Tränendes Auge homöopathisch behandeln?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Opa Charly

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24. September 2012
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Hallo an die erfahrenen Foris unter euch,

ich habe einen 12-jährigen Kater (vor 4 Wochen aus dem Tierheim geholt) Sein Besitzer war verstorben.

Charly wurde mir mit chronischem Schnupfen (seit 10 Jahren) vermittelt. Die ersten Tage nieste er nur, dann wurde daraus eine Schnoddernase und ständiges Niesen und tränendes Auge.

Bin dann zum Tierarzt. Er hat 3 x Wochen lang eine Gabe Citromax (Antibiotikum) bekommen. Und ich habe 2 Wochen lang Augensalbe in sein Auge gemacht. Der Schnodderschnupfen ist weg, er niest wieder ab und zu wie zum Anfang. Das tränende Auge ist nicht besser geworden. Die erste Diagnose war Bindehautentzündung, heute meinte die TÄ, dass es nach einer alten Verletzung aussieht und wohl nicht mehr weggehen würde.

Kann man so was homöopatisch behandeln? Wie könnte ich seine Immunabwehr stärken? Leider leckt er sich auch die hinteren Kniegelenken kahl. Die TÄ meinte, es könne eine Übersprungshandlung sein. Die Gelenke waren nicht dick.

Hm. Stress hat er bei mir nicht. Wenn er kuscheln will, wird er bekuschelt, wenn er seine Ruhe haben will, lasse ich ihm sie. Spielen mag er nicht. Raus dürfte er auch (wurde mir als Freigänger vermittelt), hat aber keine Lust.
Er wurde mir als Einzelgänger vermittelt (hat die anderen Katzen im Tierheim gemobbt) und ist sehr selbstbewusst (wenn ich so frech bin und aufstehen möchte, wenn er es sich gerade bei mir gemütlich gemacht habe, werde ich angefaucht und auch angegriffen). Wir üben noch, dass ich die Oberkatze bin, aber Samstag abend war ich so müde, dass ich keine Oberkatze sein konnte und nun hab ich einen dicken Kratzer auf der Nase. Hm. Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben? Der Schnupfen sollte wohl laut TA vom Vorbesitzer eine Hausstaubmilbenallergie sein, der Test im Tierheim war aber negativ. Im Tierheim war Charly 4 Monate, bevor ich ihn geholt habe.
 
A

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wurde ein abstrich vom auge gemacht?
was für eine salbe hast du verwendet?
wie oft wurde das zithromax gegeben?
 
wurde ein abstrich vom auge gemacht?
was für eine salbe hast du verwendet?
wie oft wurde das zithromax gegeben?

Nein, es wurde kein Abstrich vom Auge gemacht. Es wurde nur so eine farbige Flüssigkeit reingemacht, um nach einer Verletzung zu schauen. Das war aber negativ.

Die Augensalbe heißt Floxal, hab ich ihm 3-4 mal täglich gegeben. (letzte Woche 4 x täglich, da ist während ich arbeiten war, sogar meine Nachbarin zu ihm, damit es wirklich 4 x am Tag werden)

Zithromax hat er bekommen am

25.09. (Die), 01.10.(Mo), 08.10.(Mo) - jeweils oral in flüssiger Form von der TÄ.

Was könnte man denn mit so einem Abstrich herausfinden?

Das ist Opa Charly, da sieht man auch seine kahl geleckte Stelle

 
Floxal sind antibiotische Augentropfen, die z.B. auch gegen Chlamydien helfen. Ich hab sie meiner Katze auch zwei Wochen lang gegeben, die Symptome waren danach weg, kamen aber wenige Tage nach Absetzen des Floxals wieder. Also noch etwas gewartet und dann einen Abstrich gemacht, Ergebnis waren Chlamydien, also gebe ich jetzt mindestens 20Tage Floxal. Außerdem muss ich ihr mehrmals am Tag das Auge mit warmem Wasser reinigen, da der sich bildende Schleim sonst ein guter Nährboden für die Chlamydien oder auch andere Bakterien wäre.

Ich würde auf jeden Fall einen Abstrich machen lassen (wichtig vorher eine Weile, wie lange genau weiß ich leider nicht, das Auge nicht behandeln). Damit werden eventuelle Erreger bestimmt und ein wirksames Mittel dagegen meistens gleich mit.

