Trennungsangst und Nachtaktivität

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michael60

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8. Juli 2020
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Hallo, zusammen

Nach dem Verlust meiner Zulaufkatze, mit der ich fast 5 Jahre ganz fest befreundet war, entschloss ich mich nach mehreren Wochen eine Katze aus dem Tierheim zu adoptieren. Nach zwei Besuchen entschloss ich mich für die 13-jährige Laura. Ich bin seit diesem Jahr Altersrentner, und somit war für mich auch der Wunsch nach einer älteren Katze gegeben. Da meine Frau noch viele Jahre berufstätig bleiben will, wünschte ich mir ein liebes Haustier, dem ich auch einen schönen Lebensabend geben will. Laura zeigte bei der kurzen Heimfahrt schon viel Angst, was aber in so einem Käfig auch verständlich ist. Da meine Zulaufkatze Tag und Nacht Freigänger mit Wetterhütte auf dem Balkon war, übrigens immer mit absoluter Zuverlässigkeit und Vertrautheit, richtete ich extra für Laura zur Eingewöhnung ein eigenes Zimmer ein. Die erste Nacht in ihrem Zimmer, warum empfiehlt man das nur immer, wurde jedoch zur Tortoure. Sie weinte fürchterlich, und sprang aus Verzweiflung auf den Kleiderschrank, wo sie verharrte. Noch in der Nacht befreite ich sie aus dem Zimmer, und beruhigte sie im Wohnungsgang. Dann nahm ich sie mit ins Wohnzimmer, wo es ihr sichtlich besser gefiel. Sie ist sehr sensibel und ängstlich, und kam auch dort erst nach zwei Tagen richtig zur Ruhe. Ihre ersten Schlafplätze waren dann unterm großen Tisch mit herunterhängender Tischdecke auf gemütlichen Stühlen darunter. Ein echter Geheimtipp, auch meine Zulaufkatze liebte zu Beginn diese Plätze. Laura schmeckt es immer besser und sie ist absolut sauber. Sie blüht förmlich auf, ist neugierig, und sucht immer mehr die schönen Plätze in der Wohnung auf. Mehr und mehr bemerke ich dass sie ständig meine Nähe aufsucht. Wenn ich mal nicht mehr mit im Zimmer bin, ruft sich mich nach kurzer Zeit, und ist dann wieder beruhigt, wenn sie mich sieht. Das mit der Trennungsangst lässt sich am Tag aktuell gut organisieren, ich bekomme volle Unterstützung von meiner Frau, doch die Nächte werden immer mehr für mich zur Folter. Laura ist für ihr Alter sehr dynamisch, ich spiele inzwischen oft auch spät abends mit der Angel mit ihr, doch sie kommt weiterhin nachts kaum zur Ruhe. Hat sie am ersten Tag mir noch verärgert ihre Kralle voll ins Handgelenk geworfen und angefaucht, wird sie zu mir und meiner Frau, nach einer Woche immer liebevoller. Ich streichle sie momentan nur selten vorsichtig am Kopf, und warte ab. Und tatsächlich suchte sie mich die letzten Tage zweimal auf der Couch auf, leckte meinen Arm und rieb ihren Kopf an meiner Hand. Ich denke sie will mir damit schon etwas sagen. Es ist für mich kein Problem nachts auf der Couch zuschlafen, doch dann wird sie immer aktiver, und ich komme kaum noch zur Ruhe. Dann sucht sie auch immer wieder meine Nähe auf, und kommt auf meine Decke. Das möcht ich aber nicht, auch ist viel zu wenig Platz. Deshalb versuche ich ihr auf der L-förmigen Couch, auch mit Leckerli, die andere Seite, schmackhaft zu machen. Sie liebt diesen PLatz inzwischen auch, und kann mich von dort auch genau beobachten. Am Tag schläft sie dort wie ein Murmeltier, doch in der Nacht, das benannte Problem. Mittlerweile zeigt sie sich in der ersten Tageshälfte auch wach und aktiv, doch hat es leider noch keinen Erfolg für die Nacht gezeigt. Fakt ist, auch ich brauch nachts Schlaf, und kann mit einem Nachmittagsschlaf nur ein wenig Schadensbegrenzung betreiben. Also sicherlich keine Dauerlösung. Mein Vorschlag wäre sie demnächst nachts an den Wohnungsgang zu gewöhnen. Dort steht auch eine Sitzbank mit Matratze, Decke, und Kissen, also richtig gemütlich, den schon meine größere Zulaufkatze geliebt hatte. Von dort hätte sie dann auch direkten Zugang zu ihrem Zimmer mit Toilette, Futterplatz usw. Nur unser Schlafzimmer möchten wir für die Nacht geschlossen halten, das sie auch genau kennt. Es ist mir bewusst das es sehr schwer werden kann, auch bezüglich ihrer Trennungsangst. Doch ich möchte nicht so 3-4 Wochen warten bis sie ihren ersten Freigang bekommen soll, ich bin schon jetzt ganz schön geschlaucht. Auch bin ich noch unsicher Laura zu streicheln, mit meiner Zulaufkatze hatte ich blindes Vertrauen, sie hat mir einfach nur gezeigt wenn sie etwas nicht mochte, aber nie gekratzt oder gebissen. Laura wurde als verschmust und zickig vermittelt. Eine zweite Katze käme schon wegen des Vermieters nicht in Frage, und im Tierheim verstand sie sich nur schlecht mit dem 14-jährigen Zimmergenossen. Vielleicht könnt ihr mir einige Ratschläge geben, ich hab sie jetzt schon so lieb, muss aber auch auf meine Gesundheit achten.
 
