Taskali
Forenprofi
- Mitglied seit
- 30. Juli 2009
- Beiträge
- 13.757
- Ort
- Nördlich von Berlin
Es gibt hier schon diverse derartige Threads, doch aktuell hatte ich unter meinen Pflegekatzen eine Geschichte, die sehr sehr anschaulich zeigt, was wieso und warum.
Situation war: ich hatte einen scheuen 1 1/2jährigen Kater im Katzenraum sitzen. Er war draußen viel allein unterwegs. Seine Mutter lebte zwar an derselben Futterstelle, aber sie liefen nicht mehr groß zusammen herum. Er wurde auch einzeln eingefangen, die Mutter bekamen wir erst 2 Wochen später.
Vincent - so nannte ich den Knaben - verhielt sich nach dem einfangen so friedlich, daß er zum Zähmversuch zu mir kam, was auch super lief und schon bald ließ er sich streicheln.
Er vertraute mir immer mehr und auch mit dem drinnen sein gewöhnte er sich immer mehr ein. Doch je mehr seine Eingewöhnung und Zutraulichkeit Fortschritt, desto mehr merkte ich bei ihm eine Art Traurigkeit....
Kein Wunder - hatte sein Leben doch bisher aus vielen kleinen Abenteuern tagtäglich in einem großen Revier bestanden und nun war es reduziert auf wenige Quadrameter und fressen, etwas spielen und schlafen...
Ich hoffte möglichst bald ein zu Hause für ihn zu finden, bevor er resignierte...
Als weiteres Pflegi kam einige Wochen nach Vincent ein tauber weißer 4 Monate alter Spanier zu mir- Timour. Timour schnupfte bereits vor seiner Abreise in Spanien stark und konnte deshalb nicht wie zuerst angedacht mit seiner gleichaltrigen Reisebegleitungsmietz untergebracht werden, da sie gesund war und die Ansteckungsgefahr zu groß war. Timour war super verschmust vom ersten Moment an und bezog deshalb mein Schlafzimmer. Er war mega anhänglich und sobald man das Zimmer verließ schrie er das Haus zusammen und gab erst Ruhe, wenn man sich wieder mit ihm beschäftigte. Es war echt anstrengend!
Als er deutlich gesundet war, so daß die Ansteckung für meine Katzen nicht mehr so groß war, ließ ich ihn öfter mal im Wohnzimmer rumlaufen, wenn meine draußen waren und ich verzweifelte, da man wie bei einem Kleinkind ständig hinter ihm her sein mußte, da er nur Plödsinn anstellte - es gab keine ruhige Minute dann und ständig mußte ich ihn irgendwo wegholen, wo er nichts zu suchen hatte oder etwas vor ihm retten oder er kletterte auf mir rum und klebte weinend an mir
Ich hab Freigänger - nen ganzes Rudel voll zwar, aber die sind entweder draußen oder mit sich beschäftigt, so daß ich mich mit ihnen beschäftigen kann, wenn ich mag, aber nicht muß ... und wenn ich Kitten als Pflegis sonst hab, dann immer nen ganzen Wurf oder zumindest mehrere aus einem Wurf - die sind dann auch viel mit sich beschäftigt - deshalb kannte ich derartige Verhaltensweisen nur aus Erzählungen eben von Einzelkittenbesitzern.... zum ersten mal erlebte ich das live und begriff WIE nervig das ist...
Da ich für ein paar Tage wegfahren mußte und meine Tochter die Katzenversorgung in der Zeit übernehmen mußte, wollte ich es ihr erleichtern und die Anzahl der zu versorgenden Gruppen wenn möglich etwas reduzieren - Timour war mittlerweile so gesundet, daß er nicht mehr ansteckend sein dürfte. Vincent war und ist seit je her kerngesund und nun mittlerweile durchgeimpft gewesen, so daß es sich anbot die 2 zusammen zu packen. Etwas bedenken hatte ich, ob das gut gehen würde: nen Nervflummikitten und nen großen Ex-Wilden-Kater zusammen zu packen, aber vom Gefühl her spürte ich, daß tief in dem großen ruhigen Kater noch der kindliche Jungspund steckte, der er ohne seinen Leben draußen jetzt noch wäre.
Es funktionierte bis zu meiner Abreise soweit, daß sie sich ignorierten, also fuhr ich beruhigt weg.
Als ich nun wiederkam war ich verblüfft: Timour und Vincent haben sich zusammengefunden und spielen nun jagen und fangen zusammen. Vincents Traurigkeit ist wie weggeblasen, ich erlebe jetzt einen fröhlichen verspielten Jungkater und Timour schreit nicht mehr und macht auch keinen Mist mehr, wenn er Ausgang in die Wohnräume haben darf, denn stattdessen spielt er lieber mit Vincent, die dann zusammen als kleine Gnu-Herde durch die Bude joggen...
Und deshalb kann ich nur jedem sagen:
- Eine erwachsene Einzelkatze, die viel schläft ist vielleicht für uns nett anzusehen, aber eventuell ist sie nur deshalb so ruhig, weil sie resigniert hat... siehe Vincent...