Bei meiner Katze ist es zum Beispiel zusätzlich noch so, dass sie anatomisch bedingt zu einer leichten Reizung in einem Auge neigt. Da gebe ich ihr immer, wenn sie anfängt ihr Auge zu reiben oder wenn sie etwas zu viel Ausfluss aus dem Auge hat, Euphrasia-Augentropfen, nachdem ich das Auge vorsichtig mit einem Wattepad mit lauwarmem Wasser gereinigt habe. Also sollte das tränende Auge nicht durch Bakterien oder ähnliches verursacht werden, gibt es schon sanfte Mittel, um es der Katze angenehmer zu machen, aber zuerst müssen eventuelle Erreger bestimmt und beseitigt werden.

Zusätzlich kann man auch während einer AB-Behandlung homöopathisch unterstützen, entweder durch die richtigen (!!!) Globuli oder auch Euphrasia-Augentropfen, da diese das gereizte Auge beruhigen. Ich soll dreimal am Tag die Floxal-Tropfen geben. Ca. 2Stunden nach dieser Behandlung, tropfe ich bei Bedarf nochmal Euphrasia.

Eventuell solltest du auch wegen der kahl geleckten Stelle noch einmal eine zweite Meinung von einem Tierarzt einholen. Du kannst natürlich auch eine möglichst erfahrene Tierheilpraktikerin zusätzlich hinzuziehen, um die richtige homöopathische Behandlung zu finden. An einem Abstrich vom Auge führt meiner Meinung nach aber kein Weg vorbei.
 
Ich kann mich da Möhrchen nur anschließen, dass ein Abstrich echt wichtig ist!

Ich hatte damals meine Tosca auch mit einer bösen Augenentzündung aus dem Tierheim geholt. Dort hatte man ihr bereits wochenlang (!!) eine antibiotische Salbe gegeben, die ich auch fortführen sollte. Da es überhaupt nicht besser wurde, hab ich dann bei meiner Tierärztin eine gründliche Untersuchung inkl. Abstrich machen lassen.
Heraus kam, dass es gar keine Bakterien u.ä. waren, sondern eine Entzündung tief im Inneren des Auges steckte! Die Salbe konnte also gar nicht helfen! Außerdem stellte sich bei dieser Untersuchung heraus, dass sie zu wenig Tränenflüssigkeit hat, was auch mal eine Reizung verursachen kann.

Sie bekam dann Spritzen (Antibiotikum+Cortison), um die dann schon monatelang unbehandelte (richtige behandelte!) Entzündung zu bekämpfen. Danach war es fast weg und den Rest behandelte ich mit Euphrasia-Globoli! Die gebe ich ihr jetzt auch immer, wenn ich merke, dass sie vermehrt Ausfluss am Auge hat oder sie zusammen kneift.
Das hilft super!!

Aber wie gesagt: Lass unbedingt erstmal durch einen Abstrich klären, ob und welche Erreger es sind, damit ihr die richtige Behandlung angehen könnt! Nicht, dass es euch da so geht, wie mir und sich das noch Wochen oder Monate hin zieht.
 
vielen Dank schon mal für eure Antworten!!! Das hilft schon sehr und werde ich alles mal in Angriff nehmen. Ich werde zu meiner früheren Tierärztin fahren, die ist zwar über eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt, aber ist ja für einen guten Zweck :smile:

Charly scheint es zwar nicht zu stören, weil er sonst normal futtert und aufs Klo geht, aber seine kahl geleckten Stellen müssen ja für irgendwas stehen und auch das tränende Auge kneift er immer mal wieder zu. Mal mehr, mal weniger.

Leider kann mir auch niemand sagen, ob er das schon immer hatte. Da ich den Namen vom Vorbesitzer nicht habe, konnten die mir beim Tierarzt wo er 12 Jahre lang war, auch keine Auskunft geben. (Da hatte ich angerufen, weil die Stempel im Impfausweis 12 Jahre lang vom gleichen Arzt kamen und ich deshalb dachte, sie kennen ihn.. vielleicht haben die ja schon ein paar Sachen probiert..aber das werde ich nun nicht erfahren :sad:
 
Hallo ihr Lieben,
so ein Abstrich würde doch momentan nichts bringen, wenn bereits mit AB behandelt wird, oder täusche ich mich da? Bevor Du die Fahrt und den Stress auf Dich nimmst, würde ich erst einmal mit der TA telefonieren und nachfragen.
Liebe Grüße
 
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Habe mal wieder zu schnell gelesen;) Wegen den kahlen Stellen würde ich natürlich auch den TA meines Vertrauens aufsuchen. Aber das mit dem Abstrich würde mich jetzt dennoch interessieren.
 