A

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Das hört sich doch schon mal alles gut an. Du hast dir eine ältere Katze aus dem Tierheim geholt, finde ich toll, weil ältere Tiere nur schwer vermittelbar sind. Ganz wichtig ist, ihr Zeit zu geben, wenn sie schmusen will, wird sie euch das schon zeigen und von selbst kommen.

Weisst du denn, ob sie vorher schon Freigang hatte, oder ist sie eine reine Wohnungskatze? Das könnte nämlich noch problematisch werden, sie würde dann ja keinen Verkehr etc. kennen. Ich weiss nicht, ob ich eine ältere Katze, die immer in der Wohnung gelebt hat, heraus lassen würde, auf jeden Fall würde ich die ersten Male mitgehen, und dass nicht, bevor sie sich von mir auf den Arm nehmen lassen würde, damit ich sie zur Not auch wieder hereintragen könnte, falls das sich alles desaströs entwickeln sollte.

Freigang hat natürlich den Vorteil, das Mensch und Katz' nach ihrem eigenen Rhythmus leben können und sich dabei auch nicht gegenseitig stören, aber ich fürchte, im Moment musst du da durch, da die kleine Zicke bespasst und nicht alleingelassen werden möchte.;)
 
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Sie ist erst eine Woche da, wenn ich das richtig verstanden habe. Katzen brauchen viel länger um sich an den Rythmus von Menschen zu gewöhnen. Hinzu kommt noch, dass du im Moment ja nichtmal den normalen Alltag machst, oder? Du schläfst noch auf der Couch und gehst in allem auf sie ein (was natürlich sehr sensibel und lieb ist), aber sie kann ja nicht wissen, dass das nicht immer so ist.

Ich würde versuchen einen normaleren Tagesablauf zu beginnen. Tagsüber viel spielen und schmusen. Die Katze natürlich nicht aus dem Tiefschlaf holen, aber immer mal wieder Tagsüber mit ihr spielen und sie ansprechen. So merkt sie langsam, tagsüber ist Aktion nicht schlafen. Nachts würde ich wieder im Bett schlafen, eventuell mit Ohrenstöpseln. Sie schafft das schon, im Tierheim hat auch niemand bei ihr geschlafen.
 
Hallo und herzlich willkommen hier!