- ein Einzelkitten, daß nervig und anstrengend ist und nur Blödsinn anstellt wird damit vermutlich aufhören, wenn es einen Tobepartner bekommt... siehe Timour...
Situation war: ich hatte einen scheuen 1 1/2jährigen Kater im Katzenraum sitzen. Er war draußen viel allein unterwegs. Seine Mutter lebte zwar an derselben Futterstelle, aber sie liefen nicht mehr groß zusammen herum. Er wurde auch einzeln eingefangen, die Mutter bekamen wir erst 2 Wochen später.
Vincent - so nannte ich den Knaben - verhielt sich nach dem einfangen so friedlich, daß er zum Zähmversuch zu mir kam, was auch super lief und schon bald ließ er sich streicheln.
Er vertraute mir immer mehr und auch mit dem drinnen sein gewöhnte er sich immer mehr ein. Doch je mehr seine Eingewöhnung und Zutraulichkeit Fortschritt, desto mehr merkte ich bei ihm eine Art Traurigkeit....
Kein Wunder - hatte sein Leben doch bisher aus vielen kleinen Abenteuern tagtäglich in einem großen Revier bestanden und nun war es reduziert auf wenige Quadrameter und fressen, etwas spielen und schlafen...
Ich hoffte möglichst bald ein zu Hause für ihn zu finden, bevor er resignierte...
Als weiteres Pflegi kam einige Wochen nach Vincent ein tauber weißer 4 Monate alter Spanier zu mir- Timour. Timour schnupfte bereits vor seiner Abreise in Spanien stark und konnte deshalb nicht wie zuerst angedacht mit seiner gleichaltrigen Reisebegleitungsmietz untergebracht werden, da sie gesund war und die Ansteckungsgefahr zu groß war. Timour war super verschmust vom ersten Moment an und bezog deshalb mein Schlafzimmer. Er war mega anhänglich und sobald man das Zimmer verließ schrie er das Haus zusammen und gab erst Ruhe, wenn man sich wieder mit ihm beschäftigte. Es war echt anstrengend!
Als er deutlich gesundet war, so daß die Ansteckung für meine Katzen nicht mehr so groß war, ließ ich ihn öfter mal im Wohnzimmer rumlaufen, wenn meine draußen waren und ich verzweifelte, da man wie bei einem Kleinkind ständig hinter ihm her sein mußte, da er nur Plödsinn anstellte - es gab keine ruhige Minute dann und ständig mußte ich ihn irgendwo wegholen, wo er nichts zu suchen hatte oder etwas vor ihm retten oder er kletterte auf mir rum und klebte weinend an mir
Ich hab Freigänger - nen ganzes Rudel voll zwar, aber die sind entweder draußen oder mit sich beschäftigt, so daß ich mich mit ihnen beschäftigen kann, wenn ich mag, aber nicht muß ... und wenn ich Kitten als Pflegis sonst hab, dann immer nen ganzen Wurf oder zumindest mehrere aus einem Wurf - die sind dann auch viel mit sich beschäftigt - deshalb kannte ich derartige Verhaltensweisen nur aus Erzählungen eben von Einzelkittenbesitzern.... zum ersten mal erlebte ich das live und begriff WIE nervig das ist...
Da ich für ein paar Tage wegfahren mußte und meine Tochter die Katzenversorgung in der Zeit übernehmen mußte, wollte ich es ihr erleichtern und die Anzahl der zu versorgenden Gruppen wenn möglich etwas reduzieren - Timour war mittlerweile so gesundet, daß er nicht mehr ansteckend sein dürfte. Vincent war und ist seit je her kerngesund und nun mittlerweile durchgeimpft gewesen, so daß es sich anbot die 2 zusammen zu packen. Etwas bedenken hatte ich, ob das gut gehen würde: nen Nervflummikitten und nen großen Ex-Wilden-Kater zusammen zu packen, aber vom Gefühl her spürte ich, daß tief in dem großen ruhigen Kater noch der kindliche Jungspund steckte, der er ohne seinen Leben draußen jetzt noch wäre.
Es funktionierte bis zu meiner Abreise soweit, daß sie sich ignorierten, also fuhr ich beruhigt weg.
Als ich nun wiederkam war ich verblüfft: Timour und Vincent haben sich zusammengefunden und spielen nun jagen und fangen zusammen. Vincents Traurigkeit ist wie weggeblasen, ich erlebe jetzt einen fröhlichen verspielten Jungkater und Timour schreit nicht mehr und macht auch keinen Mist mehr, wenn er Ausgang in die Wohnräume haben darf, denn stattdessen spielt er lieber mit Vincent, die dann zusammen als kleine Gnu-Herde durch die Bude joggen...
Und deshalb kann ich nur jedem sagen:
- Eine erwachsene Einzelkatze, die viel schläft ist vielleicht für uns nett anzusehen, aber eventuell ist sie nur deshalb so ruhig, weil sie resigniert hat... siehe Vincent...
- ein Einzelkitten, daß nervig und anstrengend ist und nur Blödsinn anstellt wird damit vermutlich aufhören, wenn es einen Tobepartner bekommt... siehe Timour...