Das mit dem Abstrich würde ich auch abklären, wie lange man damit nach der AB Gabe warten muss, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu kriegen. Ich meine, wenn man das AB nur ins Auge tropft reichen ein oder zwei behandlungsfreie Tage vor der Entnahme der Probe, aber sicherheitshalber sollte da vorher der Tierarzt zu konsultiert werden!
 
  • #10
nun, dass antibiose oftmals nicht hilft bzw. sofort nach dem absetzen am auge wieder eine bindehautentzündung entsteht liegt schlicht und einfach daran, dass der GROßTEIL DER FÄLLE von bindehautentzündungen eben nicht von bakterien, sondern von herpesviren ausgelöst wird. gegen die bringen bekanntermaßen antibiotika wenig, auch wenn parallel immer mit solchen behandelt werden sollte, um eine sekundärinfektion zu vermeiden.
siehe hier:
http://www.tieraugen.at/tieraerzte-herpes.htm

ich würde meinen - und habe auch die erfahrung gemacht - dass man, wenn man schon keinen abstrich macht, gegen beides behandeln muss, also gegen viren UND bakterien. im falle einer viralen erkrankung macht man das ja eh. usus ist normalerweise, das sieht man auch in obigem thread, ein virostatikum (früher triflumann, das gibt es nur noch übers ausland - heute verwendet man viel aciclovir, z.b. acic-opthal, in verbindung mit künstlichen tränen) und eine antibiotische salbe.

cortison sollte keinesfalls enthalten sein, das ist nur in speziellen ausnahmefällen wirklich angebracht und im normalfall hinderlich - siehe hier:
http://www.kleintiermedizin.ch/katze/augen/augen3.htm
"Fazit: Viren und Bakterien sind die Hauptursache für Bindehautentzündungen bei der Katze. Der Einsatz von kortisonhaltigen Augenpräparaten ist daher bei den meisten Bindehautentzündungen falsch. Der Krankheitsverlauf kann dadurch sogar verschlimmert werden."

zithromax ist an und für sich kein schlechtes antibiotikum, es aber in diesen großen abständen zu geben halte ich für fatal. es HAT eine lange vorhaltezeit, bleibt dann aber in so geringen dosen im körper, dass es resistenzen fördern kann, siehe wiki:
"Azithromycin wirkt etwas schlechter gegen grampositive, aber etwas besser gegen gramnegative Bakterien als andere Makrolide. Besonders an diesem Wirkstoff ist seine hohe Verweildauer in den betroffenen Geweben, also Hals, Rachen, Atemwege. So wird er auch in den körpereigenen Abwehrzellen stark angereichert, aber nur sehr langsam abgebaut. Der Vorteil dieser Eigenschaft: Das Medikament muss nur drei Tage vom Patienten eingenommen werden, wirkt aber durch den verzögerten Abbau bis zu vier Tage nach. Dadurch wird die negative Wirkung auf den Verdauungsapparat vermindert. Der Nachteil ist eine lange Verweildauer in zu geringer Konzentration im Körper. Hierdurch wird die Resistenzbildung begünstigt, da das Keimwachstum nicht mehr gehemmt wird, die Erreger aber immer noch der Substanz ausgesetzt sind."

ich kenne die anwendung absolut anders - und hatte deswegen bereits kontakt mit vet-med-pneumologen und vet-med-respirationsexperten (uniklinik münchen, dann welche in den usa): bei einer akuten erkrankung bzw. dem verdacht darauf sollte man zithromax die erste zeit täglich geben, war die empfehlung.

ich würde hier einen rachenabstrich machen lassen, alsbald.
das kann man vermutlich jetzt schon, optimal sind sieben antibiosefreie tage.

was die augen angeht kann man nach zwei tagen ohne antibiose bereits einen abstrich machen lassen, einen unverfälschten.
 

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