Erst einmal sehr schön, daß du der Laura aus dem TH ein neues Zuhause gibst. Neuankömmlingen bietet man vorerst 1 Zimmer an, damit sie erst einmal in Ruhe ankommen können. So ein Umzug muß ja auch erstmal verdaut werden, neue Umgebung, neue Gerüche und Geräusche, etc. Katz soll ja nicht schon am 1.Tag überfordert werden. Im Normalfall gibt man dann nach und nach den Rest der Wohnung/des Hauses frei. Hat bei meinem Frechdachs leider auch nicht ganz so geklappt, der war einfach zu neugierig und quirlig, also durfte er am nächsten Tag den Rest des Hauses bereits erkunden.

Das du deinen Schlaf brauchst, ist verständlich und nachvollziehbar. Ich schätze, mit der Zeit wird sich Laura's Nachtaktivität auch etwas legen, sie muß sich ja nun auch erst einmal an deinen/euren Rhythmus gewöhnen. Gib ihr bitte noch ein bißchen Zeit, das wird schon. Wobei die Fellnasen ja auch dämmerungsaktive Tierchen sind, das sollte man auch nicht außer Acht lassen ;)

Mit dem Freigang würde ich noch warten, bis Laura sich so richtig bei euch eingewöhnt hat und weiß, daß es nun ihr neues Zuhause ist. Du schreibst, sie hätte sich im TH mit DEM Zimmergenossen nicht so recht verstanden. Ich nehme daher an, daß es sich dabei vermutlich um einen Kater handelte. Kater und Katzen sind im Spielverhalten unterschiedlich. Kater raufen lieber, wohingegen die Damen dann eher zu Fangspielen und Bällchen nachjagen neigen. Ausnahmen bestätigen allerdings auch die Regel... Hier im Forum gibt es einige "Ehepaare", wo die Kombination Kater/Katze gut funktioniert. Und es gibt dann noch die sog. "Mädchenkater", da haben's die Herren auch nicht so mit dem Raufen. Es kann also durchaus sein, daß deine Laura im TH mit einem echten Raufkater ihr Zimmer teilen mußte und sie daher nicht sooo gut aufeinander zu sprechen waren.

Könntest du mit deinem Vermieter nicht vielleicht noch einmal sprechen, ob er einer zweiten Katze zustimmen würde? Dann hätte Laura eine Kumpeline (Katzen sind übrigens keine Einzelgänger, wie leider oft irrtümlicherweise behauptet wird) und würde ggf. auch nicht sooo sehr an dir "kleben" (--> Trennungsangst). Zudem kann Mensch, so sehr er es auch versucht und möchte, keine Katzengesellschaft gleichwertig ersetzen (oder leckst du ihr z.B. die Ohren aus, schnüffelst an ihrem Popo, etc.? ;)).
 
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Das was Jasje sagt! 🙂

Und auf jeden Fall mit dem Freigang noch 3,4 Wochen warten, bis sie weiß, wo sie hin gehört. Sonst kommt sie nicht wieder.

Eine Freundin im etwa selben Alter würde ihr viel geben und Dir auch mehr Ruhe und Zeit für Dich.

Auch Freigänger brauchen Kumpels, es gibt zwar ab und zu welche aus der Umgebung, mit denen man sich manchmal versteht, aber generell sind andere Katzen draußen Konkurrenz und Eindringlinge im Revier, die nicht oder nur sehr ungern geduldet werden.
 
