es natürlich immer wieder wiederholen). Feliway kannst du zusätzlich anweden und schauen, ob es hilft. Ich würde es allerdings aus der Steckdose nehmen, wenn ich das Haus verlasse...

Zudem eben alles tun, um dem Kater das Leben angenehm zu machen (alles, was er gerne tut - Spielen, Kuscheln, Bürsten, evtl. Clickern, falls er das in der aktuellen Stresssituation annimmt. Evtl. ohne deinen Freund, wenn dein Kater sich in dessen Anwesenheit nicht entspannen kann). Und die Rückzugsorte sind wichtig, und dass dein Freund dem Kater sehr höflich vermittelt, dass er keine Bedrohung mehr darstellt.

Wenn sich die Situation beruhigt hat, könntest du evtl. eine gut geplante Zusammenführung mit einem ruhigen, tiefenentspannten, selbstbewussten, von Alter und Temperament her passenden Kater versuchen, aber bitte nicht in der aktuellen Stresssituation, ich denke, das wäre jetzt zu viel. Zumindest solltest du da nichts überstürzen, sonern dir Zeit nehmen, alles gut planen und einen wirklich geeigneten Kumpel für ihn suchen, der zu ihm passt und mit dem er seine kätzischen sozialen Bedürfnisse ausleben kann. Wenn du jetzt ein Kitten bzw. einen jungen, temperamentvollen, rauflustigen Wirbelwind dazusetzt (und dein Kater ein eher ruhigeres, wenig rauflustiges oder verspieltes Modell ist), würde das deinen Kater nur überfordern, er wäre ultimativ genervt und würde sich noch mehr zurückziehen. Das Jungtier würde sich langweilen und den älteren Kater vielleicht ärgern, um etwas Leben in die Bude zu bringen... ein Teufelskreis würde entstehen. Auch hier solltest du dich sehr gut informieren, dich hier im Forum einlesen und dir bei der Auswahl eines geeigneten Tieres helfen lassen.
 
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  • #12

Um dich mit der Körpersprache bzw. dem Sozialverhalten von Katzen vertraut zu machen, empfehle ich neben dem Buch von B. Dexel noch unbedingt "Miez Miez - na komm" von Sabine Schroll und evtl. "Katzenseele" von Leyhausen (das ist quasi der "Grand Old Man" in der Katzen-Verhaltensforschung).


Das war der Grand Old Man, Dr. Leyhausen ist schon etliche Jahre tot, nichts desto trotz ist "Katzenseele" sehr empfehlenswert!
 
  • #13
Auch wenn er nicht mehr lebt, ist er unübertroffen ;)

TE: wie sah diese zweimalige Machtdemonstration eigentlich aus?
 
  • #14
Danke für diese 2 Buchtipps, ich bin auch interessiert, werde mir das anschaffen!
 
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  • #15
Irgendwie scheint sich die TE vom Acker gemacht zu haben.es haben wohl genug geantwortet aber no response. Du wirst keine Antwort bekommen die dem Kater die schuld gibt. Fehler kann jeder machen aber habt docht bitte den Mut daraus zu lernen statt den Kopf in den Sand zu stecken.
 
  • #16
Zumal das gar nicht so schwer ist. Ihr braucht nur Geduld, müsst euch in das Thema "Katzenpsychologie" bzw. Katzen-Sozialverhalten und -Kommunikation einlesen (die genannten Bücher sind da eine gute Grundlage, die euch weiterbringt, und keines davon ist übermäßig umfangreich oder teuer) und eure Wohnung katzengerecht gestalten, so dass der Kater Rückzugsorte hat. Das kann sogar ziemlich gut aussehen (meine Wohnung z.B. ist sehr katzengerecht, und ich lege viel Wert auf in ansprechendes Wohnumfeld...).
 
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