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Laura wurde als Freigänger und Einzelkatze vermittelt, lebte 1/2 Jahr mit einem Kater im Tierheim zusammen, nachdem ihre Vorbesitzerin verstorben war. Ich würde ihr auch niemals vor 4 Wochen Freigang gewähren. Ich hab mich 2 Stunden aufs Ohr gelegt, und meine Frau hat sie so lange betreut. Sie stürmte dann erschöpft ins Wohnzimmer, kurz an mir vorbei, und schlief auf ihren Couchplatz sofort ein. Das tat weh, war aber eine Notlösung für heute. Das mit einer zweiten Katze kann aber auch fürchterlich schief gehen. Rosi meine Zulaufkatze gab mir eigentlich immer das Gefühl, ich sei ihr Partner fürs Leben. Sie hatte immer die freie Wahl, doch sie vertrieb heftig alle fremden Katzen von ihrem Lager auf dem Balkon. Nicht auszudenken wenn sie in der Wohnung eine fremde Katze vorgefunden hätte. Ich denke es gibt schon auch die Einzelkatze, während viele überaus gesellig sind. Möglicherweise bestimmt durch ihrer Vorgeschichten, es gibt heftige Diskussionen darüber. Ehrlich gesagt, wäre ich momentan mit einer Zweitkatze auch überfordert, und arbeite ständig an brauchbaren Lösungen. Vielleicht lösen sich viele Problem mit der Zeit von selbst. Das kenne ich von Rosi, Vertrauen braucht seine Zeit. Es war mit ihr auch ein Riesenglück, dass sie meinen Schlaf so gut wie nie störte, wenn nicht gerade mal ein Eindringling in ihr Revier auftauchte.
 
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Ah, das mit dem Freigang hatte ich dann falsch interpretiert, als du schriebst
Doch ich möchte nicht so 3-4 Wochen warten bis sie ihren ersten Freigang bekommen soll,
Deine Betonung des "so" lag auf Schlaf, richtig?

Ui, deine Frau hat Laura dann wohl gerade ordentlich ausgepowert ;) Ja, es gibt sie auch, die Einzelkatzen, die partout keine kätzische Gesellschaft möchten. Ich meinte ja auch nicht, daß du ihr jetzt und sofort eine Kumpeline zur Seite stellen solltest, Laura muß ja erstmal richtig bei euch ankommen und heimisch werden. Und richtig, Vertrauen aufbauen braucht Zeit. Weißt du denn vom TH etwas darüber, ob sie bei der Vorbesitzerin all die Jahre allein war?
 
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Das mit einer zweiten Katze kann aber auch fürchterlich schief gehen. Rosi meine Zulaufkatze gab mir eigentlich immer das Gefühl, ich sei ihr Partner fürs Leben. Sie hatte immer die freie Wahl, doch sie vertrieb heftig alle fremden Katzen von ihrem Lager auf dem Balkon. Nicht auszudenken wenn sie in der Wohnung eine fremde Katze vorgefunden hätte. Ich denke es gibt schon auch die Einzelkatze, während viele überaus gesellig sind. Möglicherweise bestimmt durch ihrer Vorgeschichten, es gibt heftige Diskussionen darüber. Ehrlich gesagt, wäre ich momentan mit einer Zweitkatze auch überfordert, und arbeite ständig an brauchbaren Lösungen. Vielleicht lösen sich viele Problem mit der Zeit von selbst. Das kenne ich von Rosi, Vertrauen braucht seine Zeit. Es war mit ihr auch ein Riesenglück, dass sie meinen Schlaf so gut wie nie störte, wenn nicht gerade mal ein Eindringling in ihr Revier auftauchte.

Das geht nur dann "fürchterlich schief", wenn man nicht genau schaut, wen man sich da ins Haus holt.
Siehe mein voriger Post: ähnliches Alter und passend vom Charakter.
Natürlich kann es mit der Zusammenführung (man setzt einer Katze nicht einfach ne neue vor die Nase!) von einer Katze, die lange allein gelebt hat, länger dauern, weil sie die Katzensprache verlernt hat, bei jungen geht es leichter.

Und zum Wegjagen von Eurer alten Katze und den anderen: siehe auch mein letzter Post.
Das waren Eindringlinge, die in ihrem Revier nichts verloren hatten in ihren Augen. Das ist ganz normal.

Einzelkatzen kleben sich nur so sehr an ihre Menschen, weil sie sonst niemand anderen haben. Das ist kein Zeichen von abgöttischer Liebe zu Dir persönlich. So gern man das fürs Ego auch oft hätte 😉
Sie ist einsam.

Und es gibt eigentlich keine "Diskussionen" über das Thema Einzelkatze oder nicht. Dass Katzen keine Einzelgänger sind, sondern nur Einzeljäger, ist lange bewiesen.
Leider hat sich das aber immernoch nicht zu allen rumgesprochen. Selbst manch altmodische Tierärzte glauben das nach wie vor.
 
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Hallo,
ja, natürlich war das mit dem Freigang, auf meinen fehlenden Schlaf gemeint. Das Einzige was ich noch über Laura weis ist, dass sie nach dem Tod ihrer Besitzerin, für kurze Zeit beim Hausmeister untergebracht war, und dann abgegeben wurde. Möglicherweise war Laura auch eine Zeit lang alleine eingesperrt, ihr Verhalten war schon eigenartig. Ihre Stimme klang eher wie ein Kleinkind, als das Miauen einer Katze. Anfangs lautstark, das Tag für Tag ruhiger klingt. Vielleicht die Stimmbänder, aber es hat etwas Liebenswertes.
 
  • #10
Hallo Cat_Berlin,

nein, ich will auch keine Diskussion haben. Aber Eines muss schon gesagt sein, Rosi meine Zulaufkatze kam nur zum Fressen, manchmal kuscheln, zum einfach mal Vorbeischauen, oder bei Kälte zum Aufwärmen oder Schlafen in die Wohnung. Ich hatte sie zu keinem Zeitpunkt festgehalten, sie konnte gehen und kommen wann sie wollte, sie gehörte mir auch nicht. Ich habe keine Katzenklappe, sie gab mir immer Bescheid, und war ihr Türsteher. Da war nix mit Ego. In unserem Ort gibt es sehr viele Katzen, ich hätte sie niemals an etwas gehindert, sie war frei. Ich brauchte auch kein Katzenklo, das machte sie alles im Freien. Die Schlafmöglichkeit auf dem Balkon hatte ich ihr angeboten, und sie nahm sie sofort an. Aus Egoismus hatte ich nie gehandelt. Ich hatte damals nie vor, eine Katze zu halten, sie war eines Tages einfach mal da.
 
  • #11
Danke Anna H,

deine wenigen Zeilen haben die aktuelle Lage genau auf den Punkt gebracht, und beinhalten kurz und knapp sinnvolle Lösungen, nochmals danke dafür. Nach 1 1/2 Wochen kenne ich Laura schon viel besser, und kann mir in etwa auch ein Bild von ihrer Vergangenheit machen.
Laura lebte über 12 Jahre mit Freigang bei einer alten Frau, die für ihr sorgte, und sicherlich auch nachts mit ins Bett nahm. Die Frau verstarb, und Laura wurde vom Hausmeister kurzzeitig übernommen, doch der gab sie dann mit dem Hinweis keine Haustiere halten zu dürfen, ins Tierheim ab. Im Tierheim lebte sie 1/2 Jahr zusammen mit einem Kater, der als ruhig und schüchtern beschrieben wurde. Genau so habe ich den Kater auch erlebt, als Laura mich beschnüffelte, und er vorsichtig ankam, bekam er gleich von ihr die Pranke mit Fauchen ab. Im Tierheim sagte man mir, dass der Kater, Laura nicht vermissen wird. Laura, zwar anfangs sehr ängstlich, hatte sich sofort an an uns gebunden, und wollte gleich bei für ihr fremden Menschen ins Bett kommen. Katzen merken sich alles sehr genau. Die letzten 2 Tage wirkt sie schon viel gefestigter, und kann jetzt schon stundenweise alleine bleiben, ohne mich zu rufen oder mir hinterherzulaufen. Ja, ich versuche jetzt schrittweise meinen Alltag wieder zu finden, natürlich mit Augenmaß, denn bis zu ihrem Freigang sind noch einige Wochen notwendig.
 
  • #12
Ich glaube nicht daß man jede alte Katze wieder vergesellschaften muß. Schon garnicht wenn sie früher Einzelkatze war und wenn sie Freigänger war und wieder werden wird.
Es ist eine Möglichkeit, man kann sie vergesellschaften, man muß es aber nicht.
Und ich meine auch daß sie sich noch an euren Tagesablauf gewöhnen wird und sicher nachts ruhiger wird mit der Zeit.
Wobei man bei Katzen in dem Alter durchaus auch schon an eine Demenz denken sollte.
Was bei meiner alten Katze Lotte aktuell sehr gut hilft ist ihr ein getragenes T-Shirt von mir auf den Schlafplatz zu legen. Seit sie sich da abends rein oder dran kuscheln kann ist sie wesentlich ruhiger geworden und nachts sicherer und schreit nicht mehr so oft.
 
  • #13
Danke Petra, genau meine Meinung, es war unter anderem auch ein Grund, warum ich Laura auswählte. Es ist bestimmt nicht falsch, Laura ihre bekannte Lebensweise zurückzugeben, als dass sie, wie im Tierheim bei einem Artgenossen ihren Frust ablädt. Ich möchte sowohl ihr als auch mir den Versuch einer Vergesellschaftung nicht antun. In unserer Umgebung gibt es viele Katzen, sie kann dann auch selbst entscheiden. Gleicher Gedanke, vorgestern legte ich ein getragenes T-Shirt über das Kissen auf ihrer Couchschlafdecke, und ich denke, es zeigt auch Wirkung. Danke, es ist wirklich ein guter Tipp, Katzen haben einen hervorragenden Geruchssinn. Demenz möchte ich bei ihr ausschließen, sie entwickelt sich Tag für Tag zunehmends, spielt hochkonzentriert mit mir, springt schnell und zielgenau wie jüngere Katzen, und spricht jetzt auch ruhiger und abwechslungsreicher. Außerdem habe ich sie noch vor dem Einzug, vom Tierarzt auch mit Blutbild gründlich untersuchen lassen. Das war es mir wert, damit auch die wichtige Vertrauensphase nicht unnötig unterbrochen wird. Laura macht überraschenderweise überhaupt nicht den Eindruck einer Seniorin, sie ist eine kleines Energiebündel, so habe ich sie im Tierheim gar nicht kennengelernt, sie empfiehlt sich regelrecht für den Freigang.
 
  • #14
Nach 2 1/2 Wochen kehrt bei uns wieder Nachtruhe ein. Laura hat nun ein neues eigenes Zimmer bekommen, das sie bereits nach 2 Tagen richtig gerne hat. Dort hab ich meinen Computerplatz hinverlegt, und höre dabei leise Musik, da war sie dann auch sehr schnell interessiert. Dort verhält sie sich auch nachts ca.7 Std. ganz ruhig, bis am Morgen ihr der Magen knurrt, und das mit leisen Miau verkündet. Das erste Zimmer weckt bei ihr nach der ersten Schreckensnacht kein Interesse mehr, doch zum Glück sind bei uns viele Zimmer leer geworden, da unsere erwachsenen Kinder alle ausgezogen sind.

Nach dem Frühstück geht dann aber bei uns die Post ab. Eine 1/2 Stunde rennt Laura ununterbrochen den 9 Meter langen Gang bei Angelspiel und Tennisball werfen auf und ab, und auch der Teppich muss ab und zu mal daranglauben. Stört uns aber nicht, die Teppiche sind schon alt, und wir sind kein Museum. Beim Morgensport komm auch ich schon mal ins schwitzen, ha, ha. Laura ist 13, und wir dachten eine gemütliche Seniorin adoptiert zu haben, doch sie entpuppt sich als ein kleines Rennpferd, wie ist das in ihrem Alter nur möglich? Keine 10 Minuten später, liegt sie dann auf ihren Lieblingsplatz, und schläft fest ein.

Wir zählen die Tage schon mal runter bis zu ihren ersten Freigang, den sie bei ihrem Temperament auch unbedingt nötig hat. Laura ist sehr orientiert an uns, doch zum Glück wird sie immer unabhängiger, läuft nicht mehr ständig an unserer Seite, und ruft nicht mehr, was auch sehr wichtig ist. Damit dürfte ihre Trennungsangst bald Geschichte sein, und wir können nun vorsichtig optimistisch werden.
 
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  • #15
Das hört sich doch inzwischen gut an und es freut mich für euch und Laura :zufrieden:Hihi, wer animiert wohl wen zum Morgensport: du Laura oder Laura dich? Sie möchte vielleicht einfach, daß du auch fit bleibst ;)

Das Bildchen deines Avatars: ist das die Laura?
 
  • #16
Ja, das Bild meines Avatars ist Laura, in der ersten Woche auf der Wohnzimmerfensterbank. Laura gibt den Morgensport vor, unmissverständlich nimmt sie den Teppich in die Mangel, und rennt schon mal den Gang vor, ha, ha. Sie ist klein und zierlich, und geht dabei richtig ab, vielleicht schon ihr zweiter "Frühling"?:yeah:
 
  • #17
Neues Avatarbild zeigt Laura nach 2 1/2 Wochen, immer selbstbewusster, unser kleiner "Tiger".😻
 
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Reaktionen: Jasje
  • #18
Ich stell mir das gerade bildlich vor, ein galoppierender Teppich auf'm Flur :grin:
Laura ist aber 'ne Hübsche :pink-heart: Du kannst auch gerne die Photos von ihr in deinem Thread hier posten, da sehen wir's besser :smile:
 
  • #19
Hier die ersten Bilder von Laura. Wir haben bereits nach 3 Wochen die mutige Entscheidung getroffen, ihr den Freigang zu ermöglichen. Grund dafür war ihre oft unerschöpfliche Nachtaktivität, die bei uns zu erheblichen Schlafstörungen führte. Wir wollten sie aber keinesfalls ohne diesen Versuch aufgeben, dafür haben wir sie viel zu lieb gewonnen.

Was soll ich sagen, sie hat das meisterlich hinbekommen. Am Nachmittag erkundete sie mit uns die Umgebung, und zeigte dass der Freigang ihr sehr viel bedeutet. Sie zeigt sogar bei weit entfernten Autos sofort Aufmerksamkeit, und in unbekannten Bereichen geht sie ohne Hektik sehr vorsichtig und prüfend voran.

Noch am gleichen Abend erkundete sie die weitere Umgebung ohne uns, und fand immer wieder zu unseren großen Parterrebalkon zurück. Natürlich war uns schon dabei mulmig zumute, aber wir hätten ihr gar nicht mehr folgen können.

Bereits einen Tag später bekam sie von uns Vollzeitfreigang, also auch nachts, mit Zugang zu ihrem Zimmer. Riskant, aber wir müssen jetzt auch auf unsere Gesundheit achten. Nach 3 Wochen erstmals Nachtruhe, wow.

Am Morgen kam sie dann zum Frühstück herein, als wäre das schon immer so gewesen. Aufatmen bei uns, ich denke sie mag uns schon sehr. Und als sie sich dann im Garten in die Morgensonne legte, und sich in der Wiese ständig auf dem Rücken kullerte, konnte man förmlich ihre Freude ansehen. Und wenn man sie dann von weitem grüßt, erwidert sie einem sofort zurück.

Auch die folgenden 2 Nächte verlaufen ohne Zwischenfälle, na denn, so kanns gerne weitergehen. Lustiges am Rande, kurz bevor wir schlafen gehen, bekommt sie immer 1-2 Schlecksnacks, und schließen jetzt als Feierabendzeichen den Rollo. Schlau wie sie ist, hat sie das sofort mitbekommen, und klopft pünktlich an die Wohnzimmerbalkontüre. Übrigens ihr Zimmer ist durch einer zweiten Balkontüre erreichbar

Jetzt heisst es Daumen drücken, und die Chance für ein gutes Zusammenleben mit Laura nutzen, es war mit ihr nicht immer einfach klarzukommen, oft rastlos, ein kleiner Dickkopf, aber soooo lieb.:pink-heart:

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